Tramontana

In Fitou war es sehr angenehm und ruhig und nach dem Frühstück machen wir uns auf Spotsuche. Zuerst wollen wir zum Weinberg “Le Vigne”.

Der Wind ist hier wieder einmal extrem böig und der Nachteil dieses Spots ist, dass man hier am Ufer eigentlich immer nichts misst und draußen knattert es dann doch ordentlich.

Carmen riggt ihr 3.0 auf, das ist nur in den Böen richtig, also wird in der Mittagspause umgeriggt.

Fazit des Tages: OK, wir hatten viel Wind, aber wir hatten definitiv schon schönere Tage hier. Der Wind schwankte zwischen 20 und über 30 Knoten und das ist nach 6 Wochen Surfpause einfach zu heftig.

Zum Schlafen geht es wieder nach Fitou und die Pizzeria hat geöffnet und daher war wenigstens das Kochen ratzfatz erledigt.

Endlich ans Meer

Wir schlafen ungestört von Husten tief und fest.
Von Montblanc aus sind wir schnell an den riesigen befahrbaren Stränden von Port la Novelle und dort entspannen wir erst einmal. Die Hunde rennen und graben Löcher, Uwe schwimmt und Carmen liest.

Weil bereits in der Nacht starker Tramontana angesagt ist und die Wohnmobilfahrer am Kreisel uns ein bisschen seltsam vorkommen, verziehen wir uns wieder nach Fitou.

Mitten im Ort gibt es dort einen ruhigen, windgeschützten Parkplatz.

Wildwasser?

Die Nacht war extrem unruhig. Mina hat ständig gehustet und wir wollten eigentlich schon die Paddeltour absagen, aber morgens war sie dann wieder quietschvergnügt und keine Spur mehr von Husten. Also starten wir wie geplant mit einer Besichtigung von Saint Chély.

Danach paddeln wir gemächlich flussabwärts. In Hautrives legen wir noch einmal einen Besichtigungsstopp ein. Das Dörfchen kann nur über das Wasser erreicht werden und macht daher um diese Jahreszeit einen sehr verlassenen Eindruck.

In La Malène müssen wir dann über eine Staustufe und kentern. Wenn sich die Gelegenheit bietet, muss man das auch Mal üben. Das Manöver haben wir bisher nicht im Repertoire gehabt.

Wir ziehen uns trockene Kleider an, stärken uns am Wohnmobil und setzen unsere Reise fort. Zum Glück ist jetzt die Sonne hinter den Wolken hervor gekommen, so dass unsere Kleider trocknen können.

Die restliche Fahrt verläuft dann ohne Badeeinlagen. Um 16 Uhr verlassen wir die Tarnschlucht in Richtung Meer.

La Croze ist ein kleiner Weiler in Privatbesitz, der seit 3 Generationen von einer Familie restauriert wird, weil angeblich sonst niemand daran Interesse hat.

Wer noch nicht genug für seinen Adrenalinspiegel getan hat, kann hier noch einen Sprung in die Tiefe wagen.

Bei unserer Weiterresie bleibt uns bei den winzigen Tunneln und niedrigen Überhängen fast das Herz stehen und mehr als einmal steigen wir aus, um Maß zu nehmen, weil wir nicht glauben können, dass wir da durch passen.

Daher schaffen wir die Strecke bis La Palme nicht mehr und legen 100 km vorher in Montblanc eine Übernachtung ein. 19 Uhr ist nach einem anstrengenden Paddeltag spät genug.

Gorge du Tarn

Wind ist keiner gemeldet, der Himmel ist strahlend blau, also entschließen wir uns in die wunderschöne Tarnschlucht zu fahren. Wir müssen unbedingt dieses Mal an unserer Höhe arbeiten. Elsa ist definitiv zu kopflastig. Das heißt wir müssen herausfinden, welches Surfbrett zu Hause bleiben kann.

In La Malène verabreden wir unsere morgige Paddeltour. Wir starten oberhalb von La Malène und werden dort mit dem Bus hingebracht. Praktischerweise können wir an der alten Mühle mit unserem Womo übernachten. Der Tag ohne Wind ist also gerettet.

Ohne Maut durch Frankreich

Wir haben das schon öfter versucht, sind immer wieder schwach geworden, wenn es zu langsam voran ging. Dieses Mal haben wir zumindest bis jetzt SANEF nichts bezahlt, daher sind wir auch erst zur Mittagspause in Pesmes, wo wir eigentlich gestern übernachten wollten. Es ist einer unserer Lieblingsplätze an dem bezaubernden Flüsschen Ognon.

Solche beschaulichen Plätze findet man nicht, wenn man über die Autobahn nach Süden brettert und wir haben dieses Mal Zeit. Wind ist erst ab Montag angesagt.

