Quéribus

Nach langer Recherche im Internet, ob wir uns die schwierige Klettersteig-Variante (die Panoramastrecke in Saint Paul de Fenouilet hat 3 Seilbrücken, eigentlich toll, aber Carmen schafft die Überhänge noch nicht) heute noch vornehmen sollten, haben wir uns doch für eine weitere Katharerburg entschieden. Bis heute sind die Katharer geheimnisumwittert. Der Papst gab den Kreuzrittern den Befehl diese strenggläubigen Urchristen zu verfolgen. Eine aufregende Geschichte, die sicher auch Stoff für einen Hollywoodfilm abgeben würde. Im Internet wird sogar behauptet, dass Game of Thrones dagegen ein Kindermärchen wäre.

Zuerst geht es zu einer kleinen Mühle am Verdouble

Von hier aus wollen wir zur Gorges du Verdouble. Uwe will zu einem Wasserfall, der sich später als Wasserfällchen erweist. Ausnahmsweise ist auch Mina begeistert, weil man aus dem Bach trinken kann.

Man braucht nicht lange zu laufen bis man zahlreiche Badegumpen entdeckt.

Uwe hat immer gerne Wasser von unten und oben gleichzeitig.

Carmen findet schon ein Fußbad grenzwertig.

Wir picknicken am Ufer der Verdouble und fahren weiter nach Peyrepertuse. Dort haben wir vor 23 Jahren bei unserem ersten gemeinsamen Urlaub übernachtet.

Peyrepertuse

Damals haben wir hier schon Gleitschirmflieger gesehen und immer noch ist es Uwes Traum von hier zu starten.

Vor 23 Jahren konnte man noch unmittelbar vor dem Burgeingang übernachten, aber das ist mittlerweile verboten. In der Nebensaison darf man tagsüber mit dem Wohnmobil gerade noch auf dem Parkplatz stehen.

In Duilhac unterhalb der Burg gibt es einen schönen kostenlosen Wohnmobil Stellplatz, aber wir wollen lieber noch nach Quéribus.

Quéribus

Man hat eine großartige Aussicht von Quéribus

Aussicht von unserem Stellplatz

1 Gorges de Galamus “Las Ribes” N 42° 50′ 7,4″ O 2° 29′ 26,9″
2 Cacades de Duilhac N 42° 51′ 47,3″ O 2° 35′ 16,8″
3 Château de Peyrepertuse N 42° 52′ 14,9″ O 2° 33′ 19,4″
4 Château de Quéribus N 42° 50′ 23,5″ O 2° 37′ 10,0″

Klettern

Nach einer ruhigen Nacht, die weiße Frau hat uns verschont, müssen wir erstmal unsere Vorräte ergänzen. Obst, Gemüse und Joghurt brauchen wir unbedingt. In Saint Paul gibt es alles.

1.2 km außerhalb von Sant Paul de Fenouillet am Ufer der Agly geht unsere Via Ferrata los.
Wir nehmen die leichte Klettertour, die ist 800 m lang und wir überwinden 180 Höhenmeter in 1.5 h. Dann brauchen wir noch mal eine halbe Stunde für den Abstieg.

Wir sind die blaue Strecke geklettert.
Zum Picknick geht es in das 9 Kilometer entfernte Ansignan. Dort gibt es ein 2000 Jahre altes Aquädukt, aber keiner weiß wozu es gebraucht wurde. Es gibt nämlich in der näheren Umgebung keine römische Siedlung.

Uwe hat sich gefragt, ob diese Aquädukt nicht eine Lehrwerstatt für römische Aquäduktbauer war, da alle Bögen auf verschiedene Art und Weise gemauert wurden.

Im Anschluss geht es wieder durch Saint Paul 15 Kilometer weiter zur Gorges de Galamus zum Übernachten.
Dort gibt es eine schöne Einsiedelei: Die Ermitage de Saint Antoine. Angeblich haben sich dort zahlreiche Wunder ereignet und man wird von Krankheiten geheilt.

Vom Parkplatz aus wandern wir zur Erimitage des heiligen Antoine.

