2020

Unsere Überlegungen hier oben in den Bergen Silvester ohne Knallerei zu erleben, haben sich ausgezahlt. Die ängstliche Mina hat Silvester verschlafen. Zu Hause ist sie um die Zeit des Jahreswechsels oft so gestresst, dass sie tagelang nicht vor die Tür will.

Sanna und Mina lernen das Hunderudel von Christian und Moni kennen. Ja und anschließend geht es noch einmal zu einer kleinen Wanderung.

Und zum Abschluss unserer Kurzreise gibt es noch eine leckere Brotzeit, wie die Bayern sagen.

Wir müssen uns jetzt talwärts in den Nebel stürzen, weil morgen wieder die Pflicht ruft, aber bei der nächsten Gelegenheit müssen wir das wiederholen.

Silvester

Um uns auf die lange Silvesternacht vorzubereiten, haben wir heute Morgen schon Mal bis halb 10 geschlafen. Schließlich ist hier auch kein Pistenbully um uns herumgekurvt. Es war herrlich ruhig und wir trödeln wieder im Urlaubsmodus.

Nachdem wir unsere Vorräte aufgestockt haben, sehen wir uns nochmals den Gaschneykopf an. Hier hatte es uns 2014 sehr gut gefallen, weil sehr viel Schnee lag. Jetzt liegt hier auf knapp 1000 m überhaupt kein Schnee und weil wir Rücksicht auf Minchen nehmen müssen, die Silvesterfeuerwerk blöd findet, entschließen wir uns weiter zu fahren. Hier sind zu viele bewohnte Chalets.

Wir wollen uns noch den Col du Strohberg ansehen. Hier ist, wenn man unserer App glauben kann, keine Bebauung. Und genau so ist es auch. Hier gibt es so viele traumhafte Plätze, dass wir uns gar nicht entscheiden können, wo es uns am besten gefällt. Hierher kommen wir bestimmt noch Mal zurück.

Man hat einen genialen Blick in die Rheinebene und auf der anderen Talseite zum Hohneck, wo wir gestern standen.

Wir trinken Latte Macchiato und futtern Pain au Chocolat und genießen den letzten Tag des Jahres.

Abends wird dann noch einmal geschlemmt.

Arbeit in der Wintersonne

Uwe hat ja keineswegs Urlaub und muss daher heute arbeiten. Carmen muss sich die Zeit mit Lesen und Spaziergängen vertreiben. Heute Morgen wurden wir bereits um 6 Uhr durch die Pistenbullys geweckt, daher müssen wir uns für die nächsten Nächte ein anderes Plätzchen suchen.

Am Nachmittag machen wir dann eine Wanderung zur 1360 m hoch gelegenen Hohneckhütte. Eigentlich wollten wir hier einkehren, aber leider ist die Hütte geschlossen.

Die Fernsicht ist wieder einmal großartig. Nur das Rheintal liegt im Nebel. Die Hunde und Uwe sind wieder einmal übermütig.

Dann kehren wir eben bei Elsa ein. Zum Glück haben wir noch Reste von gestern.

Leider müssen wir dann allerdings wieder ins Tal nach Münster, weil wir keinen einzigen Krümel Brot mehr an Bord haben. Eigentlich wollten wir chic essen gehen, aber nirgends gab es etwas. Also haben wir kurzerhand etwas auf dem Weihnachtsmarkt gefuttert.

Nein, wir sind nicht auf Drogen! Hier wird alles lila angestrahlt. Und dann wieder in blau.

Uwe will diese Idee für nächstes Jahr übernehmen.

Abgesehen von dem wirklich tollen Stellplatz mit heißen kostenlosen Duschen und dem psychedelischen Weihnachtsmarkt, war Münster eine Enttäuschung, weil es keine Kneipen gibt.

Winterwanderung

Der Wetterbericht hat uns durch das Versprechen von strahlend blauem Himmel gelockt und tatsächlich hat er Wort gehalten. Es ist kein Wölkchen zu sehen. Allerdings hatten wir uns ja ein bisschen Schnee gewünscht. Daher brechen wir nach dem Frühstück zum 1300 hohen Hohneck auf, um dort eine richtige Winterwanderung zu machen.

Auf der Route des Cretes liegt dann wenigstens ein bisschen Schnee, der nicht aus den Schneekanonen kommt.

Die meisten Lifte sind nicht in Betrieb, weil nur vereinzelt Schnee liegt.

Also mummeln wir uns warm ein und machen eine Wanderung zum Kastelberg.

Allerdings ärgert sich Uwe, dass er seinen Kite nicht dabei hat. Der Kastelberg ist nämlich für Snowkiter reserviert.

