Kleine Plankorrektur

Wegen der Hitze im Landesinneren haben wir ja bereits unsere Reiseroute geändert. Jetzt haben wir uns aber entschlossen, in kleinen Schritten die Heimreise anzutreten, weil es unserem Schwiegersohn wegen Mina nicht gut geht. Butrint, Blue Eye und die Passstraße nach Himare müssen warten.

Morgens wird hier übrigens die Milch direkt vom Erzeuger geliefert.

Wir schauen uns zuerst noch die Klosterinsel an.

Man erreicht die Insel über einen gewundenen Steg.

Wir kaufen in Vlorë ein. Vlorë ist eine schicke,moderne und junge Stadt.

Dann fahren wir an Durres vorbei zu einem neuen Übernachtungsplatz nördlich von Durres. Es ist hier so dicht an einer Großstadt sehr ruhig und angenehm. Leider haben wir ein winziges Süßwasserloch übersehen und nachts überfallen uns die Plagegeister. Erst gehen wir auf die Jagd, dann kommt die chemische Keule zum Einsatz und wir schlafen sehr ruhig, aber bei geschlossenen Fenstern und daher sehr warm.

1 Zvernec Beach N 40° 31′ 36,1″ O 19° 23′ 16,7″
2 Lumi Erzenit N 41° 25′ 54,7″ O 19° 27′ 21,0″

Große Planänderung

Bereits vor der Corona Pandemie hatten wir geplant Bosnien und Montenegro mit seinen Nationalparks zu besuchen. Im Frühjahr 2020 sollte es losgehen. Dann waren die Grenzen dicht und anstatt auf der Una paddelten wir auf der Saar. Jetzt dürfen wir endlich wieder reisen und wieder machen uns die Naturgewalten einen Strich durch die Rechnung. Sicherheitshalber hat die Reiseleitung noch einmal alle Wetterdaten für das Bergland von Bosnien und Montenegro gecheckt und festgestellt, dass es dort extrem heiß und auch immer wieder gewittrig sein soll. Nur an der Küste bleibt es angenehm mit ungefähr 25 Grad. Im Landesinneren dagegen sind es weit über 30 Grad. Also reißen wir jetzt das Ruder herum und fahren weiter an der Küste entlang, erstmal nach Süden. Heute verbringen wir erst einmal einen weiteren Tag am Zvernec Strand.

Zvernëc

Heute wollen wir nur 40 km weiter nach Süden in die traumhafte Offroad Bucht von Zvernëc.
Auf dem Weg dorthin kommen wir an der kleinen Klosterinsel in der Lagune vorbei. Aber zuerst wollen wir ans Meer und die Klosterinsel auf dem Rückweg besuchen.

Kloster in der Lagune

Es ist wirklich sehr, sehr schön hier. Hoffentlich wird so schnell nicht asphaltiert.

Jetzt genießen wir erst einmal die Ruhe, den Wind und die Wellen.

Nach dem Mittagessen wandern wir noch in die Nachbarbucht, die auch Offroad erreicht werden kann. Hier grasen Pferde und Rinder und es gibt ganz schreckliche Spinnen. Die rote Röhrenspinne sieht zwar scheußlich aus, ist aber harmlos. Trotzdem bleiben wir lieber in unserer Bucht.

Unser Paradies!

Toller Sonnenuntergang

Ganz schön kitschig!

1 Darëzezë e Re N 40° 41′ 23,1″ O 19° 20′ 48,6″
2 Zvernec Beach N 40° 31′ 36,1″ O 19° 23′ 16,7″

Von Berat zur Küste

Nach dem Frühstück besichtigen wir noch die riesige mittelalterliche Burg, die heute noch bewohnt ist.

Auf dem Burggelände gibt es neben 2 Moscheen auch mehrere orthodoxe Kirchen.

Blick von der Burg zum Osum.

Das ist das Minarett der roten Moschee.

Das ist der Eingang zu der alten Zisterne.

Anschließend fahren wir noch 60 km genau nach Westen zum Meer und landen an einem riesigen einsamen Dünenstrand. Hier verbringen wir den Nachmittag.

