Waschküche

Man glaubt nicht, dass man in Südspanien ist! Draußen ist alles novembergrau. Nieselregen und Nebel! Eben eine richtige Waschküche! Genau das bringt uns auf die Idee, dass man einen Waschtag einlegen könnte. Mit Hilfe unserer App finden wir einen Waschsalon mit Parkplatz in Almerimar. Und der Parkplatz liegt auch noch unmittelbar am Meer.

Nach 2 Stunden ist unser Kleiderschrank wieder gut gefüllt mit sauberen Klamotten und wir fahren außerhalb von Almeria zu einem einsamen Plätzchen bei Retamar. Die Camperapps machen das Leben schon leichter. Als wir vor 5 Jahren spät von der Marokkoreise in Almeria ankamen, haben wir uns einfach in eine normale Wohnstraße gestellt und dort geschlafen. Jetzt sagt uns die App, dass es im Hafen sogar einen offiziellen Platz gegeben hätte. Morgen wollen wir dann bei Sonnenschein die Küste oberhalb, also nördlich des Cabo Gata erkunden, weil wir vor 5 Jahren festgestellt haben, dass diese Gegend noch wunderschön ist.

Über den El Torcal zur Küste zurück

Wieder einmal Abschied von Becca und Andy. Die 2 wollen hier noch zum Klettern bleiben, aber wir müssen das Indoor noch ein bisschen üben und fahren daher weiter in ein anderes Wandergebiet. Der Torcal ist für außergewöhnliche Felsformationen bekannt, aber leider hatten die Idee schon andere Leute. Man kann nicht mehr zum Besucherparkplatz fahren, weil der Andrang so groß ist. Daher entscheiden wir uns dafür, das ganze Spektakel von Weitem anzuschauen und zur Küste weiter zu fahren.

Es ist hier sehr dicht besiedelt und daher fangen wir schon um 16.30 mit der Stellplatz- Suche an. In der Nähe von Motril kann man das vergessen und außerhalb von Orten ist manchmal die komplette Landschaft in Plastikplanen gehüllt. Wir wussten ja, dass es hier hässlich ist, aber so schlimm haben wir es uns nicht vorgestellt. Dazu kommt noch, dass die Strände eine hellgraue Farbe haben und ausgerechnet heute hier kein bisschen blau am Himmel zu sehen ist. Bei El Ejido, kurz vor Almeria werden wir endlich fündig und ab Almeria sind wir die Strecke ja schon einmal gefahren, als wir vor 5 Jahren aus Marokko zurück kamen und wir in Almeria Angst hatten, dass uns die Hundis beschlagnahmt werden.

An diesem Stellplatz sind Surfer auf dem Wasser, aber es ist schon 18:00 und somit zu spät zum Aufriggen. Dieser Spot heißt im Spotguide Culoperro, auf deutsch Hundearsch, weil hier eine Untiefe ist. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass das Wasser den Hunden hier nur bis zum Hintern reicht.

Caminito del Rey und Via Ferrata

Wie sind nicht am Tegernsee, nein, sondern immer noch in Andalusien.

Nach dem Frühstück gehen wir zum Eingang des Caminito. Das sind 2,7 km normale Spazierwege. Der Caminito ist wegen des Wetters heute geschlossen, was ein Glück, das wir keine Karten mehr bekommen haben. Der Rückweg führt durch einen winzigen dunklen Tunnel.

Dann fahren wir zum Südeingang und dort ist wesentlich weniger Wind. Die Via Ferrata geht also. Das meint auch der Mann in dem Kletterladen bei dem wir unsere Ausrüstung leihen. Wir haben unsere Ausrüstung ja zu Hause gelassen, weil wir nicht damit gerechnet haben, dass es hier so gute Bedingungen gibt. Schlechte Reisevorbereitung! Wir haben nur an Wassersport und Sightseeing gedacht und alles Andere ausgeblendet, weil wir zu Hause nur in der Halle klettern und in normalen Bergen komplett unerfahren sind. Zum Glück kennt sich Andy aus und gibt uns Tipps und Unterstützung. Über Umwege finden wir den Einstieg und es geht gleich zu Anfang senkrecht hoch. Das ist schon nach wenigen Minuten für Carmens untrainierte Hände zu viel. Man muss ja noch Reserven für den Abstieg haben. Also marschiert sie alleine zum Wohnmobil und wartet dort auf den Rest der Truppe.


