Kaiserwetter

Morgens werden wir durch strahlend blauen Himmel geweckt.

Es gibt also keine Ausreden, Kletterzeug an und los geht es.

Es gibt hier einen Klettersteig, der an der einen Seite der Staumauer nach unten führt und an der anderen wieder nach oben. Hört sich einfach an, ist aber anstrengend.

Tolle Aussicht ist inbegriffen.

Die Profis geben sich mit diesem Klettersteig erst garnicht ab, sie hängen in der Steilwand.

Nach dem Mittagessen geht es weiter nach Aragnouet in den Tunnel, der nach Spanien führt.

Auf der spanischen Seite machen wir erst einmal ein Picknick oder vielmehr einen Badestopp.

Das Wasser kommt direkt aus den Bergen und ist entsprechend eisig.

Gut abgekühlt fahren wir weiter nach Aínsa in Aragon. Ob man von Glück sprechen soll, dass hier dieses Wochenende ein Jazzfestival stattfindet, wird sich noch zeigen. Der Wohnmobil-Stellplatz verkraftet den Ansturm.

Der Ort ist auf jeden Fall ein Schmuckstück.

 

Von unserem Stellplatz haben wir einen großartigen Blick in die Berge.

1 Lac de Cap de Long N 42° 49′ 8,0″ O 0° 8′ 23,7″
2 Via Ferrata Lac de Cap de Long N 42° 49′ 18,3″ O 0° 8′ 37,3″
3 Rio Cinca N 42° 32′ 39,8″ O 0° 9′ 36,5″
4 Ainsa N 42° 25′ 10,2″ O 0° 8′ 3,3″

Serpentinen

Heute wollten wir eigentlich eine tolle Panoramastrecke fahren, aber der Blick lässt leider zu wünschen übrig. Auf der Südseite der Pyrenäen soll es besser sein, also fahren wir heute Richtung Spanien. Unser Übernachtungsplatz liegt übrigens auf 1800 m Höhe und wäre bei Sonnenschein sicherlich traumhaft schön und hatte außerdem Picknicktische mit grandioser Aussicht.

Obwohl es morgens so trüb war, lockert es ganz schnell auf.

Wir testen noch einen tollen Picknickplatz auf der französischen Seite und werden dann wohl doch eine 2. Nacht in den Bergen verbringen. Es ist hier nämlich so überwältigend schön, da muss Spanien noch bis morgen warten.

Wir stehen auf 2160m und sind umgeben von Dreitausendern.

Unterhalb unseres Stellplatzes liegt ein weiterer See.

Außerdem entdeckt Uwe den Einstieg in einen Klettersteig und da müssen wir dann morgen durch.

Gegen Abend zieht dann leider ein bisschen Nebel auf.

1 Superbagnères N 42° 46′ 2,1″ O 0° 34′ 36,6″
2 Lac de Cap de Long N 42° 49′ 8,0″ O 0° 8′ 23,7″

Ab in die Berge

Rieux Volvestre, der Ort in dem wir übernachtet haben, war bereits im Mittelalter eine wichtige Zwischenstation auf dem Weg nach Santiago. Es gibt eine Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert und ungewöhnliche, denkmalgeschützte Fachwerkhäuser. Der Baustil aus Ziegeln und Flusskies ist sehr interessant, aber wohl schwer in Schuss zu halten. Viele Häuser stehen leer oder sind in erbärmlichem Zustand.

Unser nächstes Ziel ist Saint Bertrand, ebenfalls ein Ort, der auf dem Jakobsweg von Bedeutung ist. Mit dem Bau der Kathedrale wurde bereits im 11. Jahrhundert begonnen.

Das Chorgestühl und die Orgel sind erst aus dem 16. Jahrhundert.

Die Kathedrale selbst gefällt uns nicht so gut, aber der kleine Ort ist wirklich charmant.

Hübsche Kneipen gibt es natürlich auch.

Uwe hat schon mal die Reisevariante der Zukunft ins Visier genommen, ein LKW voll mit deutschen Rentnern.

Die Römer waren, wen wundert es, von 70 n. Chr bis 500 n.Chr natürlich auch schon hier und hatten selbstverständlich alles, was man so braucht, um sich wohl zu fühlen: Markthalle, Tempel und Therme. Damals hieß das hier noch LVGDVNVM CONVENARVM.

Eigentlich wollten wir uns noch die prähistorische Höhle Grotte de Gargas ansehen, die seltsame Handzeichnungen aufweist, aber wegen Corona hätten wir eine Reservierung gebraucht. Also geht es weiter in die Berge auf 1800 m, aber wir stehen in den Wolken und sehen leider erst einmal nichts.

Ja, das ist der Platz mit der grandiosen Aussicht.

