Abschied von Marrakesch

Heute verlassen wir den Campingplatz Le Relais und stellen uns auf den Stellplatz hinter der Koutoubiamoschee.

Mit dem Finden des Stellplatzes hatte unser Navi wieder seine Probleme. Letztendlich stranden wir in den winzigen Gässchen der Medina und können ein enges Tor nicht passieren. Ein netter Marrokaner weiß einen Ausweg. Er geht zu den Polizisten die den Verkehr regeln und bittet sie den Gegenverkehr anzuhalten, weil dort das Tor breiter und höher ist. Ein Polizist macht auch genau das und winkt uns durch das größere Tor, beschwert sich dann aber, dass wir die engen Gassen überhaupt befahren haben und will 400 Dirham von uns weil wir nun auf der Gegenfahrbahn stehen. Wir diskutieren, aber er bleibt hartnäckig, kontrolliert unsere Papiere, lässt sich aber nicht erweichen. Ganz zum Schluss kommt die obligatorische Frage: “Brauchen Sie eine Quittung?”. Wir verneinen und schon vermindert sich der Betrag auf 100 Dirham. Ja, das ist sicherlich nicht richtig weil es sich um Korruption handelt, aber wir haben uns mal wieder ungerecht behandelt gefühlt, weil wir aus eigenem Antrieb nicht auf die Spur des Gegenverkehrs gefahren wären.

Vom Parkplatz an der Koutoubia Moschee bummeln wir wieder durch den Soukh. Das Kaufhaus, was Jan von seinem Freund empfohlen bekam, ist zwar ganz nett anzusehen, aber zum Kaufen sprengt es doch unser Budget. Immer wieder entdeckt man beim Bummeln nette Ecken.

Was würden die Marrokaner nur ohne diese geduldigen Arbeitstiere machen?

Carmen liebt es Haustüren und Toreingänge zu fotografieren.

Manche Häuser, die von außen unscheinbar und hässlich aussehen, haben oft wunderschöne Innenhöfe.

Katzen haben hier in Marokko Narrenfreiheit, sie dürfen in Geschäften auf Dekorationsgegenständen und Springbrunnen herumturnen, ohne dass sie vertrieben werden.

Immer mehr Häuser nutzen ihre Flachdächer, um darauf hübsche Cafés oder Restaurants einzurichten.

Als wir vorwitzig in einen Innenhof spitzen, können wir den Handwerkern beim Erstellen der filigranen Stuckarbeiten zuschauen.

Nach einer kurzen Mittagspause geht es zum Bahia Palace. Aber dort kostet der Eintritt selbst kurz vor Toresschluss noch so viel, dass wir dankend ablehnen und lieber noch ein bisschen bummeln. Carmen nutzt die Gelegenheit um bei dem Lampenhändler ihres Vertrauens eine 3. Gartenleuchte zu erfeilschen.

Auf dem Weg zum Restaurant “Le Nomad” müssen wir wieder durch die Gassen, die zum Djemma El Fna führen. Das Angebot der Händler ist so reichhaltig, dass man irgendwann wegen Reizüberflutung nicht mehr hinschauen kann.

Von unserem Tisch im Le Nomad über den Dächern des Soukhs kann man sich das wilde Treiben mit etwas Abstand betrachten. Das Essen dort ist ausgezeichnet, aber nur angelehnt an die traditionelle marokkanische Küche. So gut gewürzt und kreativ verfeinert isst man sonst in Marokko eher nicht.

Dieses Bild hat unser Enkelkind Amalia gemacht, für eine Kind von 20 Monaten schon ganz schön beachtlich!

Wir finden diese handgehäkelten Mützen so toll, Amalia hat schon eine, und jetzt soll Mischa noch eine bekommen. Sie kosten, wenn man gut handelt, nur 1 Euro.

Bei Einbruch der Dunkelheit verändert sich das Straßenbild nocheinmal vollständig. Von der Dunkelheit, die wir in manchen marrokanischen Bergdörfen erlebt haben, ist hier in Marrakesch nichts mehr zu spüren.

Auf unserem Parkplatz hinter der Koutoubia Moschee nehmen wir Abschied von Jan, Lisa und Amalchen. Morgen früh fliegen sie von Marrakesch nach Köln zurück und wir werden dann vom Gesang des Muezzins geweckt.

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