Zum Abendessen geht es wieder zu unserem Seestellplatz von gestern. Man könnte auch hier übernachten, aber man hört leider ständig ein leises Brummen von der Turbine des Wasserkraftwerks.

Am Übernachtungsplatz angekommen bereiten wir gemeinsam mit Andy und Becca das Abendessen vor: Andy macht seine genialen Cheese-Macaroni und wir trinken Bier und Wein.

Zahara

Der Stellplatz in Algodonales ist kostenlos und sehr ruhig. Wir verabschieden uns von Becca and Andy und fahren nach Zahara. Die Ortschaft Zahara del la Sierra gehört zu den weißen Dörfern (Pueblos blancos) und liegt am Nordrand des Naturparks Sierra de Grazalema.

Am Ortseingang kann man ein Fitness-Training absolvieren.

Wir ahnen leider noch nicht warum das wichtig sein könnte. Zuerst wollten wir bei Opa Josef frühstücken, aber leider war niemand da.

Zahara ist wirklich nett,

aber das Highlight ist definitiv der Aufstieg zur Nasridenburg mit großartigen Ausblicken. Die Nasriden waren eine muslimisch-maurische Dynastie, die hier bis zum 15. Jahrhundert ansässig waren. Badelatschentauglich ist dieser Wanderweg allerdings wirklich nicht. Carmen muss am Ende barfuß laufen.

Anschließend setzen wir uns an den See zu unserem traditionellen Mittagspicknick.

Wir kommen an dem Ort Olvera vorbei und stellen beim Tanken fest, dass auch dieser Ort an der Straße der weißen Dörfer recht sehenswert ist. Aber wir werden ihn erst auf der nächsten Andalusientour besichtigen.

Dann geht es weiter über Andales zum Einstieg in den Caminito del Rey, der ehemals gefährlichste Trail der Welt. Mittlerweile wurde der Trail aufwändig erneuert und kommt einem Sonntagsspaziergang mit wunderschöner Aussicht gleich. Allerdings bekommt man im Internet keine Eintrittskarten mehr, obwohl es 18 € pro Person kostet.

Daher entschließen wir uns, morgen zusammen mit Andy und Becca eine Via Ferrata zu gehen und die entsprechende Ausrüstung auszuleihen.

Wir müssen mit unserer Elsa auf dem Weg zu unserem Übernachtungsplatz mal wieder durch einen in den Stein gehauenen Tunnel fahren und ziehen automatisch den Kopf ein. Ob der wohl wirklich höher als 3,60 Meter ist?

Am Stausee von Guadalhorce finden wir ein ruhiges Übernachtungsplätzchen.

Ronda

Unser Stellplatz ist herrlich ruhig und auch windstill.

Wir verbringen den ganzen Vormittag in Ronda. Es gibt sehr viel zu sehen. Kirchen, Paläste, Brücken und ein orientalisches Bad. Wir haben wieder unzählige Fotos gemacht, weil es uns sehr gut gefallen hat.

Ronda liegt auf einem Felsplateau und wird durch eine riesige Felsspalte, die durch den Rio Guadalevín entstanden ist, in 2 Ortsteile unterteilt. Das Wahrzeichen von Ronda ist die Brücke die die beiden Ortsteile miteinander verbindet.

Sogar Mina hat hir ihre eigene Straße.

Besonders gut hat uns das arabische Bad gefallen.

Und unser Freund Clemens scheint hier auch eine eigene Bar zu haben.

Anschließend picknicken wir wieder einmal im Grünen und fahren vorbei am wunderschönen Embalse von Zahara nach Aldogonales, wo Andy und Becca seit 14 Tagen sind.

Zusammen mit den beiden besichtigen wir Algodonales und machen eine Kneipentour.

