Faul sein?

Windfinder hat die versprochene Windprognose für heute zurück genommen. Das wundert uns eigentlich nicht, weil die gesamte Großwetterlage nicht passt. In der gesamten Region bläst ein schwaches Lüftchen aus Osten und bringt abends Gewitter in den Bergen. Wir müssen uns entscheiden zwischen Regen im wunderschönen griechischen Bergland oder Strand und Sonne an der Küste. Da fällt die Entscheidung leicht: Sonne am Strand.

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Carmen supt ein bisschen und irgendwann kommt doch tatsächlich Wind, aber nicht aus Osten, sondern aus Westen.

Auf den Bildern sieht es wieder nach Wind und Spaß aus. Und ja, Spaß hat es gemacht, aber der Wind war selbst für den großen Kite zu schwach.

Abends hören wir es bereits wieder im Landesinneren grollen. Wirklich seltsam! Das haben wir in Griechenland noch nie erlebt.

Und natürlich kommt auch wieder die Hundemeute zum Abendessen vorbei.

Die Lagunenlandschaft ist wunderschön.

Warten auf Wind

Wir haben in den letzten 4 Wochen schon viel erlebt, interessante Sehenswürdigkeiten und Landschaften angeschaut, aber unser Sport kam einfach zu kurz. Erst konnte Uwe nicht fliegen, dann sind Paddeln auf der Cetina und der Klettersteig in Omis wetterbedingt ausgefallen. Gut, wenn man es als Sport bezeichnen will, 2 Wanderungen haben wir im Theth Nationalpark gemacht. Uwe hatte zumindest einmal den Kite ausgepackt und den Neo an. Aber sonst? Tsimari gilt von Mai bis September als der beste Thermikspot der griechischen Westküste. Die wunderschöne Lagunenlandschaft mit Flamingos und Pelikanen ist durch die Flussmündung des Acheloos entstanden und die Gegend ist komplett untouristisch. Das sind alles Tatsachen, die uns gefallen. Wir lieben es direkt vom Bett aufs Brett zu steigen. Was sich nach Werbespot anhört, könnte hier Wirklichkeit werden, wenn der Wind kommt. Angeblich ist das hier 4 mal pro Woche der Fall, aber wir befürchten, dass die Großwetterlage nicht passt.

Ein Sandarm zwischen Meer und Lagune

Wir bewundern eine Hundemama mit ihren Kleinen, füttern die Mama und eine andere Streunerin.

Und schauen den Kühen zu, die glücklicherweise die Bremsen bei sich behalten.

Kuh in der Strandbar, wollen die Griechen hier eine Milchbar eröffnen?

Die Flußmündung des Acheloos hat eine wunderschöne Lagunenlandschaft gezaubert, die man erst aus der Luft mit unserer Drohne Hedwig richtig überschauen kann.

Karibik pur!

Wir stehen auf diesem Sandarm zwischen Lagune und Meer.

Tsimari

Heute wollen wir 40 km weiter nach Süden zu einem Surf- und Kitetipp unserer Urlaubsfreunde aus England. Sie sind das ganze letzte Jahr mit ihrem Wohnmobil unterwegs gewesen, haben uns kurz vor der Abreise in Saarbrücken besucht und uns einige Tipps gegeben.

Blick aus unserem Wohnmobil

Der Weg von unserem Stellplatz zum Meer führt über einige Stufen. Der ganze Hang wurde aufwändig terrasiert. Außer uns nutzt das nur niemand. Hier war sicher einmal etwas Schönes geplant.

Nach einer Frühstücks-Schwimmrunde geht es weiter nach Astakos, weil der Bäcker gestern schon zu hatte.

Nach dem Einkauf können wir den Hafenkneipen wieder einmal nicht widerstehen.