Also bleibt es bei einem Spaziergang in der Wintersonne. Man kann bis zu den Alpen und natürlich bis zum Schwarzwald sehen. Die Fernsicht ist großartig und das Tal liegt unter einer Wolkendecke.

Wir haben eine wunderschöne Aussicht auf den Lac de la Lande unten im Tal.

Die Hunde haben ihren Spaß. Und am Abend, wenn alle Spaziergänger weg sind, wird es endlich ganz still.

Hatten wir gehofft! Aber dann kam es noch zu einer dramatischen Rettungsaktion, weil jemand vermisst wurde.

Es ging aber alles gut aus. Ein Vater mit seinem Kind hatten sich mit dem Schlitten verfahren und wurden von den Männern der Feuerwehr gefunden.

Letzte Tour für dieses Jahr

Ganz spontan haben wir uns, wegen der guten Wetterprognose für die Berge, zu einem Kurzurlaub entschieden. Wir bringen unseren Sohn noch zum Bahnhof und dann geht es los. Wir haben den Jahreswechsel 2014/15 schon einmal in Schnepfenried verbracht mit Bergen von Schnee. Das wollen wir noch einmal testen. Der Stellplatz am Lift ist ungefähr 200 km von uns entfernt. Dieses Mal liegt allerdings so gut wie kein Schnee, nur vereinzelte, traurige Reste. Dafür haben wir dieses Mal, im Gegensatz zu 2014, die Ski dabei. Damals war es genau umgekehrt, phantastische Pistenverhältnisse und wir ohne Ski.

La Couvertoirade

Nach einer ruhigen Nacht bummeln wir durch den fantastischen Ort. Hier machen wir sicher noch öfter Station. Der Ort ist ein einziges Museum.

Die Windmühle haben wir nur aus der Ferne bewundert.

Auf einem Werbeplakat sehen wir, dass die Messerschmiede von Laguiole in dieser Gegend liegt. Da Uwe schon ein Messer von Laguiole hat, will er dort bei unserer nächsten Reise unbedingt vorbei.

Diese Fenster hätten Uwes Papa mit Sicherheit gut gefallen und er hätte daraus Inspiration für seine nächsten Kunstwerke bezogen.

Die Reiseroute durch die Cevennen über die A75 ist nicht nur kostenlos sondern auch voller touristischer Highlights. Uwe will noch zur Messerschmiede von Laguiole und zur Roquefort- Käserei, Carmen will noch zum Schloss von Sévériac und zu den heißen Quellen. Wir haben für die nächste Reise schon eine Übernachtung in einer Biokäserei eingeplant. Es gibt hier wirklich so viel zu entdecken. Die Strecke durch das Rhônetal ist zwar schnell und teuer, aber hier ist es viel schöner und man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus.

Weil es uns in La Couvertoirade so gut gefallen hat, kommen wir erst mittags wieder weg und daher schaffen wir es nicht bis Pesmes. Wir steuern daher in der Nähe von Montceau les Mines einen kleinen Stausee (Barrage der La Sorme) an und hoffen auf eine ruhige Nacht. Morgen liegen dann noch 430 km vor uns.

Fehlplanung der Reiseleitung

Also eigentlich war heute zum Abschluss noch einmal ein Strandtag zum Lesen und faul herumliegen geplant, aber die Buchung des Sonnenscheins ist wohl in Vergessenheit geraten.

Mina hat hier einen Lieblingsbusch in dem sie sich am liebsten den ganzen Tag lang versteckt.

Flamingos gibt es hier in großen Schwärmen, Seidenreiher sind eher selten.

Aber nachdem wir das dann kritisiert hatten, wurde noch geliefert.

Auf diesem Foto sieht man einmal beide Seiten der Straße durch die Salinen. Links vor unserem Wohnmobil ist der Etang de La Palme.

Uwe kann dann sogar noch eine Stunde seinen großen Kite fliegen, bevor wir um 4 Uhr nach La Couvertoirade aufbrechen.

Wir wollen uns heute einmal einen anderen Stellplatz ansehen und das mittelalterliche Dorf, das um eine Templerburg entstanden ist, soll sehr sehenswert sein.

Pünktlich um 18 Uhr erreichen wir den großzügig angelegten Stellplatz.

Zum Bilder machen ist es schon ein bisschen zu dunkel. Die Ortsbesichtigung muss daher bis morgen früh warten. Morgen haben wir dann eine große Etappe von 570 km vor uns, wenn alles wie geplant verläuft. Nach 300 km wollen wir Mittagspause in Lapalisse machen und dann geht es weiter nach Pesmes. Dieser Tag ist für die Hunde, oder eher für Mina, wohl recht anstrengend, aber wir empfinden 2 kurze Strecken und einen Fahrtag mit langer Mittagspause als die beste Lösung. Man könnte die Strecke von knapp 1000 km sicher auch in einer Mammutrunde bewältigen, aber mit einem Wohnmobil muss man das ja nicht unbedingt.

