Tramontana

Seit 14 Tagen lauern wir auf Wind. Heute ist er zum ersten Mal prognostiziert. Beim Frühstück merkt man noch nichts davon.

Wir begeben uns schon mal in die Pool-Position, d.h. wir fahren zum Sandarm. Die Mädels laufen 🏃‍♂️ 🏃‍♀️ 🏃‍♀️ und Uwe fährt.

Salinen im Morgennebel

Von 11:30 bis 12:30 bläst ein konstanter Wind, der überhaupt nicht ruppig ist. Hang loose? Sowas gibt es doch sonst hier nicht! Ab 2 Uhr müssen wir zurück laufen. Auch nicht typisch Tramontana. Und der Himmel zieht sich zu. Zeit zum Mittagessen. Aber nach dem Mittagessen geht es weiter bis zum Sonnenuntergang.

Kurze Mittagspause

Salinen

Ein toller Tag

Kommt Marin?

Das kleine Winzerdorf Fitou ist sehr ruhig und beschaulich und außer Weinproben kann man hier eigentlich nichts machen. Nach dem Frühstück fahren wir daher zu dem Stellplatz “Le Vigne”. Wirklich ein Geheimtipp! Nur für Windsurfer!

Dorfplatz Fitou

Lesen mit Aussicht

Um 3 Uhr sieht man die ersten Kites am Himmel und wir wechseln zum Sandarm.

Es reicht!

Zumindest hat Uwe 2 Stunden Spaß. Wir fahren zum CCP nach La Palme. Über den Weg durch die Salinen ist das höchstens 1 km und Uwe läuft mit den Hunden hinterher.

Uns gefällt der Stellplatz, weil man sich wie auf einem Freistehplatz fühlt.

1 Fitou N 42° 53′ 40,4″ O 2° 59′ 3,8″
2 Le Vigne N 42° 57′ 27,6″ O 2° 59′ 55,8″
3 Sandarm N 42° 58′ 17,6″ O 3° 1′ 6,7″
4 Aire Camping Car N 42° 58′ 45,7″ O 3° 1′ 9,5″

Windfinder lässt Hoffnung aufkommen

Nachdem wir heute fast 14 Tage unterwegs sind, bekommen wir von Windfinder zum ersten Mal gute Nachrichten. Morgen soll sehr beständiger Marin blasen (4-5 Beaufort ). Das würde uns zuerst einmal reichen. In unseren alten Reisetagebüchern haben wir gelesen, dass wir früher im Herbst nie etwas besichtigen konnten. Es ging immer nur um Segelgrößen, Umriggen, Brettertausch oder ob sich Segel unter 3 m² lohnen. Wir haben manchmal im Windschatten einer Mauer in Fitou übernachten müssen. Gestern haben uns deutsche Segler, die hier leben erzählt, dass es seit 2 Monaten keinen Mistral gab und schon ewig nicht mehr geregnet hat.

Unser Tagesziel heißt also Leucate und davor noch einmal Einkäufe erledigen und am befahrbaren Strand von Port La Nouvelle entspannen. Das sind nur ca. 40 km um die Lagune herum. Wir können uns also Zeit lassen und noch etwas die Aussicht genießen.

Wir suchen uns schon mal unsere Traumyacht aus.

In Port-la-Nouvelle ist alles beim Alten, sogar unsere neue Lieblingspizzeria Luigi gibt es noch.

Wunderschön, auch wenn der Wind fehlt.

Nach unserer leckeren Pizza 🍕 bei Luigi am Strand fahren wir nach Fitou. Es gibt dieses Jahr viele Mosquitos. Wir hoffen mal, dass es im Ort besser ist.

1 Port Gruissan N 43° 6′ 10,3″ O 3° 5′ 54,3″
2 Plage Des Montilles N 42° 59′ 34,0″ O 3° 3′ 12,3″
3 Parking des Corbières N 42° 53′ 40,4″ O 2° 59′ 3,8″

Strandleben im Hérault

Heute sollte eigentlich wieder ein tolles Sommerwetter sein, aber wegen der totalen Windstille hält sich der Morgennebel bis 12 Uhr. Wir machen einen laaangen Strandspaziergang mit den Hunden.

Und pünktlich zum Mittagessen scheint die Sonne.

Strandsee

Stellplätze

Nach dem Essen fahren wir noch ein Stückchen bis Gruisson.

