Stellplätze Frühjahr 2024

1. Malvaglia Chiesa, (46⁰ 24’11″/8⁰59’05”) 447 km

2. Corinaldo (43⁰38’49″/13⁰2’52”) 540 km

3. Fährhafen (43⁰37’7″/ 13⁰30’28”) 58 km

4. Plataria ( 39⁰26’37” / 20⁰16′ 21″) 27 km

5. Taverne Ydragogio ( 39⁰39’4″/21⁰38’29”) 195 km

6 .Epanomi Schiffswrack (40⁰22’49″/ 22⁰54’54”) 98 km

Faulenzen und genießen

Ausspannen ist heute einmal unser Ziel . Wir bleiben hier in Koronisia, fahren höchstens an den Strand auf der anderen Seite der Lagune, falls es Wind gibt. Das ist dann aber nur ungefähr 1 km weit. Tage an denen wir nur gemütlich faul vor unserer Elsa sitzen, fallen uns schwer. Wir sind ja seit 4 Wochen unterwegs, jeden Tag gefahren …..Da werden wir das bei wunderschönem Frühsommerwetter schon schaffen. Es ist ja schließlich auch Wochenende.

Es geht nach Koronisia

Unser Übernachtungsplatz lag unten im Tal am Acheloos, aber unser Ziel für heute heißt Koronisia. Koronisia im Ambrakischen Golf ist unser Griechenland-Highlight. Wir haben es vor 5 Jahren zufällig entdeckt und sind seitdem verliebt in dieses vollkommen untouristische Inselchen.

Davor fahren wir noch an einem roten Backstein-Kirchlein aus dem 12.Jahrhundert vorbei.

Beim Verlassen der Berge passieren wir noch den See Pournariou in den der Acheloos mündet. Heute Morgen waren es in den Bergen nur 6°, mittlerweile sind es angenehme 18°. Die Fotos sehen wegen des blauen Himmels zwar hochsommerlich aus, aber es ist nicht wirklich heiß.

Natürlich müssen wir vorher noch in Arta einkaufen, weil es in Koronisia wirklich überhaupt keine Geschäfte gibt und außerdem müssen wir in Arta immer noch zum Café an der historischen Bogenbrücke.

Die Ursprünge dieser Bogenbrücke gehen schon auf das 12. Jahrhundert zurück, aber die Brücke stürzte immer wieder ein, bis der Baumeister eine geniale Idee hatte: er mauerte seine Frau in das Fundament ein. Seither steht diese Brücke, so sagt zumindest die Legende und das war immerhin bereits im 15. Jahrhundert.

Angeblich ist das die älteste Platane Griechenlands. Wie man sieht, braucht sie schon etwas Unterstützung.

Ohne Frappé können wir soviele Informationen natürlich nicht verkraften.

Ja und dann sind wir endlich da.

Totaler Traumstrand, oder?

Sanna und Mina brauchen sofort ein Fußbad.

Mona ziert sich noch ein bisschen.

Aber dann steht sie auch ganz alleine im Meer.

Endlich kann sich auch Minchen am Strand entspannen!

1 Acheloos Potamos N 39° 23′ 18,8″ O 21° 16′ 28,1″
2 Rote Kirche N 39° 21′ 16,8″ O 21° 11′ 9,6″
3 Gefýri tis Ártas N 39° 9′ 6,4″ O 20° 58′ 28,8″
4 Paralia Fráchtis N 39° 0′ 39,3″ O 20° 55′ 30,9″

Strecke insgesamt: 110 km

Durch die Täler des Portaikos und des Acheloos

Diesen Ausblick hatten wir aus unserem Schlafzimmerfenster am Morgen.

Nach dem Frühstück sind wir noch zum Paratiritirio (das hört sich lustig an, heißt aber nur Aussichtspunkt) hinauf gestiegen.

Uwe liebt Wasserfälle und weil wir jetzt schon einmal in den Bergen sind, werden wir sicher einen finden. Das Wetter ist noch ein bisschen durchwachsen. Erst einmal fahren wir an den See Limnis Plastiras und machen Station an einer Einstiegsstelle für Paddelboote.

