Surftag in Meldorf

Heute fahren wir zur Freude von Mina keinen einzigen Meter. Zuerst lesen wir ganz gemütlich und warten auf den für mittags angesagten Wind.

Sanna macht gerne Hunde-Yoga im Fußraum der Fahrerkabine.

Wir sind begeistert von dem wunderschönen Speicherkoog.

Von der Deichkrone hat man eine großartige Aussicht auf die Nordsee.

Das sind die norddeutschen Deichrasenmäher.

Und dann kommt tatsächlich noch Wind und Carmen macht nach fast 9 Monaten die ersten Fahrversuche.

Der Wind hätte stärker sein können!

Zum krönenden Abschluss gibt es noch einen wunderbaren Sonnenuntergang. Wir hatten einen perfekten Urlaubstag.

In Richtung Nordsee

Ursprünglich hatten wir darüber nachgedacht, noch das Ostseebad Travemünde anzusehen. Viele berühmte Namen schrecken uns dann aber doch ab. Wir hatten einen Bericht im Fernsehen gesehen, dass dort an Pfingsten die Hölle los war und es ist ja wieder ein langes Wochenende. Also machen wir einen”Schlenker” nach Nordwesten entlang der Elbe. Als Tagesziel haben wir einen Stellplatz in Meldorf ins Auge gefasst. Wegen Mina, die Autofahren trotz Baldrian doof findet, machen wir aber noch einen Zwischenstopp in Glückstadt. Das sind nur 100 km und dort kann man an der Elbe Schiffe gucken.

In Glückstadt hat man wirklich eine schöne Aussicht auf die Elbe, aber leider auch auf das Kernkraftwerk Brokdorf, das immer wieder wegen Demonstrationen und den Castor-Transporten im Gespräch war. Es soll bald abgeschaltet werden, aber der Rückbau wird sich noch mindestens bis 2030 hinziehen.

Der Ort selbst ist eigentlich hübsch und wurde einmal am Reißbrett im Auftrag eines dänischen Königs (Christian IV) geplant.

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Also geht es weiter zur richtigen Nordsee nach Meldorf.

Und dort ist dann zu unserer großen Überraschung Wind und man kann surfen. Nach 9 Monaten Entzug ist das fast zu schön, um wahr zu sein. Auf dem Meer ist der derzeitige Ostwind zwar ablandig, aber hier gibt es hinter dem Deich einen großen See, einen sogenannten Speicherkoog. Das Land hier ist Marschland, also Land, das dem Meer durch Deiche und Entwässerungskanäle abgetrotzt wurde. Manchmal, nach Sturmfluten, staut sich das Wasser hinter den Deichen und kann nicht abfließen und dazu braucht man diese Speicherkooge, in Holland nennt man sie auch Polder. Also ideal für Surfer! Seltsam, dass wir das nicht schon längst entdeckt haben. Etwas Gutes hat der Coronavirus also doch: Wir verlassen unsere ausgetretenen Pfade. Normalerweise sind wir seit Jahren auf unseren Reisen nach Dänemark immer in Tönning gewesen. In dem historischen Hafenort, den wir einmal zufällig entdeckt hatten, weil wir müde vom Fahren waren, konnte man schön essen und bummeln, aber surfen ging dort nicht.

Wir sehen uns den Norden Deutschlands an

Wir haben ja noch Zeit, bis Dänemark die Grenzen öffnet und haben als nächstes Etappenziel Winsen an der Aller eingegeben. Dort wollen wir dann entscheiden, ob es nach Osten in Richtung Lübeck geht oder nach Westen an die Nordsee.

Die Hunde treffen hier Artgenossen zum Spielen und wir lassen uns erklären, dass man in der Aller sogar Gold finden kann und werden sogar Zeuge davon. Gut, es war nur ein winziger Krümel, aber Kleinvieh macht auch Mist. Vermutlich ist es eher der Verkäufer des Equipments, der hier eine Goldader entdeckt hat.

Um 3 Uhr entscheiden wir uns noch 170 km nach Lübeck zu fahren, obwohl es hier an der Aller sehr beschaulich ist.

Der Stellplatz in Lübeck liegt direkt an der Trave und in 2 h sind wir durch unser Besichtigungsprogramm durch, kochen im Womo und starten mit dem Abendprogramm.

Die alte Hansestadt gehört zum Weltkulturerbe und es gibt zahlreiche schöne alte denkmalgeschützte Backsteinbauten, aber uns stören die zahlreichen Baustellen, die auch für Fußgänger kein Vorankommen möglich machen.

In Zeiten geschlossener Tourismusinformationen wäre es schön Hinweistafeln oder Schilder für Ortsunkundige zu finden.

Das berühmte Holstentor muss man kennen und ungefähr wissen, wohin man gehen muss. Die Beschilderung ist nicht gut und auch die Informationen aus dem Internet haben uns nicht wirklich schlauer gemacht. Das ist eigentlich schade.

Viele wunderschöne Backsteingebäude liegen in kleinen Seitenstraßen versteckt und auch hier hätten wir uns mehr Informationen gewünscht.

Mit dem Geld der UNESCO hätte man sicher etwas für die Information der Touristen tun können. Möglicherweise gibt es das sonst in Form von organisierten Führungen, aber in diesem Jahr fühlte man sich etwas verloren.

Heimreise

Die Nacht an der Pumpstation war paradiesisch ruhig und morgens entdecken wir dann noch, dass es im Pumpenhaus eigentlich Toiletten gegeben hätte.

Wir fahren zu einem unserer Lieblingsplätze am alten Ebbway, der zur Insel Mandø führt. Hier verbringen wir erst einmal eine gemütliche Mittagspause.

Ingeborg wartet hier schon 400 Jahre auf ihren Ehemann der zur See gefahren ist und nicht mehr zurück kam.

Heute sieht es so aus, dass man bei dem Tidenstand über den alten Ebbvej bis nach Mandø laufen könnte.

Gegen Abend geht es dann noch weiter in Richtung Tönning. Den Stellplatz Eiderblick verschmähen wir dieses Mal. Das ist kein Stellplatz mehr, sondern schon ein richtiger Campingplatz. Wir fahren zur Badestelle Wollersum. Hier steht man wunderschön, mit Eiderblick,

kann schwimmen und den Wildgänsen bei ihren Übungsflügen zuschauen.

Durch dieses Bad wurden vor allem Uwes Füße eher schmutziger. Aber zum Glück gibt es ja Strandduschen.

Besser als Tönning selbst. Gut die tolle Pizzeria fehlt, aber zur Not kann man ja auf dem Marktplatz stehen, Pizza essen und anschließend noch hierher fahren.

Auf in den Norden

Nach dem Frühstück brechen wir nach Norden auf. Wir wollen uns im historischen Hafen von Tönning mit Buschis treffen. Leider gibt es viele Staus, so dass wir erst kurz vor 20 Uhr dort ankommen. Tönning haben wir bei unserem ersten Dänemark Urlaub rein zufällig entdeckt und seitdem ist es traditionell unsere erste Anlaufstelle bei Skandinavienreisen. Man kann dort nett essen gehen und mit Blick auf die Eider stehen. Buschis haben uns auf dem Stellplatz schon einen Platz frei gehalten.

Der Platz liegt direkt an der Eider. Leider haben wir ganz vergessen, dass die Lokale am alten Hafen nur bis um 20 Uhr geöffnet haben. Aber die Pizzeria Mama Mia am Marktplatz war auch sehr gut.