Metéoraklöster

Unser Stellplatz am Bergsee von Metsovo war angenehm ruhig, wenn man einmal vom Froschgequake absieht.

Weil es hier so viele Frösche gibt, können die Störche den hungrigen Nachwuchs schnell satt bekommen.

Von Metsovo aus fahren wir über Kalambaka zu den Metéoraklöstern. Hier ist natürlich ein Riesenrummel, aber einmal muss man diese einzigartige Landschaft gesehen haben. Vor rund 60 Millionen Jahren entstand das Antichasia-Gebirge, dessen südwestliche Ausläufer in Metéora steile Sandsteinfelsen bilden. Diese haben teils bizzare Formen angenommen und ragen wie die Finger eines Gottes hunderte Meter in die Höhe. Auf ihnen errichteten Mönche zwischen dem 10. und 16. Jahrhundert insgesamt 24 Klöster, die sie teilweise aus den Felsen herausmeißelten. Von dieser Bebauung stammt auch der Name der Region: “Metéora” heißt so viel wie “in der Höhe schweben”, was insbesondere bei Nebel und tiefhängenden Wolken greifbar wird, wenn die Felsen verdeckt sind und die Heiligtümer in der Luft zu schweben scheinen. Sie gehören mittlerweile zum Unesco-Weltkulturerbe.

Wir sehen uns alle Klöster nur von außen an, weil uns erstens die Bekleidungsvorschriften (Frauen nur in Röcken, Männer nur in langen Hosen) und zweitens der Rummel mit den Busladungen mit Touristen stört. Angeblich fehlt mittlerweile der Mönchsnachwuchs und viele Männer im schwarzen Gewand die die Klöster bevölkern, sind in Wirklichkeit Studenten. Es sieht schon sehr beeindruckend aus, wie die Gebäude auf winzigen Felsnadeln kleben, die senkrecht aus der Ebene aufragen. Man kann sich kaum vorstellen, wie die ersten Einsiedler da hoch geklettert sind. Was bis etwa 1920 noch ein beschwerlicher Aufstieg war. Denn bis dahin waren die Klöster nur über Strickleitern zu erreichen, die bei Gefahr eingezogen werden konnten, um die Gebäude unzugänglich für Eindringlinge zu machen. Alte oder kranke Mönche wurden mit Seil-Aufzügen herauf und herunter gebracht — in mehr als 300 Metern Höhe ein lebensgefährlicher Transport.

In Agía Triada wurde sogar ein James Bond Film gedreht. In dem Film “In tödlicher Mission” stieg Roger Moore als 007 zum 1476 erbauten Kloster der Heiligen Dreifaltigkeit, zum Agía Triáda, hinauf. Dazu nutzte der Agent ganz klassisch die Strickleiter — obwohl es seit 1925 eine Steintreppe gibt.

Wir hatten zwar vor hier zu übernachten, aber wir bevorzugen ja ruhigere Gegenden und fahren weiter in Richtung Trikala. Bei Pyli finden wir an der alten Steinbrücke über den Portaikos Potamos einen ruhigen Übernachtungsplatz mit Taverne und machen es uns schon um 16:00 Uhr gemütlich. Das heißt, wir trinken in Ruhe einen Frappé und baden die Füße im Fluss.

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