Eigentlich hat es uns dort nie so richtig gefallen, aber wir wollen einfach noch einmal etwas Abwechslung. Im Internet haben wir gelesen, dass viele Leute über die Moskitos an den Salinen schimpfen, also wollen wir erst dorthin, wenn sie vom Wind vertrieben werden.

Im Hafen von Gruisson, dieser Ort gehört schon zum Departement Aude, bekommen wir den letzten schönen Platz mit Aussicht.

Lesen am Privatstrand

Bei solchen Hafenstellplätzen packt uns das Fernweh!

1 Portiragnes Plage N 43° 16′ 30,0″ O 3° 21′ 6,7″
2 Port Gruissan N 43° 6′ 10,3″ O 3° 5′ 54,3″

Noch ein Strandtag

Morgens ist es neblig, trotzdem fahren wir noch vor dem Frühstück zum Strand.

Mina findet es trotzdem schön am Strand.

Wir harren lieber im Wohnmobil aus

Pünktlich um 11 Uhr kommt wieder die Sonne zum Vorschein.

Bald ist es so heiß, dass man sich in den Wohnmobil-Schatten zurück ziehen muss. Eigentlich sind es im Schatten nur angenehme 23⁰, aber es geht fast kein Wind und da wird es in der Sonne schnell heiß. Heute Abend soll es noch einmal 170 km weiter nach Westen gehen, nach Portiragnes bei Cape d’Agde. Wir hatten heute Nacht in Salin de Giraud einfach zu viele Mosquitos an Bord. Das liegt an den hochsommerlichen Temperaturen, der Windstille und den Salinen.

Der Stellplatz von Portiragnes im Hérault ist wirklich rappelvoll und wir können von Glück sagen, dass wir reserviert haben und dass es diese Option bei CCP gibt, sonst hätten wir in dieser Region mit ausschließlich höhenbegrenzten Parkplätze wirklich alt ausgesehen.

1 Saline de Giraud N 43° 24′ 43,0″ O 4° 43′ 50,2″
2 Plage de Piemanson N 43° 20′ 50,3″ O 4° 47′ 10,9″
3 Portiragnes Plage N 43° 16′ 30,0″ O 3° 21′ 6,7″

In die Camargue

Wir haben jetzt mal genug besichtigt und wollen uns Salzluft um die Nase wehen lassen. Unsere beiden Mädels würden gerne mal wieder Löcher in den Sand graben. Diese Wünsche lassen sich erfüllen, wenn man von Avignon 80 km nach Süden in die Camargue fährt.

Saline

Riesige Strände

Faulenzen am Meer

Um 6 Uhr abends fahren wir vom Strand zum kostenlosen Stellplatz in Saint Giraud. Wir haben keine Lust auf Ärger mit der Polizei.

1 Avignon N 43° 57′ 17,9″ O 4° 48′ 10,7″
2 Plage de Piemanson N 43° 20′ 50,3″ O 4° 47′ 10,9″
3 Saline de Giraud N 43° 24′ 43,0″ O 4° 43′ 50,2″

Sur le pont…

Zuerst wollen wir uns jetzt noch Goult anschauen und Fontaine de Vaucluse, das uns vor einigen Jahren so gut gefallen hat. Mal sehen, ob wir anschließend noch Lust für den Cavaillon-Klettersteig haben? Es ist hier sooo vielfältig, dass man die Qual der Wahl hat. Wer sich jetzt fragt, aus welchem Grund wir nicht schon lange am Meer zum Surfen sind, dem können wir sagen, dass dort kein Wind ist und faul rumliegen uns irgendwie ganz schnell langweilig wird. Es sieht diesmal tatsächlich so aus, als ob der Mistral sich überhaupt nicht einpendeln wird. Vermutlich hat das auch etwas mit dem Klimawandel zu tun. Wir machen jedenfalls das Beste draus. Neues entdecken ist ja auch wunderbar.
Goult ist ein noch intaktes provenzalisches Dörfchen mit normalen Einheimischen. Nicht alles ist in der Hand von airbnb, auch wenn die Immobilienpreise das Schlimmste befürchten lassen.

Mühle aus dem 12.Jahrhundert

Schloss aus dem 17.Jahrhundert

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Kunstwerk

Und weil die alten Männer das hier so machen, wollte Uwe am Sonntagmorgen hier auch einen Pastis in der Dorfkneipe zu sich nehmen.

