Palais Bahia

Wir haben hinter der Koutoubiamoschee mitten in der Innenstadt erstaunlich ruhig geschlafen und sogar den Ruf vom Minarett zum Morgengebet komplett verpasst. Von diesem Stellplatz kann man zu Fuß in 20 Minuten zum Bahia Palace laufen. Der Palast ist wirklich wunderschön und Carmen gefallen vor allem die reich verzierten Zedernholzdecken.

Danach geht es durch das Verkehrschaos von Marrakesch zum Stellplatz der Familie Schatz. Die deutsch-marrokanische Familie hat hier eine kashbaähnliche Villa gebaut und erlaubt es Wohnmobilfahrern in ihrem Park zu übernachten. Nach dem Lärm und Chaos von Marrakesch ist es hier wohltuend ruhig.

Die kleine Aisha ist schon richtig groß geworden.

Unser Stellplatz bei Familie Schatz.

Hier gibt es einen Teich mit Krokodilen, aber

wir haben ja unser eigenes Krokodil mit spitzen Welpenzähnchen dabei.

Man kann im Park der Familie nett unter Palmen oder am Pool sitzen.

Auch die Innenräume des Schlösschens sind für Besucher zugänglich.

Alles ist wunderschön dekoriert, auch wenn uns persönlich dieser überladene, orientalische Stil nicht so gut gefällt.

Abschied von Marrakesch

Heute verlassen wir den Campingplatz Le Relais und stellen uns auf den Stellplatz hinter der Koutoubiamoschee.

Mit dem Finden des Stellplatzes hatte unser Navi wieder seine Probleme. Letztendlich stranden wir in den winzigen Gässchen der Medina und können ein enges Tor nicht passieren. Ein netter Marrokaner weiß einen Ausweg. Er geht zu den Polizisten die den Verkehr regeln und bittet sie den Gegenverkehr anzuhalten, weil dort das Tor breiter und höher ist. Ein Polizist macht auch genau das und winkt uns durch das größere Tor, beschwert sich dann aber, dass wir die engen Gassen überhaupt befahren haben und will 400 Dirham von uns weil wir nun auf der Gegenfahrbahn stehen. Wir diskutieren, aber er bleibt hartnäckig, kontrolliert unsere Papiere, lässt sich aber nicht erweichen. Ganz zum Schluss kommt die obligatorische Frage: “Brauchen Sie eine Quittung?”. Wir verneinen und schon vermindert sich der Betrag auf 100 Dirham. Ja, das ist sicherlich nicht richtig weil es sich um Korruption handelt, aber wir haben uns mal wieder ungerecht behandelt gefühlt, weil wir aus eigenem Antrieb nicht auf die Spur des Gegenverkehrs gefahren wären.

Vom Parkplatz an der Koutoubia Moschee bummeln wir wieder durch den Soukh. Das Kaufhaus, was Jan von seinem Freund empfohlen bekam, ist zwar ganz nett anzusehen, aber zum Kaufen sprengt es doch unser Budget. Immer wieder entdeckt man beim Bummeln nette Ecken.

Was würden die Marrokaner nur ohne diese geduldigen Arbeitstiere machen?

Carmen liebt es Haustüren und Toreingänge zu fotografieren.

Manche Häuser, die von außen unscheinbar und hässlich aussehen, haben oft wunderschöne Innenhöfe.

Katzen haben hier in Marokko Narrenfreiheit, sie dürfen in Geschäften auf Dekorationsgegenständen und Springbrunnen herumturnen, ohne dass sie vertrieben werden.

Immer mehr Häuser nutzen ihre Flachdächer, um darauf hübsche Cafés oder Restaurants einzurichten.

Als wir vorwitzig in einen Innenhof spitzen, können wir den Handwerkern beim Erstellen der filigranen Stuckarbeiten zuschauen.

Nach einer kurzen Mittagspause geht es zum Bahia Palace. Aber dort kostet der Eintritt selbst kurz vor Toresschluss noch so viel, dass wir dankend ablehnen und lieber noch ein bisschen bummeln. Carmen nutzt die Gelegenheit um bei dem Lampenhändler ihres Vertrauens eine 3. Gartenleuchte zu erfeilschen.

Auf dem Weg zum Restaurant “Le Nomad” müssen wir wieder durch die Gassen, die zum Djemma El Fna führen. Das Angebot der Händler ist so reichhaltig, dass man irgendwann wegen Reizüberflutung nicht mehr hinschauen kann.

Von unserem Tisch im Le Nomad über den Dächern des Soukhs kann man sich das wilde Treiben mit etwas Abstand betrachten. Das Essen dort ist ausgezeichnet, aber nur angelehnt an die traditionelle marokkanische Küche. So gut gewürzt und kreativ verfeinert isst man sonst in Marokko eher nicht.

Dieses Bild hat unser Enkelkind Amalia gemacht, für eine Kind von 20 Monaten schon ganz schön beachtlich!

Wir finden diese handgehäkelten Mützen so toll, Amalia hat schon eine, und jetzt soll Mischa noch eine bekommen. Sie kosten, wenn man gut handelt, nur 1 Euro.