 

Tarifa Windstatistik

Wir sind jetzt seit 16 Tagen hier und hatten eine Windausbeute von 75%, allerdings recht böigen und viel zu starken Levante. Man konnte zwar surfen, aber entspannt war es nicht. Aus diesem Grund müssen wir heute weiter in den Norden. Mischas Rügenpiraten- Teamwoche fängt heute an und wir können ihn alleine hier lassen. Wir machen noch eine kleine Shopping Tour, weil die Auswahl an Surfshops hier sehr groß ist. Mischa braucht einen neuen Helm und eine Prallschutzweste, Uwe braucht eine neue Hose und neue Lebensmittelvorräte brauchen wir natürlich auch.

Die tollste Aussicht über die Bucht von Tarifa bis zur Düne von Punta Paloma hat man ja vom Lidl-Parkplatz aus, aber heute gab es ein Fohlen mit seiner Mama zu bewundern.

Anschließend bringen wir Mischa zum Campingplatz und warten bis die Rügenpiraten Uwes neuen Kite bringen, quatschen ein bisschen mit Wülle und machen uns auf nach Ronda. Wir finden dort einen schönen ruhigen Stellplatz, aber die Besichtigung des Ortes heben wir uns für morgen auf. Übrigens ist es hier komplett windstill. In Valdevaqueros waren nämlich für heute Nacht 60 Knoten gemeldet. Das ist Orkanstärke, also nicht angenehm.

Auf der Suche nach einem besseren Levantespot

Heute Nacht haben wir in Getares, einem Ortsteil von Algeciras übernachtet. Es war ruhig, aber nicht schön und zum Surfen kommt der Wind hier zu auflandig. Daher skypen wir noch mit Mali und sehen uns dann Guadarranque an. Industrial Design oder wie nennt man das?

Minchen muss achtgeben, dass sie mit ihren Ohren nicht abhebt.

Haben wir euch schon unsere neue Hoodie-Kollektion gezeigt?

Dann entdecken wir noch Alcaidesa, aber hier laufen die Wellen ungeordnet und heftig.

Auch wenn man hier nicht surfen kann, man sieht wenigstens den Affenfelsen von Gibraltar.

Ganz zum Schluss entscheiden sich Uwe und Mischa für Palmones.

Wo kommt dann der Wind nur her?

Sanna fühlt sich hier auf jeden Fall wohl!

Uwe hat nach kurzer Zeit und wenig Spaß eine Segellatte gebrochen und hört für heute auf.

Nur Mischa hat seinen Spaß.

Abends gehen wir lecker in Tarifa essen und fahren zum Schlafen nach Punta Paloma.

Tarifabummel

Der Wind bläst wieder einmal sehr ruppig und wir brauchen wieder Mal eine optische Aufhübschung. Wir gehen zum Friseur, ist wesentlich günstiger als zu Hause. Für uns beide, Carmen braucht neue Farbe, kostet es nur 60 €. Es ist also halb so teuer, dafür aber doppelt so viele Haare ab. Carmen ist mit ihrer neuen Frisur nicht wirklich glücklich, aber die Haare wachsen ja wieder nach. Und wenn wir mal in Tarifa wohnen geht Carmen mit Sicherheit nicht mehr zu diesem Frisör! 1 cm Länge kürzen und nachher 5 cm Haare verloren haben, kann man wirklich nicht auf unsere nicht vorhandenen Spanischkenntnisse zurückführen.

Anschließend bummeln wir noch durch die Altstadt. Es gibt viele tolle Kneipen und schicke Läden. Wir finden Tarifa einfach toll.

Zurück am Stellpatz Punta Paloma ist immer noch Wind, aber fast niemand ist auf dem Wasser. Obwohl unser Spotguide schreibt, dass man bei ruppigem Levante, wenn niemand auf dem Wasser ist, besser auch am Strand bleibt, wagt Uwe einen neuen Versuch und geht mit dem 4.3er und dem Skate aufs Wasser. Das Segel ist zu groß, aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Morgen gibt es einen neuen Versuch. Abends geht es dann mit den Wohnmobilnachbarn über die Kuhwiese in die Pizzeria La Tribu Playa und mit kräftigem Rückenwind wieder nach Hause.