Anschließend versuchen wir in Fontaine de Vaucluse einen Parkplatz zu bekommen, aber Sonntagmorgen ist hier sooo ein Rummel, das gefällt uns nicht. Wir geben die Koordinaten für den Klettersteig ein, aber dort kann man wegen einer Höhenbegrenzung mit Wohnmobil nicht hin. Klettern geht also auch nicht. Dann fahren wir doch direkt nach Avignon auf die Rhôneinsel Barthelasse. Dort befindet sich der Campingplatz “Pont d’Avignon”. Wir lernen wieder einmal was Neues: Ursprünglich hieß das Lied “Sous les ponts..”, weil sich dort die Vergnügungslokale befanden.

Papstpalast

Blick durch den Zaun

Ausruhen im Schatten

Dann geht es zu unserem kostenlosen Fährboot, welches direkt zum Roche de Domes fährt. Von unserem Schiff sieht man die Pont Bénézet, die einmal 22 Bögen hatte.

Die kleine Lilly darf das Boot steuern.

Avignon ist komplett von einer Stadtmauer umgeben.

Zuerst geht es zur Pont Saint Bénézet

Blick zum Papstpalast

Das ist eine Rekonstruktion der alten Brücke

Sie wurde über Kiesinseln in der Rhône geführt.

Papstpalast

Wer sich jetzt fragt, aus welchem Grund wir auf der Brücke nicht das Tanzbein schwingen, den müssen wir jetzt leider enttäuschen. Ursprünglich hieß das Lied nämlich “Sous les ponts…”, weil alle Volksfeste unter den Brücken stattgefunden haben. Wieder etwas dazu gelernt!!

Und waren die Päpste nicht in Rom? Eigentlich schon, aber für 70 Jahre gab es da wohl einige Querelen und Gegenpäpste.

Wir verlassen diese extrem touristischen Viertel und bummeln bis zum alten Färberviertel.

Nach der langen Stadtbesichtigung lassen wir den Abend mit einem Sundowner ausklingen.

1 Lumières Luberon N 43° 51′ 30,4″ O 5° 13′ 42,1″
2 Goult N 43° 51′ 47,3″ O 5° 14′ 36,7″
3 Avignon N 43° 56′ 50,5″ O 4° 48′ 30,3″
4 Camping du Pont d’Avignon N 43° 57′ 17,9″ O 4° 48′ 10,7″

Im Luberon

Wir haben in unserem fast privaten Wäldchen wunderbar ruhig geschlafen.

Gäbe es nur mehr solcher Campingplätze!

Dann brechen wir nach Rustrel zu den Colorado Provençal auf. So ganz genau wissen wir nicht, was uns erwartet, aber das ist ja das Spannende.
Kurz vor der Abreise zieht sich Sanna in unser Bad zurück, weil sie in der Nähe einen Schuss gehört hat. Es ist Samstag im ländlischen Frankreich und da geht man auf die Jagd.

Hauptsache mir passiert nichts. Der Rest der Truppe ist mir egal.

Colorado hat nichts mit dem Colorado River zu tun, sondern soll an die tolle Farbe des Gesteins erinnern. Wir machen dort eine 1,5 stündige Wanderung. Bis 1991 war es ein Industriegebiet. Man hat hier Ocker abgebaut, um es dem Gummi zuzusetzen oder Farbe daraus herzustellen. Es hat also auch nichts mit der Farbe Ocker im Wasserfarbkasten zu tun, denn das Gestein ist nicht ockerfarben, sondern rotorange.

Ackerschachtelhalm

Die Wurzeln suchen sich ihren Weg

Feen Kamine

Steinmännchen

Weiße Sahara nennt sich diese Formation

Nach unserem Spaziergang durch das alte Ockerabbaugebiet wollten wir zum besseren Verständnis noch etwas über die Produktion wissen und haben die alte Firma Mathieu besucht, in der früher der Sand zu Ocker verarbeitet wurde. Es gibt viele alte Maschinen zu sehen und mit etwas Fantasie und guten deutschen Übersetzungen wurde es etwas klarer.

Schöne alte Fabrik

Verschiedene Maschinen zum Mahlen des Gesteins

Alte Maschinen

Waschhaus

Kunstwerk aus alten Arbeitskitteln

Alte Loren zum Abtransport

Farblager

Verschiedene Ockerfarben

Zum Schluss konnte man noch Farben kaufen

Mascha hätte sich hier künstlerisch betätigen können

Eigentlich wollten wir noch nach Fontaine de Vaucluse, aber die Kritik bei P4night schreckt uns ab. Also bleiben wir kurz vor Goult auf dem CCP. Möglicherweise wäre es im Ort schöner gewesen, aber wir wollten auch nicht länger auf die Suche gehen. Denn obwohl wir nur 55 km gefahren sind, hatten wir einen sehr spannenden und ereignisreichen Tag im Zeichen des Ockers.

