Normandie und Bretagne – Fazit

Stellplätze

In der Normandie (wir waren vor 8 Jahren schon mal dort) hat sich die Stellplatzsituation enorm verbessert. Man versucht dort jetzt nicht mehr, die Wohnmobilfahrer durch Höhenbegrenzungen fernzuhalten, sonder man hat legale Möglichkeiten zum Anhalten und Übernachten geschaffen.
In der Bretagne gibt es auch genug legale Stellplätze. Manche liegen allerdings so, dass wir dort nicht bleiben wollten, weil uns die Aussicht nicht gefallen hat und wir nicht gerne innerhalb von Ortschaften stehen. Vor allem im Süden der Bretagne gibt es noch einzelne Orte, die auf “Wohnmobilvertreibung” setzen.
Der tollste Stellplatz mit überwältigender Aussicht war für uns Pointe de Brézellec.

Reisezeit

Wir waren Ende August bis Ende September unterwegs und hatten traumhaftes Wetter. Die Bretagne ist für ihr unbeständiges Wetter bekannt, aber wir haben davon nichts bemerkt. Allerdings hatten wir auch nie Wind und konnten weder Kiten noch Surfen. Nur einmal hätte es fast zum kiten gereicht. Badewetter hatten wir allerdings auch nie. Der Atlantik ist uns zu dieser Jahreszeit zu kalt. Trotzdem war es uns noch zu voll und zu touristisch. Wir hatten ja eigentlich gehofft, dass es besser wird, wenn überall die Schulferien vorüber sind, aber davon hat man nichts bemerkt.

Sehenswürdigkeiten

Die Felsformationen an den Kaps sind überwältigend und wild. Besonders gut hat es uns auf der Crozon Halbinsel gefallen. Die starken Gezeitenunterschiede haben uns gestört, weil manchmal das Meer einfach nicht mehr da war, wenn wir an den Strand kamen. Der tollste Strand für uns war Keremma.

Orte

Es gibt malerische Örtchen: unsere Favoriten sind Tréguir, Vannes und eigentlich auch Mont Saint Michel.

Historisches

Der Verfasser unseres Reiseführers wollte uns vor allem prähistorisch Steine und Calvaires (Kalvarienberg) zeigen. Menhire, Allignementes und Allée Couvert sind schon interessant, aber man muss nicht alle gesehen haben. 2 bis 3 Calvaires kann man sich anschauen, aber dann wiederholt sich alles, weil ja schließlich nur die biblischen Geschichten dargestellt werden.

Schlusswort

Wir hatten eine wunderschöne Zeit, vor allem wegen unserer netten Schweizer Reisebegleitung, die nicht nur den gleichen Wohnmobilhersteller ausgesucht hat, sondern auch in anderen Dingen auf unserer Wellenlänge liegt.
Allerdings werden wir so schnell nicht wieder in die Bretagne reisen. Solange wir noch windsurfen können, ist es uns zu touristisch, es gibt zu wenig gute Spots und das Wasser ist zu kalt. Wir kommen erst nochmal wieder, wenn wir uns aufs Wandern verlegen, um dem GR 34 (Küstenwanderweg) ein Chance zu geben.

Weiter in südlicher Richtung

Nach morgendlicher Routine starten wir in Richtung Le Havre.

In Saint-Valery-en-Caux kommen wir an einem schönen Haus vorbei:
Das Fachwerkhaus Maison Henri IV am Hafen stammt aus dem Jahr 1540 und beherbergt ein Museum und eine Touristeninformation. Die Fassade ist gut erhalten oder sehr gut restauriert und man kann die Schnitzereien gut sehen.
Angeblich soll der französiche König Henri IV auf einer Reise durch die Region in dem Haus im Jahr 1593 übernachtet haben.

