Auf nach Slowenien

Bei unserer Urlaubsplanung haben wir ja mit allem gerechnet, nur nicht mit Regen im Mai. Die Kölner haben nur ein Zelt dabei, deshalb fahren sie jetzt auf dem kürzesten Weg ans Meer und wir wollen 270 km nach Bled fahren. Wir frühstücken mit Andrea, Jan, Lisa, und 4 Kindern, bewundern die Hühner und Schafe, kuscheln noch einmal und dann trennen sich unsere Wege.

Es nieselt pausenlos und am schönsten sehen die Berge aus dem Wohnmobilfenster aus.

Selbst unsere Mittagspause findet im Dauerregen statt, obwohl wir schon auf der Alpensüdseite in Kärnten sind.

Wir lieben es anzuhalten und gemütlich Kaffeepause machen zu können, ohne nach Gastronomie Ausschau halten zu müssen.

Wir fahren fast ausschließlich auf österreichischen Landstraßen und meiden die Autobahn, weil wir ja wissen, dass es für Fahrzeuge über 3,5 to teuer werden kann. Auf der Passhöhe des Wurzenpasses in 1000m Höhe ist der Grenzübergang zu Slowenien, aber es wird nicht kontrolliert. Danach entschließen wir uns die Fahrt für heute zu beenden und bleiben im Skisprungzentrum in Planica. Das ist nämlich leider ein Problem in Slowenien. Man darf nirgendwo frei stehen. Das wird angeblich auch sorgfältig kontrolliert. Offizielle Stellplätze sind dafür selten und extrem teuer. Das passt irgendwie gar nicht.

Skispringer sind leider keine da.

Planica bildet, wenn nicht gerade Weltcupspringen sind, eine Ausnahme. Hier kann man für 15 € übernachten und entsorgen.

Skiflugschanze

Wir sind heute 240 km gefahren und es hat pausenlos geregnet.

1 Hallstätter See
2 Skisprungschanze Planica N 46° 28′ 38,6″ O 13° 43′ 28,5″

Zurück nach Hause

Heute ist unsere letzte Nacht in Kroatien gewesen. Wir wollen weiter an der Küste entlang nach Italien fahren.
Es ist über Nacht deutlich abgekühlt und daher haben wir sehr gut geschlafen. Scheinbar ist am Morgen auch Ebbe und es ist kaum noch Wasser vor dem Stellplatz.

Nach dem Frühstück fahren wir zu einer Stelle, die nur für uns eine Bedeutung hat. 2005 waren wir zum ersten Mal in Kroatien an den Plitzwitzer Seen und wollten anschließend zur Insel Rab. Carmen hatte eine hervorragende Landkarte und entdeckte eine kleine Landstraße, die in genau 28 Kilometern dorthin führt.
Ist wirklich kein Problem, dachten wir damals. Irgendwann waren wir dann in der Mitte von Nirgendwo auf einer Offroad Piste, hatten aber noch nicht das Vertrauen in unsere Landkarte verloren. Wir glaubten, dass es sich um eine Baustelle handelt. Dummerweise setzte dann auch schon die Dämmerung ein, aber wir fuhren unbeirrt in dem Glauben weiter, dass es nicht mehr weit sein kann. In der Dunkelheit landeten wir schließlich auf 1300 m Höhe auf einem Pass im Nebel. Dort stand ein Hüttchen und weil es die einzige Hütte weit und breit war, hielten wir kurz an, stiegen aus und sahen uns umgeben von Totenkopf-Schildern, die vor Minen warnten. Danach ging es, wie bei Pässen so üblich, wieder steil bergab, allerdings auf Schotter. Ob wir uns das bei Dunkelheit und Nebel trauen können, fragten wir uns natürlich auch. Also traf Uwe die Entscheidung, die Geländemaschine vom Gepäckträger zu holen und das Terrain zu erkunden. Heute erscheint es ihm auch nicht mehr als die beste Lösung, aber damals sahen wir das anders (wir wollten halt nicht auf dem Pass umgeben von Minen übernachten). Carmen sollte Hund und Wohnmobil auf dem Pass bewachen. Handyempfang konnte man damals noch vergessen. Das Wohnmobil stand genau genommen ziemlich im Weg, wenn ein anderes Fahrzeug gekommen wäre. Um die ganze Lage weniger pessimistisch zu sehen, trank Carmen zuerst einmal ein Gläschen Rotwein. Auch nicht die beste Idee, wenn man bedenkt, dass sie sich ja eventuell auf die Suche nach Uwe hätte machen müssen. Aber heute lachen wir darüber und wollten unsere Passstraße, auf der wir übernachtet haben, unbedingt wieder finden. Und das ist die Stelle.

Alles sieht heute sehr romantisch aus, überhaupt nicht mehr gruselig. Es fehlen natürlich der Nebel und die Minenwarnungen. Heute darf man hier nicht mehr durch, weil aus unserem Schleichweg ein Nationalpark wurde.
Aber das Schild, das zu dem Ort auf der anderen Seite des Nationalparks hinweist, steht immer noch da.

Die Serpentinenstrecke nach unten mit ihren tollen Ausblicken konnten wir damals gar nicht richtig würdigen. Deshalb machen wir dieses Mal hier eine ausgiebige Pause.

 

Die Inseln Rab und Pag mit ihren Mondlandschaften

Aus welchem Grund die Inseln in Küstennähe so kahl sind, wusste das Internet auch nicht eindeutig zu sagen. Möglicherweise handelt es sich um die Folgen der Abholzung durch die Venezianer, die das Holz zum Schiffbau benötigten. Allerdings ist das natürlich schon ein Weilchen her und die Natur könnte sich erholt haben, wenn es nicht noch eine andere Ursache gibt.
Obwohl unser ursprünglicher Plan vorsah, dass wir uns ein ruhiges Plätzchen in einem Yachthafen bei Triest suchen, entscheiden wir uns spontan anders und bleiben einfach noch eine Nacht in Slowenien. Die Gemeinde Hrpelje hat einen Gemeindeplatz für 7 € inklusive Entsorgung. Außerdem gibt es leckere Pizza und dunkles Craftbier.

1 Reljani N 44° 16′ 19,2″ O 15° 30′ 7,2″
2 Alan N 44° 42′ 55,0″ O 14° 57′ 22,9″
3 Camper Stop Hrpelje N 45° 36′ 21,8″ O 13° 56′ 50,3″