Auf dem Weg zum Ebrodelta

Wir haben extrem lange geschlafen und uns dann weiter auf den Weg nach Norden gemacht. Die Küste wollen wir uns nicht ansehen, das haben wir früher schon gemacht, als wir auf dem Weg nach La Manga noch Zeit hatten und wir Mischa in Valencia besucht haben. Außerdem hat Carmens Freundin hier 3 Jahre gearbeitet und daher war sie hier auch schon öfter zu Besuch. Valencia hat sich zwar positiv entwickelt, aber die restliche Küste ist typisch spanisch mit Ferienorten verbaut. Wir düsen also auf dem schnellsten Weg über die Autobahn nach Norden. Die Wetterapp hatte Recht, es ist trüb und kühl. Überhaupt nicht so, wie man sich das Mittelmeer an Ostern vorstellt! Unsere Mittagspause verbringen wir in Valencia in strömenden Regen und die 500 km, die wir uns für heute vorgenommen hatten, ziehen wir sicherheitshalber nicht durch, weil wir immer bei Tageslicht einen Stellplatz ansteuern. Also kommen wir nur bis Peniscola. Das sind 460 km. Dort gibt es schöne Plätze oberhalb der Steilküste. Aber heute Nacht wollen wir dort nicht stehen. Die Gicht spritzt dermaßen hoch, dass innerhalb kurzer Zeit das Auto versalzen ist. Außerdem wird man durch den starken Wind fürchterlich geschüttelt. Also verziehen wir uns in den Windschatten einer Ferienanlage. Morgen früh zum Frühstück wollen wir uns die entfesselten Naturgewalten noch einmal ansehen. Vielleicht schaffen wir es dann auch ein paar Fotos zu machen ohne dass die Kamera nass wird.

Fazit La Manga

Reisezeit

Wir waren Anfang bis Mitte April hier und hatten sowohl guten Wind, als auch gutes Wetter. Das ist sicher auch im Februar und im Mai nicht anders. Im Hochsommer ist es hier aber sicher unerträglich. Vermeiden sollte man allerdings die Semana Santa (Karwoche). Dann hat jeder in Spanien frei und will ans Meer. Die restlichen Tage waren wir fast überall alleine und viele Geschäfte und Lokale hatten auch noch zu. Uns stört das nicht, ganz im Gegenteil.

Sehenswürdigkeiten

Die Surfbedingungen in der Lagune sind das Einzige, was mir hier genießen kann, sonst schlicht und ergreifend nichts. Selbst die Ansichtskarten tun sich schwer damit ein schönes Bild von La Manga abzulichten. Die Hochhäuser sind einfach zu dominierend.

Stellplätze

Richtige Stellplätze gibt es hier natürlich nicht und der einzige Campingplatz ist eine Mischung aus Schrebergarten und Favela. Wir sind dort nur zum Entsorgen hingefahren. 2 Plätze werden recht häufig angefahren, nämlich Windmühlenstrand und Playa El Vivero. Wir hatten allerdings noch nie Ärger hier, weder in diesem Jahr noch in den vergangenen Jahren. Wenn man weiß, dass 95% der Häuser hier das ganze Jahr über leer stehen, findet man in fast allen Seitenstraßen problemlos einen Parkplatz mit Privatstrand. Man muss nur ein bisschen Rücksicht nehmen, dann ist das kein Problem. Wir haben zu Beginn sehr häufig an der Palomavilla gestanden und als dann die Besitzer kamen, sind wir zur nächsten leerstehenden Villa umgezogen. Unaufgefordert natürlich!

Surfbedingungen

Das ist wirklich der einzige Grund warum wir hier waren. Die riesige Lagune ist ein ideales Flachwasserrevier und man findet sowohl gute Levante als auch Ponientespots. Außerdem ist die Lagune wegen ihrer geringen Tiefe nicht so kalt, wie das Mittelmeer, nur wesentlich salziger. Nicht ganz so salzig, wie das Tote Meer, aber immerhin 1% salziger als das Mittelmeer. Beim Wasserschlucken macht sich das deutlich bemerkbar und auch die Augen brennen stärker. Mittelmeerküste und Lagune sind nur durch 100 m Sand voneinander getrennt. In der Welle ist man also ganz schnell, wenn man das Flachwasser nicht mag.

