Ortsbummel

Morgens ist das Meer wieder einmal spiegelglatt und beim Frühstück beobachten wir Seidenreiher und Kormorane.

Anschließend nutzen wir die Windstille zu einem Bummel durch den Hafen.

Wir hätten ja gerne ein Segelboot.

Das könnte man sicher günstig bekommen.

Vom Hafen aus kann man den nördlichen Teil des Ambrakischen Golfs überschauen.

Danach gehen wir noch zu der kleinen Backsteinkirche aus dem späten 10. Jahrhundert und bewundern wieder einmal die Blumenpracht in den Gärten.

Das ist der karminrote Zylinderputzer, die Form der Blüten spricht für sich. Leider ist er nicht winterhart.

Um dieses Häuschen gibt es eine wunderschöne Hecke aus Margerittenbüschen.

Und endliche wusste Carmens Pflanzenerkennungsapp, dass es sich um Nachtkerzen handelt.

Koronisia gefällt uns wirklich gut und bei einem Ortsbummel kann man deutlich die Überalterung der Bevölkerung erkennen. Vom Fischfang leben ist für die meisten jungen Griechen keine Option mehr. Es stehen extrem viele Häuser leer und daher waren wir mit einem Immobilienmakler verabredet. Wir hatten ein kleines Haus im Blick, das in sehr gutem Zustand war und das man mit geringem finanziellem Aufwand hätte umgestalten können. Aber bei der Besichtigung der Innenräume erkennen wir, dass für uns doch zuviel Arbeit darin steckt, daraus unser Traumhaus am Meer zu machen.

Abends fahren wir noch einmal auf die andere Seite der Lagune, das sind genau 1,2 km und weil die Hunde noch ihren Abendspaziergang brauchen, läuft die Meute mit Uwe.

Wir hatten wieder einen traumhaft schönen Urlaubstag und harren der Dinge, die da kommen. Zum ersten Mal erleben wir heute Wind aus der völlig falschen Richtung, wie uns auch die Einheimischen berichten. Sicher hätte man auch Kiten können, aber wir haben zuviel Zeit damit vertan, auf den Anruf des Immobilienmaklers zu warten. Er wollte sich am Nachmittag melden und kam schließlich um kurz vor 8. Die Spanier sagen: “mañana, mañana”, was die Griechen dazu sagen, wissen wir noch nicht, aber deutsche Pünktlichkeit ist hier nicht angesagt.

Lazy Sunday….

Das war zwar gestern schon unser Tagesplan, aber man weiß ja nie, was der Tag so bringt.

Mona ist ein tolles neues Rudelmitglied und braucht morgens erstmal ihre Streicheleinheiten, um gut in den Tag starten zu können. Das unser Rudelmitglied Carmen das genauso genießt, ist nicht zu übersehen.

Morgens ist es normalerweise extrem windstill und das Meer spiegelglatt.

Der Strand ist ein Kinerparadies, das Wasser ist nur knöcheltief und man kann mit den Seeigeln spielen.

Alte Damen starten den Tag am liebsten mit einer ausgedehnten kneipschen Anwendung und anschließend muss der Körper sich erholen und das geht am besten durch chillige Sonnenbäder.

Das ist der Stellplatz, den wir Koronisia Hafen nennen.

Koronisia hat 165 Einwohner und erhebt sich an der höchsten Stelle nur 5 m über dem Meeresspiegel. Es liegt ziemlich genau in der Mitte des Ambrakischen Golfs und ist durch Nehrungen mit 2 unbewohnten Inseln verbunden. In der Mitte dieser Nehrungen befindet sich eine Lagune. Hier ist ein Paradies für Wasservögel: Pelikane, Reiher und Komorane.

Uwe hat gestern beim Kiten wieder mehrere Caretta-Schildkröten-Sichtungen gehabt und auch Delfine kann man hier sehen.

Wir drehen eine Runde durch den Ort, weil wir nach zum Verkauf stehenden Häusern ausschau halten. Ein Ferienhaus hier können wir uns sehr gut vorstellen.

