Abschied nehmen vom Campfire Team

Gestern Abend hat die Wüste noch einmal alles gegeben, um uns den Abschied schwer zu machen. Wir bekamen Besuch von 1 Kamelherde und einen tollen Sonnenuntergang.

Jetzt soll es noch einmal aufs Wasser gehen und die letzte Nacht verbringen wir dann am Atlantik. Uwe, Andy und Olivier machen einen tollen Downwindtrip zur weißen Düne bei 6 Beaufort und Carmen geht mit dem 4.3 aufs Wasser.

Der letzte Tag hier war wirklich großartig. Wir entsorgen noch einmal bei PK 25 und Anton kommt direkt angerannt und freut sich, dass er uns wieder gefunden hat. Leider müssen wir ihn enttäuschen. Es ist unmöglich auf legalem Weg einen Hund aus Marokko nach Europa mitzunehmen. Er muss leider hier bleiben. In Europa hätten wir ihn sicher eingepackt und Herrchen oder Frauchen für ihn gesucht.

Anschließend gibt es noch einmal leckere Spaghettisoße in Timoumou.

Fazit Dakhla

Reisezeit

Wir haben den ganzen Januar hier verbracht und hatten immer nur schönes Wetter. Das kann man um diese Jahreszeit sicher sonst nirgends haben. Es war immer angenehm warm, nachts schwankten die Temperaturen zwischen 9 und 17 Grad, tagsüber zwischen 20 und 25 Grad. Und unsere Surfausbeute war auch beträchtlich. Wir waren 34 Tage hier und an 28 Tagen war entweder Uwe oder Carmen auf dem Wasser, manchmal natürlich beide.. Das ist super. Carmen hatte eine Erfolgsquote von 60% und Uwe sogar über 80%, weil er surft und kitet. Für den Winter, wenn bei uns zu Hause absolutes Schmuddelwetter ist, ist das wirklich sensationell. Für Surfer und insbesondere für Kiter ist es hier paradiesisch. Warum allerdings andere Leute hierher kommen, erschließt sich uns wirklich nicht.

Stellplatz

Der Stellplatz PK 25 ist ideal zum Surfen und Kiten, aber leider fast vollständig belegt mit italienischen und französischen Überwinterern, die sich einen Zweitwohnsitz hierher bauen.Im Dezember fand man noch genug Platz, im Laufe des Januar wurde es immer schlimmer. Es gab zunehmend Konflikte, weil Rentner, die schon seit Jahren hierher kommen, bestimmte Bereiche für sich beanspruchen.

Die Versorgung und Entsorgung ist katastrophal. Viele Langzeiturlauber nehmen keinerlei Rücksicht. Wir wären hier normalerweise nicht geblieben, wenn das Surfrevier nicht so großartig wäre. Das Grauwasser wird hier einfach ins Gebüsch gekippt, die Toilette in eine Sickergrube geleert, die manchmal furchtbar stinkt. Fast alle entnehmen ihr Brauchwasser aus einem Tiefbohrbrunnen, der entsetzlich nach Schwefelwasserstoff riecht. Wir haben für uns die Konsequenz gezogen, das Trinkwasser in 5 Liter Flaschen zu kaufen und sparsam mit dem Wasser umzugehen. So schaffen wir es, pro Tag noch nicht einmal 10 Liter zu verbrauchen. Viele unserer Nachbarn verbrauchen am Tag soviel Wasser, wie wir in der Woche. So kann man in der Wüste nicht mit Wasser umgehen. Manche waschen hier sogar ihr Wohnmobil und täglich ihre Wäsche. Unsere Elsa haben wir in einer Lavage in Dakhla säubern lassen und die Wäsche in einer Wäscherei abgeben. Das halten wir für ökologisch verträglicher und zudem unterstützt es die lokalen Geschäfte. Wir haben leider das Gefühl, dass viele Leute nur hier sind, weil es so billig ist. Der Stellplatz ist kostenlos, der Sprit ist subventioniert und kostet fast nichts und man schafft es hier einen Monat zu verbringen und mit 2 Personen nur 300 € auszugeben. Das Einzige, was wirklich teuer ist, ist Alkohol, aber der ist in unseren 300 € schon enthalten. Zum Glück haben wir uns dann einen Stellplatz auf eigene Faust gesucht und hier hat es uns super gefallen. Hoffentlich stellt den niemand auf Park4nihgt. Der Platz an der weißen Düne ist wirklich ein Paradies. Wir haben am Anfang ein bisschen Müll eingesammelt und den bei unserer Einkaufstour entsorgt und dann konnte man sich wie im Paradies fühlen. So einen wunderbaren Ort in absoluter Einsamkeit findet man anderswo sicher nicht so einfach. Leider hat Uwe einen Einheimischen getroffen, der ihm Baupläne für Ferienhäuser gezeigt hat. Angeblich soll es noch dieses Jahr losgehen.