Von dort aus hat man einen Blick in die tiefe Schlucht auf das Flüsschen Agly. Auf unserer ersten Pyrenäenreise, während unserer Flitterwochen sozusagen, konnte man noch ohne Canyoningausrüstung zur Agly absteigen. Wir haben damals die ersten Canyoninggruppen dort unten getroffen.

Am Parkplatz entdecken wir später auch die Infotafel zu der Canyoningtour “Canyon de Galamus”. Die genaue Beschreibung verleitet uns dazu nocheinmal darüber nachzudenken, ob wir die Tour nicht auf eigene  Faust machen sollen. Wahrscheinlich ja!

Durch die Erimitage kann man wieder zu der Straße, die durch die Schlucht führt, aufsteigen.

Leider ist für unsere Elsa hier: Schluss!

Der Tunnel ist nur für Fahrzeuge bis 2.7 Meter Höhe befahrbar.

In der Nähe der Eremitage befindet sich der offizielle Wohnmobilparkplatz, dort genießen wir den Rest des Abends und legen uns aufs Ohr.

1 Château Puilaurens N 42° 48′ 11,5″ O 2° 17′ 38,6″
2 Via Ferrata La Pichona N 42° 48′ 0,5″ O 2° 29′ 56,4″
3 Pont-Aqueduc d’Ansignan N 42° 45′ 53,8″ O 2° 30′ 52,6″
4 Ermitage Saint-Antoine de Galamus N 42° 50′ 16,3″ O 2° 28′ 52,1″
5 Gorges de Galamus “Las Ribes” N 42° 50′ 7,4″ O 2° 29′ 26,9″

In die Berge

Nachdem der Windgott uns gestern so verärgert hat, fahren wir heute in die Pyrenäen. Es ist sonnig und warm und für die nächsten Tage ist absolute Windstille gemeldet. Da bietet es sich doch an, wieder etwas zu besichtigen. Wir waren ja schon oft hier und etwas Neues zu finden, ist daher nicht leicht. Aber wir haben im Internet den Ort Castelnou entdeckt. Das sieht vielversprechend aus und ist nur 50 km entfernt.

Für alle, die denken, dass ein CCP, wie ein Hasenstall ist: Der Stellplatz ist enorm großzügig und hat für 12€ alles was man sich wünscht, sogar ein kleines Restaurant.

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Castelnou ist ein bezauberndes aus der Zeit gefallenes Dörfchen aus dem 9. Jahrhundert. Die Burg konnte man leider nicht besichtigen.

Das Dorf war im 19. Jahrhundert schon einmal verlassen, wurde aber im Zuge des aufstrebenden Tourismus wieder aufgebaut.

Hier gibt es witzige glasierte Keramikdachrinnen.
Nach einem Eisbecher geht es weiter zur Katharerburg Puilaurens. Quéribus und Peyrepertuse kennen wir schon, aber hier waren wir noch nicht.

Anstrengend!

Die Katharer waren eine von der Amtskirche verfolgte religiöse Minderheit, wurden als Ketzer verfolgt und zogen sich daher auf Burgen zurück.

Und das beste ist, dass wir mit Aussicht auf die Burg übernachten können. Es könnte da zwar ein Problem geben, weil hier angeblich eine weiße Frau spukt, die einmal auf der Burg gelebt hat, aber wir sind ja nicht abergläubisch und trauen uns. Wir hören zwar ein seltsames Kakeln am Abend, aber vermuten eher einen Auerhahn als die “dame blanche”.

1 Salin de La Palme N 42° 58′ 45,4″ O 3° 1′ 9,0″
2 Castelnou N 42° 37′ 8,2″ O 2° 42′ 9,8″
3 Château Puilaurens N 42° 48′ 11,5″ O 2° 17′ 38,6″

Grau in grau

Obwohl die Wetterapp einen schönen Surftag versprochen hatte, startet der Tag erst einmal grau in grau. Wir machen mit den Hunden einen Strandspaziergang und haben immer den blauen Streifen am Horizont im Auge.

Den Hunden macht es Spaß sich zuzusauen.

