Ortsbummel

Morgens ist das Meer wieder einmal spiegelglatt und beim Frühstück beobachten wir Seidenreiher und Kormorane.

Anschließend nutzen wir die Windstille zu einem Bummel durch den Hafen.

Wir hätten ja gerne ein Segelboot.

Das könnte man sicher günstig bekommen.

Vom Hafen aus kann man den nördlichen Teil des Ambrakischen Golfs überschauen.

Danach gehen wir noch zu der kleinen Backsteinkirche aus dem späten 10. Jahrhundert und bewundern wieder einmal die Blumenpracht in den Gärten.

Das ist der karminrote Zylinderputzer, die Form der Blüten spricht für sich. Leider ist er nicht winterhart.

Um dieses Häuschen gibt es eine wunderschöne Hecke aus Margerittenbüschen.

Und endliche wusste Carmens Pflanzenerkennungsapp, dass es sich um Nachtkerzen handelt.

Koronisia gefällt uns wirklich gut und bei einem Ortsbummel kann man deutlich die Überalterung der Bevölkerung erkennen. Vom Fischfang leben ist für die meisten jungen Griechen keine Option mehr. Es stehen extrem viele Häuser leer und daher waren wir mit einem Immobilienmakler verabredet. Wir hatten ein kleines Haus im Blick, das in sehr gutem Zustand war und das man mit geringem finanziellem Aufwand hätte umgestalten können. Aber bei der Besichtigung der Innenräume erkennen wir, dass für uns doch zuviel Arbeit darin steckt, daraus unser Traumhaus am Meer zu machen.

Abends fahren wir noch einmal auf die andere Seite der Lagune, das sind genau 1,2 km und weil die Hunde noch ihren Abendspaziergang brauchen, läuft die Meute mit Uwe.

Wir hatten wieder einen traumhaft schönen Urlaubstag und harren der Dinge, die da kommen. Zum ersten Mal erleben wir heute Wind aus der völlig falschen Richtung, wie uns auch die Einheimischen berichten. Sicher hätte man auch Kiten können, aber wir haben zuviel Zeit damit vertan, auf den Anruf des Immobilienmaklers zu warten. Er wollte sich am Nachmittag melden und kam schließlich um kurz vor 8. Die Spanier sagen: “mañana, mañana”, was die Griechen dazu sagen, wissen wir noch nicht, aber deutsche Pünktlichkeit ist hier nicht angesagt.

Lazy Sunday….

Das war zwar gestern schon unser Tagesplan, aber man weiß ja nie, was der Tag so bringt.

Mona ist ein tolles neues Rudelmitglied und braucht morgens erstmal ihre Streicheleinheiten, um gut in den Tag starten zu können. Das unser Rudelmitglied Carmen das genauso genießt, ist nicht zu übersehen.

Morgens ist es normalerweise extrem windstill und das Meer spiegelglatt.

Der Strand ist ein Kinerparadies, das Wasser ist nur knöcheltief und man kann mit den Seeigeln spielen.

Alte Damen starten den Tag am liebsten mit einer ausgedehnten kneipschen Anwendung und anschließend muss der Körper sich erholen und das geht am besten durch chillige Sonnenbäder.

Das ist der Stellplatz, den wir Koronisia Hafen nennen.

Koronisia hat 165 Einwohner und erhebt sich an der höchsten Stelle nur 5 m über dem Meeresspiegel. Es liegt ziemlich genau in der Mitte des Ambrakischen Golfs und ist durch Nehrungen mit 2 unbewohnten Inseln verbunden. In der Mitte dieser Nehrungen befindet sich eine Lagune. Hier ist ein Paradies für Wasservögel: Pelikane, Reiher und Komorane.

Uwe hat gestern beim Kiten wieder mehrere Caretta-Schildkröten-Sichtungen gehabt und auch Delfine kann man hier sehen.

Wir drehen eine Runde durch den Ort, weil wir nach zum Verkauf stehenden Häusern ausschau halten. Ein Ferienhaus hier können wir uns sehr gut vorstellen.

Eine kleine Festung, die Anfang des 19. Jahrhunderts unter Ali Pascha Tepelena errichtet wurde, als dieser Landesteil noch unter osmanischem Einfluss stand.

Hier pflanzt jemand Rosen und Palmen an den Strand.