Eine kleine Festung, die Anfang des 19. Jahrhunderts unter Ali Pascha Tepelena errichtet wurde, als dieser Landesteil noch unter osmanischem Einfluss stand.

Hier pflanzt jemand Rosen und Palmen an den Strand.

Es ist Sonntagmittag und daher ist die Strandtaverne bis auf den letzten Platz besetzt. Also gibt es heute keinen Frappé  und wir müssen uns notgedrungen aus der Bordküche mit Kaffee versorgen. Während wir diesen unter dem Sonnenschirm genießen, kommt ein Windhauch von 8 Knoten auf. Dafür hat Uwe doch eine Speziallösung. Er hat sich einen Softkite, auch bekannt als Matte, mit 21 m² gekauft. Damit müsste man jetzt doch Spaß haben können. Auch wenn es am Anfang etwas Übung braucht, ist es eine geniale Lösung für Schwachwind.

Der Abend endet mit Hundetraining, Sonnenuntergang, Essenkochen und Sundowner, also alles wie gehabt!

Heute gibt es keine Karte und auch keine Streckeninfo, da Elsa heute einen Tag Pause hatte und immer noch an der gleichen Stelle wie gestern steht.

Faulenzen und genießen

Ausspannen ist heute einmal unser Ziel. Wir bleiben hier in Koronisia, fahren höchstens an den Strand auf der anderen Seite der Lagune, falls es Wind gibt. Das ist dann aber nur ungefähr 1 km weit. Tage an denen wir nur gemütlich faul vor unserer Elsa sitzen, fallen uns schwer. Wir sind ja seit 4 Wochen unterwegs, jeden Tag gefahren….. Da werden wir das bei wunderschönem Frühsommerwetter schon schaffen. Es ist ja schließlich auch Wochenende.

Hier entsteht eine Strandbar

Die Betreiber geben richtig Gas, weil nächste Woche Eröffnung sein soll. Dann werden wir sicher zu den ersten Gästen gehören.

Mina chilled

Uwe lässt Hedwig die Insel erkunden. Erst aus der Luft kann man erkennen, wie wunderschön es hier ist.

Das ist das Dorf Koronisia mit dem Hafen.

Auf diesem Bild sieht man den Hafen und den Surf- und Kitestrand.

Schmale Nehrungen und Inselchen umschließen die Lagune von Koronisia.

Das ist auf diesem Bild besonders gut zu erkennen. Wir wissen nicht, wie das Ganze entstanden ist.

Pünktlich vor dem Mittagessen kommt Wind auf und wir wechseln die Seite.

Wir üben mit unserem Hundenachwuchs ein paar Grundregeln und sind erstaunt, wie schnell sie lernt. Sie hört schon, wenn man sie ruft und macht “Sitz” und “Platz”, wenn sie mit Leckerbissen belohnt wird. Seit 2 Tagen hat sie scheinbar auch verstanden, dass man sein Geschäft vor der Tür erledigen muss.

Natürlich gehen wir noch oft mit ihr raus und führen sie nachts noch einmal vor die Tür.

Sie ist ausgesprochen verkuschelt und noch kann man sie auf den Arm nehmen.

Sie kann aber auch schon unser Wohnmobil verteidigen, wenn riesige Streuner uns “bedrohen”.

1 Paralia Fráchtis N 39° 0′ 39,3″ O 20° 55′ 30,9″
2 Paralía Koronisías N 39° 0′ 41,0″ O 20° 54′ 47,7″
3 Paralia Koronisia N 39° 0′ 48,8″ O 20° 54′ 57,8″

Strecke insgesamt: 1,6 km

Es geht nach Koronisia

Unser Übernachtungsplatz lag unten im Tal am Acheloos, aber unser Ziel für heute heißt Koronisia. Koronisia im Ambrakischen Golf ist unser Griechenland-Highlight. Wir haben es vor 5 Jahren zufällig entdeckt und sind seitdem verliebt in dieses vollkommen untouristische Inselchen.

Davor fahren wir noch an einem roten Backstein-Kirchlein aus dem 12.Jahrhundert vorbei.