Wir lassen unserem Navi freien Lauf, als seine Vorschläge uns komisch vorkommen, kontrollieren wir mit Google Maps und dann hält uns ein älterer Grieche an und fragt: “Kite?”. Weil er unermüdlich auf Griechisch auf uns ein redet, fahren wir ihm hinterher. In Marokko würde man jetzt definitiv in einem Teppichladen landen, aber er bringt uns tatsächlich nur auf den richtigen Weg und erwartet keinen Obolus. So sind sie, die Griechen!

Wir sind hier fast alleine und heute bleibt uns das Abendgewitter erspart.

An unserem einsamen Robinson-Strand genießen wir den Abend.

Wieder einmal haben wir Inseln im Blick: Vromonas und Makri, 2 ionische Inseln. Haben wir vorher auch noch nie gehört. Aber man könnte die beiden unbewohnten Inseln käuflich erwerben. Müssen wir mal drüber nachdenken, wenn wir ein paar Millionen übrig haben.

Vorerst genießen wir den Anblick und die Vorfreude auf unsere Insel.

Wer treibt sich denn da vor unserer Insel rum?

1 Paralia Agios Georgiu N 38° 31′ 21,1″ O 21° 4′ 3,1″
2 Tsimari Beach N 38° 20′ 46,8″ O 21° 6′ 3,2″

Strandhopping

Da Ausflüge ins Landesinnere wegen des schlechten Wetters dort immer noch ausscheiden, bummeln wir an der westgriechischen Küste entlang nach Süden.

Unser Übernachtungsplatz liegt etwas oberhalb des Meeres und es gibt eigentlich nichts zu meckern. Aber wir müssen hier weg, weil wir einkaufen müssen.

Zuerst planschen wir aber noch ausgiebig in dem glasklaren Wasser.

Sanna nimmt mal wieder ein Fußbad…

Selbst Carmen nimmt ein Bad!

Sanna findet Hundefreunde

Ein tolles Plätzchen!

Auch die nächste Bucht ist ein guter Freistehplatz.

Wir fahren trotzdem zuerst nach Astakos, parken am Hafen und kaufen ein.

Wir lieben griechische Hafenkneipen und das Flair in den Häfen.

Genau ums Eck finden wir wieder eine Traumbucht.

Der Ausblick auf die wunderschöne Insellandschaft ist einfach großartig!

Heute sind wir 32 km gefahren.

Den Rest des Tages verbringen wir im Urlaubsmodus.

1 Paralia Agrilia N 38° 38′ 19,8″ O 20° 59′ 39,4″
2 Astakos N 38° 32′ 3,7″ O 21° 4′ 57,7″
3 Paralia Agios Georgiu N 38° 31′ 21,1″ O 21° 4′ 3,1″

Halbzeit

In 3 Wochen müssen wir wieder zu Hause sein. Griechenland ist das 6. Reiseland auf unserer Tour. Auf dem Heimweg kommen wir noch durch Italien und die Schweiz, also werden wir auf unserem Roadtrip mindestens 8 Länder sehen, vielleicht sogar 9, wenn wir es noch bis Nordmazedonien schaffen. Heute geht es erst einmal – wen wunderts – weiter nach Süden. Unser Plan sind ungefähr 100 km. Eigentlich müssten wir einkaufen, aber es ist Sonntag. Das hatten wir komplett vergessen. Urlaub eben! Aber für Spaghetti mit Tomatensauce reicht es noch.

Sanna bei ihrem morgendlichen Fußbad

60 km sind es noch bis zu unserer traditionellen Bachbettwanderung am Archeron. Der Archeron kommt nach griechischer Mythologie direkt aus dem Totenreich Hades. Einen Fluss, der aus dem Totenreich kommt, stellt man sich irgendwie dunkel vor, aber das genaue Gegenteil ist der Fall. Der Archeron ist glasklar und wunderschön. Wir können uns die Entstehung dieser Mythologie nur so erklären, dass der Fluss nicht hier im Oberlauf mit Hilfe des Fährmanns überquert werden musste, sondern eher im Mündungsgebiet, wo es tatsächlich ein eher sumpfiges, dunkles Delta gibt.

