Durch die Berge Savoyens

Es war eine sehr gute Entscheidung den Trubel von Annecy zu verlassen. Hier in den Bergen war es so wunderbar ruhig, dass wir bis halb neun geschlafen haben.

Auch komplett unspektakuläre Stellplätze können wunderschön sein.

Es geht vorbei am malerischen See von Aix les Bains.

Lac du Bourget

Wir hatten Lac de Monteynard-Avignonet ins Navi eingegeben, weil wir dort wandern wollen.

Auf dem Wanderparkplatz wird erst einmal gut gegessen.

Danach geht’s zu der Passerelle du Drac 2,4 km weit. Eigentlich ein Klacks, nur auf dem Rückweg ging es steil bergauf.

Supen müssen wir da auch mal.

In der Ferne sieht man den Grande Tête de l’Obiou (mit 2789 Metern der höchste Berg im Dévoluy-Massiv, einem den Dauphiné-Alpen westlich vorgelagerten Gebirgsstock der Französischen Kalkalpen).

Wir übernachten auf dem Parkplatz von Treffort, der erweitert wurde und uns im hinteren Teil, für Womos ohne Strom noch besser gefällt. Es ist paradiesisch ruhig und das Ufer des Sees ist nur ein paar Meter entfernt. Jaa! Ein leises Plätschergeräusch ist ab und zu zu hören. Wir sind genau 660 km von zu Hause entfernt und haben es unglaublich schön. Auch wenn Mina beim Autofahren echt anstrengend ist, haben wir durch sie gelernt zu entschleunigen.

1 Étang de Braille N 45° 48′ 49,9″ O 5° 57′ 31,3″
2 Passarelle du Drac N 44° 52′ 7,7″ O 5° 42′ 31,3″
3 Lac de Monteynard-Avignonet N 44° 54′ 11,2″ O 5° 40′ 21,2″

Through Switzerland

Unser Platz in Hartmansviller war für eine Übernachtung sehr gut geeignet und nach dem Frühstück verlassen wir das schöne Elsass in Richtung Schweiz.

Zuerst wird noch gehullert.

Unser Navi ist mal wieder im Sightseeing-Modus und lotst uns durchs Jura an den Doubs.

Doubs

 

Gleich geht’s über die Grenze.

Am Lac de Neuchatel verbringen wir die Mittagspause. Mina gefällt es hier ausnahmsweise einmal ausgesprochen gut.

Anschließend ist man vorbei an Lausanne und Genf schnell wieder in Frankreich. Und wir schaffen es dieses Mal sogar, das teure Autobahn-Stück zu umfahren und ausnahmsweise im 4. Anlauf einen Parkplatz in Annecy zu finden. In wenigen Schritten sind wir am See.

Die Altstadt von Annecy wird mit Venedig verglichen. Also, was den Besucher-Ansturm betrifft, passt der Vergleich, aber ein winziger Kanal macht ja eine Stadt nicht gleich zu Venedig.

Das alte Gefängnis

Altes Gefängnis am Fluss Thiou

Trotzdem hat das Städtchen sehr viel Charme und sogar ein Schloss.

Höhenburg der Genfer Grafen aus dem 12.Jahrhundert.

Nach dem Trubel in Annecy, der noch durch das Highfive-Festival gekrönt wurde, ziehen wir uns in die Berge zurück. Nach 25 km Fahrt erreichen wir unser Nachtlager.

1 Hartmannswiller N 47° 51′ 48,1″ O 7° 12′ 51,2″
2 Lac de Neuchâtel N 46° 53′ 31,3″ O 6° 46′ 42,8″
3 Annecy N 45° 53′ 55,0″ O 6° 7′ 37,3″
4 Étang de Braille N 45° 48′ 49,9″ O 5° 57′ 31,3″

Auf der A 75 nach Norden

Schon vor dem Frühstück machen wir auf dem Weg zum Bäcker einen kleinen Rundgang durch den sehenswerten Ort. Unser Stellplatz liegt direkt an einem gurgelnden Bächlein.

Über das Gelände einer alten Mühle gelangt man in den Ort.

Die Urugne fließt unter zahlreichen Häusern hindurch, aber mit Venedig hat der Ort nichts gemeinsam.

Wir werden auf Französisch von einer Katzendame angesprochen. Sie fand es blöd so nasse Pfötchen zu haben und wollte wohl zur Mäusejagd getragen werden.