1 Aire Naturelle le Bois de Sibourg N 43° 50′ 45,2″ O 5° 33′ 53,5″
2 Colorado Provençal N 43° 54′ 47,7″ O 5° 29′ 46,7″
3 Ôkhra – Écomusée De L’ocre N 43° 53′ 44,8″ O 5° 18′ 22,6″
4 Lumières Luberon N 43° 51′ 30,4″ O 5° 13′ 42,1″

Mit dem SUP durch die Verdonschlucht

Heute sitzen wir schon um 8 Uhr beim Frühstück. Wir wollen mit unserem SUP in die Schlucht paddeln.
Um 9 Uhr geht es aufs Wasser. Die Sonne hat es noch nicht über den Berg geschafft und es ist recht kühl, trotz Neo. Wir müssen die Zeit im Auge behalten, weil wir das Wohnmobil Punkt 11 Uhr vom Platz fahren müssen. Freistehen ist hier zu risikoreich. Immer wieder werden Wohnmobile aufgebrochen.

Wir fahren noch ein bisschen weiter als zum offiziellen Wendepunkt, legen auf einer Sandbank an und laufen ein bisschen weiter.

Wendepunkt

Wieder auf dem See

Moselglider

Faul sein

Anschließend wird noch zur Erfrischung ein Bad genommen, bevor es 100 km weiter nach Westen geht.

Wir wollten heute ja eigentlich nach Rustrel, in das Colorado der Provence, aber unterwegs lacht uns dieses Schätzchen an. Ein Wäldchen in dem man mit Erlaubnis der Besitzer Camping machen kann. Bis Rustrel sind es noch 23 km, das ist kein Problem. Wir sind jetzt schon 1149 km gefahren, aber auf dem direkten Weg, ohne Schlenker wären wir in 880 km noch mal zuhause.

Man fühlt sich total einsam, obwohl irgendwo noch 3 andere Wohnmobile versteckt sind.

1 Camping Le Galetas N 43° 47′ 48,1″ O 6° 14′ 30,3″
2 Gorge du Verdon N 43° 47′ 12,2″ O 6° 15′ 41,0″
3 Aire Naturelle le Bois de Sibourg N 43° 50′ 45,2″ O 5° 33′ 53,5″

Panoramastrecke

Heute soll es auf einer spektakulären Route, die fahrerische Gelassenheit verlangt, entlang der Gorge du Verdon gehen. Zuerst wollen wir uns die Einlaufstelle des Verdon in den Lac de Saint Croix ansehen.

Schade, dass davon abgeraten wird, das Fahrzeug hier allein zu lassen. Man kann nämlich in die Schlucht paddeln.

Lac de Saint Croix

Gorge aus der Ferne

Eingang zur Schlucht

In La Palud beginnt die Route des Crêtes.

Belvédère de Trescaire

Belvédère de la Carelle

Belvedere de la Dent d’Aire

Belvedere de la Guègues

Wir müssen hier einmal Canyoning machen und in die Schlucht paddeln.

Belvédère Bau Béni

Die Verdonschlucht ist 21 km lang und 700 m tief und der größte Canyon Europas.

Wir finden einen Stellplatz mit Aussicht auf den See und bummeln zum Wasser.

Wenn wir morgen früh genug dran sind, können wir mit unserem SUP in die Schlucht paddeln.

Die Moselglider sind übrigens genau vor unserer Nase gelandet.

Abendstimmung

1 Moustiers-Sainte-Marie N 43° 50′ 39,3″ O 6° 13′ 1,5″
2 Belvédère de Trescaire N 43° 46′ 43,4″ O 6° 23′ 25,5″
3 Belvédère de la Carelle N 43° 46′ 30,6″ O 6° 23′ 2,2″
4 Belvédère de la Dent d’Aire N 43° 45′ 55,2″ O 6° 22′ 24,2″
5 Belvédère de Guègues N 43° 44′ 37,1″ O 6° 21′ 28,0″
6 Belvédère de Bau Béni N 43° 45′ 34,4″ O 6° 19′ 1,3″
7 Camping Le Galetas N 43° 47′ 48,1″ O 6° 14′ 30,3″