An diesem See schauen wir uns noch einen zweiten Stellplatz an, der allerdings ein bisschen überschwemmt ist.

Unsere geplante kurze Strecke durch die Berge können wir wegen katastrophalen Straßenschäden nicht nehmen und Navis sind ja bekanntlich uneinsichtig, aber wir schaffen es trotzdem nach Pyli zu kommen, mit einem kleinen Umweg von 20 km.

In Pyli gab es vor 5 Jahren noch eine geniale Mühlenkneipe. Wir haben diese Kneipe geliebt, weil jeder ein Inselchen für sich hatte. Ob sie Corona oder der Flut im letzten September zum Opfer gefallen ist, wissen wir nicht. Es sieht jedenfalls nicht so aus, als ob es bald wieder losgeht.

Der Portaikos ist nur noch ein schmales Rinnsal, aber letztes Jahr im September hat er verheerende Verwüstungen angerichtet.

Mona ist noch sehr zurückhaltend im Umgang mit Wasser.

Also müssen wir unseren Frappé in der Kneipe an der alten Steinbrücke trinken. Da ist es auch total nett, aber die Inselchen spuken halt durch unseren Kopf.

 

Mona meistert ihren ersten Kneipenbesuch souverän.

Nach der Mittagspause geht es durch die Berge Richtung Arta. Nach knapp 10 km halten wir endlich an einem Wasserfall: Katarráktis Palaiokarya.

 

Durch den Starkregen vom letzten September kam es an vielen Stellen zu Erdrutschen und manche Straßen existieren überhaupt nicht mehr oder haben Riesenlöcher. Aus diesem Grund brauchen wir mehrere Anläufe, bis wir einen Übernachtungsplatz gefunden haben. An der Hängebrücke über den Archeloos gefällt es uns gut.

 

 

 

Die Trageseile der Hängebrücke sind noch intakt, es fehlen nur ein paar Trittbretter.

 

Unsere neue Mitfahrerrin erweist sich als coole Socke und macht alles mit.

1 Paratiritirio Limnis Plastira N 39° 14′ 14,8″ O 21° 44′ 14,5″
2 Portaikos Bogenbrücke N 39° 27′ 37,4″ O 21° 36′ 0,9″
3 Katarraktis Paleokarya-Bogenbrücke N 39° 25′ 52,0″ O 21° 31′ 39,0″
4 Acheloos Potamos N 39° 23′ 18,8″ O 21° 16′ 28,1″

Strecke insgesamt: 146 km

Karditsa

Um 9 Uhr schon 17° und Sonnenschein! Da haben wir gleich gute Laune.

Nach einem kurzen Strandspaziergang in Nei Pori, unserem Übernachtungsplatz, fahren wir in Richtung Karditsa. Karditsa kennt wahrscheinlich niemand. Es ist eine Stadt mit 56.000 Einwohnern im Landesinneren und eher unbedeutend, aber wir haben dort heute Mittag um 15 Uhr eine Verabredung mit der Griechin Evi, die für den Tierschutzverein in Griechenland arbeitet. Wir erleben ja immer wieder die traurige Situation der Streuner im Land und haben selbst eine ehemalige griechische Streunerin aufgenommen. Bereits letztes Jahr haben wir gesagt, dass wir einen Hund aus Griechenland mitnehmen wollen. Aber den richtigen Hund zu finden, ist nicht so einfach. Bei Sanna war das wohl ein Glücksfall für alle Beteiligten. Wir wollten ja eigentlich eine junge Hündin und die, die wir gesehen haben, waren oft nicht davon zu überzeugen, dass wir nichts Schlechtes im Schilde führen. Auf Limnos hatten wir die Seite eines Dog-Shelters entdeckt, das aber überhaupt nicht existierte und dabei stießen wir zufällig auf die seriöse Vermittlung in Karditsa.

Weil wir viel zu früh da sind, wollen wir noch eine Kapelle anschauen. Die Kapelle ist wunderschön, aber die Wallfahrer, die in Busladungen kommen, glauben an die heilende Kraft eines Saftes, der aus den Bäumen austritt, wenn man die Rinde kreuzförmig einritzt.

