Zurück durch’s Landesinnere

Nachdem wir gestern Abend noch nach Stellplätzen auf dem Pillion bei Google Maps Ausschau gehalten haben und es heute trüb ist, wollen wir weg von der Ägäis. Der Pillion ist einsam und sehr schön, aber auch sehr bergig und unwegsam. Von einer Bucht zur nächsten, Luftlinie 600 m, braucht man mit dem Wohnmobil eine ganze Stunde. Das hat zwar den Vorteil, dass wir heute Nacht die einzigen Touristen hier waren und wir lieben solche Plätze, aber andererseits hemmt die felsige Landschaft unseren Entdeckungsdrang. Unser ursprünglicher Plan war es zu einem einsamen Bergsee zu fahren, aber dann wollten wir noch schnell eine Abkühlung in der Mühlenkneipe zu uns nehmen und sind dann hier hängen geblieben.

Man steht hier im Schatten großer Bäume am Ufer des Portaikos Potamos.

Die Wasserlandschaft der Mühlenkneipe ist einfach genial.

Jetzt haben wir auch noch entdeckt, dass es hier nicht nur Frappé sondern auch leckere Smoothies gibt und dass man hier auch noch in der Hängematte liegen könnte. Was will man mehr?

Paralia Melani

Wir fahren weiter nach Norden zu unserem Übernachtungsplatz am Paralia Melani, einem feinsandigen Strand, der nur leider keine Taverne hat. Aber zum Glück haben wir ja eben noch bei einem Gemüsehändler unsere Vorräte für 1,70 € aufgestockt. Als Vegetarier lebt man hier auch sehr günstig.

Hier stehen seltsame Felseninselchen im Wasser.

Tagsüber sind hier viele Griechen, weil heute in Griechenland Pfingstmontag ist. Abends haben wir den ganzen Strand für uns alleine.

Und Uwe musste wieder einmal die Unterwasserwelt erkunden.

Pillion Ostküste

Das Meer in Agia Kiriaki ist so glasklar, dass Uwe schon am frühen Morgen ein Bad nehmen muss.

Nachdem wir jetzt 2 Tage in Agia Kiriaki an der Südspitze der Pillion Halbinsel verbracht haben, zieht es uns nun wieder weiter an der Ostküste entlang in nördlicher Richtung. Unser nächster Platz, Paralia Lyri, liegt gegenüber der Sporadeninsel Skiathos.

Natürlich gibt es auch hier eine schöne Taverne mit Meerblick und glasklares Wasser.

Carmen geht ja nur dann ins Wasser, wenn der Boden wie in einem Pool gefliest ist. Mit den großen Kieselsteinen ist das annähernd der Fall.

In Wirklichkeit ist hier aber gar nicht gefliest und es gibt sogar Tiere unter Wasser. Gut, dass Carmen das nicht gesehen hat.

Pillion erkunden

Wir fahren weiter nach Süden, um die Halbinsel zu erkunden. Wir sehen Delfine durch das kristallklare Wasser springen, aber die sehr engen Buchten mit vorgelagerten Inselchen locken uns nicht.

Das ist uns alles zu eng. Aber auch auf der anderen Seite der Halbinsel, die Euboä zugewandt ist, finden wir das Meer immer noch zu seeähnlich. Hier bleiben wir erstmal stehen, in der Nähe des bezaubernden Fischerdorfes Agia Kiriaki. Wir kühlen uns im glasklaren Wasser ab,

machen ein Lesepäuschen und laufen dann in den Hafen, um unseren traditionellen Frappé zu trinken.

Griechische Hafenkneipen sind so großartig, die Farben des Meeres und die blühenden Bougainvilleaen. Man kann so wunderbar die Seele baumeln lassen, dass unsere Hunde es sogar aushalten können, wenn neben ihnen eine fremde Katze schläft.

Sanna und Mina gehen am liebsten durchs Wasser, weil man sonst so heiße Pfoten bekommt.

