Wir stürzen uns in rauschende Gebirgsbäche (neudeutsch: Canyoning)

Das wollten wir schon seit einiger Zeit machen, hatten aber bisher nie die Gelegenheit. Gestern haben wir dann eine Mail bekommen, dass ganz in unserer Nähe heute eine Canyoning-Tour stattfindet, an der wir noch teilnehmen können. Also stehen wir ausnahmsweise um 8 Uhr auf und fahren zum Treffpunkt nach Céret.

Zum Glück werden wir mit richtig dicken (5,5 mm) Neoprenanzügen ausgestattet.

Angeblich war es ja die Anfängertour, zumindest hat Uwe das behauptet und wir haben nachgelesen, es stimmt tatsächlich. Wenn das die Anfängertour war bleibt Carmen wohl für den Rest ihrer Tage Anfängerin. Sich 15 m in einem Wasserfall abzuseilen, wenn man nicht gerne Wasser im Gesicht hat, ist wirklich nicht angenehm.

Sprünge vom Felsen in kleine Gumpen, sollte man umgehen können, stand im Prospekt. 2 Meter zählt halt nicht als Sprung. Schwimmen in ganz schwarzen Höhlenlöchern ist auch nicht unbedingt Carmens Ding. Trotzdem hat es Spaß gemacht und eine kindertaugliche Anfängertour kann man durchaus noch einmal machen, aber Uwe wird es wohl nie schaffen, Carmen zu einer Experten- oder Sporttour zu überreden.

Für alle, die jetzt Mal ein Video vom Canyoning sehen wollen: Canyon d’eau chaude de Thuès

Wir haben leider zu spät gelesen, dass es diese Alternative auch gegeben hätte, denn heißes Wasser wäre heute nicht schlecht gewesen. Trotz der dicken Neos haben alle zum Schluss gebibbert.

Unsere Hunde wollten natürlich auch ein bisschen Canyoning erleben, deshalb sind wir mit ihnen nochmal über einen Wanderweg zum Ausstiegspunkt der Tour gelaufen.

Vom Ausgangspunkt unserer Canyoningtour hatte man diesen wunderschönen Blick bis zum Mittelmeer. Eigentlich wollten wir hier übernachten, aber wir haben einfach keinen waagerechten Stellplatz gefunden. Deshalb sind wir nach Maureillas Las Illas auf den Camping Municipal gefahren, wo man für 8,94 € übernachten, duschen und entsorgen kann. Solche Möglichkeiten müsste es viel öfter geben.

Die Bilder von unserem Canyoning-Guide Jean:

Gleich zu Anfang gibt es die erste Herausforderung inklusive Naturdusche.

Manchmal war es einfach, es ging nur durch knietiefes Wasser.

Uwe schaut todesmutig in die Tiefe: da geht es nachher 17 Meter nach unten und es gibt keinen Weg mehr zurück.

Das war unsere gesamte Truppe, eine französische Familie mit 2 Söhnen und wir.

5 Meter Sprünge in dunkle Badegumpen sind nicht jedermanns Sache, aber Uwe hat damit kein Problem.

Die letze Abseilstrecke in einen dunklen Badegumpen war 12 Meter lang und ein ziemlisch feuchtes Vergnügen.

GESCHAFFT!

Wir verlassen Spanien

Wir tuckern über Barcelona in die Berge, genau genommen in die Pyrenäen.Die iberische Halbinsel haben wir damit komplett umrundet. Für die nächsten Tage ist kein Wind gemeldet, also wollen wir uns noch ein bisschen dort umsehen. Die Pyrenäen haben wir vor 20 Jahren bei unserem ersten Wohnmobilurlaub mit unserem blauen VW Syncro Martha kennen und lieben gelernt. Seitdem waren wir an windstillen Tagen schon öfter von Leucate hierher gefahren.

Unsere Mittagspause verbringen wir in Sant Martí de Centelles. nichts Besonderes nur ein stilles, kleines Dörfchen in der Nähe der Autobahn. Von hier geht es bis Prats-de-Mollo-la-Preste, ein hübsches Städtchen in den Pyrenäen, das eine Befestigungsanlage des Baumeisters Vauban hat.

Dazu müssen wir zunächst den Col d’Ares in 1500 m Höhe überwinden und schon sind wir in Frankreich. Wir waren jetzt seit fast 2 Monaten, nach unserer Rückkehr aus Marokko, in Spanien und haben nur positive Erfahrungen mit Wohnmobilstellplätzen gemacht und keinerlei Ärger beim Freistehen mit der Guardia Civil gehabt. Außerhalb der Hauptsaison ist man also als Wohnmobiltourist in Spanien durchaus willkommen. Wir müssen für das nächste Mal nur noch ein bisschen Spanisch lernen, auch wenn die jüngeren Spanier mittlerweile recht gut Englisch sprechen. Heute haben wir uns genau 326 km in Richtung Heimat bewegt, ein bisschen merkt man das auch an den Temperaturen. Wir müssen die Flip-Flops erst einmal weg legen und zum Erkunden des Städtchens die Turnschuhe auskramen.

Der Stellplatz liegt am Ufer der Tech und bis zum Orstzentrum sind es nur wenige Gehminuten. Der Ort ist ein bisschen verschlafen, hat aber durchaus reizvolle Ecken.

Es gibt hübsche Kirchen und Kapellchen und witzig bemalte Hauswände.

Durch die Stadtmauer sieht man das von Vauban erbaute Fort Lagarde.

Die hölzerne Eingangstür der Église Saintes Juste et Ruffine zeigt noch original erhaltene Eisenbeschläge mit Spiralmotiven.

Aus unserem Schlafzimmerfenster können wir die in den Farben der Tricolore angestrahlte Stadtmauer bewundern. Na dann: “Bonne Nuit!”.

Durch Frankreich bis zur spanischen Grenze, 1. Teil

Wir versuchen die mautpflichtigen Autobahnen zu meiden. Das hat nichts mit Geiz zu tun, aber schneller als 100 km/h können wir sowieso nicht fahren und wir haben in der Saison schon fürchterliche Staus vor den Zahlstellen erlebt. Unsere Variante war bisher staufrei und ist genau so schnell. In Lapalisse legen wir eine Mittagspause ein. Der Stellplatz liegt an der Besbre, aber es gibt noch eine Möglichkeit am Schloss zu stehen. Um 19 Uhr kommen wir auf dem Stellplatz in Canourgue an und ergattern den allerletzten Platz. Der Stellplatz ist für uns eigentlich nur ein Durchreise-Platz. Wir können uns nicht erklären, warum er so beliebt ist. Wir haben von SB bis hierher nur 30€ Maut bezahlt und morgen kommt auf dem Weg nach Capbreton am Meer noch ein winziges Autobahn-Stück dazu. Im Vergleich zu unserer ersten Portugalreise vor 2 Jahren sind das 100 € weniger für die einfache Fahrt durch Frankreich.

Kaffeepause in Lapalisse.

Der Stellplatz in La Canourgue.

Der Ort La Canourgue ist sehenswert, es gibt im ganzen Ort kleine Kanäle zwischen und unter den Häusern. Immer wieder findet man Skulpturen im und am Wasser.