Das können wir nicht nachvollziehen, aber viele Griechen schwören darauf.

Die Kapelle des heiligen Nikolaus (Agios Nikolaio) ist mit wunderschönen Fresken und Ikonen verziehrt.

Hier liegen die Gebeine des Märtyrers.

Als wir bei diesem Wallfahrtsort sind, bestellt uns Evi, die Tierschützerin zum Lidl in Karditsa und wir lernen Mona kennen und ganz schnell ist klar: sie passt zu uns.

Nach Tierarztbesuch und allen Formalitäten fahren wir in die Berge. Der Abschied von ihrem Rudel fällt Mona anfangs sichtlich schwer, aber schnell erweist sie sich als souveräne Junghündin.

Eine total souveräne Maus.

Wir müssen den Hut ziehen vor den griechischen Tierschützerinnen. Mit viel Tierliebe machen sie aus armen Welpen mit traurigen Lebensgeschichten vergnügte Lebewesen.

Unser Stellplatz in den Bergen ist wirklich atemberaubend! Wir stehen bei einem Observatorium oberhalb des Limni Plastira.

1 Paralia Nei Pori N 39° 58′ 27,7″ O 22° 39′ 49,6″
2 Ierá Moní Agíou Nikoláou N 39° 30′ 12,5″ O 22° 16′ 26,0″
3 Tiere in Not Griechenland e.V. N 39° 22′ 35,7″ O 21° 56′ 29,0″
4 Paratiritirio Limnis Plastira N 39° 14′ 14,8″ O 21° 44′ 14,5″

Strecke insgesamt: 166 km

Letzter Tag an der Ägäisküste

Es gäbe auf unserer Strecke in südliche Richtung schon noch einiges zu sehen, aber da spielt heute ausnahmsweise das Wetter so gar nicht mit.

Deltamündung des Vardar/Axios

Auf dem Olymp sieht man heute vermutlich überhaupt nichts und einen Strandstopp? Wohl auch nicht das Richtige für heute. Wir besuchen erst mal nach 30 km eine weitere kleine archäologische Stätte bei Pydna. Pydna war in der antike eine bedeutende Hafenstadt, aber es fanden dort noch keine intensiven Grabungen statt. Bisher wurden lediglich Grabstätten mit Beigaben aus der Bronzezeit, ein paar Mauern einer byzantinischen Kirche und Werkzeuge freigelegt. Ein netter Herr erklärt uns alles ganz genau und möchte keine Bezahlung dafür.

Ölmühle

Wie so oft in Griechenland liegen solche Ausgrabungsstätten einfach am Wegesrand und der Besuch ist kostenlos.

Zur Aufbewahrung von Vorräten

Zisterne

Anschließend suchen wir uns ein schönes Plätzchen auf den Klippen und laufen an den Kiesstrand.

Wir kommen auch noch an der Burg von Platamonas vorbei, aber die sieht heute eher aus, wie ein schottisches Schloss im Nebel. Da müssen wir ein anderes Mal hin.

24 km weiter südlich wollen wir uns einen weiteren Strandparkplatz ansehen und noch nicht in die Berge abbiegen, weil dort die Regenwolken länger hängen bleiben. Der Strandparkplatz ist jetzt in der Nebensaison durchaus in Ordnung, für die Hauptsaison ist er wohl eher nichts. Aber für heute bleiben wir erst einmal hier. Außer uns ist niemand da, vielleicht weil jemand auf P4night geschrieben hat, dass hier nackte Männer in den Dünen liegen. Es mag am schlechten Wetter liegen, aber wir haben keine Nackten, aber auch keine bekleideten Menschen gesehen.

Morgen fahren wir dann noch 110 km nach Karditsa, weil wir eine Verabredung mit dieser kleinen Maus haben.

Sie heißt Mona und wurde neben ihrer toten Mama gefunden. Wenn sie Sanna als Ersatz akzeptiert, nehmen wir sie mit.

