Rouetstrand

Der Etang von Leucate ist heute spiegelglatt und es ist so klar, dass man die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen sieht.

Der Stellplatz an der Surfschule von Eole gehört zu unseren Lieblingsplätzen in Leucate.

Wegen des guten Wetters wollen wir einen Strandtag am riesigen befahrbaren Strand von Port la Nouvelle einlegen.

Das ist unser Wettbewerb für den heutigen Tag ohne Wind: wer macht die bessere Figur beim Faulrumliegen auf dem Baumstamm.

Wir waren schon oft auf befahrbaren Stränden und eigentlich wusste Uwe ja auch, dass man die hellen Stellen meiden muss, aber irgendwie ist es dann doch passiert. Eingegraben!

Vielleicht wollte Uwe ja nur probieren, ob ein Hilferuf an Big 20 funktioniert, oder Andrea und Raimund so heftig in Coimbra feiern, dass sie nichts mehr mitbekommen. Vielleicht wollte Uwe aber auch nur ausprobieren, ob sein ganzes Equipment etwas taugt. Ratzfatz waren wir wieder frei. Da hat sich das Geländefahrtraining, was wir kurz vor der Abreise gemacht haben doch gelohnt.

Bei seinem Kiteversuchen war Uwe dann nicht so erfolgreich. Er hätte den Leichtwindkite besser als Strandmuschel für Sanna und Mina liegen lassen. Der Wind war einfach nicht stark genug, um ihn am Himmel zu halten.

Morgen wollen wir noch nach Alternativen zum Etang von Leucate und La Palme Ausschau halten und fahren daher zum Übernachten an den Etang von Bages nach Periyac. Dort kann man am Sportplatz für 5 € sicher und ruhig mit dem Wohnmobil stehen.

La Palme

Unser Schlafplatz in Fitou war wunderbar ruhig und entspannt. Das nächste Mal müssen wir dort Mal Weinprobe machen. Der Ort bemüht sich noch sehr um Touristen.

Beim Weg zum Einkaufen entdecken wir, dass die Windprognose wieder nicht stimmt. Eigentlich sollte kein Wind sein, aber es ist ganz offensichtlich doch Wind. Daher verschieben wir das Einkaufen auf später und fahren erst einmal zu Carmens Lieblingsspot Le Vignoble. Es ist kaum zu fassen, aber die Lagune von La Palme ist aus welchem Grund auch immer, noch kälter als die Lagune von Leucate. Der Wind weht wieder einmal extrem böig aus NW, aber wir haben einen schönen Tag und schlafen nach dem Einkauf wieder in Eole.

Uns gefällt dieser Stellplatz so gut, weil man von einem kleinen Hügel, der von Weinbergen umgeben ist, endlos weit über die Lagune schauen kann.

Tramontana

Wieder einmal wird die arme Elsa kräftig geschüttelt. Tramontana bis 40 Knoten und niemand ist auf dem Wasser. Das bedeutet, es ist zu viel Wind. Zumindest hier in Le Goulet ist der Wind extrem böig, also wollen wir schauen, wie es an anderen Spots aussieht. Der Tramontana und sein Bruder der Mistral entstehen, wenn durch Druckunterschiede, Luftmassen zwischen Pyrenäen und Cevennen (Tramontana) hindurch und durch das Rhonetal (Mistral) gesaugt werden. Beide Winde sind sehr stark und weil es Luft aus dem Norden ist auch sehr kalt. Sie treten, weil sie die gleiche Ursache haben, gleichzeitig auf, daher sieht es dann bis Marseille nicht anders aus. An Flucht ist also nicht zu denken. In La Franqui fliegt das Wasser auch schon und im Parc à Huitres misst Uwe 50 Knoten. Das ist wohl zwecklos. Wir verstecken uns am Leuchtturm.

Und dann kommen hier auch noch Carmens Freunde vorbei.

Den Abend verbringen wir im Windschatten in dem kleinen Örtchen Fitou mit grandiosem Blick über den Étang de Leucate zum Meer. Hier oben auf dem Berg waren wir noch nie, weil wir solche extremen Windverhältnisse, bei denen fast niemand mehr auf dem Wasser war, hier noch nicht erlebt haben.