Das heißt wohl: J’ ai froid

er mittelalterliche Ort ist ausgesprochen malerisch und sehenswert, selbst bei schlechtem Wetter.

Manche Häuser suchen allerdings noch einen neuen Besitzer mit viel Liebe zu alten Gemäuern und dem nötigen Kleingeld.

Uhrmacher

Manche Häuser sind ganz schön schief.

Weil es heute zu feucht zum Klettern ist, ändern wir unsere Pläne. Wir haben als Tagesziel Lapalisse ausgewählt. Das bedeutet für Mina 3 Stunden Fahrt mit einer Mittagspause in Montpeyroux.Montpeyroux ist mal wieder ein mittelalterliches Dorf mit Stadttor. Es gibt an der A75 soviel zu sehen, dass wir in Zukunft noch viel zu entdecken haben.

Auch Kunst gibt es im Ort zu bewundern.

In früheren Zeiten gab es hier einen Steinbruch.Nach dem obligatorischen Latte Macchiato, muss Mina nur noch eine gute Stunde bis Lapalisse durchhalten.Am hübschen Renaissance-Schloss kann man kostenlos übernachten. Lapalisse ist so offen für Wohnmobile, dass man es kaum glauben kann. In solchen Orten versuchen wir dann auch immer wieder vorbei zu kommen und ein bisschen Geld auszugeben. Wir haben endlich mal entdeckt, wo in Lapalisse die Supermärkte sind. Es gibt nämlich ein riesiges Carrefour und ein Intermarché, beides mit günstigen Tankstellen. Das müssen wir uns endlich mal merken.

Mit göttlichem Beistand schläft es sich ruhig. Sogar die Kirchenglocken werden abgeschaltet.

Der Ort lag vor 1852 an der Hauptverbindungsstraße zwischen Lyon und Paris. Allerdings hatten die Pferdefuhrwerke im Winter immer wieder Probleme und so suchte man nach anderen Möglichkeiten. Daher versank der Ort in der Bedeutungslosigkeit. Uns gefällt der morbide Charme.

Schloss VorderseiteDer Ort liegt an dem mäandernden Flüsschen Besbre.Mina degustiert ja immer das Flusswasser und war sehr angetan.Herbstlich Abendstimmung1 La Canourgue N 44° 25′ 58,9″ O 3° 12′ 23,6″
2 Montpeyroux N 45° 37′ 21,9″ O 3° 12′ 13,4″
3 Château de Lapalisse N 46° 15′ 0,1″ O 3° 38′ 26,6″

500 km weiter nach Süden

Heute fahren wir eine große Strecke. Mina hat zum Frühstück wieder Baldrian bekommen und für die Mittagspause nach halber Strecke haben wir Lugny-lės-Charolles eingeplant. Der Ort hat 350 Einwohner, liegt an der Arconse und hat sogar ein Schloss. Wir suchen auch für Zwischenstationen immer nach hübschen sehenswerten Orten, die uns und die Hunde zum bummeln motivieren.

Aber ein obligatorischer Fotostopp ist immer das “Kunstwerk” in Damerey.

Leider lassen sich im Internet keine Informationen zu diesem kitschig bunten Märchenschloss finden. Schade!

Die Mühle von Lugny aus dem 11 Jahrhundert ist ein Idyll. Sie wurde 1969 von dem letzten aktiven Müller verlassen, aber ein Freundeskreis kümmert sich um die Instandhaltung.

Nur das denkmalgeschützte Schloss ist eine Enttäuschung – alles weiträumig abgesperrt.

Die letzten 240 km sind für Mina anstrengend, aber pünktlich zum Abendessen sind wir in Lavaudieu. Beim leisen Gurgeln der Senouire können wir sicher wunderbar schlafen.