Beim Verlassen der Berge passieren wir noch den See Pournariou in den der Acheloos mündet. Heute Morgen waren es in den Bergen nur 6°, mittlerweile sind es angenehme 18°. Die Fotos sehen wegen des blauen Himmels zwar hochsommerlich aus, aber es ist nicht wirklich heiß.

Natürlich müssen wir vorher noch in Arta einkaufen, weil es in Koronisia wirklich überhaupt keine Geschäfte gibt und außerdem müssen wir in Arta immer noch zum Café an der historischen Bogenbrücke.

Die Ursprünge dieser Bogenbrücke gehen schon auf das 12. Jahrhundert zurück, aber die Brücke stürzte immer wieder ein, bis der Baumeister eine geniale Idee hatte: er mauerte seine Frau in das Fundament ein. Seither steht diese Brücke, so sagt zumindest die Legende und das war immerhin bereits im 15. Jahrhundert.

Angeblich ist das die älteste Platane Griechenlands. Wie man sieht, braucht sie schon etwas Unterstützung.

Ohne Frappé können wir soviele Informationen natürlich nicht verkraften.

Ja und dann sind wir endlich da.

Totaler Traumstrand, oder?

Sanna und Mina brauchen sofort ein Fußbad.

Mona ziert sich noch ein bisschen.

Aber dann steht sie auch ganz alleine im Meer.

Endlich kann sich auch Minchen am Strand entspannen!

1 Acheloos Potamos N 39° 23′ 18,8″ O 21° 16′ 28,1″
2 Rote Kirche N 39° 21′ 16,8″ O 21° 11′ 9,6″
3 Gefýri tis Ártas N 39° 9′ 6,4″ O 20° 58′ 28,8″
4 Paralia Fráchtis N 39° 0′ 39,3″ O 20° 55′ 30,9″

Strecke insgesamt: 110 km

Griechenland – wie lange noch?

Wir fahren mit der Fähre Superfast, aber dieses Mal ist sie superslow. Erst um 22 Uhr haben wir Ancona verlassen. Unsere Kabine ist winzig klein und das Meer ist durch den starken Wind aufgewühlt. Trotzdem haben wir recht ruhig geschlafen und auch Mina ist entspannt.

Erst um 10 Uhr begeben wir uns zum Heck zum Frühstück. Anschließend ist Geduld gefragt. Erst kurz nach 3 Uhr, griechische Zeit, ist Land in Sicht. Insgesamt waren wir 20 Stunden auf der Fähre. Das hatten wir wirklich noch nie. Keine Ahnung, woran es lag, aber zum Glück konnten wir uns ja mit Lesen beschäftigen. Nach der Ankunft geht es erst einmal traditionell nach Drepano Beach um den Stress abzuschütteln. Immerhin sind es 26⁰ und durch die Zeitumstellung ist es noch wesentlich länger hell. Wir haben also noch Zeit, um ein Nachtquartier zu suchen.

Wir übernachten in Plataria.

Überfahrt von Ancona nach Igoumenitsa

1 Fährhafen Igoumenitsa
2 Drepano Beach N 39° 30′ 52,0″ O 20° 12′ 49,4″
3 Plataria N 39° 26′ 37,9″ O 20° 16′ 21,1″

Strecke Fähre: 726 km
Strecke insgesamt: 27 km

Endspurt

Heute ist unser letzter Tag in Koronisia. Wir erfahren, dass Pirat von den Einheimischen Nero genannt wird und etliche Futterstellen hat. Die niedliche schwarz-weiße Hündin aus dem letzten Jahr hat ein gutes Zuhause gefunden. Das beruhigt uns. Außerdem gibt es Kastrationsprogramme der griechischen Regierung und eine Anlaufstelle für Streuner in Arta. Das müssen wir uns mal anschauen.

Letzter Frappé

Wind war natürlich auch wieder.

Rundflug

Heute Vormittag wollen wir die morgendliche Ruhe für ein paar Flüge mit Hedwig nutzen. Damit wir niemanden nerven, laufen wir ganz ans südliche Ende des Strandes, wo sich normalerweise niemand aufhält.
Das Wasser ist hier extrem flach und badewannenwarm und es bilden sich kleine Sandinseln.