Überall blubbert hier eiskaltes Wasser aus dem Berg. Heute kommen wir nicht wirklich weit. An den tollsten Stellen der Schlucht ist das Wasser zu tief.

Man kann sich hier die Silbermünzen, den Obolus kaufen, den man den Toten als Lohn für den Fährmann unter die Zunge legte.

Zum Schluss gibt es noch einen eiskalten Frappé. Griechischer Frappé ist soo viel besser als albanischer.

Es duftet hier angenehm nach Kamille.

30 km weiter finden wir am Meer unseren Übernachtungsplatz. Endlich ein Strand nach Sannas Geschmack.

Genau in dem Moment fing das in diesem Jahr übliche Nachmittagsgewitter an.

Wir haben den Regenschauer genutzt, um noch eine Stunde weiter nach Süden zu fahren. Dort haben wir ganz ohne P4night einen tollen Stellplatz gefunden.

1 Paralia Sagiada N 39° 38′ 13,2″ O 20° 9′ 55,6″
2 Acheron N 39° 19′ 41,6″ O 20° 37′ 46,4″
3 Paralia Agrilia N 38° 38′ 19,8″ O 20° 59′ 39,4″

Fazit – Albanien

Reisezeit

Eigentlich ist der Mai ideal, nicht zu heiß und angenehm mild, sollte man meinen. Leider ist es aber in diesem Jahr anders. Im Landesinneren regnet es. An der Küste scheint zumindest bis zum Nachmittag die Sonne und dann gewittert es. Das Gute an dieser Zeit ist, dass es an vielen Orten noch relativ leer sein sollte. Aber auch das ist in diesem Jahr, möglicherweise bedingt durch Nachholbedarf wegen der Pandemie definitiv anders.

Die Küste unterhalb von Vlora, die Riviera Albaniens, hat uns nicht gefallen. Die Strände sind steinig und es gibt nur wenige gute Möglichkeiten ans Meer zukommen, bei Jalë, Queparo und Borsh.

Stellplätze

Skoder See, Komansee und der Theth Nationalpark haben uns sehr gut gefallen. Dort ist auch die Stellplatz-Situation genau nach unseren Vorstellungen. Es gibt günstige Campingplätze oder schöne Freistehplätze. Weiter südlich wird es schon schwieriger. Es ist erwünscht, dass man sich zu Strandkneipen stellt und dort essen geht. Die Speisekarte ist aber immer recht fleischlastig und nach unserer Meinung nicht wirklich lecker. Natürlich findet man auch Freistehplätze, aber die leicht zugänglichen Plätze sind oft vermüllt. Eine große Ausnahme ist der Stellplatz von Zvernec.

Sehenswürdigkeiten

Wir haben eine organisierte Bootstour gemacht, die sehr beeindruckend war, außerdem 2 großartige Wanderungen im Theth Nationalpark. Wir haben die super spannende Ausgrabungsstätte Apollonia besucht und die Festung Ali Pascha in Porto Palermo besichtigt. Nie war es voll oder überlaufen. Nur in Butrint war es komplett anders. Die Parksituation muss sich dort unbedingt ändern. Möglicherweise muss man dort übernachten und morgens schon in das Gelände gehen, aber dazu hatten wir dann keine Lust mehr. Vielleicht beim nächsten Mal.

Zusammenfassung

Albanien ist ein Land im Umbruch. Der Tourismus boomt ganz enorm, aber leider setzt man in einigen Küstenorten ausschließlich auf Hotelgäste. Die Orte Vlora, Sarande und Ksamil haben jeglichen Charme (für uns) verloren. Jeder Quadratmeter wird mit Hochhäusern zugebaut. Ob das der richtige Weg ist, wird sich zeigen. Im Landesinneren gibt es noch tolle Orte zu entdecken, aber da hängen in diesem Jahr, warum auch immer, Wolken fest.