1 Axios Nationalpark N 40° 31′ 40,6″ O 22° 40′ 33,1″
2 Ancient Pydna N 40° 23′ 50,4″ O 22° 37′ 1,0″
3 Litochoro N 40° 7′ 31,2″ O 22° 33′ 12,2″
4 Paralia Nei Pori N 39° 58′ 27,7″ O 22° 39′ 49,6″

Strecke insgesamt: 103 km

Rückwärts um Thessaloniki herum

Heute Nacht wurden wir von extrem lautem klagenden Geheul geweckt. Wölfe? Kann das sein? Nachdem wir es gegoogelt haben, wissen wir es waren Goldschakale.

Und heute Morgen haben uns dann die Möwen mit ihrem lautem Kreischen geweckt.

Der Grund für diese ganze Aufregung in der Vogelpopulation waren die Fischer, die ihre Netze geleert haben. Da kann es natürlich immer sein, dass etwas für hungrige Schnäbel abfällt.

Heute Morgen kann man den schneebedeckten Olymp ohne Wolken sehen. Kein Wunder, dass dort noch Schnee liegt. Er ist immerhin 2900 m hoch.

Heute wollen wir wieder Thessaloniki umfahren. Parken und Besichtigung mit Wohnmobil ist einfach nicht möglich, dachten wir ursprünglich. Eine Möglichkeit haben wir allerdings jetzt entdeckt. Wenn man das Fahrzeug auf dem Betriebsgelände eines Campingbedarfs abstellt und mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt fährt, ist es dort extrem sicher. Wir halten bei dem Laden kurz, weil er extrem gut sortiert ist und Carmens Stuhl in den letzten Zügen liegt. Und dann nutzen wir die Annehmlichkeiten: Wäsche waschen, V/E und ausgiebig heiß duschen. Stühle haben wir natürlich auch gekauft.

Nach unserem Großputztag geht es in den Axios Nationalpark zu einer kleinen Kapelle. Man muss sich schon ein bisschen wundern, wieso das hier ein Nationalpark sein soll, der auch noch mit EU-Mitteln gefördert wurde. Hier ist es nämlich recht zugemüllt. Es gibt sehr viele Fischerboote, Ruinen und Hüttchen entlang des Flussufers, die in schlechtem Zustand sind. Das ist ein Übernachtungsplatz, mehr nicht. Noch einmal werden wir hierher sicherlich nicht fahren. Aber wir haben hier andere nette Wohnmobil-Fahrer kennengelernt und es ist ja auch einmal schön, Erfahrungsaustausch zu betreiben.

1 Schiffswrackstrand N 40° 22′ 35,0″ O 22° 53′ 48,6″
2 Zampetas Campingzubehör N 40° 30′ 9,2″ O 22° 58′ 15,5″
3 Axios Nationalpark N 40° 31′ 40,6″ O 22° 40′ 33,1″

Strecke insgesamt: 89 km

Es geht wieder zurück

Ja, leider, leider…

Das war unser Übernachtungsplatz. Leider kein Sandstrand, aber dafür hatten wir ihn für uns alleine.

Diese junge Dame hat uns nach allen Regeln der Kunst versucht dazu zu bewegen, sie mitzunehmen. Wir haben sie noch ein bisschen mit Futter versorgt und sie dann schweren Herzens ihrem Schicksal überlassen.

Wir sind wieder auf dem Heimweg. Wir haben zwar noch 3 Wochen vor uns, aber unsere täglichen Fahrstrecken halten sich ja im Rahmen, weil Mina nicht gerne fährt und die Elsabesatzung ja auch etwas erleben will. Es geht also erst einmal an einen See im Landesinneren, den Volvisee. Hier ist es extrem ruhig und entspannt.

Und weil wir sowieso auf den Spuren von Paulus wandeln bzw. fahren, halten wir an einem antiken Bad.

Natürlich mit Fußbodenheizung

Paulus ist nämlich im Jahr 50 nach Christus von Philippi nach Thessaloniki gelaufen und hat immer wieder gepredigt und vermutlich auch gebadet. Wir brauchen mit Elsa nur eine gute Stunde für diese Strecke, das war bei Paulus vermutlich nicht ganz so entspannt.

Im Schatten dieses Baumes soll er gepredigt haben. Der Baum ist zwar alt, aber 2000 Jahre alt sicher nicht.