Endlich Levante

Bereits morgens war Levante, aber leider kam er an unserem Übernachtungsplatz nicht an. Also waren wir wieder einmal auf Entdeckungsreise. Nördlich des CP liegen zu viele Boote im Wasser und wir sind ja pingelig, was unsere Surfspots anbetrifft.

An den Punta de las Lomas kommt man nicht wegen eines Chiringuito. Am Parkplatz bei Barracones liegen verdächtig viele Autoglasscherben und der angebliche Geheimspot der Locals Punta Lengua Vaca ist scheinbar ein Scherz. Dort kann man gar nicht aufs Wasser gehen. Das ist uns schon öfter aufgefallen, dass im Sportguide totaler Unsinn steht. Wir fahren zurück an unseren Übernachtungsplatz und wollen dort aufs Wasser, aber der Wind kommt dort immer noch nicht an. Nach einer neuen Befragung von Google entdecken wir noch einen Feldweg, südlich des Campingplatzes. Ja das ist es dann wohl!

Irgendwie kann man ohne Wind nicht auf Spotsuche gehen. Man kann das dann gar nicht einschätzen. Aber der Campingplatzstrand gehört gar nicht zum CP, wie wir jahrelang dachten, sondern ist frei zugänglich und als NO Levantespot sehr gut. Obwohl es recht kühl ist, haben wir einen schönen Surfnachmittag, natürlich Mal wieder ohne Bilder.

Von dieser Seite der Lagune sieht man auch, wie schrecklich der Sandarm mit Hochhäusern verbaut ist.

Zum Schlafen sind wir dann wieder an den Playa El Vivero gefahren, da wir direkt neben dem CP nicht übernachten wollten.

Morgen ist dann Schluss mit La Manga, wir machen uns auf den Weg ins Ebro-Delta.

Sommerwetter

Um sich den ganzen Tag draußen aufzuhalten, ist es fast schon zu warm und die Sonne ist schon so stark, dass man schnell verbrennt.

Wir wollen hier noch 2 angekündigte Levantetage genießen und dann nach Norden zum Ebrodelta aufbrechen. Für das nächste Wochenende ist an der gesamten Mittelmeerküste Regen gemeldet. Dann können wir ruhig ein bisschen nach Norden fahren, vielleicht sogar bis Leucate, wenn es uns bei Regen im Ebrodelta nicht gefällt. Wir haben diesen Spot vor 5 Jahren entdeckt, als Mischa in Valencia studiert hat und wir uns mit ihm treffen wollten. Damals sind wir dort auch bei Regen gesurft.

Ausnahmsweise haben wir unserer Lieblingskneipe Maloca heute keinen Besuch abgestattet.

Heute wurde es leider nichts mit dem angekündigten Wind. Wir haben gelesen, das schöne Wetter genossen und einen Sundowner getrunken, allerdings lange bevor die Sonne unterging.

Hundeyoga

Angeregt durch ein Video von Surf- und Hundekumpel Holger, versucht Uwe heute auch mit seinen Mädels zu trainieren. Sit-ups zusammen mit Sanna klappen schon Mal.

Mina will nur die Leckerchen.

Und müde sind dann doch alle.

Anschließend müssen wir noch einmal zum Campingplatz, um unsere Abwässer loszuwerden und gehen dabei gleich einkaufen. Zum Schlafen geht es dann zum Playa El Vivero, weil morgen Levante sein soll und der auf dem Sandarm von La Manga nicht so gut ankommt. Zur Feier des Tages wollen wir heute Abend einmal in unsere neue Kneipenentdeckung Maloca gehen.

Die Farkes

Heute haben wir einen Spaziergang durchs Wasser zum Pedruchillo gemacht, weil gestern Abend alle Farkes angekommen sind.

Wir treffen jede Menge alte Bekannte und die gestern noch menschenleere Promenade verwandelt sich in ein Surfcamp.

Und dann geht wieder die Thermik los und wir müssen zurück, um aufzuriggen und aufs Wasser zu gehen. Angeblich soll in den nächsten Tagen mit Poniente und Abendthermik Schluss sein, weil der Wind auf Levante drehen soll. Ja, Mal sehen, was aus den Prognosen wird.