Trotzdem umfahren wir Dôle auf der Autobahn, schließlich ist Samstag und es gibt bestimmt viele Wochenendeinkäufer. Die restliche Strecke lässt sich gut über mautfreie Nationalstraße vorankommen. Ab Vichy fahren wir wieder ein kurzes Stück “Péage”, damit wir es noch bis Massiac schaffen. Dort steht man angenehm am Ufer der Alalonge und wir wollen die Fahrt für die Hunde nicht unnötig in die Länge ziehen. Wir sind heute schließlich 550 km gefahren. Ganz schön weit, wenn man bedenkt, dass wir gestern bei unserer Pannenserie nur 200 km geschafft haben. Diese Streckenmischung mit 2 Mal kurzen Péagestücken müssen wir uns merken. 12€ bezahlt man für die beiden Stücke und später noch einmal 5€ für das letzte Stück bis Leucate. Das ist im Vergleich zu 120€ für die ganze Autobahnstrecke ein guter Kompromiss zwischen Zeitersparnis und Vermeidung unnötiger Autobahngebühren, weil wir sowieso nicht schneller als 100 km/h fahren können.

Es ist wirklich toll, wie viele kleine Gemeinden in Frankreich kostenlos Wiesengrundstücke zum freien Übernachten zur Verfügung stellen.

Endlich wieder mit Elsa unterwegs

Das ist unser erster Übernachtungsplatz direkt an der Mosel, die hier noch ein kleines Flüsschen ist.

6 Wochen waren wir jetzt sesshaft und Uwe hat schon wieder 4 Wochen gearbeitet. Zum Glück hat er noch ein bisschen Urlaub übrig und wir können noch ein bisschen die südliche Sonne genießen. In den letzen Tagen hat es bei uns zu Hause ja nur geregnet. Es kann also nur besser werden.

Bei der Abreise geht dieses Mal einiges schief. Sanna musste ja noch einmal zum Tierarzt, um die Fäden ziehen zu lassen. Dummerweise haben wir da noch nicht in den Impfpass geschaut. Erst ganz kurz vor der Abreise wirft Carmen routinemäßig noch einmal einen Blick auf alles und entdeckt, dass die Tollwutschutzimpfung fällig ist. Puh! Gerade noch Mal gut gegangen! Unsere liebe Tierärztin kommt extra von zu Hause angeradelt, um uns zu retten. Eigentlich sollte es heute ja bis Pesmes in der Nähe von Dôle gehen. Bis dorthin schaffen wir es natürlich nicht mehr, aber Park4Night hat ja jede Menge Auswahl. Als erstes sehen wir uns um 20:30 Uhr den Stellplatz von Thaôn les Vosges an. Normalerweise halten wir uns immer an die Devise bei Dunkelheit keine neuen Plätze anzufahren, aber heute bleibt uns nichts anderes übrig. Und wir vertrauen darauf, dass die Informationen der App immer sehr aktuell sind. Leider stimmen die GPS Daten nicht hundertprozentig, aber wir folgen der Beschilderung und finden es trotzdem. Für eine Übernachtung ist der Stellplatz am Kanal in Ordnung.

Fahrt nach Norden

Direkt nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Wir versuchen möglichst wenig Maut zu zahlen und benutzen daher die A75, sie ist von Béziers bis Clermont-Ferrand kostenlos, mit Ausnahme des Viaducts von Millau (12€). Es handelt sich um eine ganz normale Autobahn, nur eben kostenlos. Wir bevorzugen diese Strecke auch, weil sie nicht so stark befahren ist und an der Gorge du Tarn vorbeiführt. Wir fahren genau 460 km bis Thiers. Hier ist ein kostenloser Gemeindestellplatz, sehr gepflegt mit Strom und schönen Spazierwegen.

Fazit Languedoc

Wir waren schon so oft zum Surfen hier, aber dieses Mal haben wir uns geärgert.

Reisezeit

Uns gefällt es hier vor allem in der Nebensaison. Im Frühjahr und Herbst ist es hier mild und sonnig, trotzdem gibt es oft Wind. Das ist genau die Mischung, die wir lieben.

Sehenswürdigkeiten

Uns hat immer die Mischung sehr gut gefallen aus windsicherem Surfrevier, befahrbaren Stränden bei Badewetter und Ausflügen in die Pyrenäen mit der Möglichkeit kleine Orte und Burgen zu besichtigen oder zu wandern und zu klettern.

Stellplätze

Die Stellplatzsituation war immer ausgezeichnet. Es gab offizielle Plätze am Etang und am Meer und Freistehplätze, die schon so etabliert waren, dass dort der Bäcker Brot geliefert hat. Man konnte die Plätze nach den eigenen Bedürfnissen wechseln und es gab auch gute Möglichkeiten zur Entsorgung des Abwassers. Mit einem Schlag ist nun alles anders. Es haben sich schon viele Stammgäste bei der Mairie beschwert, aber das wird wohl nichts ändern. Es gibt nur noch einen offiziellen Stellplatz am Etang und das war es . Leucate Plage, der Ortsteil am Meer verbietet sogar das Durchfahren für Wohnmobile und in La Franqui gibt es keine Möglichkeit mehr mit dem Wohnmobil irgendwo anzuhalten. In der Hauptsaison ist das vielleicht sinnvoll, aber zurzeit ist hier alles komplett ausgestorben. Die Ferienwohnungen stehen leer und viele Restaurants und Geschäfte haben geschlossen. Es sind nur einige unverdrossene Surfer und Kiter mit Wohnmobilen da und diese Gäste will man nicht.

Fazit: Wir haben versucht etwas Vergleichbares zu finden, aber es gibt nichts. Also müssen wir Abstriche machen und öfter in Le Goulet bleiben, obwohl dieser Spot uns nicht gefällt, oder nach dem Surfen in le Vignoble nach Fitou oder Eole fahren.