Sehenswürdigkeiten

Außer der Lagune mit der Dragon Island und der White Dune gibt es nichts. Der Ort Dakhla bemüht sich zwar, aber viele Plätze waren uns einfach zu schmuddelig und haben nichts von nordafrikanischem Flair.

Schlusswort

Es ist gut, dass wir uns diesen Traum-Spot angesehen haben, aber ein zweites Mal werden wir wohl nicht nach Dakhla fahren, auch wenn wir hier ausgesprochen nette Gesellschaft hatten und die Lagune an sich paradiesisch schön ist. Hoffentlich wird der Clubanlagen Tourismus dieses Paradies nicht so schnell zerstören. Vielen Dank an Andy und Becca aus GB und Raimund und Andrea mit Hund Aida aus Österreich und Fanny und Olivier aus Montpellier. Ihr habt es geschafft, dass wir uns hier wohl gefühlt haben. Die einzige Möglichkeit nochmal hierher zu fahren, wäre, wenn wir selbst 3 Monate als Rentner hier verbringen können, natürlich mit Windschutz und Moped.😂😂. Bloß wer spielt dann hier Boule mit uns?

Letztes Wochenende

So, morgen soll nun definitiv unser letzter Tag in Staub und Wüstensand sein. Noch einmal nach Herzenslust surfen und Kiten und dann wird im Grunde schon die Heimreise angetreten. Es wird dann zwar noch 4 Wochen dauern bis wir Marokko verlassen, aber es geht halt nicht mehr weiter nach Süden. Wir hatten zwar mal überlegt, bis zum Wendekreis des Krebses zu fahren, aber da dort nichts ist, lassen wir das wohl aus. Bis wir in 4 Wochen wieder in Tarifa sind, ist dort dann sicher auch der Frühling ausgebrochen und wir haben es geschafft, ein ganzes Jahr ohne Winter zu erleben. Wir wollen uns jetzt noch in Ruhe einige marokkanische Sehenswürdigkeiten ansehen und die Kinder treffen.

Uwe kitet und Carmen lässt heute ein bisschen die Seele baumeln, weil sie sich ein bisschen verschnupft fühlt.

Sanna fragt sich sicher, warum das Herrchen immer bunte Tücher in die Luft hält. Löcher graben ist doch die wahre Erfüllung!

Rettung von Timoumou

Heute nach dem Frühstück müssen wir mit unserer Elsa aufbrechen, um Timoumou, das Wohnmobil von Fanny und Olivier zu retten. Uwe hat es beim Hundespaziergang schon entdeckt, weiß aber auch nicht, wie wir dorthin kommen, ohne uns selbst festzufahren.

Als Uwe die Bescherung sieht, rauft er sich als erstes mal die Haare.

Andy versucht es erst einmal nach muslimischer Tradition mit einem Morgengebet.

Da das nichts hilft, müssen Steine geschleppt und Löcher gegraben werden.

Auch Fanny verschwindet zum Graben unter dem großen LKW. Sie ist klein und zierlich und passt überall dazwischen.

Die Steine sind untergelegt, das Bergeequipment angeschirrt, es kann gleich losgehen.

Letzte Kontrolle, noch einmal Luft aus den Reifen lassen. Ob die kleine Elsa das schafft?


Nach der geglückten Bergungsaktion geht es dann noch Mal aufs Wasser.

Wind und Wasser

Hört sich komisch an, aber hier ist das Wasser so flach, dass man bei Ebbe ewig laufen muss, bis man am Wasser ist. Heute passt es wirklich gut zusammen. Carmen, Andy und Olivier haben noch ein bisschen Spaß, bis das Wasser wieder weg ist.

Uwe und Andy reicht das natürlich nicht, also machen sie einen endlosen Downwindtrip um die weiße Düne.

Währenddessen wollen Fanny und Olivier noch in PK 25 Wassertanken und verirren sich dabei in der Wüste und fahren sich im Sand fest. Andy und Uwe kommen erst bei Sonnenuntergang zurück. Für eine Rettungsaktion definitiv schon zu dunkel. Also müssen wir diese Nacht getrennt verbringen. Elsa und Bernhard sind noch zusammen. Timoumou steht ganz alleine in der Wüste. Morgen bei Tageslicht werden wir sie dann suchen, verhungern und verdursten können sie bis dahin nicht.

Wann kommt Wind

Heute soll ja angeblich morgens Wind sein, wenn das Wasser da ist, aber um 10 Uhr ist nur das Wasser da, doch der Wind fehlt noch. Um 13 Uhr ist dann der Wind da, nun ist das Wasser wieder fort. Also packen wir unseren Rucksack und machen uns auf zu einer Wanderung mit Picknick und Kiten.