Der Lichtstreif am Horizont

Man kann sogar die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen von hier sehen.

Ganz plötzlich ist der Himmel blau und wir können aufs Wasser.

Karibikfeeling

Aber die Freude währt nicht lange. Der Wind schläft ein und bläst plötzlich genau aus der entgegen gesetzten Richtung.

Die Straße führt mitten durch die Salinen.

Ja, was soll ich sagen? Kaum sitzen wir gemütlich am Strand, um unseren Sundowner zu genießen, dreht der Wind wieder auf und es kommt genau der Wind, auf den wir den ganzen Tag gewartet haben.

Jetzt reicht es uns! Nicht mit uns! Morgen reisen wir ab.

Same procedure as yesterday

Die Sonne scheint, es bläst kräftig. Dann fahren wir doch mal wieder zum Weinberg und das übliche Rätselraten beginnt. Am Weinberg lässt sich der Wind durch die Abdeckung nicht messen, die Messstelle in Leucate meint 5 Beaufort gemessen zu haben. Hier sieht es nach mehr aus. Uwe will mal 4.8 probieren. Mal sehen!

Carmen entscheidet sich schließlich für 4.3 und Uwe für 5.9. Das passt, aber es ist richtig anstrengend. Sehr ruppig und böig. Aber Carmen beginnt sich mit dem kleinen Skate anzufreunden.

Dinner for one

Nach der Mittagspause ist es eher noch heftiger. Carmen muss irgendwann passen und Uwe übernimmt ihr Equipment. Und wie sollte es anders sein? Er fügt dem Brettchen eine Schramme zu: der Mastfuß springt aus der Schiene und schlägt aufs Brett. So ein Mist! Alles in allem war es ein guter Tag. So ist dieses Revier eben. Ruppig und immer für eine Überraschung gut.

Minchen liegt im Windschatten am Strand und geniest die Aussicht. Abends müssen wir sie zur Abreise an den Wohnmobilstelplatz überreden.

Zurück in La Palme genießen wir den Abend und unser leckeres Abendessen.

Zum Sandarm

Heute hat Uwe keine Zeit. Schon vor dem Frühstück, ohne Morgentoilette muss Carmen mit den Hunden zum Sandarm laufen. Die Hunde sind ganz verwirrt und verstehen die Welt nicht mehr. Am Sandarm wartet dann Elsa mit Herrchen Uwe und leckerem Frühstück. Es sollte eigentlich Kitewind sein, aber es pustet mehr als heftig. Mal sehen, was der Tag so bringt.

Um 12 Uhr entscheiden wir uns doch noch einmal zum Weinberg zu fahren. Es sind gute Surfbedingungen und dann steht man dort ruhig und muss nicht so weit ins Tiefe laufen.

Unser Platz in der ersten Reihe ist leider schon vergeben.
19 Grad und der kühle Tramontana! Nicht gerade gemütlich, aber ab morgen soll es wesentlich wärmer werden. Leider war der Wind plötzlich komplett weg und wir haben uns entschlossen, die Zeit fürs Mittagessen zu nutzen.

Ja und gut gestärkt, ging es dann doch noch aufs Wasser. Und Carmen hatte mit 4.8 und Uwe mit dem 5.9 noch richtig Spaß.

Qual der Wahl

Die Nacht in Periyac war angenehm ruhig. Es ist wieder starker, böiger Mistral gemeldet. Wir werden wieder einmal zum Weinberg fahren und die Dinge im Auge behalten. Entweder werden wir lesen oder uns aufs Wasser trauen. Besichtigen konnten wir ja gestern schon genug.

Die Prognose ist zwar bestens, aber die Realität sieht anders aus.

Uwe versucht es trotzdem und ist von den on/ off Bedingungen weniger begeistert. Zum Übernachten geht es wieder zum Camping Car Park in La Palme.

Ein Wolkenmonstwr zeigt sich am Abend.