Von diesem kleinen Kerl können sich unsere Hundedamen noch eine Scheibe abschneiden. Er hatte richtigen Spaß am Surfen und war ganz empört, wenn sein Herrchen mal ohne ihn rausfuhr.

Ausflug zum Zocco

Heute ist kein Lufthauch gemeldet, also machen wir einen Ausflug zum Zocco, dem Kneipen und Shoppingareal von La Manga.

Und tatsächlich etwas Neues! Speziell für Lisa gibt es hier jetzt einen Frida Kahlo Laden.

Anschließend bleibt nur das altbekannte Dolce-far-niente am Ponientestrand, dachten wir eigentlich. Aber zum Glück gibt es ja die berühmte La Manga Thermik und so kam dann um 16:00 noch genügend Wind für den großen Kite. Leider ist das aber nicht genug zum Surfen und so muss Carmen weiterhin die Hundis hüten und am Strand lesen. Ach, und nicht zu vergessen ist natürlich die Start- und Landeunterstützung für den Kiter.

 

Poniente oder Levante ?

Wieder so ein Tag an dem der Wind sich nicht entscheiden kann. Er kommt Mal aus der einen, dann wieder aus der anderen Richtung. Carmen fährt mit dem Fahrrad zum Bäcker beim Dominique, weil wir keinen einzigen Krümel Brot mehr im Schrank haben.

Vor der Benutzung muss erst einmal der Saharastaub abgewischt werden.

Dann liest Carmen am Strand und Uwe plant eine Veränderung an unserer Stromversorgung. Die Solarpanels sollen jetzt doch aufs Dach, genauer auf die Dachbox und für die kleinen Segel will Uwe eine Box für das Heck unserer Elsa kaufen.

Und plötzlich, genau wie gestern, man glaubt es kaum, als ob jemand am Schalter dreht. Zuerst ging es mit 11 Knoten los und es gab immer wieder Böen, die einen ins Gleiten brachten. Ja, wir hatten wieder einmal Spaß. Und zur Eingangsfrage: es war Poniente aus SW.

Es war wieder ein Tag nach unserem Geschmack mit der richtigen Mischung aus Faulenzen, Surfen und Kiten und einem gemütlichen Sundowner.

Kite und Surfwind

Der Wind nutzt seine letzte Chance. Wir hatten schon mit dem Gedanken gespielt nach Norden zum Ebrodelta aufzubrechen. Allerdings reicht es vormittags nur für Uwes neuen großen Kite. Gut, dass er den hier noch ausgiebig testen kann.

Dann riggt auch Carmen das 5.9 auf und schlagartig ist der Wind weg. Also trinken wir erstmal in Ruhe Latte Macchiato und lesen und plötzlich fliegt der Kite weg und das Segel schlägt um, weil der Wind um 180 Grad gedreht hat und wir haben noch einen Supernachmittag.

Eigentlich produzieren wir damit Strom, aber für Sanna ist es auch ein Sonnendach.

Und wie fast jeden Abend gibt es wieder einen wunderbaren Sonnenuntergang.

Ein gut gemeinter Rat

Also, wir können nur davon abraten mit dem Surfen oder Kiten anzufangen. Es macht so abhängig. Gut, wenn Wind ist, hat man jede Menge Spaß, aber genau deshalb wartet man immer auf Wind und richtet seinen ganzen Tagesplan nach den Prognosen von Windfinder und Windguru aus. Nein, das ist natürlich nur Spaß. Oder vielleicht ist ein Körnchen Wahrheit dabei. Wenn guter Wind ist, würden wir niemals etwas anderes machen, als aufs Wasser gehen. Selbst, wenn es kalt und regnerisch ist. Heute war natürlich Mal wieder alles anders als prognostiziert! Morgens war es richtig heiß und dazu kam noch, dass wir unseren Strandstellplatz vor dem Frühstück räumen mussten, weil alles für die Semana Santa aufgehübscht wird. Der Sand wird gesiebt und Straßen und Gehwege wurden gefegt und wir standen der Kehrmaschine im Weg. Wir haben also 3 Mal umgeparkt und anschließend haben wir gelesen und auf Wind gewartet.

Dann haben wir noch einen Strandspaziergang gemacht und das wars dann auch für heute. Wind gab es nämlich keinen.