Silvesterspaziergang

Letztes Jahr waren wir mit den Hunden, Verena und Miguel am Itzenplitzer Weiher. Dieses Jahr geht es 2 km durch die Wüste zum Atlantik. Es geht nämlich so wenig Wind, dass es nur zum Supen reicht und das haben wir ja gestern erst gemacht.

Zum Abschluss des Jahres bekommen wir ausnahmsweise noch einen wunderbaren Sonnenuntergang spendiert, bevor wir zu Becca und Andy, unseren britischen Nachbarn, zum Cocktail schlürfen gehen.

Heute Abend feiern wir dann am Strand mit den anderen Wohnmobilfahrern am Lagerfeuer.

Und zu guter Letzt wünschen wir euch allen noch einen guten Start ins Jahr 2019!

Urlaubsstimmung

Heute haben wir es tatsächlich geschafft bis 9:30 Uhr zu schlafen. Nach dem Frühstück ist es dann fast wieder Zeit zum Mittagessen. Die Sonne geht hier extrem spät, nämlich um 8:45 Uhr auf. Dafür geht sie auch erst sehr spät, nämlich um 19:30 Uhr unter. Die Sonnenuntergänge sind, so weit im Süden extrem schnell und unspektakulär.

Wir paddeln mit unserem SUP auf die andere Seite der Bucht zur Clubanlage von Surf and Fun, haben aber leider kein Geld eingesteckt, um uns einen Cafe zu gönnen. Die Hundis sind solange bei Andy und Becca aus England, weil es im Womo zu heiß würde.



Abends spazieren wir noch einmal zum Plateau oberhalb des Stellplatzes. Wie immer entdeckt Sanna einen tollen Streuner und uns entdeckt ein kleines Hundemädchen, das gerne mitgenommen würde. Zu unserem Glück wissen wir, wie schwierig es ist, Hunde von hier mitzunehmen, sonst hätten wir sicher schon ein Pflegekind.

Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie sich die Vegetation an die extreme Trockenheit angepasst hat. Die Niederschlagsmenge beträgt nur 40 Liter pro Quadratmeter pro Jahr.

Warten auf Wind – unendliche Geschichte

Letzten Winter habe ich meinen Kitekollegen Sascha immer mit den Windprognosen von Dakhla neidisch gemacht. Das ist jetzt sicher die Strafe. Bisher war es eher wenig. Zumindest in diesem Jahr wird es wohl nichts mehr. Aber man kann nicht alles haben. Wir haben Sonnenschein, 22 Grad Celsius und müssen uns mit Lesen, Spazieren und Paddeln die Zeit vertreiben. Es gibt Schlimmeres. Wir machen eine Wattwanderung mit den Hunden in Richtung der Dracheninsel.

Es gibt hier riesige Wasserschnecken, gut 15 cm lang, mit riesigen Schneckenhäusern. Schade, dass wir bisher kein unbewohntes Haus gefunden haben.

Dann haben wir das Gefühl, dass sich zumindest für große Segel etwas tut. Uwe misst 4 Beaufort, ziemlich konstant. Besser als nichts. Und die Locals meinen sogar, dass mit auflaufendem Wasser der Wind eher noch zunimmt. Uwe hat wieder einmal einen entspannten Abend. Carmen traut dem unbekannten Revier noch nicht, weil der NO-Wind einen aus der Bucht treibt, d.h., in Richtung Dracheninsel. Und von dort ist der Fußweg ziemlich weit. Und außerdem ist sie gar kein Drachen.

Hochsommer

Bei Ebbe sieht man wirklich nicht, dass der Stellplatz direkt an der Lagune liegt.

Selbst in der Wüste gibt es blühende Pflanzen.

Bei Ebbe kann man tatsächlich zur Dracheninsel laufen. Das nehmen wir uns für einen der nächsten Tage vor!

Wir hätten nicht im Traum gedacht, dass es hier bei Windstille so heiß ist. 24 Grad Celsius im Schatten hört sich nicht wirklich heiß an. Aber hier kann man sich den Schatten nur selbst machen, weil es keine Bäume gibt. Uwe ist total stolz, wie gut die Paneele, dank seiner Besenhalterung jetzt laden. Immerhin mehr als 11 Ampere pro Stunde. Unser Tagesbedarf für Licht, Laptop, Zusatzkühlbox und Kaffeemaschine liegt zwischen 60 und 70 Amperestunden. Das passt also! Bezüglich der Energieversorgung sind wir autark.

