Marokko aus Sannas Sicht

Mein Name ist Sanna und ich bin eine 6 jährige griechische Herdenschutzhündin. Frauchen habe ich mir vor 6 Jahren in Mitikas ausgesucht. Einfach neben sie aufs Handtuch gelegt und sie ganz lieb angeschaut, das hat schon gereicht. Seitdem verreisen wir zusammen und jetzt bin ich die Miezen, die zu Hause wohnen sogar ein ganzes Jahr los. Dieses Mal haben Herrchen und Frauchen besonders darauf geachtet, dass wir zu ganz vielen Orten fahren, an denen ich Löcher in den Sand graben kann und tolle Hundefreunde auf mich warten, mit denen man Wettrennen am Strand machen kann. Schade,dass sie mir nicht erlauben wollten bei meinem gutaussehenden marrokanischen Freund Anton zu bleiben.

Aber ich sehe ja ein, dass in unserer Elsa kein Platz mehr für ihn war. Sie haben mir ein tolles Reisebett gebaut und ich bin hier auch wunderbar geschützt, wenn meine Kumpeline Mina wieder einmal hysterisch durch das Wohnmobil springt. Dafür muss ich dann, wenn Herrchen und Frauchen bunte Tücher in den Wind halten, auf Elsa aufpassen.

Letztes Wochenende

So, morgen soll nun definitiv unser letzter Tag in Staub und Wüstensand sein. Noch einmal nach Herzenslust surfen und Kiten und dann wird im Grunde schon die Heimreise angetreten. Es wird dann zwar noch 4 Wochen dauern bis wir Marokko verlassen, aber es geht halt nicht mehr weiter nach Süden. Wir hatten zwar mal überlegt, bis zum Wendekreis des Krebses zu fahren, aber da dort nichts ist, lassen wir das wohl aus. Bis wir in 4 Wochen wieder in Tarifa sind, ist dort dann sicher auch der Frühling ausgebrochen und wir haben es geschafft, ein ganzes Jahr ohne Winter zu erleben. Wir wollen uns jetzt noch in Ruhe einige marokkanische Sehenswürdigkeiten ansehen und die Kinder treffen.

Uwe kitet und Carmen lässt heute ein bisschen die Seele baumeln, weil sie sich ein bisschen verschnupft fühlt.

Sanna fragt sich sicher, warum das Herrchen immer bunte Tücher in die Luft hält. Löcher graben ist doch die wahre Erfüllung!

Rettung von Timoumou

Heute nach dem Frühstück müssen wir mit unserer Elsa aufbrechen, um Timoumou, das Wohnmobil von Fanny und Olivier zu retten. Uwe hat es beim Hundespaziergang schon entdeckt, weiß aber auch nicht, wie wir dorthin kommen, ohne uns selbst festzufahren.

Als Uwe die Bescherung sieht, rauft er sich als erstes mal die Haare.

Andy versucht es erst einmal nach muslimischer Tradition mit einem Morgengebet.

Da das nichts hilft, müssen Steine geschleppt und Löcher gegraben werden.

Auch Fanny verschwindet zum Graben unter dem großen LKW. Sie ist klein und zierlich und passt überall dazwischen.

Die Steine sind untergelegt, das Bergeequipment angeschirrt, es kann gleich losgehen.

Letzte Kontrolle, noch einmal Luft aus den Reifen lassen. Ob die kleine Elsa das schafft?


Nach der geglückten Bergungsaktion geht es dann noch Mal aufs Wasser.

Wind und Wasser

Hört sich komisch an, aber hier ist das Wasser so flach, dass man bei Ebbe ewig laufen muss, bis man am Wasser ist. Heute passt es wirklich gut zusammen. Carmen, Andy und Olivier haben noch ein bisschen Spaß, bis das Wasser wieder weg ist.

Uwe und Andy reicht das natürlich nicht, also machen sie einen endlosen Downwindtrip um die weiße Düne.

Währenddessen wollen Fanny und Olivier noch in PK 25 Wassertanken und verirren sich dabei in der Wüste und fahren sich im Sand fest. Andy und Uwe kommen erst bei Sonnenuntergang zurück. Für eine Rettungsaktion definitiv schon zu dunkel. Also müssen wir diese Nacht getrennt verbringen. Elsa und Bernhard sind noch zusammen. Timoumou steht ganz alleine in der Wüste. Morgen bei Tageslicht werden wir sie dann suchen, verhungern und verdursten können sie bis dahin nicht.

Wann kommt Wind

Heute soll ja angeblich morgens Wind sein, wenn das Wasser da ist, aber um 10 Uhr ist nur das Wasser da, doch der Wind fehlt noch. Um 13 Uhr ist dann der Wind da, nun ist das Wasser wieder fort. Also packen wir unseren Rucksack und machen uns auf zu einer Wanderung mit Picknick und Kiten.

Welches Trampeltier ist denn hier lang gelaufen?

Irgendwann wird der Wüstentripp zu einer Wattwanderung und Carmen und Becca versinken bis zu den Knien im Schlamm.

Damit die Kites nicht so sandig werden, starten wir heute direkt vom Wasser aus.

Für unsere lieben schweizer Freunde einen besonderen Hinweis:
schaut nochmal auf die Seite Wüstentour, da haben wir ein Video eingestellt.

Shopping Tour

Andy und Uwe stehen schon ganz früh auf, um bei Flut aufs Wasser zu können.

Anschließend steht der Abschied von Andrea, Raimund und Aida an, die heute bis zur mauretanischen Grenze wollen.