Nichts für Weicheier

Die ganze Nacht über haben Windböen das Womo geschüttelt und morgens bläst es anständig aus NW mit 30 Knoten. Carmen versucht es mit ihrem 3.0 und Uwe mit 4.3. Wie bereits gestern, ist der Wind extrem böig, der Etang ist extrem kalt, der Wind macht es nicht besser. In der Mittagspause haben wir uns schon Mal Surfspots auf Limnos angeschaut und eine Mail an Linostravel geschrieben, um Fährverbindungen anzufragen. Wir wollen einfach noch ein bisschen im Warmen surfen.

Nach der Mittagspause geht es dann in die 2. Runde.

Leucate ist ja für ruppigen Starkwind bekannt, aber so schlimm hatten wir es nicht in Erinnerung. In einem  Moment ist kein Wind da und im nächsten Augenblick bläst es mit 32 Knoten. Waschgänge sind somit vorprogrammiert. Auf den Fotos sieht das alles harmlos aus, aber selbst beim Tragen des Materials muss man aufpassen, was man macht damit einem das Brett und das Segel nicht um die Ohren fliegt.

Trübes Wetter

Nachts regnet es wieder einmal und morgens verpassen wir sogar den Bäcker Marco, der hier normalerweise immer Baguettes und Croissant bringt, dabei hätten wir ihn ausgerechnet heute dringend gebraucht, weil unser Brotschrank vollkommen leer ist. Also müssen wir im Ostfriesennerz ins Dorf laufen.

Das ist schon Mal die Einstimmung auf Skandinavien. Hahaha! Wir haben uns heute morgen entschieden, dass wir bei trüber Großwetterlage im Juni einfach unsere Skandinavienpläne verschieben und nach Griechenland und Albanien aufbrechen. Das ist der Vorteil am Wohnmobilreisen! Man kann ganz spontan seine Pläne ändern.

Am Nachmittag hat dann der Wettergott doch noch Mitleid mit uns. Der Regen hört auf und Uwe kann mit dem 15 er Kite raus und Carmen versucht es mit 5.3. Der Wind war extrem böig, daher war es nicht sehr entspannt, aber Wind ungenutzt verstreichen lassen, geht natürlich auch nicht.

Surfen in Le Goulet

Nachts hat es furchtbar gestürmt und geregnet, deshalb war morgens Langschläferprogramm angesagt. Anschließend sind wir unsere Lieblingsspots angefahren, um zu entscheiden, wo wir die nächsten Tage bleiben. Le Vignoble ist unverändert schön, aber leider kommt bei Mistral aus NW der Wind dort erst spät rein und außerdem ist viel Wasser in der Lagune von La Palme. Das ist dort immer stark von Wind und Wetter abhängig. Manchmal muss man ewig laufen, bis man genug Wasser unter der Finne hat, heute müsste man aus der Abdeckung schwimmen. Außerdem darf man hier nicht übernachten, nur surfen und tagsüber parken.

Daher fahren wir nach Le Goulet und gehen dort aufs Wasser. Früher war Le Goulet ein Freistehplatz mit unangenehm dominanten Platzhirschen. Einige Deutsche haben geglaubt, dass sie entscheiden können, welche Plätze für ihre Freunde frei gehalten werden. Uns hat das immer genervt und wir waren eigentlich froh, als die Gemeinde daraus einen kostenpflichtigen Platz mit Schranke gemacht hat. Die Surfbedingungen sind heute wirklich gut hier, aber nur Carmen hat Spaß, weil Uwes Mast bricht und mit einem anderen Mast zieht sein 6.7 er Segel nicht richtig und mit Carmens 5.9 er ist er dann auch nicht zufrieden…….. Also es war nicht Uwes Glückstag.

Und mittlerweile gibt es hier eine richtig gemütliche Surferkneipe.

Céret

Den Vormittag nutzen wir auf dem tip-top gepflegen Campingplatz wieder einmal zum Großreinemachen und vertreiben uns die Wartezeit mit Lesen.

Anschließend sehen wir uns das hübsche Künstlerörtchen Céret an.

Auch dieser Herr auf dem Bild liebte das katalanische Städtchen, in dem besonders früh, meist schon im April, die Kirschen reifen. Als Hommage an Pablo Picasso wurde dieser Brunnen errichtet.

Im Schatten alter Platanen haben wir uns einen leckeren Mittagssnack gegönnt.

Selbst die Verkehrsschilder sind hier künstlerisch gestaltet.