Trinkwasser verbrauchen wir 10 l am Tag. Wir haben uns entschieden mit Salzwasser zu duschen oder schwimmen zu gehen und mit einem Liter Süßwasser aus dem Sack nachzuspülen. Wir Europäer sind mit unserem Duschbedürfnis nicht wirklich wüstentauglich. Daher passen auch die tollen Clubanlagen mit Golfplatz, die man hier noch bauen will und die es teilweise schon gibt, nicht.

Gegen 16:00 Uhr kommt für 2 Stunden nochmal Kitewind auf und Uwe lässt den Drachen steigen.

Der kleine 3 Monate alte Kasimir sucht noch ein Zuhause.

Einkaufen in Dakhla

Uwe wollte heute unbedingt auf Shopping Tour. Er wollte noch einmal eine neue Maroc-Telecom-Karte, eine Gasflasche, weil wir normalerweise einen LPG-Tank haben und man den in Marokko nicht befüllen kann und Holzbesenstiele, um einen Unterbau für die Solaranlage zu bauen. Unsere Anlage lädt nur dann richtig gut, wenn die Paneele im günstigsten Winkel zur Sonne stehen. Der Ort Dakhla ist immerhin 25 km entfernt und für eine tägliche Einkaufstour ist das zu weit. Wir fragen uns nur, aus welchem Grund das noch keinem geschäftstüchtigen marokkanischen Händler aufgefallen ist. Hier stehen immerhin fast 100 Wohnmobile, die täglich Brot brauchen können. Wir finden eine europäische Bäckerei, die unseren Hygieneanforderungen genügt und die sogar sehr leckere Pain au Chocolat hat. Auch einen kleinen Supermarkt mit europäischem Sortiment finden wir dank Google. Dort gibt es dann in einem Laden alles, was man für Haushalt und Küche braucht. Wir können uns nicht daran gewöhnen im Soukh, ohne Sprachkenntnisse herumzuirren und mit dem Handy Fotos vom Gewünschten zu zeigen. Man wird dann von A nach B und wieder zurück geschickt und braucht ohne Ortskenntnisse ewig.

Im Supermarkt sind wir in einer Viertelstunde fertig und haben alles außer Besenstiel und Maroc-Telecom-Karte. Carmen wollte sich noch ein buntes Tuch kaufen, in das sich die einheimischen Frauen hier von Kopf bis Fuß hüllen. Die Tücher sind mit wunderschönen Batikmustern verziert und aus weich fallendem zarten Baumwollstoff. Angeblich ist das Binden dieser Tücher zu einem Kleid eine mauretanische Tradition. Aber leider haben wir die richtige Farbe nicht gefunden.

In Dakhla selbst sieht man, dass die Lagune wesentlich größer ist als man von unserem Stellplatz aus denkt. In Dakhla kann man nämlich kaum das andere Ufer sehen.

Es gab bis vor kurzem auch in Dakhla einen CP direkt an der Lagune, der nun geschlossen ist. Er wurde schon seit Jahren in allen Camperforen und Reiseführern kritisiert, weil es dort im Sanitärbereich so schmuddelig war. Eigentlich fehlt hier wirklich ein CP. Hier gibt es so viele Wohnmobilfahrer, die Surfen und Kiten wollen und der Freistehplatz ist nach unserer Meinung eine Notlösung.

Es wurde eine Sickergrube zu dicht am Tiefbohrbrunnen gegraben und fast alle benutzen das Brunnenwasser, das erheblich nach Schwefelwasserstoff riecht zum Kochen und Waschen. Wir halten das zumindest für fraglich weil nicht geklärt ist, ob nach dem Ausgasen die Wasserqualität gut ist und benutzen Trinkwasser aus Flaschen, auch zum Waschen und Spülen. 5 l Trinkwasser kosten nur 1 €. Das sollte einem die Gesundheit schon wert sein. Ein Luxusproblem! Das ist uns schon klar, aber alle, die hier mit dem Wohnmobil stehen, sind reich genug sich das leisten zu können.

Zum krönenden Abschluss des Tages hat Uwe noch eine super Kite- Session. Der Wind war für 2 h so gut, dass es für Carmen zum Surfen gereicht hätte, aber einer musste ja auch noch die Mädels bespaßen.

Reviererkundung

Morgens baut Uwe erst einmal die Solaranlage auf, da wir ja die nächsten Tage nicht mehr fahren werden und der Strom nun von der Sonne kommen soll. Das dürfte auch kein Problem sein, Wolken gibt es nur äußerst selten.

Wir stehen an einem Zipfel der Lagune, der bei Ebbe trocken fällt. Der Weg zum Wasser ist dann ganz schön weit. Man hat das Gefühl, als könnte man die Dracheninsel zu Fuß erreichen.