Es ist Sonntagmittag und daher ist die Strandtaverne bis auf den letzten Platz besetzt. Also gibt es heute keinen Frappé  und wir müssen uns notgedrungen aus der Bordküche mit Kaffee versorgen. Während wir diesen unter dem Sonnenschirm genießen, kommt ein Windhauch von 8 Knoten auf. Dafür hat Uwe doch eine Speziallösung. Er hat sich einen Softkite, auch bekannt als Matte, mit 21 m² gekauft. Damit müsste man jetzt doch Spaß haben können. Auch wenn es am Anfang etwas Übung braucht, ist es eine geniale Lösung für Schwachwind.

Der Abend endet mit Hundetraining, Sonnenuntergang, Essenkochen und Sundowner, also alles wie gehabt!

Heute gibt es keine Karte und auch keine Streckeninfo, da Elsa heute einen Tag Pause hatte und immer noch an der gleichen Stelle wie gestern steht.

Stellplätze Frühjahr 2024

1.  Saarbrücken -> Malvaglia Chiesa 447 km
     Malvaglia Chiesa
     N 46°24’11,1″ O 8°59’0,5″
2.  Malvaglia Chiesa -> Corinaldo 543 km
     Area Sosta Camper
     N 43°38’49,8″ O 13°2’57,0″
3.  Corinaldo -> Plataria 86 km
     Camperstop Plataria
     N 39°26’37,9″ O 20°16’21,1″
4.  Plataria -> Sarakina 195 km
     Ydragogio Park
     N 39°39’40,9″ O 21°38’29,9″
5.  Sarakina -> Pydna 216 km
     Alikes Kitros Beach
     N 40°22’35,6″ O 22°37’55,4″
6.  Pydna -> Epanomi 98 km
     Schiffswrackstrand
     N 40°22’49,7″ O 22°54’39,4″
7.  Epanomi -> Possidi Cape 93 km
     Possidi Cape
     N 39°57’31,1″ O 23°21’50,1″
8.  Possidi Cape -> Panagia 134 km
     Paralia Pirgos
     N 40°20’37,7″ O 23°47’30,6″
9.  Panagia -> Nea Peramos 143 km
     Paralia Ammólophoi
     N 40°49’4,4″ O 24°18’22,9″
10. Nea Peramos -> Paralia Saravari 59 km
      Paralia Saravari
      N 39°57’59,3″ O 25°20’52,6″
11. Paralia Saravari -> Keros Beach 15 km
      Keros Beach
      N 39°54’52,7″ O 25°22’23,7″
12. Keros Beach -> Alyki Beach 19 km
      Alyki Beach
      N 39°55’7,7″ O 25°22’58,0″
13. Alyki Beach -> Alyki Beach 106 km
      Alyki Beach
      N 39°55’7,7″ O 25°22’58,0″
14. Alyki Beach -> Alyki Beach 97 km
      Alyki Beach
      N 39°55’7,7″ O 25°22’58,0″
15. Alyki Beach -> Panagia Kakaviotissa 33 km
      Panagia Kakaviotissa
      N 39°52’21,0″ O 25°6’28,9″
16. Panagia Kakaviotissa -> Epanomi 45 km
      Schiffswrackstrand
      N 40°22’49,7″ O 22°54’39,4″
17. Epanomi -> Trani Ammouda 112 km
      Trani Ammouda
      N 40°14’55,5″ O 23°43’22,0″
18. Trani Ammouda -> Platania 47 km
      Platania
      N 40°4’33,3″ O 23°59’3,9″
19. Platania -> Paralia Tristinika 48 km
      Paralia Tristinika
      N 39°59’46,3″ O 23°52’30,9″
20. Paralia Tristinika -> Panagia 91 km
      Paralia Pirgos
      N 40°20’23,8″ O 23°47’8,6″
21. Panagia -> Orfano 142 km
      Paralia Akropotamos
      N 40°43’7,7″ O 24°3’19,1″
22. Orfano -> Abdera 130 km
      Agios Ioannis
      N 40°55’52,5″ O 24°59’18,5″
23. Abdera -> Orfano 143 km
      Paralia Akropotamos
      N 40°43’7,7″ O 24°3’19,1″
24. Orfano -> Epanomi 147 km
      Schiffswrackstrand
      N 40°22’35,0″ O 22°53’48,6″
25. Epanomi -> Axios Nationalpark 89 km
      Axios Nationalpark
      N 40°31’40,6″ O 22°40’33,1″
26. Axios Nationalpark -> Nei Pori 103 km
      Paralia Nei Pori
      N 39°58’27,7″ O 22°39’49,6″
27. Nei Pori -> Nevropoli 166 km
      Paratiritirio Limnis Plastira
      N 39°14’14,8″ O 21°44’14,5″
28. Nevropoli -> Acheloos Potamos 146 km
      Acheloos Potamos
      N 39°23’18,8″ O 21°16’28,1″
29. Acheloos Potamos -> Koronisia 110 km
      Paralia Fráchtis
      N 39°0’39,3″ O 20°55’30,9″
30. Koronisia -> Koronisia 1 km
      Paralia Koronisia
      N 39°0’48,8″ O 20°54’57,8″
31. Koronisia -> Koronisia 82 km
      Paralia Koronisia
      N 39°0’48,8″ O 20°54’57,8″
31. Koronisia -> Kanali 69 km
      Surf Park Bouka
      N 39°5’23,5″ O 20°39’34,8″
32. Kanali -> Lygia 44 km
      Paralia Rizon
      N 39°8’26,5″ O 20°34’43,8″
33. Lygia -> Glyki 35 km
      Acheron Springs
      N 39°19’35,9″ O 20°37’1,6″
34. Glyki -> Syvota 81 km
      Panoramablick
      N 39°25’39,7″ O 20°16’13,2″
35. Syvota -> Igoumenitsa 40 km
      Fähre
36. Igoumenitsa -> Ancona 755 km
      Fähre
37. Ancona -> Offagna 21 km
      Area Sosta Camper
      N 43°31’25,9″ O 13°26’11,8″
38. Offagna -> Verona 369 km
      Area di sosta Porta Palio
      N 45°26’0,9″ O 10°58’43,1″

