Durch die Täler des Portaikos und des Acheloos

Diesen Ausblick hatten wir aus unserem Schlafzimmerfenster am Morgen.

Nach dem Frühstück sind wir noch zum Paratiritirio (das hört sich lustig an, heißt aber nur Aussichtspunkt) hinauf gestiegen.

Uwe liebt Wasserfälle und weil wir jetzt schon einmal in den Bergen sind, werden wir sicher einen finden. Das Wetter ist noch ein bisschen durchwachsen. Erst einmal fahren wir an den See Limnis Plastiras und machen Station an einer Einstiegsstelle für Paddelboote.

An diesem See schauen wir uns noch einen zweiten Stellplatz an, der allerdings ein bisschen überschwemmt ist.

Unsere geplante kurze Strecke durch die Berge können wir wegen katastrophalen Straßenschäden nicht nehmen und Navis sind ja bekanntlich uneinsichtig, aber wir schaffen es trotzdem nach Pyli zu kommen, mit einem kleinen Umweg von 20 km.

In Pyli gab es vor 5 Jahren noch eine geniale Mühlenkneipe. Wir haben diese Kneipe geliebt, weil jeder ein Inselchen für sich hatte. Ob sie Corona oder der Flut im letzten September zum Opfer gefallen ist, wissen wir nicht. Es sieht jedenfalls nicht so aus, als ob es bald wieder losgeht.

Der Portaikos ist nur noch ein schmales Rinnsal, aber letztes Jahr im September hat er verheerende Verwüstungen angerichtet.

Mona ist noch sehr zurückhaltend im Umgang mit Wasser.

Also müssen wir unseren Frappé in der Kneipe an der alten Steinbrücke trinken. Da ist es auch total nett, aber die Inselchen spuken halt durch unseren Kopf.

 

Mona meistert ihren ersten Kneipenbesuch souverän.

Nach der Mittagspause geht es durch die Berge Richtung Arta. Nach knapp 10 km halten wir endlich an einem Wasserfall: Katarráktis Palaiokarya.

 

Durch den Starkregen vom letzten September kam es an vielen Stellen zu Erdrutschen und manche Straßen existieren überhaupt nicht mehr oder haben Riesenlöcher. Aus diesem Grund brauchen wir mehrere Anläufe, bis wir einen Übernachtungsplatz gefunden haben. An der Hängebrücke über den Archeloos gefällt es uns gut.

 

 

 

Die Trageseile der Hängebrücke sind noch intakt, es fehlen nur ein paar Trittbretter.

 

Unsere neue Mitfahrerrin erweist sich als coole Socke und macht alles mit.

1 Paratiritirio Limnis Plastira N 39° 14′ 14,8″ O 21° 44′ 14,5″
2 Portaikos Bogenbrücke N 39° 27′ 37,4″ O 21° 36′ 0,9″
3 Katarraktis Paleokarya-Bogenbrücke N 39° 25′ 52,0″ O 21° 31′ 39,0″
4 Acheloos Potamos N 39° 23′ 18,8″ O 21° 16′ 28,1″

Strecke insgesamt: 146 km

Karditsa

Um 9 Uhr schon 17° und Sonnenschein! Da haben wir gleich gute Laune.

Nach einem kurzen Strandspaziergang in Nei Pori, unserem Übernachtungsplatz, fahren wir in Richtung Karditsa. Karditsa kennt wahrscheinlich niemand. Es ist eine Stadt mit 56.000 Einwohnern im Landesinneren und eher unbedeutend, aber wir haben dort heute Mittag um 15 Uhr eine Verabredung mit der Griechin Evi, die für den Tierschutzverein in Griechenland arbeitet. Wir erleben ja immer wieder die traurige Situation der Streuner im Land und haben selbst eine ehemalige griechische Streunerin aufgenommen. Bereits letztes Jahr haben wir gesagt, dass wir einen Hund aus Griechenland mitnehmen wollen. Aber den richtigen Hund zu finden, ist nicht so einfach. Bei Sanna war das wohl ein Glücksfall für alle Beteiligten. Wir wollten ja eigentlich eine junge Hündin und die, die wir gesehen haben, waren oft nicht davon zu überzeugen, dass wir nichts Schlechtes im Schilde führen. Auf Limnos hatten wir die Seite eines Dog-Shelters entdeckt, das aber überhaupt nicht existierte und dabei stießen wir zufällig auf die seriöse Vermittlung in Karditsa.