1 Campingplatz Villa Juri N 40° 42′ 17,3″ O 19° 56′ 25,5″
2 Darëzezë e Re N 40° 41′ 23,1″ O 19° 20′ 48,6″

Osum Canyon

Heute wollen wir am Osum entlang bis Berat fahren. Es gibt dort einige tolle Aus- und Einblicke in die schmale Schlucht und Berat hat Weltkulturerbestatus.

Unser Übernachtungsplatz

Beim Weiterfahren durch die enge Schlucht merken wir schnell, dass unser Übernachtungsplatz wohl der beste Platz weit und breit war. Die Schlucht ist extrem schmal und wahrscheinlich nur bei einer Paddeltour wirklich zu erleben, aber beim derzeitigen Wasserstand muss man wohl oft das Boot tragen.

In dem kleinen Städtchen Corovodë, das auf unserem Weg durch die Schlucht liegt, ist Markt. Wir decken uns mit frischem Obst und Gemüse ein, für knapp 2€ kaufen wir ein Kilo Tomaten, 2 Paprika, 4 Äpfel, 2 riesige Salatköpfe, 2 Salatgurken und Zwiebeln.

Anschließend fahren wir zu den wunderschönen Wasserfällen von Bogovë und zum Mittagessen an einen kleinen Badestrand.

Wackelige Brücke über den Osum

Der Wasserfall hat eine kleine Höhle gebildet.

20 Minuten Fußmarsch über wackelige Brücken oder durch Furten

Für unsere Mittagspause haben wir eine weitere Badestelle an einem Nebenfluss des Osum gefunden.

Die Besichtigung der Altstadt von Berat wollen wir auf die Abendstunden verschieben. Wir wohnen im Garten von Elisabeth, einer freundlichen Dame von 65 Jahren, die nach einem anstrengenden Arbeitsleben 154€ Rente bekommt und sich mit der Vermietung ihres Gartens etwas dazu verdient.

Die Altstadt von Berat ist leider eine Riesenbaustelle. Aber mit dem UNESCO Geld wird es hoffentlich eines Tages schön.

Wir sehen uns das muslimische Viertel Mangalem an.

1 Osum Canjon N 40° 26′ 18,6″ O 20° 16′ 48,8″
2 Market Çorovodës N 40° 30′ 13,8″ O 20° 13′ 13,7″
3 Ujvara e Bogovës N 40° 34′ 3,7″ O 20° 10′ 7,6″
4 Valë N 40° 34′ 45,2″ O 20° 6′ 3,6″
5 Campingplatz Villa Juri N 40° 42′ 17,3″ O 19° 56′ 25,5″

Offroad

Heute wollen wir eine Offroad-Strecke fahren. Zuerst müssen wir allerdings noch nach Përmet, um wieder Anschluss ans Internet zu bekommen. Außerdem brauchen wir noch die Landeswährung Lek. Das ist alles nicht so einfach.

In Përmet steppt der Bär, ein großes Fest. Wir sehen uns noch das Wahrzeichen, einen riesigen Felsklotz an und suchen den Weg zur Offroad-Piste. Wir haben immer noch kein Internet, also müssen wir uns mit der Landkarte behelfen.

Wenn man den Veröffentlichungen im Internet glauben schenken kann, ist die Piste von Përmet aus leichter befahrbar, als umgekehrt. Aber auch so schon sind manche Abschnitte extrem schwierig und daher brauchen wir für 12 km 1,5 h.

Zuerst fahren wir an einem Bektaschi Heiligtum vorbei. Das ist ein islamisch-alevitischen Derwischorden. Beim nächsten Mal müssen wir dort unbedingt halt machen, aber dieses Mal waren wir so aufgeregt, weil wir die Offroad-Strecke vor uns hatten, dass uns nicht der Sinn danach stand.

Wir machen Station bei einer älteren Dame an der Strecke, nach 16 km Offroad, die sich auf Mountainbiker und Allradler eingestellt hat. Sie ist sehr geschäftstüchtig und ohne ihre Krapfen mit Honig und Joghurt probiert zu haben, kommt man nicht weiter.

Langsam geht es von dort an talwärts, auch das erfordert viel Konzentration. Die Piste ist lehmig und stark ausgewaschen, mit tiefen Spurrillen.

Am Ende der Passstraße gab es auch noch einen schönen Stellplatz, aber die Badegelegenheit lockte uns nicht.

