Fazit – Griechenland

Reisezeit

Alle Griechenland-Fans, die wir unterwegs getroffen haben, haben uns erzählt, dass normalerweise April und Mai die beste Reisezeit ist. Welches Wetterphänomen in diesem Jahr dafür gesorgt hat, dass alles anders war, weiß keiner. Wirklich schlecht war das Wetter nicht,  aber jeden Abend gab es ein Gewitter mit Regen. Daher war es nie übertrieben heiß, aber die schönen Sommerabende mit Blick aufs Meer, konnten wir nur aus dem Wohnmobil genießen. Eine Schönwetterperiode ohne abendliche Gewitter konnten wir für 3 Tage im Pindosgebirge nutzen.

Surfen und Kiten konnten wir nur in Koronisia, aber immerhin waren wir hier 6 Mal auf dem Wasser. Tsimari war nur ein Versuch, der nicht wirklich zählt. Aber wer kann schon etwas für die Großwetterlage?

Stellplätze

Die Auswahl an freien Stellplätzen ist in Griechenland unübertroffen gut. Die Campingplätze sind von guter Qualität. Wir waren in fast 3 Wochen Griechenland nur einmal auf einem Campingplatz. Die Möglichkeit zur Entsorgung ist nach wie vor fast nirgendwo gegeben. Wir haben während unseres Aufenthalts einen deutschen Biologen kennengelernt, der uns erklärt hat, wie man Fäkalien geruchsneutral und völlig unbedenklich in Dünger umwandeln kann. Das ist für uns eine gute Lösung. Mit Dusch- und Spülmittel gehen wir extrem sparsam um und konnten unser Grauwasser in LKW-Waschanlagen entsorgen. Ob es dort sorgfältig und umweltbewusst entsorgt wird, können wir nur hoffen? Da gibt es in Griechenland noch ein bisschen Nachholbedarf. Die Mülltrennung und Entsorgung hat aber schon große Fortschritte gemacht. Ein bisschen traurig sind wir immer noch über das Streunerelend. Es ist zwar besser geworden und es gibt gesetzliche Grundlagen, die das Aussetzen von Welpen verbieten, aber es passiert immer noch. Wir haben deshalb vor, ein Tierheim in Igoumenitsa anzuschauen und der deutschen Partnerorganisation beizutreten. Außerdem haben wir immer genug Futter dabei,  um hungrige Streuner zu versorgen.

Sehenswürdigkeiten

Wir haben bei dieser Reise in Griechenland 2 Ausgrabungsstätten angeschaut (insgesamt 5 € dafür bezahlt), eine römische Wasserleitung besucht,  in einer Blautopfquelle gebadet die Vradetotreppen und die Vikosschlucht erwandert und eine Voidomatis- und Badegumpenwanderung gemacht. Dabei sieht man natürlich immer wieder schöne orthodoxe Klöster mit wunderschönen Ikonen. Viele historische Steinbrücken und die malerischen Zagori-Dörfchen haben wir natürlich auch besichtigt. Wir lieben dieses Land wegen seiner Kultur,  den Tavernen,  dem Flair der Häfen in jedem winzigen Nest, dem leckeren Essen und nicht zuletzt wegen des Frappé. In der westgriechischen Küstenregion waren wir noch nie,  aber es hat uns sehr gut gefallen. Es ist recht untouristisch und typisch griechisch. Es gibt dort nur kleine Buchten und keine Sandstrände. Daher ist es dort vermutlich relativ einsam, weil viele Touristen eben die großen Sandstrände suchen.

Zusammenfassung

Griechenland ist einfach ein großartiges Reiseland, mit tollen liebenswerten Menschen und natürlich werden wir wieder kommen. Vermutlich werden wir uns die lange Anreise über den Balkan ersparen, weil wir keine Kroatienfans sind und auch nicht mehr werden und Albanien aus unserer Sicht zu sehr auf Ballermann-Touristen setzt und damit viele schöne Plätze zerstört. Wir hatten noch die Chance uns viele Orte in ursprünglicher Schönheit anzuschauen, befürchten aber nichts Gutes für die Küstenregion. Nächstes Jahr werden wir uns wohl einmal weiter nach Osten vorwagen und von Griechenland aus die Türkei erkunden. Kappadokien lockt uns.

Adriaüberquerung

Wir sind nächsten Freitag 6 Wochen unterwegs, aber genug vom Reisen haben wir eigentlich nie. Das Heimweh plagt uns noch nicht. Wir freuen uns natürlich unsere Lieben daheim wieder zu sehen, aber zumindest die Kinder und Enkel könnten ja einmal mit dem Flieger bei uns vorbei kommen.

Zuerst werden wir nach dem Frühstück noch zu einer Vogelbeobachtungsstation im Ambrakischen Golf fahren. Unser Schiff, die Hellenic Spirit legt ja erst heute Nacht um 23 Uhr in Igoumenitsa ab. Wir fahren nicht gerne mit der Fähre, deshalb versuchen wir immer eine Nachtfähre zu buchen, damit wir schon einmal einen großen Teil der Fahrt verschlafen.

Sanna nimmt noch ein Fußbad zum Abschied.

Wir halten noch einmal auf der Dammstraße.

Die Vogelbeobachtung ist etwas enttäuschend.

Ein kleines Fußbad brauchen wir zum Abschied auch noch.

Glasklaren Wasser

Von Arta aus geht es nun 100 km nach Norden zum Drepano Strand. Dort verbringen wir den Rest des Tages bis zum Einchecken.

Der Drepano Strand ist traditionell unser Ankunftsplatz nach der Fährüberfahrt und auch der Warteplatz vor dem Einchecken. Man steht im Schatten direkt am Meer.

Früher konnte man hier übernachten, aber das hat wohl überhand genommen. Der Campingplatz nimmt nur Dauergäste. Da müsste sich Igoumenitsa unbedingt etwas überlegen, weil nicht nur wir auf die Fähre warten. Mal sehen, was die Polizei meint! Letztes Mal hat sie sich noch mit unserem Fährticket zufrieden gegeben. Es gäbe sicherlich für alle Beteiligten weniger Ärger, wenn die Fährpassagiere irgendwie in Hafennähe vernünftig die Wartezeit überbrücken könnten. Die Fähre kommt nämlich aus Patras und wir haben schon erlebt, dass es enorme Verzögerungen gab. Heute allerdings ist sie schon sehr früh da und kommt auch nicht aus Patras.

Wir haben in Ruhe zu Abend gegessen und die Polizei kam nicht vorbei. Im Hafen geht auch alles glatt und die Hellenic Spirit liegt schon am Kai.

Um 22 Uhr sind wir an Bord.

Fensterplätze bleiben leer, in der Mitte ist alles voll. Die Strategie der Einweiser wird uns immer verborgen bleiben. Aber zum Glück ist es kühl und der Fensterplatz ist nicht wichtig, weil es dunkel ist und wir sowieso schlafen wollen. Frisch geduscht mit beliebig viel Wasser, legen wir uns aufs Ohr. Morgen können wir uns erst melden, wenn wir wieder italienisches Netz haben. Also nicht wundern über Funkstille.