1 Rieux Volvestre N 43° 16′ 7,7″ O 1° 10′ 38,6″
2 Cathédrale Sainte-Marie N 43° 15′ 30,2″ O 1° 12′ 11,3″
3 Cathédrale Notre-Dame N 43° 1′ 36,0″ O 0° 34′ 16,7″
4 Superbagnères N 42° 46′ 2,1″ O 0° 34′ 36,6″

Albi

Nach einem Strandspaziergang geht es weiter nach Albi, einer Stadt mit 40000 Einwohnern, die Weltkulturerbestatus hat.

Stadtbesichtigungen mit einem großen Fahrzeug muss man sorgfältig planen,  weil es nicht einfach ist einen Parkplatz zu finden. Aber dank Park4Night ist das tatsächlich kein Problem mehr. Albi ist wirklich toll.

Albi wird wegen der zahlreichen roten Backsteingebäude auch die rote Stadt genannt. Die Hauptattraktion ist die Kathedrale Saint Cécile.

Auch im Inneren ist sie wunderschön.

Stundenlang könnte man durch die kleinen Gässchen wandern.

Es hat uns wirklich sehr gut gefallen.

Und man kann es kaum glauben, finden wir auch noch ein extrem ruhiges Picknickplätzchen an der Tarn, die hier schon ein richtiger Fluss ist.

Und es kommt noch besser. Ich stelle meine Kaffeetasse auf den Picknicktisch und dort steht doch tatsächlich der Name unseres Wohnmobils!

Klingt wie ausgedacht, ist aber die Wahrheit.

Nach dem Mittagessen geht es noch zu unserem nächsten Übernachtungsplatz in Rieux Volvestre an der Garonne. Es ist ausnahmsweise wieder einmal ein offizieller Platz, weil wir bei Park4Night von Überfälle gelesen haben. Uns ist das noch nie passiert, aber man muss es ja nicht provozieren.

1 Lac de Pareloup N 44° 11′ 54,7″ O 2° 46′ 30,9″
2 Saint Cécile N 43° 55′ 42,4″ O 2° 8′ 33,0″
3 Garonne N 43° 55′ 54,7″ O 2° 4′ 53,6″
4 Rieux Volvestre N 43° 16′ 7,7″ O 1° 10′ 38,6″

Aveyron

Ob dass der Tierschutzverein gut heißen würde? Schon vor dem Frühstück wandert Uwe zum Gipfelkreuz.

Auf dem Weg nach Salles Curans sehen wir uns noch ein vulkanischen Phänomen an. Wenn wir die französischen Erklärungen richtig verstanden haben, handelt es sich um erkaltete Lava, die durch Wasser aus dem Berg geschwemmt wurde.

Außerdem fahren wir zufällig an einem alten Schloss aus dem 14. Jahrhundert vorbei. In Deutschland würde man es wohl eher als Gutshof bezeichnen, weil es riesige Stallungen hat. Alles ist sehr gut erhalten und gepflegt.

Heute übernachten wir ausnahmsweise auf einem Campingplatz am Ufer des Lac de Pareloup. Es ist wirklich toll hier, alles mit Seeblick und durch Hecken unterteilt und dazu extrem preiswert.

Ein kleines Vögelchen bettelt um Brotkrümel.

Zum Abschluss des Tages wandert Uwe noch zur “La Vierge du Lac” oberhalb des Stellplatzes.

1 Lac des Moines N 44° 37′ 8,1″ O 3° 0′ 52,7″
2 Clapas de Thubiès N 44° 29′ 45,7″ O 2° 48′ 7,7″
3 Château des Bourines N 44° 25′ 7,3″ O 2° 48′ 34,0″
4 Lac de Pareloup N 44° 11′ 54,7″ O 2° 46′ 30,9″

Mitten im Nirgendwo

Selbst mitten im Nirgendwo ist man nicht ganz alleine.
Irgendwann verirrt sich immer jemand zu uns.

Und die Vitaminbeilage für das Frühstück wächst direkt vor der Tür.

Wir fahren weiter nach Süden zu unserem Plan B für gestern und müssen feststellen, dass es hier wirklich noch großartiger ist. Das müssen wir uns merken.

Gut, Mina hätte hier kein Fußbad nehmen können, hätte aber auch nicht abgeduscht werden müssen. Alles hat eben Vorteile und Nachteile. Aber es ist hier wirklich wunderschön im Tal der Truyère und vor allem kein Rummel.

Und das nächste Mal suchen wir den Weg nach da unten.
Heute sehen wir uns erst einmal die Staumauer an, die die Truyère aufstaut.