Faulenzen und genießen

Ausspannen ist heute einmal unser Ziel. Wir bleiben hier in Koronisia, fahren höchstens an den Strand auf der anderen Seite der Lagune, falls es Wind gibt. Das ist dann aber nur ungefähr 1 km weit. Tage an denen wir nur gemütlich faul vor unserer Elsa sitzen, fallen uns schwer. Wir sind ja seit 4 Wochen unterwegs, jeden Tag gefahren….. Da werden wir das bei wunderschönem Frühsommerwetter schon schaffen. Es ist ja schließlich auch Wochenende.

Hier entsteht eine Strandbar

Die Betreiber geben richtig Gas, weil nächste Woche Eröffnung sein soll. Dann werden wir sicher zu den ersten Gästen gehören.

Mina chilled

Uwe lässt Hedwig die Insel erkunden. Erst aus der Luft kann man erkennen, wie wunderschön es hier ist.

Das ist das Dorf Koronisia mit dem Hafen.

Auf diesem Bild sieht man den Hafen und den Surf- und Kitestrand.

Schmale Nehrungen und Inselchen umschließen die Lagune von Koronisia.

Das ist auf diesem Bild besonders gut zu erkennen. Wir wissen nicht, wie das Ganze entstanden ist.

Pünktlich vor dem Mittagessen kommt Wind auf und wir wechseln die Seite.

Wir üben mit unserem Hundenachwuchs ein paar Grundregeln und sind erstaunt, wie schnell sie lernt. Sie hört schon, wenn man sie ruft und macht “Sitz” und “Platz”, wenn sie mit Leckerbissen belohnt wird. Seit 2 Tagen hat sie scheinbar auch verstanden, dass man sein Geschäft vor der Tür erledigen muss.

Natürlich gehen wir noch oft mit ihr raus und führen sie nachts noch einmal vor die Tür.

Sie ist ausgesprochen verkuschelt und noch kann man sie auf den Arm nehmen.

Sie kann aber auch schon unser Wohnmobil verteidigen, wenn riesige Streuner uns “bedrohen”.

