Fazit – Albanien

Reisezeit

Eigentlich ist der Mai ideal, nicht zu heiß und angenehm mild, sollte man meinen. Leider ist es aber in diesem Jahr anders. Im Landesinneren regnet es. An der Küste scheint zumindest bis zum Nachmittag die Sonne und dann gewittert es. Das Gute an dieser Zeit ist, dass es an vielen Orten noch relativ leer sein sollte. Aber auch das ist in diesem Jahr, möglicherweise bedingt durch Nachholbedarf wegen der Pandemie definitiv anders.

Die Küste unterhalb von Vlora, die Riviera Albaniens, hat uns nicht gefallen. Die Strände sind steinig und es gibt nur wenige gute Möglichkeiten ans Meer zukommen, bei Jalë, Queparo und Borsh.

Stellplätze

Skoder See, Komansee und der Theth Nationalpark haben uns sehr gut gefallen. Dort ist auch die Stellplatz-Situation genau nach unseren Vorstellungen. Es gibt günstige Campingplätze oder schöne Freistehplätze. Weiter südlich wird es schon schwieriger. Es ist erwünscht, dass man sich zu Strandkneipen stellt und dort essen geht. Die Speisekarte ist aber immer recht fleischlastig und nach unserer Meinung nicht wirklich lecker. Natürlich findet man auch Freistehplätze, aber die leicht zugänglichen Plätze sind oft vermüllt. Eine große Ausnahme ist der Stellplatz von Zvernec.

Sehenswürdigkeiten

Wir haben eine organisierte Bootstour gemacht, die sehr beeindruckend war, außerdem 2 großartige Wanderungen im Theth Nationalpark. Wir haben die super spannende Ausgrabungsstätte Apollonia besucht und die Festung Ali Pascha in Porto Palermo besichtigt. Nie war es voll oder überlaufen. Nur in Butrint war es komplett anders. Die Parksituation muss sich dort unbedingt ändern. Möglicherweise muss man dort übernachten und morgens schon in das Gelände gehen, aber dazu hatten wir dann keine Lust mehr. Vielleicht beim nächsten Mal.

Zusammenfassung

Albanien ist ein Land im Umbruch. Der Tourismus boomt ganz enorm, aber leider setzt man in einigen Küstenorten ausschließlich auf Hotelgäste. Die Orte Vlora, Sarande und Ksamil haben jeglichen Charme (für uns) verloren. Jeder Quadratmeter wird mit Hochhäusern zugebaut. Ob das der richtige Weg ist, wird sich zeigen. Im Landesinneren gibt es noch tolle Orte zu entdecken, aber da hängen in diesem Jahr, warum auch immer, Wolken fest.

Albanien muss noch Einiges tun, um wirklich ein EU-Land zu werden. Am wichtigsten ist es unserer Meinung nach, ein Umweltbewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen. Carmen erinnert sich selbst bei jungen Menschen in Albanien an ihre Grundschulkinder, die einfach alles fallen lassen und sich hinterher über das Chaos wundern.

Was wir sehr beeindruckend in Albanien finden, ist die sehr tolerante Lebenseinstellung. Die Mehrheit der Bevölkerung ist muslimischen Glaubens. Trotzdem sieht man nirgendwo Frauen mit Kopftuch. Es ist kein Problem Alkohol zu trinken und man kann als Nicht-Moslem Moscheen betreten. Mischehen sind weit verbreitet. Wir kennen das aus anderen muslimischen Ländern ganz anders.

Ob wir nächstes Jahr wieder kommen? Wohl eher nicht, aber irgendwann bestimmt! Wir haben heute schon nach wenigen Stunden in Griechenland gemerkt, wie viel einfacher man es hier hat. Freistehplätze so weit das Auge reicht.

Südwärts!

Das Wetter ist wieder einmal genau so herrlich wie gestern. Kein Wölkchen am Himmel und angenehm warm. Für heute Abend werden wieder Gewitter gemeldet.

Sanna nimmt ein Fußbad.

Wir frühstücken auf der Flaniermeile.

Wir wollen heute die Ausgrabungsstätte in Butrint anschauen. Dazu müssen wir 60 km weiter nach Süden fahren.
Zuerst fahren wir durch die Bettenburgen von Sarande und Ksamil. Grauenhaft! Nichts für uns!

Korfu ist ganz nah.

In Butrint angekommen, entscheiden wir uns neu. Es ist uns hier zu viel Rummel. Die Ausgrabungsstätte soll wunderschön sein, aber nicht mit 1000 Menschen gleichzeitig. Außerdem scheitert es schon daran, dass alle Parkplätze für Bustouristen reserviert sind.
Also nehmen wir die altertümliche Seilfähre und beraten neu.

Mittagessen

Wir entschließen uns, nach Griechenland zu fahren, erst einmal nach Sagiada zum Ausruhen und morgen sehen wir dann weiter. Die Berge bis nach Griechenland sind fast menschenleer, nur ab und zu ein Dörfchen mit einer Moschee.

Pünktlich um 14 Uhr lassen wir uns am Strand von Sagiada nieder.

Uwe bläst den Kite auf, zieht seinen Neo an und genau in dem Moment, als Carmen den Kite starten will, geht wieder das Donnergrollen los.

Schade! Die Sonne versinkt hier nicht im Meer.

1 Camping Moskato 2 Qeparo N 40° 3′ 10,6″ O 19° 49′ 7,5″
2 Kalaja Trekëndore Veneciane N 39° 44′ 33,0″ O 20° 1′ 14,3″
3 Paralia Sagiada N 39° 38′ 13,2″ O 20° 9′ 55,6″