Durch ein richtiges edles Thermalbad (Wassertemperatur von 82 Grad) kommen wir auch noch. Chaudes Aigues ist die heißeste Quelle der Welt, wenn man dem Tourismusbüro glauben kann.

Das Wasser ist tatsächlich so heiß, dass man sich verbrühen würde.
Es gibt sogar ein öffentliches Waschhaus.

Außerdem eine interessante Vulkanausstellung.

Nachdem wir uns auf dem Markt versorgt haben, geht es weiter.

Nach so viel Schickimicki suchen wir uns einen Picknickplatz an der Bles.

Unser Tagesziel liegt auf 1400 m Höhe am Lac des Moines.

Sogar Heidekraut blüht hier und ausnahmsweise hört man mal keine Kirchenglocken, sondern Kuhglocken. Die Kühe werden hoffentlich heute Nacht schlafen und uns nicht durch das Gebimmel stören.

1 Château D’Alleuze N 44° 57′ 28,2″ O 3° 5′ 12,2″
2 La Truyère N 44° 56′ 49,6″ O 3° 5′ 23,2″
3 Barrage de Grandval N 44° 55′ 19,7″ O 3° 4′ 30,1″
4 Source de Par N 44° 51′ 12,8″ O 3° 0′ 10,0″
5 Les Bès N 44° 43′ 2,3″ O 3° 1′ 21,2″
6 Lac des Moines N 44° 37′ 8,1″ O 3° 0′ 52,7″

Mittelalterliche Dörfchen in der Auvergne

Nach dem Frühstück spazieren wir durch Lavaudieu mit seiner sehenswerten Abtei aus dem Jahr 1021.

Lavaudieu ist insgesamt ein Kunstwerk.

Während Carmen sich die Abtei anschaut, darf Sanna, unser Herdenschutzhund, Schafe hüten, die mitten durchs Dorf getrieben werden.

Und der Stellplatz am Flüsschen lässt auch keine Wünsche offen.

10 km entfernt wollen wir uns jetzt Brioude anschauen.

Brioude ist auch hübsch, aber Lavaudieu hat uns entschieden besser gefallen.

Wirklich sehenswert ist die Kathedrale Saint Julien.

Und auch wenn wir heute schon genug Tolles erlebt haben, kommt jetzt noch das Highlight. Ein Fußbad in der Allier.

Unser angestrebter Übernachtungsplatz ist noch 60 km entfernt am Château Alleuze.

Das Château Alleuze wurde im 14. Jahrhundert zur Sicherung des Ortes St. Flour erbaut, aber mehrfach zerstört.

Heute hatten wir wirklich einen perfekten Urlaubstag.

1 Senouire N 45° 15′ 46,1″ O 3° 27′ 21,7″
2 L’Allier N 45° 17′ 56,2″ O 3° 24′ 29,7″
3 Château D’Alleuze N 44° 57′ 28,2″ O 3° 5′ 12,2″

Das ländliche Frankreich

Dieser Stellplatz ist einfach nur toll: Ganz ruhig und umgeben von Wiesen und Feldern. Hin und wieder hört man ein Eselchen oder die Kirchturmglocken.

Auf unserem Weg in den Süden entdecken wir bei Chalon dieses verrückte Märchenschloss.

Am Kanal bei Genelard legen wir eine Mittagspause ein.

Unser Tagesziel für heute war eigentlich Lavaudieu in der Auvergne und ist auch ins Navi eingegeben. Das sind noch 230 km. Das schaffen wir tatsächlich problemlos.

Man steht unterhalb des Ortes mit Blick auf die Senouire. Das mittelalterliche Dörfchen und die Abtei werden wir uns morgen ansehen.

1 Saulx N 47° 41′ 51,1″ O 6° 16′ 38,7″
2 Halte Nautique de Genelard N 46° 34′ 34,5″ O 4° 14′ 3,2″
3 Senouire N 45° 15′ 46,1″ O 3° 27′ 21,7″

On the road again

Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit sind wir wieder unterwegs in den Süden. Ausgerüstet mit allen Zertifikaten, die man aufgrund von Corona für Frankreich benötigt, tuckern wir über Metz, Nancy und Epinal bis Saulx. Das wird wohl unsere neue Lieblingsstrecke. Es ging flott und fast mautfrei voran. Eigentlich wollten wir nach Vellefaux, aber es wurde schon so früh dunkel, dass wir getreu unserem Motto keine Plätze in der Dunkelheit zu suchen nur 260 km schaffen. Der Platz in Saulx ist für eine Übernachtung wirklich sehr gut. Kaum zu glauben, dass es in Frankreich solche kostenlosen Schätze gibt.

1 Saarbrücken
2 Saulx N 47° 41′ 51,1″ O 6° 16′ 38,7″