Eingang zur Unterwelt

Nach morgendlichem Urlaubsgetrödele fahren wir nach Gliki zum Acheron. Wenn man dieses glasklare Flüsschen sieht, kann man sich kaum erklären, warum man hier früher den Eingang zum Hades wähnte. Der Acheron fließt heute auch im Frühsommer recht gemäßigt in seinem Bett, allerdings soll das in der Antike anders gewesen sein. Hier war angeblich eine riesige dampfende Sumpflandschaft und man wurde von einem Fährmann ins Totenreich gebracht.

Immer wieder kommt aus Felsspalten und Erdlöchern laut gurgelnd neues Quellwasser hinzu.

Mina interessiert das herzlich wenig, aber Sanna schwimmt mit uns flussaufwärts.

Nach einem kleinen Mittagessen machen wir uns auf den Weg ins Pindosgebirge und entdecken unterwegs noch das Amphitheater von Dodoni mit der Möglichkeit, das Eichenorakel zu befragen. Das haben hier in vorchristlicher Zeit die Priester genutzt und aus dem Gewispere der Blätter irgendwelche Weisheiten herausgehört.

Auf den Stellplatz vor die Kirche in Meliggoi hätten wir uns normalerweise nicht getraut, aber angeblich ist das erlaubt.

Und in dem absolut verschlafenen, griechischen Bergnest scheint sich keiner an uns zu stören oder sich über uns zu wundern. Wir werden lediglich gefragt, ob wir Touristen sind und das erklärt dann scheinbar alles. Touristen? Ach so! Na, dann! Alles klar! Ja, da muss man anderswo noch etwas an Toleranz nachholen. Bei uns zu Hause würden das viele Leute nicht so locker sehen, zumal die Deutschen im 2. Weltkrieg hier in Griechenland viel Unheil angerichtet haben.

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