Am frühen Nachmittag brechen wir mit gemischten Gefühlen nach Leucate auf. Es ist Mistral gemeldet, also wollen wir unbedingt wieder ans Meer, aber auf der anderen Seite wissen wir nicht, was uns dort erwartet. Wenn alles stimmt, was man in den einschlägigen Foren liest, macht dort die Polizei jetzt Jagd auf Wohnmobile. Unseren Lieblingsplatz in La Franqui gibt es ganz sicher nicht mehr und auch der offizielle Stellplatz am Meer soll geschlossen sein. Das ist natürlich eine radikale Aktion der Gemeinde. Durch das Surfen hat der windreiche Ort Weltruhm erlangt, aber abgesehen von der Mondial du Vent, will man nun von den Surfern nichts mehr wissen. Ausschließlich Verbote, ohne legale Möglichkeiten zu schaffen, ist sicher keine Lösung auf Dauer. Leucate lebt schließlich fast ausschließlich vom Tourismus und den Surfern, weil normalen Badegästen der Wind hier viel zu stark ist. Wir fahren zunächst einmal Eole an und warten was die Polizei meint, wenn sie kommen sollte. Hier ist es unverändert schön, allerdings ist der Platz fast vollständig leer.

Unser Canyoning-Guide Jean hat uns noch ein paar Bilder von unserer gestrigen Tour geschickt. Die haben wir in den Beitrag von gestern eingefügt.

Wir stürzen uns in rauschende Gebirgsbäche (neudeutsch: Canyoning)

Das wollten wir schon seit einiger Zeit machen, hatten aber bisher nie die Gelegenheit. Gestern haben wir dann eine Mail bekommen, dass ganz in unserer Nähe heute eine Canyoning-Tour stattfindet, an der wir noch teilnehmen können. Also stehen wir ausnahmsweise um 8 Uhr auf und fahren zum Treffpunkt nach Céret.

Zum Glück werden wir mit richtig dicken (5,5 mm) Neoprenanzügen ausgestattet.

Angeblich war es ja die Anfängertour, zumindest hat Uwe das behauptet und wir haben nachgelesen, es stimmt tatsächlich. Wenn das die Anfängertour war bleibt Carmen wohl für den Rest ihrer Tage Anfängerin. Sich 15 m in einem Wasserfall abzuseilen, wenn man nicht gerne Wasser im Gesicht hat, ist wirklich nicht angenehm.

Sprünge vom Felsen in kleine Gumpen, sollte man umgehen können, stand im Prospekt. 2 Meter zählt halt nicht als Sprung. Schwimmen in ganz schwarzen Höhlenlöchern ist auch nicht unbedingt Carmens Ding. Trotzdem hat es Spaß gemacht und eine kindertaugliche Anfängertour kann man durchaus noch einmal machen, aber Uwe wird es wohl nie schaffen, Carmen zu einer Experten- oder Sporttour zu überreden.

Für alle, die jetzt Mal ein Video vom Canyoning sehen wollen: Canyon d’eau chaude de Thuès

Wir haben leider zu spät gelesen, dass es diese Alternative auch gegeben hätte, denn heißes Wasser wäre heute nicht schlecht gewesen. Trotz der dicken Neos haben alle zum Schluss gebibbert.

Unsere Hunde wollten natürlich auch ein bisschen Canyoning erleben, deshalb sind wir mit ihnen nochmal über einen Wanderweg zum Ausstiegspunkt der Tour gelaufen.

Vom Ausgangspunkt unserer Canyoningtour hatte man diesen wunderschönen Blick bis zum Mittelmeer. Eigentlich wollten wir hier übernachten, aber wir haben einfach keinen waagerechten Stellplatz gefunden. Deshalb sind wir nach Maureillas Las Illas auf den Camping Municipal gefahren, wo man für 8,94 € übernachten, duschen und entsorgen kann. Solche Möglichkeiten müsste es viel öfter geben.

Die Bilder von unserem Canyoning-Guide Jean:

Gleich zu Anfang gibt es die erste Herausforderung inklusive Naturdusche.

Manchmal war es einfach, es ging nur durch knietiefes Wasser.

Uwe schaut todesmutig in die Tiefe: da geht es nachher 17 Meter nach unten und es gibt keinen Weg mehr zurück.

Das war unsere gesamte Truppe, eine französische Familie mit 2 Söhnen und wir.

5 Meter Sprünge in dunkle Badegumpen sind nicht jedermanns Sache, aber Uwe hat damit kein Problem.

Die letze Abseilstrecke in einen dunklen Badegumpen war 12 Meter lang und ein ziemlisch feuchtes Vergnügen.

GESCHAFFT!

