Kalt und regnerisch

Morgens werden wir von gleichmäßigen Tropfgeräuschen auf unserem Wohnmobildach geweckt. Die Temperaturen sind schlagartig über Nacht gefallen. Gestern hatten wir noch angenehme 25 Grad, heute Morgen sind es nur noch 12 Grad. Erst frühstücken wir einmal gemütlich und planen den weiteren Tagesablauf.

Selbst durch beschlagen Scheiben sieht die Welt draußen grau und ungemütlich aus.

Zum Glück ist es in unseren 20 Kubikmetern Innenraum kuschelig warm und gemütlich.

Sanna liegt am liebsten im Fußraum der Fahrerkabine und Prinzessin Mina hat ihre eigene Hundeecke im Bett.

Um 11 Uhr nach dem Check aller Wetterapps sind wir uns dann darüber im Klaren, dass der Tramontana mit dem versprochenen besseren Wetter wohl doch nicht kommen wird. Wir entsorgen noch einmal im Super U und fahren nach La Couvertoirade, einem befestigten mittelalterlichen Dorf in den Cevennen. Bis dort sind es 140 km und dann sehen wir weiter. In La Couvertoirade ist es immer noch regnerisch, aber im Vergleich zur Küste extrem kalt.

La Couvertoirade ist eine alte Templerstadt aus dem 12. Jahrhundert, die wirklich extrem gut erhalten ist. Seit einigen Jahren fahren wir ab Narbonne immer über die A75 nach Norden, weil es hier so viel zu entdecken gibt. So kalt wie heute hatten wir es allerdings selbst 4 Wochen später hier noch nicht. Vor 2 Jahren sind wir in kurzen Hosen noch auf der Tarn gepaddelt.

Sanna hat hier ihren Traumprinzen gefunden, sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Die beiden wären ein tolles Paar geworden.

Aber wir wollten noch ein bisschen weiter, um uns in La Canourgue noch einen Klettersteig anzuschauen. Ursprünglich wollten wir morgen noch klettern, aber dazu ist es wohl zu nass.

In Millau entdecken wir noch eine weitere Schlucht, in der wir Geier beobachten können und Hinweise für Klettersteige, die wir uns für nächstes Jahr aufheben müssen.

Das Viadukt ist mit 2460 m die längste Schrägseilbrücke der Welt und bei einer maximalen Höhe der 7 Pfeiler von 343 m das höchste Bauwerk Frankreichs. Bei diesem trüben Wetter kommt das wunderschöne Aussehen der Brücke gar nicht zur Geltung.

Zum krönenden Abschluss entdecken wir an diesem eher trüben Herbsttag Saint Frézal. Eigentlich wollten wir nur nach dem Klettersteig schauen, aber dann ändern sich unsere Pläne, wie so oft und wir bleiben hier an dem hübschen Kapellchen mit Quelle und machen noch dazu eine tolle Wanderung, die nicht mal unsere App kennt.

Die Kapelle beherbergt den Sarkophag des heiligen Frézal und wurde bereits im 10. Jahrhundert erbaut.

Bei der Quelle handelt es sich um eine Karstquelle, die wohl manchmal große Wassermengen hervorbringt. Daher gibt es zur Sicherheit eine Überflutungswiese. Nur stehen wir heute dummerweise am unteren Ende dieser Wiese. Aber das wird schon gut gehen, es regnet ja nicht stark.

1 Fitou N 42° 53′ 40,5″ O 2° 59′ 3,4″
2 La Couvertoirade N 43° 54′ 45,2″ O 3° 19′ 1,2″
3 Point de Vue sur Millau N 44° 5′ 46,4″ O 3° 7′ 23,9″
4 Chapelle Saint-Frézal de La Canourgue N 44° 25′ 44,2″ O 3° 13′ 27,2″

One thought on “Kalt und regnerisch”

  1. Der Ort ist ja wirklich wie aus der Zeit
    gefallen, wirklich schön. Mit Sonnenschein
    habt ihr ihn vielleicht erlebt,da ist er sicher wie
    Verzaubert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.