Albanien muss noch Einiges tun, um wirklich ein EU-Land zu werden. Am wichtigsten ist es unserer Meinung nach, ein Umweltbewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen. Carmen erinnert sich selbst bei jungen Menschen in Albanien an ihre Grundschulkinder, die einfach alles fallen lassen und sich hinterher über das Chaos wundern.

Was wir sehr beeindruckend in Albanien finden, ist die sehr tolerante Lebenseinstellung. Die Mehrheit der Bevölkerung ist muslimischen Glaubens. Trotzdem sieht man nirgendwo Frauen mit Kopftuch. Es ist kein Problem Alkohol zu trinken und man kann als Nicht-Moslem Moscheen betreten. Mischehen sind weit verbreitet. Wir kennen das aus anderen muslimischen Ländern ganz anders.

Ob wir nächstes Jahr wieder kommen? Wohl eher nicht, aber irgendwann bestimmt! Wir haben heute schon nach wenigen Stunden in Griechenland gemerkt, wie viel einfacher man es hier hat. Freistehplätze so weit das Auge reicht.

Südwärts!

Das Wetter ist wieder einmal genau so herrlich wie gestern. Kein Wölkchen am Himmel und angenehm warm. Für heute Abend werden wieder Gewitter gemeldet.

Sanna nimmt ein Fußbad.

Wir frühstücken auf der Flaniermeile.

Wir wollen heute die Ausgrabungsstätte in Butrint anschauen. Dazu müssen wir 60 km weiter nach Süden fahren.
Zuerst fahren wir durch die Bettenburgen von Sarande und Ksamil. Grauenhaft! Nichts für uns!

Korfu ist ganz nah.

In Butrint angekommen, entscheiden wir uns neu. Es ist uns hier zu viel Rummel. Die Ausgrabungsstätte soll wunderschön sein, aber nicht mit 1000 Menschen gleichzeitig. Außerdem scheitert es schon daran, dass alle Parkplätze für Bustouristen reserviert sind.
Also nehmen wir die altertümliche Seilfähre und beraten neu.

Mittagessen

Wir entschließen uns, nach Griechenland zu fahren, erst einmal nach Sagiada zum Ausruhen und morgen sehen wir dann weiter. Die Berge bis nach Griechenland sind fast menschenleer, nur ab und zu ein Dörfchen mit einer Moschee.

Pünktlich um 14 Uhr lassen wir uns am Strand von Sagiada nieder.

Uwe bläst den Kite auf, zieht seinen Neo an und genau in dem Moment, als Carmen den Kite starten will, geht wieder das Donnergrollen los.

Schade! Die Sonne versinkt hier nicht im Meer.

1 Camping Moskato 2 Qeparo N 40° 3′ 10,6″ O 19° 49′ 7,5″
2 Kalaja Trekëndore Veneciane N 39° 44′ 33,0″ O 20° 1′ 14,3″
3 Paralia Sagiada N 39° 38′ 13,2″ O 20° 9′ 55,6″

Porto Palermo

Beim Frühstück ist es zwar noch sonnig, aber es sind Gewitter gemeldet. Wir werden erstmal 12 km nach Süden fahren, um Porto Palermo zu besichtigen und dann weitere Entscheidungen vom Wetter abhängig machen.

In Porto Palermo kann man eine alte Burganlage besichtigen. Außerdem gab es zu Enver Hoxhas Zeit einen geheimen U-Boot-Hafen und die ganze Gegend war militärisches Sperrgebiet

Zuerst lockt uns allerdings noch das glasklare Wasser.

Entlang der malerischen Felsküste fahren wir 12 km weiter nach Süden.

Das ist der Eingang zu dem streng geheimen U-Boot-Hafen. Angeblich hat Enver Hoxha ein Bündnis mit den Chinesen geschlossen und als die Boote dann da waren, das Bündnis aufgelöst und die U-Boote behalten. Man kann kaum glauben, dass das die Chinesen in den 1980er Jahren mit sich machen ließen.

Der Hafen ist noch militärisches Sperrgebiet

Blick auf die Bucht Palermo mit dem alten Hafen und der Festung Porto Palermo aus dem späten 17. Jahrhundert.