Sanna verliebt sich hier jeden Tag neu in irgendeinen marokkanischen Strandhund.

Bei unserem Spaziergang stellen wir fest, dass der Wind eigentlich zum Kiten reichen würde. Aber erst wollen wir noch einen Kaffee trinken.

Wir laufen an der Lagune entlang zum PK 25, einer französischen Clubanlage, in der es sogar feinsten französischen Champagner, Latte Macchiato, Caipirinha und alles was das europäische Urlauberherz erfreut, gibt. Urlaub ist für Europäer mit ausschließlich Pfefferminztee nur schwer auszuhalten. Wir freuen uns abends auch immer auf ein kaltes Bierchen oder Weinchen, ohne uns gleich zu betrinken.

Nach dem Kaffee baut Uwe den Kite auf und auch gleich wieder ab, da der Wind mal wieder eingeschlafen ist. Also hoffen wir auf morgen.

Dakhla

Über Nacht waren wir mit 4 anderen Womos auf dem CP. Dafür, dass es im Umkreis von vielen 100 km nichts Anderes gibt, ist das wenig. Alle anderen reisen vor uns ab, weil wir einen Weihnachtsskype mit den Kindern haben.

Wir kaufen nochmals Trinkwasser in einem wirklich peinlich sauberen und toll aufgeräumten Lädchen. Es gab hier mindestens 100 verschiedene Teesorten, verschiedene Sorten mit Dosentomaten und Parfum, aber sonst nichts.

Die Küstenstraße nach Süden ist wieder super ausgebaut, also werden wir heute bis zu unserem südlichen Zielpunkt Dakhla fahren. Die arabisch sprechenden Grenzposten haben uns allerdings belehrt, dass der Ort Dachla ausgesprochen wird. Wir geben wieder unsere Fiche, dass sind Blätter auf denen unsere Daten stehen, ab. Kein Mensch kontrolliert, ob auf den Zetteln überhaupt etwas Vernünftiges draufsteht, aber Hauptsache der Kontrollposten hat etwas in der Hand. Anders dauern die Kontrollen nämlich ewig, weil viele Menschen hier nur arabisch lesen können und trotz Ausweis in der Hand größte Mühe haben etwas zuzuordnen. Genauso, aber umgekehrt, geht es uns natürlich mit den Formularen, die wir hier ausfüllen sollen, weil wir nicht wissen, was eingetragen werden muss. Aber dafür kann man sich gottlob im Internet vorbereiten.

Die Straße führt an riesigen, unberührten Dünenstränden vorbei. Abgesehen von diesen schönen Aussichten, ist es schon etwas eintönig: kein Baum, kein Strauch, keine Dörfer. Nur immer wieder Militäposten, die scheinbar den Strand bewachen.

Es ist heute wieder sonnig und der Wind hat deutlich abgenommen. Er ist aber immer noch stark genug, dass unsere Elsa permanent nach rechts fahren will. Zur Sicherheit überprüft Uwe während einer kurzen Pause, ob eventuell irgendetwas am Fahrwerk ist. Aber nein, alles in bester Ordnung, auch der Luftdruck in den Reifen ist ok. Es liegt einfach an dem starken Seitenwind. Uwe will es noch nicht ganz glauben und packt den Windmesser aus. Tatsächlich bläst es mit 6 Beaufort aus dem Landesinneren aufs Meer, dem für diese Region typischen Nordostpassat.

Zunächst ist die Straße sehr gut, aber dann beginnt eine Endlosbaustelle. Das ist sicher keine gute Idee, an so vielen Stellen gleichzeitig mit dem Bauen zu beginnen und dadurch die Verbindung nach Dakhla dermaßen zu verschlechtern. Zumal nirgends gearbeitet wird und daher wohl der derzeitige Zustand die nächsten Jahre erhalten bleiben wird.

Auf halber Strecke, am Oues Kraa machen wir Kaffeepause. Oued Kraa könnte ein Paradies sein, wenn nicht der viele Plastikmüll wäre. Wir sind das einzige Wohnmobil weit und breit.

Am anderen Ende der Bucht sieht man ein Fischerdorf, das noch nicht an die Asphaltstraße angeschlossen ist.

Zum Glück ist die Straße südlich von Oued Kraa wieder spitzenmäßig, sodass wir schon um 16:30 Uhr in Km 25 ankommen.

Im Gegensatz zum Atlantik wirkt das Wasser in der Lagune fast wie ein See.