Weil wir viel zu früh da sind, wollen wir noch eine Kapelle anschauen. Die Kapelle ist wunderschön, aber die Wallfahrer, die in Busladungen kommen, glauben an die heilende Kraft eines Saftes, der aus den Bäumen austritt, wenn man die Rinde kreuzförmig einritzt.

Das können wir nicht nachvollziehen, aber viele Griechen schwören darauf.

Die Kapelle des heiligen Nikolaus (Agios Nikolaio) ist mit wunderschönen Fresken und Ikonen verziehrt.

Hier liegen die Gebeine des Märtyrers.

Als wir bei diesem Wallfahrtsort sind, bestellt uns Evi, die Tierschützerin zum Lidl in Karditsa und wir lernen Mona kennen und ganz schnell ist klar: sie passt zu uns.

Nach Tierarztbesuch und allen Formalitäten fahren wir in die Berge. Der Abschied von ihrem Rudel fällt Mona anfangs sichtlich schwer, aber schnell erweist sie sich als souveräne Junghündin.

Eine total souveräne Maus.

Wir müssen den Hut ziehen vor den griechischen Tierschützerinnen. Mit viel Tierliebe machen sie aus armen Welpen mit traurigen Lebensgeschichten vergnügte Lebewesen.

Unser Stellplatz in den Bergen ist wirklich atemberaubend! Wir stehen bei einem Observatorium oberhalb des Limni Plastira.

1 Paralia Nei Pori N 39° 58′ 27,7″ O 22° 39′ 49,6″
2 Ierá Moní Agíou Nikoláou N 39° 30′ 12,5″ O 22° 16′ 26,0″
3 Tiere in Not Griechenland e.V. N 39° 22′ 35,7″ O 21° 56′ 29,0″
4 Paratiritirio Limnis Plastira N 39° 14′ 14,8″ O 21° 44′ 14,5″

Strecke insgesamt: 166 km

Meteora, 2. Versuch

Wir trinken unseren Kaffee bei milden Temperaturen am Meer.

Mina nimmt auch gerne Fußbäder

Der Wohnmobil-Stellplatz ist eher ein Notbehelf, sauber und sicher, aber nicht nach unserem Geschmack. Heute soll es bis zu den Meteora-Klöstern gehen. Wir waren hier schon einmal vor einigen Jahren im Frühsommer, aber damals hat uns der Rummel genervt. Weil es auf unserer Strecke liegt, unternehmen wir einen 2. Versuch. Es sind 120 km und wir wollen für Mina in einer Stunde eine Pause einlegen.

Mina nimmt ein Fußbad im kalten Gebirgsbach, wir trinken einen Kaffee und dann geht’s weiter. In Kalambaka ist dieses Mal wesentlich weniger los und wir wissen auch was wir wollen und finden es eigentlich entspannt.

Vor rund 60 Millionen Jahren entstand das Antichasia-Gebirge, dessen südwestliche Ausläufer in Metéora steile Sandsteinfelsen bilden. Diese haben teils bizzare Formen angenommen und ragen wie die Finger eines Gottes hunderte Meter in die Höhe. Auf ihnen errichteten Mönche zwischen dem 10. und 16. Jahrhundert insgesamt 24 Klöster, die sie teilweise aus den Felsen herausmeißelten. Von dieser Bebauung stammt auch der Name der Region: “Metéora” heißt so viel wie “in der Höhe schweben”, was insbesondere bei Nebel und tiefhängenden Wolken greifbar wird, wenn die Felsen verdeckt sind und die Heiligtümer in der Luft zu schweben scheinen. Sie gehören mittlerweile zum Unesco-Weltkulturerbe.

Außerhalb von Kalambaka können wir bei einer Taverne in Sarakina übernachten und eine Kleinigkeit essen.

1 Plataria N 39° 26′ 37,9″ O 20° 16′ 21,1″
2 Tiria N 39° 31′ 31,8″ O 20° 41′ 38,7″
3 Meteora Klöster N 39° 43′ 3,5″ O 21° 38′ 14,4″
4 Ydragogio Park N 39° 39′ 40,9″ O 21° 38′ 29,9″

Strecke insgesamt: 195 km

Zurück durch’s Landesinnere

Nachdem wir gestern Abend noch nach Stellplätzen auf dem Pillion bei Google Maps Ausschau gehalten haben und es heute trüb ist, wollen wir weg von der Ägäis. Der Pillion ist einsam und sehr schön, aber auch sehr bergig und unwegsam. Von einer Bucht zur nächsten, Luftlinie 600 m, braucht man mit dem Wohnmobil eine ganze Stunde. Das hat zwar den Vorteil, dass wir heute Nacht die einzigen Touristen hier waren und wir lieben solche Plätze, aber andererseits hemmt die felsige Landschaft unseren Entdeckungsdrang. Unser ursprünglicher Plan war es zu einem einsamen Bergsee zu fahren, aber dann wollten wir noch schnell eine Abkühlung in der Mühlenkneipe zu uns nehmen und sind dann hier hängen geblieben.