Wir verlassen Spanien

Wir tuckern über Barcelona in die Berge, genau genommen in die Pyrenäen.Die iberische Halbinsel haben wir damit komplett umrundet. Für die nächsten Tage ist kein Wind gemeldet, also wollen wir uns noch ein bisschen dort umsehen. Die Pyrenäen haben wir vor 20 Jahren bei unserem ersten Wohnmobilurlaub mit unserem blauen VW Syncro Martha kennen und lieben gelernt. Seitdem waren wir an windstillen Tagen schon öfter von Leucate hierher gefahren.

Unsere Mittagspause verbringen wir in Sant Martí de Centelles. nichts Besonderes nur ein stilles, kleines Dörfchen in der Nähe der Autobahn. Von hier geht es bis Prats-de-Mollo-la-Preste, ein hübsches Städtchen in den Pyrenäen, das eine Befestigungsanlage des Baumeisters Vauban hat.

Dazu müssen wir zunächst den Col d’Ares in 1500 m Höhe überwinden und schon sind wir in Frankreich. Wir waren jetzt seit fast 2 Monaten, nach unserer Rückkehr aus Marokko, in Spanien und haben nur positive Erfahrungen mit Wohnmobilstellplätzen gemacht und keinerlei Ärger beim Freistehen mit der Guardia Civil gehabt. Außerhalb der Hauptsaison ist man also als Wohnmobiltourist in Spanien durchaus willkommen. Wir müssen für das nächste Mal nur noch ein bisschen Spanisch lernen, auch wenn die jüngeren Spanier mittlerweile recht gut Englisch sprechen. Heute haben wir uns genau 326 km in Richtung Heimat bewegt, ein bisschen merkt man das auch an den Temperaturen. Wir müssen die Flip-Flops erst einmal weg legen und zum Erkunden des Städtchens die Turnschuhe auskramen.

Der Stellplatz liegt am Ufer der Tech und bis zum Orstzentrum sind es nur wenige Gehminuten. Der Ort ist ein bisschen verschlafen, hat aber durchaus reizvolle Ecken.

Es gibt hübsche Kirchen und Kapellchen und witzig bemalte Hauswände.

Durch die Stadtmauer sieht man das von Vauban erbaute Fort Lagarde.

Die hölzerne Eingangstür der Église Saintes Juste et Ruffine zeigt noch original erhaltene Eisenbeschläge mit Spiralmotiven.

Aus unserem Schlafzimmerfenster können wir die in den Farben der Tricolore angestrahlte Stadtmauer bewundern. Na dann: “Bonne Nuit!”.

Fazit Ebrodelta

Wir waren 10 Tage hier im Ebrodelta und obwohl wir eine Schlechtwetterperiode überbrücken mussten, fanden wir es für uns Strand- und Surffans großartig.

Reisezeit

Man muss hier im Frühjahr sein, weil wegen der riesigen, ständig unter Wasser stehenden Reisfelder, sonst zu viele Moskitos unterwegs sind. Wir haben hier bis Anfang Mai keine Probleme gehabt.

Stellplätze

Es gibt 2 offizielle, kostenlose Stellplätze, die angenehm und schön sind: einen in Deltebre am Ebro und einen am Casa da Fusta, inmitten der Bewässerungskanäle und Reisfelder. Angeblich wird es beim Übernachten an anderen Stellen teuer, berichten die einen. Andere sagen, dass in der Nebensaison nichts passiert. Allerdings stehen eindeutige Schilder da, die das Nachtparken verbieten. Weil es legale, schöne Alternativen gibt, haben wir es am Anfang gar nicht riskiert. Zum Schluss haben wir uns dann doch getraut, weil die Spanier mit Wohnmobilen gemeint haben, dass es nur im Sommer Ärger gibt.

Surfbedingungen

Am Trabucadorstrand sind für uns die Bedingungen ideal, Flachwasser und je nach Windrichtung ist die Bucht stehtief. Wir hatten sehr viel Wind, ob das typisch ist, können wir nicht sagen. Natürlich kann man am Trabucadorstrand auch ins offene Mittelmeer in die Wellen. Wir hatten eine Windausbeute von 90%.

Sehenswürdigkeiten

Tolle befahrbare Riesenstrände, ein gutes Radwegenetze, Vogelbeobachtungsstationen, aber die Orte sind durch die Landwirtschaft geprägt und eher nichtssagend, gut zum Einkaufen, hin und wieder eine passable Kneipe, aber sonst eher langweilig.