Wir wissen nicht, ob das Innere absichtlich nicht beleuchtet ist, um den authentischen Eindruck zu wahren.

Aussicht vom Dach der Festung

Es gibt noch einen Brunnen.

Dieser Festungstyp hat einen dreieckigen Grundriss.

Zufällig finden wir genau um die Ecke einen einfachen Stellplatz im Olivenwäldchen mit Blick nach Korfu.

Kiesstrand, ohne Müll! Leider muss man das in Albanien besonders hervorheben. Bis dieses Land tatsächlich in der EU angekommen ist, muss sich am Umweltbewusstsein noch einiges zum Positiven verändern.

Aperitif vor unserem Wohnmobil mit Sannas neuem Freund.

Wunderschöne Wildblumen

Süßer Streuner! Aber er ist ein Albaner, deshalb muss er leider hier bleiben (es gibt leider keine EU-Papiere für ihn).

Der Ort, in dem wir heute sind, ist nur eine Ansammlung von 10 oder 20 Häusern. Für den Tourismusboom gibt es aber schon einmal eine komplett überdimensionierte Flaniermeile.

Die Promenade endet auf beiden Seiten im nichts.

Wir haben uns heute 25 km weiter bewegt.

1 Jalë Rocky Beach N 40° 6′ 48,1″ O 19° 42′ 34,6″
2 Kalaja e Ali Pashës N 40° 3′ 43,8″ O 19° 47′ 26,7″
3 Camping Moskato 2 Qeparo N 40° 3′ 10,6″ O 19° 49′ 7,5″

Warten auf Bremsen

Wir frühstücken draußen und lauschen dem Plätschern der Wellen. Den weiteren Verlauf des Tages machen wir von den nervigen Biestern abhängig: Also ein Lesetag oder weiter nach Süden.

Dann kommen die Kühe und mit ihnen die Bremsen.

Wir statten der kleinen Klosterinsel noch einen Besuch ab.

Die Küste zwischen Vlora und dem Anstieg zum Pass finden wir unsäglich, Hotel reiht sich an Hotel.

Auf dem Pass kann man bis nach Korfu sehen.

Uwe geht gleich zum Gleitschirmflieger-Startplatz.

Aber leider gibt es zu wenig Wind zum Starten.

Ein bisschen unterhalb des Passes legen wir eine Mittagspause ein.

Leider sieht man, dass an der Küste an vielen Stellen gebaut wird. Es soll bald einen Tunnel durch den Llogara geben. Bei P4night sind die Stellplatzmeldungen tagesaktuell und auch hier merkt man, wie schnell Plätze verschwinden, weil hier viel gebaut wird.

Weiter geht’s abwärts zur Küste.

Es begegnen uns britische Oldtimer.

Wir haben uns einen Offroad-Platz bei Jalë ausgesucht. Beinahe wären wir schon umgekehrt. Aber dann finden wir noch ein Eckchen für uns mit eigenem Strand.

Das ist der Blick aus unserem Fenster.

Uwe nimmt an unserem Privatstrand ein Bad.

Heute sind wir 82 km gefahren.
Abends zieht es sich über dem Meer ein bisschen zu und deshalb gibt es heute kein Sonnenuntergangsbild.

1 Zvërnec Beach N 40° 31′ 34,3″ O 19° 23′ 18,0″
2 Bunker N 40° 11′ 4,0″ O 19° 35′ 34,0″
3 Jalë Rocky Beach N 40° 6′ 48,1″ O 19° 42′ 34,6″

Noch ein fauler Tag?

Der Himmel ist wieder einmal strahlend blau. Es ist angenehm warm, aber nicht heiß. Unserer Haut zuliebe frühstücken wir doch lieber im Schatten mit Blick auf die unbewohnte Insel Sazan.