Es gibt jede Menge Wohnmobile aus allen europäischen Ländern. Manche Wohnmobilfahrer haben sich ausgebreitet und beanspruchen übermäßig viel Platz. Wir finden das eigentlich nicht in Ordnung, dass manche Leute denken, nur weil sie schon seit 10 Jahren hierher kommen, hätten sie besondere Rechte.

Ein marokkanischer Weihnachtsbaum steht auch am Strand.

Wir haben ein schönes Plätzchen am Rand der Düne gefunden und weil es so heiß ist, müssen wir die Markise ausfahren und es uns gemütlich machen. Dafür, dass wir den 1. Weihnachtsfeiertag haben, sind 28° im Schatten wirklich sensationell.

Das nächste Mal wird Elsa erst wieder bewegt, wenn uns die Lebensmittel ausgehen!

Boujdour

Wegen der Ermordung zweier skandinavischer Touristinnen im Atlasgebirge ist die marokkanische Polizei zur Zeit sehr wachsam und vertreibt auch Wohnmobilfahrer von Freistehplätzen an Stränden. Das Freistehen war in Marokko nie ein Problem, aber die marokkanische Polizei ist nun verständlicherweise in Alarmbereitschaft. Wir wollen uns heute den Stellplatz Oued Chbika ansehen und zum Übernachten zum Gouverneurspalast in Foum El Oued. Der Palast wird sowieso bewacht, also müsste das passen. Größere Sorgen macht uns ein angekündigter Sandsturm. Zur Zeit ist es glücklicherweise noch windstill.

Viele Freistehplätze, die wir mit unserer immer sehr aktuellen App ausgesucht haben, sind mit Ketten versperrt. Wir wissen nicht, welchen Grund das hat. Es gibt auch plötzlich nagelneu aussehende Camping-Verbot Schilder. Wir finden das im Moment noch nicht so schlimm, weil man sowieso kaum etwas sieht, weil ein Gemisch aus Sand und Wolken in der Luft hängt. Novemberwetter!

Und den Iren Rian gabeln wir auch wieder auf.

Sieht er nicht aus wie Anselm in rot und jung? Evtl. mit ein bisschen Catweazle? No offense, Rian & Anselm!

Riesige Karstlöcher gibt es hier auch! Trou du Diable (Teufelsloch) nahe der Ortschaft Akfenir.

Natürlich gibt es auch eine Infotafel dazu, vielleicht hilft uns Frank ja wieder beim Entschlüsseln.

Auch wenn die N1 ständig von einer Baustelle begleitet wird, kommen wir sehr zügig voran und entscheiden uns, nicht am Gouverneurspalast zu nächtigen, sondern bis Boujdour weiter zu fahren. Das sind noch zusätzliche 175 km. Das Reisewetter ist eigentlich angenehm, nämlich kühl. Der angekündigte Sandsturm ist bisher ausgeblieben. Glücklicherweise! Auch Rian ist froh, dass wir ihn weiter mitnehmen, weil sein Marokko Visum bald abläuft.

Die Ortseinfahrten haben zwar meist keine Ortsschilder, wie es in Europa üblich ist, dafür aber oftmals gigantische Kunstwerke.

Um 6 Uhr sind wir in Boujdour CP Sahara Line. Zum Glück ist er von einer Mauer umgeben, denn jetzt beginnt der Sandsturm. Pünktlich zu unserem Weihnachtsmenü lässt der Sandsturm nach und wir genießen die Stille bei Kerzenschein. Ihr glaubt gar nicht, wie lästig so ein Sandsturm selbst in geschlossenen Räumen ist. Wir haben bei der Einfahrt zum Camping nur kurz das Fenster geöffnet, aber sofort war das gesamte Womo versandet. Winzige Sandkörner dringen durch alle Ritzen ins Innere und legen sich auf alle Möbel und leider auch auf alle Schleimhäute. Dies kann nun gerne als Anlass zum vermummen genutzt werden und wir verstehen die Wüstenbewohner, die sich Tücher um Kopf, Mund und Nase binden um den Sand nicht einzuatmen.

Und allen Daheimgebliebenen, die wir heute nicht persönlich erreicht haben, wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest.

Nach El Ouatia oder Tan Tan Plage

Auch in der Weihnachtsgeschichte geht es ja unter anderem um ein Paar, das in der Wüste unterwegs war und dass wir in diesem Jahr an Weihnachten in der Wüste sind, passt doch wunderbar, eigentlich viel besser als Kerzen, Tannenbaum und Festtagsschlemmen.