1 Saulx N 47° 41′ 51,5″ O 6° 16′ 39,4″
2 Moulin De Lugny N 46° 24′ 25,5″ O 4° 12′ 52,0″
3 Lavaudieu N 45° 15′ 44,2″ O 3° 27′ 21,3″

Fazit: Pyrenäenrundfahrt

Stellplätze

Auf der Anreise war es toll über Saulx und Lavaudieu zu fahren. Die Etappen kurz zu halten, kommt unserem Minchen zugute.
Den tollen Stellplatz im Tal der Truyere müssen wir uns auch gut merken, genau wie den Platz am Lac de Pareloup. Obwohl wir große Städte eher umfahren, lohnt Albi auf jeden Fall. Gut gewählt war auch Rieux Volvestre an der Garonne und von dort in die Pyrenäen zu starten, war auch die beste Lösung. Anstelle von Superbagnères fährt man besser direkt zum Lac de Cap de Long. Bei gutem Wetter lohnt es sich hier länger zu bleiben und zu genießen und ein paar Wanderungen einzuplanen.
In der Nähe der Benediktinerabtei von Leyre gibt es die grandiose Geierschlucht Foz de Lumbier und noch eine Weitere, die wir uns dieses Mal nicht angesehen haben.
Park4Night hat die Stellplatzsuche enorm erleichtert. Wir haben zwar früher gerne aufs Geradewohl gesucht, aber wir müssen zugeben, dass wir ohne Park4Night die meisten 5-Sterneplätze nicht gefunden hätten.

Sehenswürdigkeiten

Wir durften ja ein ganzes Jahr lang nicht reisen und waren entsprechend ausgehungert. Aber wir haben soviel Neues erlebt, dass wir davon im nächsten Winter zehren können.
Tolle Städte und Dörfchen: Albi, Ainsa, Lavaudieu, Arsègual
Tolle Landschaften: Lac de Cap de Long, Foz de Lumbier, Mallos de Riglos
Neue Aktivitäten: Klettersteige, da müssen wir allerdings noch dazu lernen.

Reisezeit

Genial, wenig Betrieb und gutes Wetter. Noch später sollte man in die Pyrenäen nicht reisen, wir brauchten Nachts durchaus unsere Heizung.
Zum Abschluss noch einmal Surfen war auch genial und zum Glück hat der Tramontana uns nicht enttäuscht. Wir waren 12 Tage in Leucate und waren an 7 Tagen auf dem Wasser. Das ist zwar nicht optimal, aber auch nicht schlecht. Letztes Jahr waren wir um die gleiche Zeit in Holland und haben entsätzlich gefroren, während es hier sonning und warm war.

Zusammenfassung

Mit unserer Abenteuerlust und unserer Freude am Entdecken neuer schöner Orte kamen wir diesesmal voll auf unsere Kosten. Wir haben uns nie unsicher gefühlt und hatten sogar das Gefühl, dass die coronabedingten Regeln in Spanien konsequenter eingehalten werden als in Deutschland. Natürlich haben wir uns im Bezug auf Kneipenbesuche etwas eingeschränkt, aber das machen wir zuhause ja schließlich auch währen der Pandemie.

Das Einzige, was wir bei einer Wiederholung der Reise nicht mehr machen würden: wir würden nicht mehr nach Bardenas Reales fahren. Dort hat es uns überhaupt nicht gefallen. Außerdem würden wir ein bisschen mehr Zeit in den spektakulären Hochlagen der Pyrenäen zubringen. Die Vorpyrenäen Aragoniens mit ihren zumindest im Herbst kargen Landschaften haben uns nicht gefallen.

Alles in allem war es endlich mal wieder ein Urlaub nach unserem Geschmack. Man konnte die Inzidenz vergessen, auch wenn wir sicherheitshalber immer mal wieder geschaut haben ob unser Reiseland nicht zum Virusvariantengebiet erklärt wurde.

Eine Neuentdeckung dieser Reise waren die Klettersteige, die unserem derzeitigen Kletterkönnen entsprechen. Da müssen wir weiter am Ball bleiben.

Mittelalterliche Dörfchen in der Auvergne

Nach dem Frühstück spazieren wir durch Lavaudieu mit seiner sehenswerten Abtei aus dem Jahr 1021.

Lavaudieu ist insgesamt ein Kunstwerk.

Während Carmen sich die Abtei anschaut, darf Sanna, unser Herdenschutzhund, Schafe hüten, die mitten durchs Dorf getrieben werden.

Und der Stellplatz am Flüsschen lässt auch keine Wünsche offen.

10 km entfernt wollen wir uns jetzt Brioude anschauen.

Brioude ist auch hübsch, aber Lavaudieu hat uns entschieden besser gefallen.

Wirklich sehenswert ist die Kathedrale Saint Julien.