Bei Einbruch der Dunkelheit verändert sich das Straßenbild nocheinmal vollständig. Von der Dunkelheit, die wir in manchen marrokanischen Bergdörfen erlebt haben, ist hier in Marrakesch nichts mehr zu spüren.

Auf unserem Parkplatz hinter der Koutoubia Moschee nehmen wir Abschied von Jan, Lisa und Amalchen. Morgen früh fliegen sie von Marrakesch nach Köln zurück und wir werden dann vom Gesang des Muezzins geweckt.

Djemaa El Fna

Heute sollte es nun endlich zum Platz der Gehängten, dem Djemaa El Fna. Im Arabischen heißt Djemaa El Fna etwa Versammlung der Toten. Dieser Name rührt daher, dass die Sultane zur Zeit der Almohaden den Platz als Hinrichtungsstätte nutzten und aufgespießte Köpfe hier zu Schau stellten.

Heute wird der Platz wegen seiner orientalischen Atmosphäre von Touristen und Einheimischen gleichermaßen geschätzt. So herrscht an den Abenden ein wildes Treiben mit Gauklern und Schlangenbeschwörern, Geschichtenerzählern, Wahrsagerinnen sowie Künstlern und Musikern, ferner gibt es Verkaufsstände, an denen kulinarische Spezialitäten der Region gereicht werden.

Lisa und Jan sind in ein Riad in der Medina umgezogen und nach dem Einchecken ging es los. Allerdings ist der Platz selbst tagsüber fast leer, aber der Soukh schließt sich ja direkt an den Markplatz an und die totale Reizüberflutung beginnt. Händler, Händler, Händler und pausenloses Gequatsche sind schon anstrengend, aber im Vergleich zu unserer letzten Marokkoreise fühlt es sich nun entspannter an. Natürlich haben wir auch etwas gekauft und gehandelt und vielleicht auch zu viel bezahlt, aber es hat Spaß gemacht.

Im Mützen-Soukh bekommt Amalia eine rote Mütze die Oma Carmen nicht besser häkeln könnte.

Eine neue Tagesdecke für Elsa haben wir auch gekauft, weil durch die selbst gestrickte Decke von Carmen immer der ganze Sand ins Bett rieselt.

Der orientalische Einrichtungsstil begeister uns immer wieder, aber zuhause mögen wir es doch lieber minimalistisch in schwarz, weiß und grau.

In diesem Gewürzladen bekamen wir eine umfassende Beratung über die Besonderheiten marokkanischer Gewürze und das in perfektem Deutsch,weil der Besitzer lange Zeit in Bamberg gelebt hat.

Satinbabuschen hätte Carmen sich gerne gekauft, aber seit der Besichtigung der Gerberei in Fes vor 5 Jahren, kann sie den Geruch von marokkanischem Leder nicht mehr aushalten.

Ist das nicht ein superschöner Buchladen?

Außer den typischen Orangensaftverkäufern gibt es am Nachmittag noch nichts auf dem Djemma El Fna.

Jardin Majorelle

Unser Stellplatz auf dem Camping Le Relais De Marrakech. Von hier aus fahren wir in den Jardin Majorelle im Zentrum von Marrakesch.

Der französische Maler Jaques Majorelle hat um sein Atelier einen herrlichen Garten angelegt. Es gibt einen sehr kühlen Bambuswald, Kakteen und Bougainvilleen. Die Pflanzen wirken großartig weil immer wieder dekorative Wasserbecken mit Pflanzendekorationen dazwischen angeordnet sind.

Die Kunst des Malers ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten, mit Ausnahme dieses Parks und des nach ihm benannten Blautons (Majorelleblau). Es ist wunderschön hier und man könnte stundenlang herumlaufen und fotografieren.

Wir würden diesen Traumgarten sofort übernehmen, allerdings ohne die vielen Touristen aber mit den Gärtnern, die dort beschäftigt sind.

Nach Marrakesch

Hundewohlfühlmassage ist der erste Programmpunkt des Morgens.

Als letztes Highlight unserer Marokkoreise wollen wir uns Marrakesch ansehen. Vor 5 Jahren als Marokkoneulinge waren wir schon einmal hier und dann ist natürlich diese quirlige Stadt vielleicht ein bisschen anstrengend. Jetzt sind wir schon fast 3 Monate hier und sehen Vieles gelassener. Nach dem Frühstück fahren wir noch ins Carrefour und dann geht es schnell nach Marrakesch zu Le Relais, den wir noch von unserer letzten Marrokko Reise kennen. Dieses Mal finden wir es etwas zu voll und nicht mehr so sauber wie damals. Auch Lisa und Jan gefällt ihre Unterkunft nicht, aber sie dürfen auf Kosten des Hauses umziehen. Dann hängen wir noch ein bisschen am Pool rum und richten uns für einen gemütlichen Abend.

Es ist nett am Pool zu sitzen und europäischen Komfort mit marrokanischem Flair zu genießen, aber Marokko ist eigentlich anders.

Aicha lässt das alles kalt. Hauptsache sie kann ein gemütliches Schläfchen  machen.