1 Paralia Fráchtis N 39° 0′ 39,3″ O 20° 55′ 30,9″
2 Paralía Koronisías N 39° 0′ 41,0″ O 20° 54′ 47,7″
3 Paralia Koronisia N 39° 0′ 48,8″ O 20° 54′ 57,8″

Strecke insgesamt: 1,6 km

Es geht nach Koronisia

Unser Übernachtungsplatz lag unten im Tal am Acheloos, aber unser Ziel für heute heißt Koronisia. Koronisia im Ambrakischen Golf ist unser Griechenland-Highlight. Wir haben es vor 5 Jahren zufällig entdeckt und sind seitdem verliebt in dieses vollkommen untouristische Inselchen.

Davor fahren wir noch an einem roten Backstein-Kirchlein aus dem 12.Jahrhundert vorbei.

Beim Verlassen der Berge passieren wir noch den See Pournariou in den der Acheloos mündet. Heute Morgen waren es in den Bergen nur 6°, mittlerweile sind es angenehme 18°. Die Fotos sehen wegen des blauen Himmels zwar hochsommerlich aus, aber es ist nicht wirklich heiß.

Natürlich müssen wir vorher noch in Arta einkaufen, weil es in Koronisia wirklich überhaupt keine Geschäfte gibt und außerdem müssen wir in Arta immer noch zum Café an der historischen Bogenbrücke.

Die Ursprünge dieser Bogenbrücke gehen schon auf das 12. Jahrhundert zurück, aber die Brücke stürzte immer wieder ein, bis der Baumeister eine geniale Idee hatte: er mauerte seine Frau in das Fundament ein. Seither steht diese Brücke, so sagt zumindest die Legende und das war immerhin bereits im 15. Jahrhundert.

Angeblich ist das die älteste Platane Griechenlands. Wie man sieht, braucht sie schon etwas Unterstützung.

Ohne Frappé können wir soviele Informationen natürlich nicht verkraften.

Ja und dann sind wir endlich da.

Totaler Traumstrand, oder?

Sanna und Mina brauchen sofort ein Fußbad.

Mona ziert sich noch ein bisschen.

Aber dann steht sie auch ganz alleine im Meer.

Endlich kann sich auch Minchen am Strand entspannen!

1 Acheloos Potamos N 39° 23′ 18,8″ O 21° 16′ 28,1″
2 Rote Kirche N 39° 21′ 16,8″ O 21° 11′ 9,6″
3 Gefýri tis Ártas N 39° 9′ 6,4″ O 20° 58′ 28,8″
4 Paralia Fráchtis N 39° 0′ 39,3″ O 20° 55′ 30,9″

Strecke insgesamt: 110 km

Durch die Täler des Portaikos und des Acheloos

Diesen Ausblick hatten wir aus unserem Schlafzimmerfenster am Morgen.

Nach dem Frühstück sind wir noch zum Paratiritirio (das hört sich lustig an, heißt aber nur Aussichtspunkt) hinauf gestiegen.

Uwe liebt Wasserfälle und weil wir jetzt schon einmal in den Bergen sind, werden wir sicher einen finden. Das Wetter ist noch ein bisschen durchwachsen. Erst einmal fahren wir an den See Limnis Plastiras und machen Station an einer Einstiegsstelle für Paddelboote.

An diesem See schauen wir uns noch einen zweiten Stellplatz an, der allerdings ein bisschen überschwemmt ist.

Unsere geplante kurze Strecke durch die Berge können wir wegen katastrophalen Straßenschäden nicht nehmen und Navis sind ja bekanntlich uneinsichtig, aber wir schaffen es trotzdem nach Pyli zu kommen, mit einem kleinen Umweg von 20 km.

In Pyli gab es vor 5 Jahren noch eine geniale Mühlenkneipe. Wir haben diese Kneipe geliebt, weil jeder ein Inselchen für sich hatte. Ob sie Corona oder der Flut im letzten September zum Opfer gefallen ist, wissen wir nicht. Es sieht jedenfalls nicht so aus, als ob es bald wieder losgeht.

Der Portaikos ist nur noch ein schmales Rinnsal, aber letztes Jahr im September hat er verheerende Verwüstungen angerichtet.

Mona ist noch sehr zurückhaltend im Umgang mit Wasser.

Also müssen wir unseren Frappé in der Kneipe an der alten Steinbrücke trinken. Da ist es auch total nett, aber die Inselchen spuken halt durch unseren Kopf.

 

Mona meistert ihren ersten Kneipenbesuch souverän.