Danach braucht Mina ihre Achtsamkeits-Meditation am Ufer des Volvisees, dem zweitgrößten, natürlichen See in Griechenland.

Diese spezielle Technik nennt sich toter Hund

Wir lesen zur Entspannung.

Danach fahren wir noch einmal zum Schiffswrack-Strand. Letztes Wochenende waren hier nur Familien mit Kleinkindern und Sonnenschirmen. Heute ist der Strand in der Hand der Kiter und Surfer. Es ist nur 18° und windig. Wirklich extrem windig, 7 bis 8 Beaufort! Starke Brandung! Da lesen wir lieber, das ist uns doch zu gefährlich. Wir sind ja auch keine 20 mehr.

Schiffswrack

Die Möwen lauern, dort wo die Wellen brechen. Scheinbar lassen sich dort die Fische leichter fangen.

Wir hatten über diesen Strand im Internet viele Horrormeldungen gefunden. Wir sind zum 3. Mal hier und sind immer wieder begeistert.

Heute ist der Olymp leider etwas in den Wolken verschwunden.

Nachdem der Wind aufgehört hat, bedienen sich die Möwen an den aufgespannten Fischernetzen.

1 Paralia Akropotamos N 40° 43′ 7,7″ O 24° 3′ 19,1″
2 Loutra Nea Apollonia N 40° 38′ 36,6″ O 23° 29′ 22,4″
3 Limni Volvi N 40° 39′ 56,6″ O 23° 21′ 50,4″
4 Schiffswrackstrand N 40° 22′ 35,0″ O 22° 53′ 48,6″

Strecke insgesamt: 147 km

Philippi

Heute Nacht wurden wir ganz schön durch den stürmischen Wind geschüttelt, daher haben wir unsere Elsa vor dem Einschlafen noch umgeparkt, um den Böen keine Angriffsfläche zu bieten. Morgens ist es trüb und stürmt immer noch.

Wir haben gestern Abend schon beschlossen wieder nach Westen zu fahren, weil 15 km nördlich von Kavala die Ausgrabungsstätte der antiken Stadt Philippi ist. Dort hat seit 49 nach Christus der Apostel Paulus gelebt, der ursprünglich ein Verfolger der ersten Christen war und damals noch Saulus hieß. Noch heute benutzt man die Redewendung “Vom Saulus zum Paulus werden”, wenn jemand seine Einstellung grundsätzlich ändert. Angeblich hat Paulus das nicht ganz freiwillig getan. Erst nach 3 Tagen an denen er erblindet war, fiel es ihm wie “Schuppen von den Augen”. Er hat Briefe an die Philipper geschrieben, die man im Neuen Testament nachlesen kann und wir wussten auch nicht, dass Philippi bei Kavala liegt und nicht irgendwo bei Jerusalem, wo Saulus studiert hat. Paulus hat in Philippi auch im Gefängnis gesessen.
Die Stadt Philippi ist aber schon viel älter, es gibt sie schon seit dem 4. Jahrhundert vor Christus. Auf jeden Fall ist sie aber die erste christliche Siedlung auf dem europäischen Kontinent.

Das Gefängnis des Paulus ist heute für manche Christen scheinbar eine Wallfahrtsstätte. Sie knien dort in stiller Andacht minutenlang nieder.

Hier ist noch viel zu tun für die Archäologen und wir hätten uns mehr Informationen darüber gewünscht, wie die Archäologen vorgegangen sind und weiterhin vorgehen wollen. Das Gelände ist sehr weitläufig und beim uniformierten Laien entsteht der Eindruck, dass manche Dinge einfach nur wahllos abgelegt wurden.

Leider waren die Informationstafeln für uns nicht so aufschlussreich. Wir wissen deshalb nicht, warum manche Teile aufrecht stehen und andere scheinbar wahllos in der Gegend herumliegen.

Noch nie haben wir erlebt, dass Hunde mit auf ein Ausgrabungsgelände dürfen, aber hier ist das kein Problem. Scheinbar denkt man sich, was 2000 Jahre gehalten hat, kann auch von ein paar Hundepfoten nicht zerstört werden.