Und die meisten von uns müssen nach Dakhla zum Ergänzen der Lebensmittelvorräte. Wir wollen noch ein bisschen an der White Dune bleiben, weil sich das Zusammenspiel von Wind und Gezeitenstand in den nächsten Tagen positiv verändern soll, d.h. das Wasser ist nicht so weit von unserem Camp weg. Wir bringen Sam zum PK 25 und checken dort nochmals die Lage. Der Platz ist mehr als rappelvoll und einige Platzhirsche blockieren ein unverhältnismäßig großes Areal, damit sie ihren Zweitwagen parken können und die Segel liegen aufgeriggt unterm Partyzelt. Das ist uns definitiv zu blöd. Mit Becca und Fanny starten wir dann zum Großeinkauf in Dakhla. Fanny kennt sich als Südfranzösin supergut mit Fisch aus und bald ist das Überleben in der Wüste wieder sichergestellt.

Zum Glück will niemand Hühnchen.

Vor ein paar Tagen haben wir beim Bootsbauer Holz für unser Campfire abgeholt und dabei gesehen, wie das Boot im Rohbau aussieht. Als wir heute wieder Holz abgeholt haben, war das Boot fertig.

Auf dem Rückweg trampelt noch eine Kamelherde an uns vorbei, aber keine Kiter von rechts.

Abschied nehmen

Heute ist der letzte Tag von Andrea und Raimund. Sie wollen mit ihrem Steyr Big 20 nach Mauretanien fahren. Wir wollen noch den vorhergesagten Wind mitnehmen und dann auch nach Sidi Kaouki aufbrechen, um uns dort mit Lisa und Familie zu treffen. Wind ist in der Tat heute mehr als genug. Fast sieben Beaufort, da bläst es einem den Sand durch alle Ritzen.

Ideal zum Surfen, wenn das Wasser nicht so weit weg wäre, weil Ebbe ist.

Erst gegen Abend kommt endlich das Wasser und Carmen kann mit ihrem 3,75er raus und auch Uwe kann noch ein paar Schläge fahren.

Den restlichen Tag haben wir mit Lagerleben und lesen verbracht und Uwe hat auch endlich mal einen Fisch gefangen.

Abends ist es dann für das traditionelle Feuer zu windig und es gibt nur Spaghetti mit Linsenbolognese für alle.

Lagerleben

So hatten wir uns das ursprünglich vorgestellt. Einsamkeit, einige Wohnmobile und sonst nur Ruhe und Natur. Wir haben wirklich nicht damit gerechnet, dass PK 25 ein Überwintererplatz ist. Zum Glück sind wir mit dem Campfire-Team zur weißen Düne gefahren. Es ist hier so viel schöner und ruhiger.

Andy und Olivier bei der täglichen Nahrungsbeschaffung.

Und abends kommt tatsächlich noch ein Lüftchen (5 Beaufort) und wir können surfen und Kiten.

 

 

Uwes Kite invertiert und Andy muss ihn mit seinem Paddelboot abholen, aber trotzdem hatten alle Spaß. Am Lagerfeuer werden dann wieder die leckeren selbst gefangenen Fische und Muscheln verspeißt und endlos lange gelacht und gequatscht.

Wie der Zufall es will, sind Fanny und Sam beide Anthropologinnen und haben sich zufällig in Dakhla getroffen.

Wanderung zur White Dune

Nach einem gemütlichen Frühstück wandern wir zur weißen Düne.

Fanny genießt den Ausblick auf ihre Crêpes von ihrem Dachgarten auf Timoumou aus.

Leider ist der Himmel heute ein wenig bedeckt, aber kalt ist es natürlich trotzdem nicht.

Auf dem Weg von unserem Camp zur weißen Düne entdecken wir einen vertrockneten Lippfisch, Krebse und Flamingos.

Während die leckeren selbstgesuchten Herzmuscheln schon auf dem Herd brutzeln, gibt es nochmal eine Abend-Kite-Session. Aber an der Haltung muss Uwe noch arbeiten.

Wüstentour

Zusammen mit dem Campfire Team starten wir in die Wüste.

Manche Passagen, die für uns einfach sind, sind für Andy und Becca schwierig und müssen erst von einem Expertenteam diskutiert werden.

Raimund hat den Überblick.

Die kleine Elsa schlägt sich tapfer.

 

Wir wollen hier übernachten. In der Nähe der White Dune gibt es einen tollen vollkommen einsamen Strand. Mit Muschelsuchen, Paragleiten und Kiten vergeht der Tag im wahrsten Sinne des Wortes im Flug.

Laut Andy warnt diese Schild vor Landminen. Aber ob das stimmt?

Nach der strapaziösen Offroadfahrt landen wir an diesem Traumstrand. Im Hintergrund sieht man die White Dune (weiße Düne), eigentlich nur ein Sandhaufen.

Von der Rückseite aus kann man verstehen, woher die Dracheninsel ihren Namen hat.

Unser Camp direkt an der Lagune und endlich ganz ohne “Jogurthbecher”.

Während Sanna ihre Füße badet, entdecken Aida und Mina einen wunderbar stinkenden Rochen.

 

Unter Anleitung von Fanny sammeln wir einen Eimer voll Coque (Herzmuscheln).

Das ist Andys neue Frisur, die ihm Olivier in einer Weinlaune verpasst hat. Noch ist Becca nicht davon überzeugt.

Der Wind an der Abbruchkante reicht gerade aus damit Andy 5 Meter weit fliegen kann.

So ein Schirm schützt auch hervorragend gegen Sonnenbrand und ein kühles Lüftchen.

Nach der abendlichen Kitesession gab es zum Abschluss des hervorragenden Tages noch einen wunderschönen Sonnenuntergang und das obligsatorische Campfire.