Nach dem Frühstück werden wir durch eine Bremseninvasion geplagt und entscheiden uns doch, unser schönes Sonnenplätzchen zumindest tagsüber zu verlassen und zu Ausgrabungen in Apollonia zu fahren.

Appollonia wurde 588 v. Chr. von griechischen Siedlern aus Korfu und Korinth gegründet. Schnell entwickelte es sich zu einem florierenden Stadtstaat, der sogar eigene Münzen prägte. Apollonia war jahrhundertelang eine sehr bedeutende Hafenstadt und fiel später unter römische Herrschaft. Zu dieser Zeit gab es dort berühmte Philosophieschulen. Cicero lehrte hier und Oktavian, der spätere Kaiser Augustus, studierte hier. Der Niedergang der Stadt begann 234 n.Chr., weil ein großes Erdbeben den Lauf der Vjosa so dramatisch änderte, dass der Meerzugang verloren ging und große ehemals fruchtbare Gebiete versumpften.

Es wurden erst 5% der riesigen antiken Stadt ausgegraben. Wir sind total beeindruckt, was man mit den damaligen Werkzeugen bereits herstellen konnte.

Im Schatten alter Olivenbäume trinken wir den ersten Frappé dieser Reise.

Wir sind total beeindruckt von der präzisen Bauweise der alten Griechen vor 2500 Jahren.

Zur Ausgrabungsstätte gehört auch noch eine byzantinische Kapelle, die teilweise aus Steinen der hellenistischen Stadt erbaut wurde.

Ikonostase

Im Inneren des Klosters gibt es ein total spannendes Museum mit Fundstücken aus der Stadt Apollonia. Viele Stücke wurden während des 2. Weltkriegs von Deutschen geraubt, später durch Enver Hoxa zerstört. Was jetzt noch im Museum zu sehen ist, sind wohl eher die Gegenstände, denen niemand Beachtung schenkte. Uns beeindruckt es sehr. Systematische Grabungen fanden erstmals in den 1930er Jahren statt. Vieles entdeckte man erst 1990 und man kann deutlich erkennen, dass das Areal, in dem sich Bauwerke befinden, noch sehr viel größer sein muss.

Was muss das für eine Arbeit gewesen sein.

Säulenkapitele

Reich verzierte Gefäße aus dem 5. Jahrhundert vor Christus

Pinzetten, die 2500 Jahre alt sind.

Kinderspielzeug

Abstieg in den Hades

Unter der Kapelle hat man noch eine frühchristliche Kapelle aus dem 4. Jahrhundert n.Chr. mit tollen Mosaiken gefunden.

Sanna interessiert sich hauptsächlich für andere Hunde.

Heute arbeiten wir unser Kulturprogramm ab. Wir fahren zu einem weiteren Kloster aus dem 13. Jahrhundert (Ardenica).

Ursprünglich hatten wir darüber nachgedacht auf einem Weingut hier zu übernachten, aber der Stellplatz überzeugt uns nicht. Dann doch lieber noch einmal zum Strand.

Kurz vor unserem Ziel entdecken wir noch dieses Hochzeitspaar mit Fotograf. Man möchte ihnen zurufen:
“Seid ihr schon am ersten Tag eurer Ehe so verzweifelt, dass ihr euch vor den Zug werfen wollt?”

Die Strecke wird noch befahren.

Nach einem sehr ereignisreichen Tag, außer Kultur musste Uwe noch 2 Autos retten, die sich im Sand eingebuddelt hatten, nimmt er noch ein Bad in der Adria.

Ich sehe ihn auch nicht mehr, aber er ist ein guter Schwimmer.

Carmen konnte wieder einmal nicht widerstehen und musste einen Sonnenuntergang fotografieren.

Es sieht übertrieben kitschig aus. Aber so war es eben.

1 Zvërnec Beach N 40° 31′ 34,3″ O 19° 23′ 18,0″
2 Apollonia N 40° 43′ 15,5″ O 19° 28′ 16,3″
3 Manastiri Ardenica N 40° 49′ 7,1″ O 19° 35′ 33,6″