Nach der Mittagspause geht es durch die Berge Richtung Arta. Nach knapp 10 km halten wir endlich an einem Wasserfall: Katarráktis Palaiokarya.

 

Durch den Starkregen vom letzten September kam es an vielen Stellen zu Erdrutschen und manche Straßen existieren überhaupt nicht mehr oder haben Riesenlöcher. Aus diesem Grund brauchen wir mehrere Anläufe, bis wir einen Übernachtungsplatz gefunden haben. An der Hängebrücke über den Archeloos gefällt es uns gut.

 

 

 

Die Trageseile der Hängebrücke sind noch intakt, es fehlen nur ein paar Trittbretter.

 

Unsere neue Mitfahrerrin erweist sich als coole Socke und macht alles mit.

1 Paratiritirio Limnis Plastira N 39° 14′ 14,8″ O 21° 44′ 14,5″
2 Portaikos Bogenbrücke N 39° 27′ 37,4″ O 21° 36′ 0,9″
3 Katarraktis Paleokarya-Bogenbrücke N 39° 25′ 52,0″ O 21° 31′ 39,0″
4 Acheloos Potamos N 39° 23′ 18,8″ O 21° 16′ 28,1″

Strecke insgesamt: 146 km

Karditsa

Um 9 Uhr schon 17° und Sonnenschein! Da haben wir gleich gute Laune.

Nach einem kurzen Strandspaziergang in Nei Pori, unserem Übernachtungsplatz, fahren wir in Richtung Karditsa. Karditsa kennt wahrscheinlich niemand. Es ist eine Stadt mit 56.000 Einwohnern im Landesinneren und eher unbedeutend, aber wir haben dort heute Mittag um 15 Uhr eine Verabredung mit der Griechin Evi, die für den Tierschutzverein in Griechenland arbeitet. Wir erleben ja immer wieder die traurige Situation der Streuner im Land und haben selbst eine ehemalige griechische Streunerin aufgenommen. Bereits letztes Jahr haben wir gesagt, dass wir einen Hund aus Griechenland mitnehmen wollen. Aber den richtigen Hund zu finden, ist nicht so einfach. Bei Sanna war das wohl ein Glücksfall für alle Beteiligten. Wir wollten ja eigentlich eine junge Hündin und die, die wir gesehen haben, waren oft nicht davon zu überzeugen, dass wir nichts Schlechtes im Schilde führen. Auf Limnos hatten wir die Seite eines Dog-Shelters entdeckt, das aber überhaupt nicht existierte und dabei stießen wir zufällig auf die seriöse Vermittlung in Karditsa.

Weil wir viel zu früh da sind, wollen wir noch eine Kapelle anschauen. Die Kapelle ist wunderschön, aber die Wallfahrer, die in Busladungen kommen, glauben an die heilende Kraft eines Saftes, der aus den Bäumen austritt, wenn man die Rinde kreuzförmig einritzt.

Das können wir nicht nachvollziehen, aber viele Griechen schwören darauf.

Die Kapelle des heiligen Nikolaus (Agios Nikolaio) ist mit wunderschönen Fresken und Ikonen verziehrt.

Hier liegen die Gebeine des Märtyrers.

Als wir bei diesem Wallfahrtsort sind, bestellt uns Evi, die Tierschützerin zum Lidl in Karditsa und wir lernen Mona kennen und ganz schnell ist klar: sie passt zu uns.

Nach Tierarztbesuch und allen Formalitäten fahren wir in die Berge. Der Abschied von ihrem Rudel fällt Mona anfangs sichtlich schwer, aber schnell erweist sie sich als souveräne Junghündin.

Eine total souveräne Maus.

Wir müssen den Hut ziehen vor den griechischen Tierschützerinnen. Mit viel Tierliebe machen sie aus armen Welpen mit traurigen Lebensgeschichten vergnügte Lebewesen.

Unser Stellplatz in den Bergen ist wirklich atemberaubend! Wir stehen bei einem Observatorium oberhalb des Limni Plastira.