Die Karawane…..

Erst ging es ins Surfercafé,

dann zum Kamelreiten an den Strand.

Das ist Karim, aber wie der Marokanner heißt, wissen wir nicht.

Carmen denkt darüber nach, den Job des Kamelführers zu übernehmen. Er sagte dazu nur: Inshallah.

Amalia beaufsichtigt anschließend das Hundebaby Aicha damit ihr Opa auch mal ausspannen kann.

Wanderung zum Cap Sim

Zusammen mit Jan und Lisa fahren wir in ein kleines Dörfchen und wandern über Stock und Stein zum Cap Sim. Dort ist eine kleine Surferkneipe am Spot “Le Grotte” und man kann den Surfern bei ihren waghalsigen Manövern zusehen.

Amalia interessiert sich vor allem für Katzen, Hühner und Hunde während wir sprachlos sind vor dem Mut der Wellenreiter die hier mit ihren Brettern von den Felsen ins Wasser springen.


Den Abend lassen wir auf der Dachterasse von Lisa und Jan mit dem Blick über Sidi Kaouki ausklingen.

Wellenreiten

Während Lisa und Jan einen Surfkurs machen, bespaßen wir Mali.

Beim Trockentraining darf Amalchen noch mitmachen.

Und jetzt gehts in die Wellen.

Der Hund des Surflehrers wenden den Blick mit Entsetzen ab.

Das ist die Vorstufe zu dem Manöver “Sterbender Schwan”.

Opa und Oma machen lieber einen Strandspaziergang. Pausenlos Salzwasser schlucken ist nicht unser Ding.

Und Uwe hat ein kleines Känguru im Beutel.

Amalia ist mit dem Hundebaby sehr glücklich.

Essaouira

Zuerst waren wir mit unserer Hundemaus beim Tierarzt in Essaouira. Er hat sie geimpft und untersucht und war überrascht, dass sie weder Zecken noch Flöhe hat. Da hat sich unsere langjährige Erfahrung doch ausgezahlt.

Dann haben wir die Kinder und die Hunde mit dem Wohnmobil nach Diabat gebracht und sind von dort mit den Rädern nach Essaouira gefahren.

Essaouira ist eine schöne marrokanische Stadt, zwar touristisch aufgehübscht, aber das fehlt ja leider vielen marrokanischen Orten. Jeder der vor 15 Jahren schon einmal hier war, bedauert die rasante Entwicklung von der verschlafenen Schönheit zum Touristenmagnet, aber uns hat es sehr gut gefallen.

Klar gibt es hier alles zu kaufen, was das Touristenherz begehrt, aber die Händler sind zu unserer großen Überraschung mittlerweile nicht mehr aufdringlich. Uns gefällt Vieles, was wir sehen. Es gibt schöne Keramikschalen, Tücher, Handtaschen und Silberschmuck, aber verglichen mit den andern Soukhs im Land, werden hier wirklich Sachen angeboten, die dem europäischen Geschmack entsprechen.

Für uns ist es natürlich gewöhnungsbedürftig, wie hier Fleisch und Fisch angeboten wird.

Aber davon abgesehen, fanden wir Essaouira sehr angenehm. Selbst wenn man kein guter Verhandler ist, wird man hier nicht über den Tisch gezogen. Vor einigen Jahren war das in Marrakesch noch ganz anders. Der Ausgangspreis, den der Verkäufer als erstes genannt hat, war noch so hoch, dass man als eher unerfahrener Tourist nicht getraut hat dagegen zu halten. Hier ist es so, dass man beispielsweise als ersten Preis für einen tollen Schal 5€, also 50 Dirham genannt bekommt. Ein vergleichbarer Schal, würde in Deutschland aber mindestens 10€ kosten. Der Verhandlungsspielraum ist dadurch geringer, aber für den unerfahrenen Tourist wird es einfacher, weil er auch, wenn er nicht handeln kann, noch ein Schnäppchen machen kann. Auch mit angeblichen Festpreisen ausgezeichnet Ware lässt sich noch verhandeln, wenn man mehrere kauft.

Plage de Diabat

Aicha hat für ein Baby erstaunlich gut geschlafen und manchmal durch Fiepen angezeigt, dass sie Mal raus muss. Dann hat sie ganz schnell ihr Geschäft erledigt und danach direkt weiter geschlafen. Menschenkinder machen erheblich mehr Arbeit.

Sanna und Mina wachen allerdings eifersüchtig über ihr Terrain und deshalb musste Aicha ein eigenes Bettchen in einer Klappkiste bekommen. Ein eigenes Halsband hat sie auch schon, weil wir immer Reserven dabei haben.

Nach dem Frühstück geht erst erst einmal mit Mali und Jan zu einem Strandspaziergang in Sidi Kaouki. Vor allem die Dromedare haben es unserem Enkelkind angetan.

Uwe wollte nie einen Tragehund (oder Handtaschenhund)!

Fast schon karibische Verhältnisse.

Und am Nachmittag machen Jan und Lisa eine Besichtigung der Medina von Esaouira, während wir Amalia am Diabat Strand bespaßen.