Welches Trampeltier ist denn hier lang gelaufen?

Irgendwann wird der Wüstentripp zu einer Wattwanderung und Carmen und Becca versinken bis zu den Knien im Schlamm.

Damit die Kites nicht so sandig werden, starten wir heute direkt vom Wasser aus.

Für unsere lieben schweizer Freunde einen besonderen Hinweis:
schaut nochmal auf die Seite Wüstentour, da haben wir ein Video eingestellt.

Shopping Tour

Andy und Uwe stehen schon ganz früh auf, um bei Flut aufs Wasser zu können.

Anschließend steht der Abschied von Andrea, Raimund und Aida an, die heute bis zur mauretanischen Grenze wollen.

Und die meisten von uns müssen nach Dakhla zum Ergänzen der Lebensmittelvorräte. Wir wollen noch ein bisschen an der White Dune bleiben, weil sich das Zusammenspiel von Wind und Gezeitenstand in den nächsten Tagen positiv verändern soll, d.h. das Wasser ist nicht so weit von unserem Camp weg. Wir bringen Sam zum PK 25 und checken dort nochmals die Lage. Der Platz ist mehr als rappelvoll und einige Platzhirsche blockieren ein unverhältnismäßig großes Areal, damit sie ihren Zweitwagen parken können und die Segel liegen aufgeriggt unterm Partyzelt. Das ist uns definitiv zu blöd. Mit Becca und Fanny starten wir dann zum Großeinkauf in Dakhla. Fanny kennt sich als Südfranzösin supergut mit Fisch aus und bald ist das Überleben in der Wüste wieder sichergestellt.

Zum Glück will niemand Hühnchen.

Vor ein paar Tagen haben wir beim Bootsbauer Holz für unser Campfire abgeholt und dabei gesehen, wie das Boot im Rohbau aussieht. Als wir heute wieder Holz abgeholt haben, war das Boot fertig.

Auf dem Rückweg trampelt noch eine Kamelherde an uns vorbei, aber keine Kiter von rechts.

Abschied nehmen

Heute ist der letzte Tag von Andrea und Raimund. Sie wollen mit ihrem Steyr Big 20 nach Mauretanien fahren. Wir wollen noch den vorhergesagten Wind mitnehmen und dann auch nach Sidi Kaouki aufbrechen, um uns dort mit Lisa und Familie zu treffen. Wind ist in der Tat heute mehr als genug. Fast sieben Beaufort, da bläst es einem den Sand durch alle Ritzen.

Ideal zum Surfen, wenn das Wasser nicht so weit weg wäre, weil Ebbe ist.

Erst gegen Abend kommt endlich das Wasser und Carmen kann mit ihrem 3,75er raus und auch Uwe kann noch ein paar Schläge fahren.

Den restlichen Tag haben wir mit Lagerleben und lesen verbracht und Uwe hat auch endlich mal einen Fisch gefangen.

Abends ist es dann für das traditionelle Feuer zu windig und es gibt nur Spaghetti mit Linsenbolognese für alle.

Lagerleben

So hatten wir uns das ursprünglich vorgestellt. Einsamkeit, einige Wohnmobile und sonst nur Ruhe und Natur. Wir haben wirklich nicht damit gerechnet, dass PK 25 ein Überwintererplatz ist. Zum Glück sind wir mit dem Campfire-Team zur weißen Düne gefahren. Es ist hier so viel schöner und ruhiger.

Andy und Olivier bei der täglichen Nahrungsbeschaffung.

Und abends kommt tatsächlich noch ein Lüftchen (5 Beaufort) und wir können surfen und Kiten.

 

 

Uwes Kite invertiert und Andy muss ihn mit seinem Paddelboot abholen, aber trotzdem hatten alle Spaß. Am Lagerfeuer werden dann wieder die leckeren selbst gefangenen Fische und Muscheln verspeißt und endlos lange gelacht und gequatscht.

Wie der Zufall es will, sind Fanny und Sam beide Anthropologinnen und haben sich zufällig in Dakhla getroffen.

Wanderung zur White Dune

Nach einem gemütlichen Frühstück wandern wir zur weißen Düne.

Fanny genießt den Ausblick auf ihre Crêpes von ihrem Dachgarten auf Timoumou aus.

Leider ist der Himmel heute ein wenig bedeckt, aber kalt ist es natürlich trotzdem nicht.

Auf dem Weg von unserem Camp zur weißen Düne entdecken wir einen vertrockneten Lippfisch, Krebse und Flamingos.

Während die leckeren selbstgesuchten Herzmuscheln schon auf dem Herd brutzeln, gibt es nochmal eine Abend-Kite-Session. Aber an der Haltung muss Uwe noch arbeiten.