Von Sidi Ifni aus muss man sich die Etappen in den Süden genau einteilen, weil die Gegend so dünn besiedelt ist, dass oft erst nach 200 km der nächste Ort mit Tankstelle kommt. Die Straße bis Guelmin ist sehr kurvig, weil sie durch die Berge führt.

Diese angeblich so störrischen Eselchen trifft man hier überall am Wegesrand.

In Guelmin gibt es mittlerweile auch einen Marjane. Die Supermärkte dieser Kette führen ein ganz normales europäisches Sortiment und so seltsam es sich vielleicht anhören mag, wir brauchen das. Es gibt hier an jeder Ecke Tante-Emma Läden, aber das Sortiment stellt uns immer noch vor Rätsel. In einem Laden gäbe es zwar Nudeln, aber keine Tomaten in Dosen und Käse schon gar nicht. Einen Laden, in dem es alles gibt, finden wir praktisch, aber die marokkanische Hausfrau scheinbar nicht. Es gibt ungefähr 20 Marjane in ganz Marrokko und wir kaufen hier lieber ein, als im Soukh, auch wenn es wesentlich teurer ist. Die Waren werden im Marjane auch “ganz normal europäisch” präsentiert. Wir haben im Soukh schon Lebensmittel gesehen, in denen eine Katze schlief. Wir haben selbst Katzen zu Hause, aber das ist uns zu unhygienisch. Das kann man jetzt überheblich finden, aber wir können unseren europäischen Hygienefimmel einfach nicht ablegen und wollen es auch nicht. Auf Reisen krank zu werden, braucht niemand.

Die Straße von Guelmin nach Tan Tan ist kerzengerade und eintönig und führt durch eine steppenartige Landschaft. Heute weht ein rauhes Lüftchen. Ob man das schon Sandsturm nennt? Manchmal ist die Straße sehr gut ausgebaut, manchmal sind die Ränder erheblich ausgefranst. Am Straßenrand gabeln wir noch den jungen Iren Rian auf, der in den Senegal will und bis Tan Tan Plage mitfährt.

Zum Glück sind uns heute keine Kamele über den Weg gelaufen.

Kurz vor Tan Tan, wir wähnen uns schon fast am Ziel stehen wir dann im Stau. Ein Unfall! Und jetzt freut sich Uwe! Dank unseres Allradantriebs können wir von der Straße abfahren und durchs Gelände den Stau umfahren, so wie viele Marokkaner mit ihren PKW auch. Leitplanken gibt es hier nämlich nicht. Zum Glück!

Der Campingplatz Sable d’Or ist als Zwischenstopp in Ordnung und liegt direkt am Atlantik.

Uwe kann für 2€ unseren Edelstahl-Toilettenpapier-Halter Grundtal von Ikea schweißen lassen. Handwerker findet man hier zuhauf und sie erledigen alles sofort. Zuhause würde man einfach zu Ikea fahren und einen Neuen kaufen.

Leghzira und Sidi Ifni

Von unserem Stellplatz haben wir eine wunderbare Fernsicht auf das Meer und die Hügellandschaft.

Heute Morgen kamen wir wieder nicht in die Gänge. Erst um 11.30 Uhr sind wir abreisefertig und es ist sehr heiß. So können wir unser eigentliches Tagesziel Tan Tan nicht mehr erreichen.

Also machen wir eine Strandwanderung zu den Felsentoren.

Das spektakulärste Felsentor existiert leider nicht mehr, weil es eingestürzt ist. Zum Glück können wir dieses Felsentor noch ohne Steinschlag passieren, aber etwas mulmig ist uns schon.

“Künstler” haben die Felsentore auf Steinen verewigt.

Hier sitzt ein trauriger Falke, der scheinbar nicht mehr fliegen kann. Aber wir wissen nicht, wie wir ihm helfen sollen.

Danach sehen wir uns Sidi Ifni an. Sidi Ifni scheint ein guter Wellenreiterspot zu sein. Wir würden uns mit unseren Brettern nicht in diese Welle wagen.

Sidi Ifni ist touristisch schon recht gut erschlossen. Es gibt Straßencafés und tatsächlich 4 Campingplätze.

Trotzdem kehren wir nach Mirleft auf den Camping Erkounte zurück, klönen noch mit den Nachbarn aus Kleve während unsere Dreckwäsche eine Runde in der Waschmaschine dreht. Der Platzbetreiber des Camping Erkounte ist wirklich genial. Wir haben hier heute Abend eine leckere italienische Pizza gegessen, die man zuhause nicht besser bekommt.

Morgen müssen wir dann früher raus, damit wir endlich in die Westsahara kommen!