Ein paar Kilometer weiter bei La Poterie-Cap-d’Antifer machen wir wieder Mal eine Klippenwanderung. Anstrengend war der Abstieg zum Strand, noch anstrengender der Aufstieg! Wir hätten hier auch eigentlich einen kostenlosen schönen Stellplatz gehabt, aber dann kam unsere Rosinenpickerei wieder zum Vorschein: wir wollten mehr, äh Meer.

Also sind wir über die Pont de Normandie über die Seine gefahren. Hier gibt es tolle Sandstrände und Kurbäder, aber dafür will man hier natürlich keine Womofahrer mehr. Entweder liegen hier Höhenbegrenzungen oder die winzigen Womoplätze sind voll oder sie sind so kurz, dass kein Womo reinpasst und anders parken streng geandet wird. Schließlich landen wir im Hafen von Ouistreham (ja, das ist immer noch Frankreich).

Unser Fazit zur Normandie: Im nördlichen Teil,dort wo die Küste wild und steinig ist, gibt es mittlerweile überall schöne Stellplätze. Im südlichen, sandigen Teil versucht man die Wohnmobile zu verdrängen. Schade!
Morgen wollen wir dann in die Bretagne, evtl. finden wir aber auf dem Weg dorthin als Abschluss doch noch einen schönen Platz in der Normandie.

Kegelrobben

Der Regen hat aufgehört, aber der Wind bläst weiterhin kalt vom Meer. Trotzdem machen wir unseren frühmorgendlichen Strandspaziergang.

Heute wollen wir 160 km bis Saint Valery.
Auf dem Weg sieht man immer wieder Überbleibsel aus dem 2. Weltkrieg. Dieser Bunker hier verschwindet so langsam im Meer.

In Cayeux legen wir eine Pause ein um Kegelrobben zu beobachten.

In Le Tréport sehen wir uns einen Stellplatz an, entschließen uns aber zu unserem ursprünglichen Tagesziel weiter zu fahren.

In Saint-Valery-en-Caux steht man für 6€ am Hafen, ganz unser Geschmack.

Der Stellplatz liegt direkt unterhalb der Steilküste mit Blick aufs Meer.

Kreidefelsen von Wissant

Unser Übernachtungsplatz in Oyeplage war paradiesisch ruhig und nach dem Frühstück geht es auf Entdeckungstour.

Klippenwanderung am Kap Gris-Nez

Am Cap Gris-Nez ist die engste Stelle des Ärmelkanals. Entsprechend stark ist hier der Schiffsverkehr. Im Leuchtturmgebäude sitzen daher Lotsen die das Gewusel regeln. Natürlich sieht man von hier aus auch die Kreidefelsen von Dover.

Wir haben sogar eine ganze Gruppe Kegelrobben bei der Jagd in Strandnähe beobachtet.

Man kann sogar bis zum Cap Blanc-Nez sehen.

Anschließend geht es auf den Übernachtungsplatz Équihen-Plage südlich von Boulogne-sur-Mer. Hier stehen wir auf den Klippen mit Blick aufs Meer. Direkt vor unserer Elsa ist der Startplatz für die Gleitschirmflieger. Fotos gibts erst morgen, da es zurzeit stürmt und regnet. Aus diesem Grund sind auch keine Gleitschirmflieger unterwegs.

Auf dem Weg in die Normandie

Um 10 setzen wir Lisa am Zoo ab und machen uns auf die Reise.

Eine erste Pause gönnen wir uns in der Marina von Beernem N51°8’1.8″ O3°20’7.6″.

Anschließend suchen wir nach Plätzen, die wir vor 9 Jahren auf einer Erkundungstour mit unserem Hund Pedro entdeckt haben. Aber nichts davon finden wir wieder. Wir bleiben auf einem Stellplatz in Oyeplage. Nicht schön, aber zum Übernachten akzeptabel.

Nach dem Abendessen suchen wir uns noch ein schöneres Plätzchen: N51°0’13” O2°3’55”, weil dieser Platz für unseren Geschmack zu dicht an der Straße lag.