1 Paralia Nei Pori N 39° 58′ 27,7″ O 22° 39′ 49,6″
2 Ierá Moní Agíou Nikoláou N 39° 30′ 12,5″ O 22° 16′ 26,0″
3 Tiere in Not Griechenland e.V. N 39° 22′ 35,7″ O 21° 56′ 29,0″
4 Paratiritirio Limnis Plastira N 39° 14′ 14,8″ O 21° 44′ 14,5″

Strecke insgesamt: 166 km

Letzter Tag an der Ägäisküste

Es gäbe auf unserer Strecke in südliche Richtung schon noch einiges zu sehen, aber da spielt heute ausnahmsweise das Wetter so gar nicht mit.

Deltamündung des Vardar/Axios

Auf dem Olymp sieht man heute vermutlich überhaupt nichts und einen Strandstopp? Wohl auch nicht das Richtige für heute. Wir besuchen erst mal nach 30 km eine weitere kleine archäologische Stätte bei Pydna. Pydna war in der antike eine bedeutende Hafenstadt, aber es fanden dort noch keine intensiven Grabungen statt. Bisher wurden lediglich Grabstätten mit Beigaben aus der Bronzezeit, ein paar Mauern einer byzantinischen Kirche und Werkzeuge freigelegt. Ein netter Herr erklärt uns alles ganz genau und möchte keine Bezahlung dafür.

Ölmühle

Wie so oft in Griechenland liegen solche Ausgrabungsstätten einfach am Wegesrand und der Besuch ist kostenlos.

Zur Aufbewahrung von Vorräten

Zisterne

Anschließend suchen wir uns ein schönes Plätzchen auf den Klippen und laufen an den Kiesstrand.

Wir kommen auch noch an der Burg von Platamonas vorbei, aber die sieht heute eher aus, wie ein schottisches Schloss im Nebel. Da müssen wir ein anderes Mal hin.

24 km weiter südlich wollen wir uns einen weiteren Strandparkplatz ansehen und noch nicht in die Berge abbiegen, weil dort die Regenwolken länger hängen bleiben. Der Strandparkplatz ist jetzt in der Nebensaison durchaus in Ordnung, für die Hauptsaison ist er wohl eher nichts. Aber für heute bleiben wir erst einmal hier. Außer uns ist niemand da, vielleicht weil jemand auf P4night geschrieben hat, dass hier nackte Männer in den Dünen liegen. Es mag am schlechten Wetter liegen, aber wir haben keine Nackten, aber auch keine bekleideten Menschen gesehen.

Morgen fahren wir dann noch 110 km nach Karditsa, weil wir eine Verabredung mit dieser kleinen Maus haben.

Sie heißt Mona und wurde neben ihrer toten Mama gefunden. Wenn sie Sanna als Ersatz akzeptiert, nehmen wir sie mit.

1 Axios Nationalpark N 40° 31′ 40,6″ O 22° 40′ 33,1″
2 Ancient Pydna N 40° 23′ 50,4″ O 22° 37′ 1,0″
3 Litochoro N 40° 7′ 31,2″ O 22° 33′ 12,2″
4 Paralia Nei Pori N 39° 58′ 27,7″ O 22° 39′ 49,6″

Strecke insgesamt: 103 km

Rückwärts um Thessaloniki herum

Heute Nacht wurden wir von extrem lautem klagenden Geheul geweckt. Wölfe? Kann das sein? Nachdem wir es gegoogelt haben, wissen wir es waren Goldschakale.

Und heute Morgen haben uns dann die Möwen mit ihrem lautem Kreischen geweckt.

Der Grund für diese ganze Aufregung in der Vogelpopulation waren die Fischer, die ihre Netze geleert haben. Da kann es natürlich immer sein, dass etwas für hungrige Schnäbel abfällt.

Heute Morgen kann man den schneebedeckten Olymp ohne Wolken sehen. Kein Wunder, dass dort noch Schnee liegt. Er ist immerhin 2900 m hoch.

Heute wollen wir wieder Thessaloniki umfahren. Parken und Besichtigung mit Wohnmobil ist einfach nicht möglich, dachten wir ursprünglich. Eine Möglichkeit haben wir allerdings jetzt entdeckt. Wenn man das Fahrzeug auf dem Betriebsgelände eines Campingbedarfs abstellt und mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt fährt, ist es dort extrem sicher. Wir halten bei dem Laden kurz, weil er extrem gut sortiert ist und Carmens Stuhl in den letzten Zügen liegt. Und dann nutzen wir die Annehmlichkeiten: Wäsche waschen, V/E und ausgiebig heiß duschen. Stühle haben wir natürlich auch gekauft.