Das Fazit zu unserem ersten Offroad Abenteuer: Unsere Elsa ist 100% Offroad tauglich, Uwes Kurs im Altmühltal hat definitiv etwas gebracht, es ist ein Nervenkitzel, aber Spaß macht es uns definitiv nicht. Wir wissen jetzt, dass wir es können, aber einfach nur so, um Offroad zu fahren, brauchen wir es nicht.
Von Përmet ins Osumtal gab es keine andere Möglichkeit, also haben wir es mal probiert.

Um 14:00 Uhr hat uns der Asphalt wieder. Wir müssen jetzt nur noch ein schönes Plätzchen in der Osumschlucht finden. Das finden wir bei Lapanj. Den Rest des Tages verbringen wir in den kühlen Fluten des Osum oder mit Lesen im Schatten.

Von diesem Felsen springen ganz Mutige in den Osum.

1 Thermal Springs Lëngarica N 40° 14′ 31,6″ O 20° 25′ 49,2″
2 Sevran Pass N 40° 22′ 17,5″ O 20° 17′ 27,4″
3 Osum Canjon N 40° 26′ 18,6″ O 20° 16′ 48,8″

Albanien

Mit Ohrenstöpseln kann man hier am laut rauschenden Voidomatis wunderbar schlafen. Wir sind heute ein bisschen wehmütig. Griechenland gefällt uns sooo gut. Ob Albanien uns auch so faszinieren und begeistern wird? Wir müssen es ausprobieren. Wir sind die Einzigen, die einreisen wollen, daher geht alles schnell und unkompliziert.
Auch in Albanien muss man mit tierischen Verkehrsteilnehmern rechnen.

Wir folgen zunächst dem Lauf der Vjosa und sehen uns mehrere Zufahrten an. Zum Glück haben wir ein relativ kleines Allradfahrzeug.

Viele Brücken sind für uns nicht geeignet.
Die Berge zeigen noch Schneereste.

Für die Mittagspause finden wir ein besonders schönes Badeplätzchen im Flussbett der Vijosa.

Anschließend geht es zum Lengarica Canyon. Der Lengarica hat einen ziemlich hohen Schwefelgehalt und daher wurden Pools angelegt. Das Wasser ist angenehm warm und soll gegen alle möglichen Zipperlein helfen.

Abends wandern wir noch in den Canyon hinein, der immer enger wird. Aber bis zu den ganz engen Stellen können wir nicht, weil das Wasser zu tief wird.

Ursprünglich war es unser Plan, auf einem einfachen Campingplatz zu übernachten, aber dann fanden wir es hier so schön, dass wir geblieben sind.

1 Klidonia Bridge N 39° 58′ 3,6″ O 20° 39′ 48,0″
2 Vijosa N 40° 11′ 20,9″ O 20° 26′ 42,7″
3 Thermal Springs Lëngarica N 40° 14′ 31,6″ O 20° 25′ 49,2″

Vikosschlucht

So ruhig, wie in Koronisia ist diese Nacht nicht gewesen, aber trotzdem haben wir gut geschlafen.

Übernachtungsplatz

Nach dem Frühstück laufen wir zum besten Einstieg in die Treppe, nicht weit von unserem Übernachtungsplatz.

Anschließend fahren wir nach Monodentri, unser Griechenland Pflichtprogramm.

Hier muss man unbedingt den Kikitsafladen essen.

Bevor wir zum Kloster Paraskevi aufbrechen, zünden wir noch für die heilige Mina ein Kerzchen an.

Kloster Paraskevi

Den Eingang zum Zitterpfad finden nur noch Insider.

Nach der Anstrengung und Aufregung gibt es zur Belohnung einen Käsefladen (Kikitsa Pie).

Der heilige Georg

Holunder

Anschließend nehmen wir ein Fußbad im 6 Grad kalten Voidomatis. Man kann es nur für wenige Sekunden aushalten.

Gegenverkehr

Badegumpen

Ob das wohl ein Prinz wird.

Danach fahren wir nach Megalo Papigo.

Ein wirklich entzückendes Dörfchen am Fuß der Papigotürme

Uwe muss natürlich wieder alten Damen über die Straße helfen

Zum Schlafen geht es wieder an den Voidomatis.