Und auch wenn wir heute schon genug Tolles erlebt haben, kommt jetzt noch das Highlight. Ein Fußbad in der Allier.

Unser angestrebter Übernachtungsplatz ist noch 60 km entfernt am Château Alleuze.

Das Château Alleuze wurde im 14. Jahrhundert zur Sicherung des Ortes St. Flour erbaut, aber mehrfach zerstört.

Heute hatten wir wirklich einen perfekten Urlaubstag.

1 Senouire N 45° 15′ 46,1″ O 3° 27′ 21,7″
2 L’Allier N 45° 17′ 56,2″ O 3° 24′ 29,7″
3 Château D’Alleuze N 44° 57′ 28,2″ O 3° 5′ 12,2″

Das ländliche Frankreich

Dieser Stellplatz ist einfach nur toll: Ganz ruhig und umgeben von Wiesen und Feldern. Hin und wieder hört man ein Eselchen oder die Kirchturmglocken.

Auf unserem Weg in den Süden entdecken wir bei Chalon dieses verrückte Märchenschloss.

Am Kanal bei Genelard legen wir eine Mittagspause ein.

Unser Tagesziel für heute war eigentlich Lavaudieu in der Auvergne und ist auch ins Navi eingegeben. Das sind noch 230 km. Das schaffen wir tatsächlich problemlos.

Man steht unterhalb des Ortes mit Blick auf die Senouire. Das mittelalterliche Dörfchen und die Abtei werden wir uns morgen ansehen.

1 Saulx N 47° 41′ 51,1″ O 6° 16′ 38,7″
2 Halte Nautique de Genelard N 46° 34′ 34,5″ O 4° 14′ 3,2″
3 Senouire N 45° 15′ 46,1″ O 3° 27′ 21,7″

Ohne Maut durch Frankreich

Wir haben das schon öfter versucht, sind immer wieder schwach geworden, wenn es zu langsam voran ging. Dieses Mal haben wir zumindest bis jetzt SANEF nichts bezahlt, daher sind wir auch erst zur Mittagspause in Pesmes, wo wir eigentlich gestern übernachten wollten. Es ist einer unserer Lieblingsplätze an dem bezaubernden Flüsschen Ognon.

Solche beschaulichen Plätze findet man nicht, wenn man über die Autobahn nach Süden brettert und wir haben dieses Mal Zeit. Wind ist erst ab Montag angesagt.

Trotzdem umfahren wir Dôle auf der Autobahn, schließlich ist Samstag und es gibt bestimmt viele Wochenendeinkäufer. Die restliche Strecke lässt sich gut über mautfreie Nationalstraße vorankommen. Ab Vichy fahren wir wieder ein kurzes Stück “Péage”, damit wir es noch bis Massiac schaffen. Dort steht man angenehm am Ufer der Alalonge und wir wollen die Fahrt für die Hunde nicht unnötig in die Länge ziehen. Wir sind heute schließlich 550 km gefahren. Ganz schön weit, wenn man bedenkt, dass wir gestern bei unserer Pannenserie nur 200 km geschafft haben. Diese Streckenmischung mit 2 Mal kurzen Péagestücken müssen wir uns merken. 12€ bezahlt man für die beiden Stücke und später noch einmal 5€ für das letzte Stück bis Leucate. Das ist im Vergleich zu 120€ für die ganze Autobahnstrecke ein guter Kompromiss zwischen Zeitersparnis und Vermeidung unnötiger Autobahngebühren, weil wir sowieso nicht schneller als 100 km/h fahren können.

Es ist wirklich toll, wie viele kleine Gemeinden in Frankreich kostenlos Wiesengrundstücke zum freien Übernachten zur Verfügung stellen.

Fahrt nach Norden

Direkt nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Wir versuchen möglichst wenig Maut zu zahlen und benutzen daher die A75, sie ist von Béziers bis Clermont-Ferrand kostenlos, mit Ausnahme des Viaducts von Millau (12€). Es handelt sich um eine ganz normale Autobahn, nur eben kostenlos. Wir bevorzugen diese Strecke auch, weil sie nicht so stark befahren ist und an der Gorge du Tarn vorbeiführt. Wir fahren genau 460 km bis Thiers. Hier ist ein kostenloser Gemeindestellplatz, sehr gepflegt mit Strom und schönen Spazierwegen.