Nach unserem Großputztag geht es in den Axios Nationalpark zu einer kleinen Kapelle. Man muss sich schon ein bisschen wundern, wieso das hier ein Nationalpark sein soll, der auch noch mit EU-Mitteln gefördert wurde. Hier ist es nämlich recht zugemüllt. Es gibt sehr viele Fischerboote, Ruinen und Hüttchen entlang des Flussufers, die in schlechtem Zustand sind. Das ist ein Übernachtungsplatz, mehr nicht. Noch einmal werden wir hierher sicherlich nicht fahren. Aber wir haben hier andere nette Wohnmobil-Fahrer kennengelernt und es ist ja auch einmal schön, Erfahrungsaustausch zu betreiben.

1 Schiffswrackstrand N 40° 22′ 35,0″ O 22° 53′ 48,6″
2 Zampetas Campingzubehör N 40° 30′ 9,2″ O 22° 58′ 15,5″
3 Axios Nationalpark N 40° 31′ 40,6″ O 22° 40′ 33,1″

Strecke insgesamt: 89 km

Es geht wieder zurück

Ja, leider, leider…

Das war unser Übernachtungsplatz. Leider kein Sandstrand, aber dafür hatten wir ihn für uns alleine.

Diese junge Dame hat uns nach allen Regeln der Kunst versucht dazu zu bewegen, sie mitzunehmen. Wir haben sie noch ein bisschen mit Futter versorgt und sie dann schweren Herzens ihrem Schicksal überlassen.

Wir sind wieder auf dem Heimweg. Wir haben zwar noch 3 Wochen vor uns, aber unsere täglichen Fahrstrecken halten sich ja im Rahmen, weil Mina nicht gerne fährt und die Elsabesatzung ja auch etwas erleben will. Es geht also erst einmal an einen See im Landesinneren, den Volvisee. Hier ist es extrem ruhig und entspannt.

Und weil wir sowieso auf den Spuren von Paulus wandeln bzw. fahren, halten wir an einem antiken Bad.

Natürlich mit Fußbodenheizung

Paulus ist nämlich im Jahr 50 nach Christus von Philippi nach Thessaloniki gelaufen und hat immer wieder gepredigt und vermutlich auch gebadet. Wir brauchen mit Elsa nur eine gute Stunde für diese Strecke, das war bei Paulus vermutlich nicht ganz so entspannt.

Im Schatten dieses Baumes soll er gepredigt haben. Der Baum ist zwar alt, aber 2000 Jahre alt sicher nicht.

Danach braucht Mina ihre Achtsamkeits-Meditation am Ufer des Volvisees, dem zweitgrößten, natürlichen See in Griechenland.

Diese spezielle Technik nennt sich toter Hund

Wir lesen zur Entspannung.

Danach fahren wir noch einmal zum Schiffswrack-Strand. Letztes Wochenende waren hier nur Familien mit Kleinkindern und Sonnenschirmen. Heute ist der Strand in der Hand der Kiter und Surfer. Es ist nur 18° und windig. Wirklich extrem windig, 7 bis 8 Beaufort! Starke Brandung! Da lesen wir lieber, das ist uns doch zu gefährlich. Wir sind ja auch keine 20 mehr.

Schiffswrack

Die Möwen lauern, dort wo die Wellen brechen. Scheinbar lassen sich dort die Fische leichter fangen.

Wir hatten über diesen Strand im Internet viele Horrormeldungen gefunden. Wir sind zum 3. Mal hier und sind immer wieder begeistert.

Heute ist der Olymp leider etwas in den Wolken verschwunden.

Nachdem der Wind aufgehört hat, bedienen sich die Möwen an den aufgespannten Fischernetzen.

1 Paralia Akropotamos N 40° 43′ 7,7″ O 24° 3′ 19,1″
2 Loutra Nea Apollonia N 40° 38′ 36,6″ O 23° 29′ 22,4″
3 Limni Volvi N 40° 39′ 56,6″ O 23° 21′ 50,4″
4 Schiffswrackstrand N 40° 22′ 35,0″ O 22° 53′ 48,6″

Strecke insgesamt: 147 km