Der innere Schweinehund

Heute Morgen ist es ein bisschen bewölkt, 18 Grad und sehr böig. Man sieht von unserem Stellplatz noch keine Kites am Himmel und auch wir kämpfen mit dem inneren Schweinehund. Sollen wir wirklich? Oder machen wir es uns gemütlich? Lesen oder etwas besichtigen? Ist ja auch nicht schlecht! Wir entscheiden uns auf jeden Fall gegen Surfen und werden einen Ausflug nach Periyac machen. Dort kann man auch übernachten und schön bummeln.

Hier werden wir in den nächsten Tagen einen Sundowner zu uns nehmen.

Bei Sigean

Wir fahren zum Super U und anschließend zum Etang de Bages.

Etang des Bages

Unseren ersten verschwiegenen Platz müssen wir wegen Mosquito Alarm wieder verlassen. Aber ein 2. Plätzchen ist dann wirklich nett.

Lesepause

Der Stellplatz in Periyac ist sehr ruhig und angenehm.
Wir starten zu einem Spaziergang durch die ehemaligen Salinen.

Und der Ort ist charmant und wenig touristisch, genau so wie es uns gefällt.

Besonders witzig finden wir diese “Kunstwerke”.

So was brauchen wir an unserem Schuppen.
Über Stege geht es zurück zum Stellplatz.

1 Salin de La Palme N 42° 58′ 45,4″ O 3° 1′ 9,0″
2 Étang de Bages-Sigean N 43° 2′ 34,2″ O 3° 0′ 43,7″
3 Saline de Peyriac de Mer N 43° 5′ 38,1″ O 2° 57′ 42,2″

Mistral

Das Wetter ist genau so, wie wir es wollten: Sonnenschein und 20 Knoten. Das Tagesprogramm steht also fest. Wir fahren zum Weinberg, weil das Wasser am Sandarm für Surfbretter im Moment zu flach ist.

Frühstück mit Blick auf die Saline

Genau so einen Stellplatz haben wir immer gesucht. Schon vom Bett aus kann man den Spot im Auge behalten und ganz gemütlich frühstücken und mit der Kaffeetasse in der Hand abschätzen, wann es sich lohnt. Wir finden gleich mehrere Bäcker in La Palme und dann geht es nach Le Vigne. Der Wind ist wieder einmal extrem böig, aber es macht trotzdem Spaß.

Carmen ist sogar mit dem 3.75 manchmal überpowert.

Der blaue Punkt ist unser Stellplatz und Surfen tun wir neben dem Campingplatz Le Clapotis.

1 Salin de La Palme N 42° 58′ 45,4″ O 3° 1′ 9,0″
2 Le Vigne N 42° 57′ 38,6″ O 3° 0′ 2,3″

Endlich ans Meer

Das Wehrdorf Lavaudieu gibt es seit dem 9 Jahrhundert. Dort gibt es die sehr schöne Abtei Saint André. Wir haben uns das Dorf im letzten Jahr auf unserer Pyrenäenfahrt schon angeschaut, aber es hat uns so gut gefallen, dass wir nach dem Frühstück noch einmal durch den Ort bummeln, auch wenn es diesmal leider bewölkt ist.

Unser Stellplatz

Zuerst besichtigen wir die Abtei.
Nach dem Bummeln durch den Ort fahren wir weiter nach Süden.

Séverac le Chateau

Nach 170 km müssen wir Mina noch einmal eine Pause gönnen, damit sie die letzten 200 km noch schafft. Wirklich begeistert sind wir von den Baldrian Tabletten nicht, immerhin legt sie wenigstens manchmal den Kopf.

Bei Beziers wird es dann richtig warm und sonnig und es geht erst einmal zum Strand.

Zum Übernachten geht es zum CCP. Diese Entscheidung erweist sich als sehr gut. Man kann nämlich von hier zu Fuß zum Sandarm.

Wir finden diese Salinenlandschaft einfach wunderbar

Und unser Stellplatz ist fast wie Freistehen.

1 Lavaudieu N 45° 15′ 44,2″ O 3° 27′ 21,3″
2 Séverac le Chateau N 44° 19′ 26,9″ O 3° 3′ 47,3″
3 Salin de La Palme N 42° 58′ 45,4″ O 3° 1′ 9,0″