1 Xōkklḗsi N 39° 53′ 10,0″ O 20° 47′ 2,5″
2 Zitterpfad N 39° 53′ 12,7″ O 20° 45′ 15,1″
3 Badegumpen Ρογκοβό (Rokovo) N 39° 58′ 24,2″ O 20° 43′ 31,6″
4 Klidonia Bridge N 39° 58′ 3,6″ O 20° 39′ 48,0″

Zitterpfad Monodendri

Vradeto

Heute müssen wir uns vom sanften Plätschern der Wellen, von Andy und Becca und den freundlichen Strandhunden Flecki, Pirat und Toast verabschieden. Es geht in die Berge. Zuerst werden alle Vorräte aufgefüllt und dann machen wir noch einen kurzen Zwischenstopp in Fillipiada.

Diese Aussicht vom Frühstückstisch müssen wir festhalten. Wir haben es schön zuhause, aber diesen Blick gibt es nur auf Freistehplätzen.
Dieses Paradies müssen wir wieder besuchen.

Nördlich von Fillipiada sehen wir uns die Reste eines römischen Aquädukts an. Außer uns ist niemand da. Der Norden von Griechenland ist touristisch wenig erschlossen. Gerade das gefällt uns.

Es ist wahnsinnig interessant zu sehen, was im 2. Jahrhundert nach Christus die Römer bereits konnten.
Anschließend schauen wir noch beim heiligen Georg vorbei.

Danach machen wir noch einen Abstecher über Ioannia, weil wir legal unser Grauwasser entsorgen wollen. In Ioannia ist ein CP, aber dort verweigert man das Entsorgen. Zum Glück finden wir eine LKW Waschstraße, bei der wir nicht nur unser Abwasser loswerden, sondern auch gleich das Auto von Salz und Sandresten befreien lassen. Es ist ja nur Waschwasser, was wir los werden wollen. Das ist leider ein Nachteil in Griechenland. Legale Entsorgungsstellen fehlen überall. Ansonsten haben sich viele Dinge in Griechenland seit dem EU-Beitritt sehr positiv entwickelt. Der Straßenzustand ist sehr gut. Viele Menschen sprechen Englisch. Einkaufen im Supermarkt ist nicht mehr mit Rätselraten verbunden. Wir finden das gut.

Nach unserer Grundreinigung geht es in die Berge nach Vradeto. Dieses Dorf war bis in die 70er Jahre nur zu Fuß über Treppen erreichbar und das wollen wir uns anschauen.

Zuerst müssen wir natürlich wieder an den entzückenden Brückchen schauen.

Das ist die Brücke der heiligen Mina und wir erinnern uns, dass wir Mina hierher schon mal tragen mussten.

Die Capitain Arkouda Brücke.
Und gleich danach kommt schon wieder die nächste Brücke aus dem 16. Jahrhundert.

Vradeto ist ein winziges Nest.

Die Häuser hier haben alle einen charakteristischen Baustil.

Es gibt hier auch sehr seltene Pflanzen.

Für den Treppenweg braucht man hier auf 1350 Höhenmetern eine gute Kondition.

Der Weg führt vorbei an Felsen, die wie Pfannkuchen aussehen.

1 Paralia Koronisia N 39° 0′ 48,7″ O 20° 54′ 58,1″
2 Aquädukt Agios Georgios N 39° 16′ 13,6″ O 20° 50′ 55,3″
3 Agios Mina Bridge N 39° 50′ 35,4″ O 20° 45′ 55,5″
4 Vradeto Steps N 39° 53′ 38,5″ O 20° 47′ 8,0″
5 Xōkklḗsi N 39° 53′ 10,0″ O 20° 47′ 2,5″

Abschieds- und Geburtstagsfeier

Morgen müssen oder wollen wir schon wieder weiter. Eine Woche Seele baumeln lassen, reicht uns. Wir sehen gerne immer wieder Neues und Koronisia ist ja mehr ein klassischer Strandurlaub, mit Lesen, Schwimmen, Surfen und gutem Essen. Das ist uns auf die Dauer zu wenig.

Nur die Engländer und wir! Sonst ist niemand am Strand.
Zur Nachmittagsthermik geht es wieder an den Dorfstrand. Und Uwes Kite invertiert und Uwe muss von einem anderen Kiter gerettet werden.
Scheinbar hat der 15er Kite irgendwo ein Loch und verliert Luft.