Beeindruckend, welche Verzierungen man mit den Werkzeugen der damaligen Zeit anbringen konnte.

Wir wissen auch nicht, ob der Mosaikfußboden restauriert wurde oder ob er so erhalten war.

So möchte ich meine Terrasse auch gerne.

Die Basilika ist in sehr gutem Zustand, aber auch hier kennen wir nicht den Grund. Wir haben zwar gelesen, dass Teile der Basilika restauriert wurden, aber wir wissen nicht, welche Bereiche das waren.

Amphieteather

Arkaden unterhalb des Amphietheaters

Alles in allem ist die Ausgrabungsstätte sehr weitläufig und beeindruckend, aber es fehlt eindeutig an Erklärungen und entsprechendem Bildmaterial, die es dem Laien ermöglichen, das Ganze einzuordnen.

Nach einem nochmaligen Besuch von Loutra Eleftheron, unserem Schwefelbad, lassen wir den Tag gemütlich am Meer ausklingen.

1 Agios Ioannis N 40° 55′ 52,5″ O 24° 59′ 18,5″
2 Philippi N 41° 0′ 44,6″ O 24° 17′ 11,9″
3 Paralia Akropotamos N 40° 43′ 7,7″ O 24° 3′ 19,1″

Strecke insgesamt: 143 km

Xanthi

Ursprünglich wollten wir ja in diesem Frühjahr in die Türkei nach Kappadokien fahren. Bei der Planung der Reise haben wir dann so viel Schönes entdeckt, dass wir beschlossen haben, dass Kappadokien in 6 Wochen nicht zu machen ist. Kappadokien muss also warten und Xanthi wird unser östlichster Punkt auf dieser Reise sein (zumindest auf dem Festland). Limnos ist zwar genaugenommen ein bisschen weiter östlich, dorthin hat uns allerdings die Fähre gebracht. Xanthi ist nur noch 120 km von der türkischen Grenze entfernt und eine Empfehlung eines griechischen Arbeitskollegen von Uwe, der dort geboren und aufgewachsen ist. Trotz unserer Drama-Queen entscheiden wir uns ohne Zwischenstopp nach Xanthi zu fahren. Das sind zwar 100 km ohne Pause, aber wegen der Autobahn dauert das nur eine Stunde und wir können außerdem die trubelige Innenstadt von Kavala umfahren.

Xanthi wirkt sehr multikulturell, man sieht Mädels im bauchfreien Top und streng muslimisch gekleidete Frauen und während man vor einer orthodoxen Kirche steht, hört man den Muezzin vom Minarett zum Gebet rufen.

Am Uhrenturm, dem Wahrzeichen der Stadt, müssen wir erst einmal einen Frappé trinken um uns zu orientieren, wo wir eigentlich hin müssen. Die Kellnerin, die sehr gut Englisch spricht, hilft uns ein bisschen auf die Sprünge.

Die Stadt erlangte ihren Reichtum durch den Tabakanbau und die Vermarktung der Produkte. In den Villen der reichen Kaufleute sind heute größtenteils Kneipen untergebracht.

Wir besichtigen das Haus des Schattens in dem Triantafyllos Vaitsis seine Werke ausstellt. Man kann kaum glauben, welche Vorstellungskraft er haben muss.
Er baut Skulpturen, deren Schatten erst das Bild ergeben. Das Erstaunliche ist, dass man beim Betrachten der Skulpturen nie vermuten würde, was daraus als Projektion entstehen kann.

Wir verlassen die lebhafte Stadt in Richtung Meer und sind vollkommen überrascht, dass wir nach genau 23 km bei einer Kapelle ein solches Traumplätzchen finden.

Agios Ioannis hat sich wirklich ein Traumplätzchen herausgesucht.

Rechts am Horizont sieht man die griechische Insel Samothraki und links daneben befindet sich das türkische Festland.

1 Paralia Akropotamos N 40° 43′ 7,7″ O 24° 3′ 19,1″
2 Xanthi N 41° 8′ 39,1″ O 24° 53′ 16,1″
3 Agios Ioannis N 40° 55′ 52,5″ O 24° 59′ 18,5″

Strecke insgesamt: 130 km