Man steht hier im Schatten großer Bäume am Ufer des Portaikos Potamos.

Die Wasserlandschaft der Mühlenkneipe ist einfach genial.

Jetzt haben wir auch noch entdeckt, dass es hier nicht nur Frappé sondern auch leckere Smoothies gibt und dass man hier auch noch in der Hängematte liegen könnte. Was will man mehr?

Paralia Melani

Wir fahren weiter nach Norden zu unserem Übernachtungsplatz am Paralia Melani, einem feinsandigen Strand, der nur leider keine Taverne hat. Aber zum Glück haben wir ja eben noch bei einem Gemüsehändler unsere Vorräte für 1,70 € aufgestockt. Als Vegetarier lebt man hier auch sehr günstig.

Hier stehen seltsame Felseninselchen im Wasser.

Tagsüber sind hier viele Griechen, weil heute in Griechenland Pfingstmontag ist. Abends haben wir den ganzen Strand für uns alleine.

Und Uwe musste wieder einmal die Unterwasserwelt erkunden.

Pillion Ostküste

Das Meer in Agia Kiriaki ist so glasklar, dass Uwe schon am frühen Morgen ein Bad nehmen muss.

Nachdem wir jetzt 2 Tage in Agia Kiriaki an der Südspitze der Pillion Halbinsel verbracht haben, zieht es uns nun wieder weiter an der Ostküste entlang in nördlicher Richtung. Unser nächster Platz, Paralia Lyri, liegt gegenüber der Sporadeninsel Skiathos.

Natürlich gibt es auch hier eine schöne Taverne mit Meerblick und glasklares Wasser.

Carmen geht ja nur dann ins Wasser, wenn der Boden wie in einem Pool gefliest ist. Mit den großen Kieselsteinen ist das annähernd der Fall.

In Wirklichkeit ist hier aber gar nicht gefliest und es gibt sogar Tiere unter Wasser. Gut, dass Carmen das nicht gesehen hat.

Pillion erkunden

Wir fahren weiter nach Süden, um die Halbinsel zu erkunden. Wir sehen Delfine durch das kristallklare Wasser springen, aber die sehr engen Buchten mit vorgelagerten Inselchen locken uns nicht.

Das ist uns alles zu eng. Aber auch auf der anderen Seite der Halbinsel, die Euboä zugewandt ist, finden wir das Meer immer noch zu seeähnlich. Hier bleiben wir erstmal stehen, in der Nähe des bezaubernden Fischerdorfes Agia Kiriaki. Wir kühlen uns im glasklaren Wasser ab,

machen ein Lesepäuschen und laufen dann in den Hafen, um unseren traditionellen Frappé zu trinken.

Griechische Hafenkneipen sind so großartig, die Farben des Meeres und die blühenden Bougainvilleaen. Man kann so wunderbar die Seele baumeln lassen, dass unsere Hunde es sogar aushalten können, wenn neben ihnen eine fremde Katze schläft.

Sanna und Mina gehen am liebsten durchs Wasser, weil man sonst so heiße Pfoten bekommt.

Anschließend schnorchelt Uwe noch ein bisschen durch die Bucht.

Und wie man an den Bildern sieht: Griechenland ist einfach wunderschön!

Weiter geht’s

Heute ist wieder einmal Großreinemachen angesagt und daher fahren wir östlich von Volos zu dem kleinen Campingplatz Hellas. Es ist nett hier im Olivenbaumschatten.

Die Sanitäranlagen und die Taverne sind sehr gepflegt, die Betreiberin Athene ist total zuvorkommend, aber es geht halt nichts über Freistehplätze. Nichtsdestotrotz braucht man ab und an eine Grundreinigung und leider gibt es in Griechenland keine Entsorgungsmöglichkeiten, wenn man nicht auf einen Campingplatz geht. Das ist wirklich bedauerlich, weil es sicher viele Wohnmobile dazu verführt, das Abwasser illegal zu entsorgen.

Das Meer sieht hier aus wie ein großer See.

Am Abend gönnen wir uns leckere griechische Kleinigkeiten in der Campingplatztaverne mit Blick auf die Bucht.