Für Kinder ist es hier besonders schön

Muscheln suchen

Aus der Luft sieht der einsame Strand noch einmal besonders schön aus.

Der Ort Koronisia mit Hafen

Auf dieser Insel ist der Friedhof von Koronisia und auf dem schmalen Streifen links davon ist der 2. Strand und Stellplatz.
Auf der Karte kann man die tolle Lage mitten im Ambrakischen Golf gut erkennen.

Hier liegt der Ambrakische Golf

Nach der obligatorischen Surf- und Kite-Session gehen wir in Koronisia essen.

Sehr romantisch!

Aussicht von unserem Restaurant

Es war sehr lecker!

Mit Schafskäse gefüllte Paprika

Saganaki

Sonntagsspaziergang

Man kann es kaum glauben! Sonntag! Traumwetter! Himmlische Ruhe! Was will man mehr?

Ein Bummel durch das winzige Dörfchen zur Kirche ist unser Plan für den heutigen Vormittag. Eigentlich ist das in einer halben Stunde erledigt.

Blick von Koronisia zum Strand

Kirche aus dem 12.Jahrhundert

Restaurierte Ikonen

Überall blüht es wunderschön.

Wer kennt diese Pflanze?
Anne-Marie wusste es! Es ist Bleiwurz!

Solanum

Flaschenputzer

Bougainvillea

Zitronen

Anschließend geht es zum Hafen.

Blick vom Hafenkai über den Ambrakischen Golf

Griechische Tradition ist es anschließend einen Frappé zu trinken.

Leseplatz

Und pünktlich um 14.30 Uhr geht es los.

Entspannung

Wir haben für die letzten 4 Tage unseres großen Balkan-Roadtrips nichts mehr geplant. Nur noch lesen, durch das Dorf bummeln und Essen gehen. So etwas fällt uns tatsächlich schwer, aber wir geben uns Mühe.

Das Meer ist heute spiegelglatt.

Das nutzen die Seidenreiher zum Fischfang.

Wir lesen mit Blick aufs Meer.

Dann kommt wieder Wind auf, zunächst für den Übungskite und dann hat Uwe noch seinen Spaß.

Wieder einmal ein ungewöhnliches Wetter für Griechenland! Bewölkt und relativ kühl.

Abschied von den Bergen

Am nächsten Mittwoch geht ja bereits unsere Fähre. Aus diesem Grund wollen wir heute zurück ans Meer. Die letzten 3 Tage wollen wir nichts mehr besichtigen, sondern nur noch faul im Schatten liegen und eventuell ein bisschen surfen.
Nach dem Frühstück bummeln wir noch ein bisschen durch Papingo, um Fotos zu machen. Gestern Abend war der Himmel ein bisschen bedeckt und das sieht auf Fotos nicht ganz so schön aus.

Danach spazieren wir an den Felsenpools entlang.

Dieses Mal sind wir zwar ganz alleine hier, aber vormittags liegt der Canyon noch im Schatten.

Unser Mittagessen genießen wir wieder an der Blautopfquelle.

Im Anschluss daran sehen wir uns noch das antike Orroan an. Auch dieser Ort wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt, obwohl sein Erhaltungszustand ungewöhnlich gut ist. Der Ort ist vermutlich aus dem 4. Jahrhundert v.Chr..

Kann man irgendwie nicht glauben, dass man vor 2400 Jahren so präzise bauen konnte.

Plan der bisher gefundenen Gebäude

Um 5 Uhr sind wir zurück in Koronisia und Uwe muss natürlich als erstes wieder den Kite aufpumpen.

Wer sagt es denn! Der Wind hat auf West gedreht. Das lässt für unsere letzten Urlaubstage hoffen.

1 Papingo N 39° 58′ 5,5″ O 20° 43′ 3,2″
2 Rogovo Rock Pools N 39° 58′ 24,2″ O 20° 43′ 31,5″
3 Ancient Orraon N 39° 16′ 18,8″ O 20° 55′ 30,7″
4 Paralia Koronisia N 39° 0′ 48,9″ O 20° 54′ 58,1″