Fazit Herbstfahrt Languedoc

Reisezeit

Wenn man zum Surfen und zum Erhaschen von einigen warmen Tage vor dem Winter hierher kommt, ist Ende September bis Anfang Oktober wirklich gut. Es ist wenig Betrieb, es gibt relativ oft Wind, aber auch noch richtig warme Spätsommertage. Vielleicht sollte man die deutschen Schulferien vermeiden. Den Unterschied hat man deutlich feststellen können, auch wenn es immer noch angenehm ruhig war. Wir hatten sehr gute Surfbedingungen in diesem Jahr, manchmal fast zuviel Wind, aber das ist uns ja lieber als kein Wind.

Sehenswürdigkeiten

Es gäbe hier genug zu sehen, aber in diesem Jahr haben wir wegen der guten Windverhältnisse nur die Tarnschlucht angeschaut und einen Ausflug ins Corbieres gemacht.

Stellplätze

Wir haben an anderer Stelle bereits eingehend über die Wohnmobilvertreibungsstrategie der Gemeinde Leucate geschimpft, aber trotzdem einen guten Weg für uns gefunden, damit umzugehen. Die offiziellen Stellplätze sind hier ja alle hässliche Abstellplätze, zudem teuer und ohne jeglichen Komfort. Daher waren wir überwiegend in Fitou, an Strandtagen in Eole. Zum Entsorgen ist das SuperU bestens geeignet und wir würden es immer noch bevorzugen einen richtigen CP aufzusuchen, weil man dort dann für ein paar € mehr heiße Duschen und Waschmaschinen hat. Aber für 3 Wochen ist unsere Wohnmobildusche vollkommen ausreichend und Waschmaschinen gibt es auch im SuperU.

Zusammenfassung

Wir können also mit der derzeitigen Situation leben und für längere windfreie Zeiten, haben wir ja noch die Pyrenäen, den Hafen von Gruisson und Peyriac. Wir haben auch noch einen neuen Stellplatz in den Bergen in Villesèque des Corbières entdeckt. Es sieht fast so aus, als ob die weniger bekannten Orte abseits der Küste von der Politik der Gemeinde Leucate profitieren wollen. Villesèque ist nur ein winziges Dörfchen, ohne touristische Highlights, aber man fühlt sich dort willkommen und die Leute haben natürlich sofort gemerkt, dass wir Fremde sind und mit uns das Gespräch gesucht. An der Küste passiert das mit Sicherheit nicht.

Der Etang von La Palme bleibt unser Herbstrevier, auch wenn Leucate und La Franqui auf Ferienhäuser und Glamping setzten. Carmen war in 14 Tagen hier 11 mal Windsurfen und Uwe sogar 13 Mal auf dem Wasser, weil er zusätzlich noch kitet. Das ist unser persönlicher Rekord.

Saisonabschluss

Heute sollte der Abschluss des Surfjahres 2019 für uns sein, aber es ist Mal wieder wesentlich mehr Wind als vorhergesagt. Windstärke 9! Das ist dann auch Uwe zuviel. Mal abwarten, vielleicht wird es ja im Laufe des Tages etwas gemäßigter. Wir hatten uns so auf ein letztes Hangloose gefreut. 2019 war für uns so ein erfolgreiches Jahr, da brauchen wir einen Superabschluss.

Aber tatsächlich der Wind hat ein Einsehen.

Man kann mit kleinen Segeln aufs Wasser.

Der Tramontana ist zwar wieder einmal ruppig ohne Ende, aber Carmen schafft es sogar bis 35 Knoten mit 3.0 und dem grünen Skate. Das ist doch ein wirklich erfolgreicher Saisonabschluss. Anschließend übernimmt Uwe das Material, weil es noch mehr zulegt.

Die GoPro hat die Tendenz alles dermaßen weich zu zeichnen, dass sicher jeder denkt, dass heute einfache Bedingungen waren. Das täuscht!!!! Unsere Fitness- Challenge- Punkte sind also durchaus berechtigt, auch wenn wir selbst abends immer einen Schreck bekommen, wenn wir sehen , welchen Spaß wir hatten. Das sieht nur so locker aus, weil wir wissen wie es geht.

Es war total anstrengend und außer uns waren nicht mehr viele Surfer oder Kiter auf dem Wasser. Carmen hat irgendwann aufgehört, weil sie mit dem kleinsten Segel überpowert war. Warum das Video so entspannt wirkt, können wir uns selbst nicht erklären. Wir hatten jede Menge Arbeit.