Anschließend schnorchelt Uwe noch ein bisschen durch die Bucht.

Und wie man an den Bildern sieht: Griechenland ist einfach wunderschön!

Weiter geht’s

Heute ist wieder einmal Großreinemachen angesagt und daher fahren wir östlich von Volos zu dem kleinen Campingplatz Hellas. Es ist nett hier im Olivenbaumschatten.

Die Sanitäranlagen und die Taverne sind sehr gepflegt, die Betreiberin Athene ist total zuvorkommend, aber es geht halt nichts über Freistehplätze. Nichtsdestotrotz braucht man ab und an eine Grundreinigung und leider gibt es in Griechenland keine Entsorgungsmöglichkeiten, wenn man nicht auf einen Campingplatz geht. Das ist wirklich bedauerlich, weil es sicher viele Wohnmobile dazu verführt, das Abwasser illegal zu entsorgen.

Das Meer sieht hier aus wie ein großer See.

Am Abend gönnen wir uns leckere griechische Kleinigkeiten in der Campingplatztaverne mit Blick auf die Bucht.

Genug Berge

Nach 5 Tagen in den Bergen zieht es uns jetzt wieder ans Meer. Zuerst müssen wir allerdings noch der urigen Mühlenkneipe einen Besuch abstatten. In Griechenland gibt es ja viele witzige, gemütliche Kneipen, aber so etwas haben wir noch nicht gesehen. Mit Hilfe des alten Mühlrads wurde hier nicht nur Strom erzeugt, sondern auch die ganze Kneipe unter Wasser gesetzt. Man konnte also seinen Frappé auf kleinen Inselchen zu sich nehmen und gleichzeitig die Füße ins Wasser halten. Die Griechen wissen wirklich, wie man es sich bei sommerlichen Temperaturen gut gehen lässt.

Danach fahren wir in Richtung Ägäis und finden bei Kato Polidendri ein traumhaftes Strandplätzchen, natürlich mit Taverne und Frappé.

Und man kann es kaum glauben, Carmen hat mit ihrem Temperatursensor im großen Zeh festgestellt, dass die Wassertemperatur in der Ägäis 2° wärmer ist als im Ionischen Meer und deshalb lässt sie sich zu einem Ganzkörperbad hinreißen.

Metéoraklöster

Unser Stellplatz am Bergsee von Metsovo war angenehm ruhig, wenn man einmal vom Froschgequake absieht.

Weil es hier so viele Frösche gibt, können die Störche den hungrigen Nachwuchs schnell satt bekommen.

Von Metsovo aus fahren wir über Kalambaka zu den Metéoraklöstern. Hier ist natürlich ein Riesenrummel, aber einmal muss man diese einzigartige Landschaft gesehen haben. Vor rund 60 Millionen Jahren entstand das Antichasia-Gebirge, dessen südwestliche Ausläufer in Metéora steile Sandsteinfelsen bilden. Diese haben teils bizzare Formen angenommen und ragen wie die Finger eines Gottes hunderte Meter in die Höhe. Auf ihnen errichteten Mönche zwischen dem 10. und 16. Jahrhundert insgesamt 24 Klöster, die sie teilweise aus den Felsen herausmeißelten. Von dieser Bebauung stammt auch der Name der Region: “Metéora” heißt so viel wie “in der Höhe schweben”, was insbesondere bei Nebel und tiefhängenden Wolken greifbar wird, wenn die Felsen verdeckt sind und die Heiligtümer in der Luft zu schweben scheinen. Sie gehören mittlerweile zum Unesco-Weltkulturerbe.

Wir sehen uns alle Klöster nur von außen an, weil uns erstens die Bekleidungsvorschriften (Frauen nur in Röcken, Männer nur in langen Hosen) und zweitens der Rummel mit den Busladungen mit Touristen stört. Angeblich fehlt mittlerweile der Mönchsnachwuchs und viele Männer im schwarzen Gewand die die Klöster bevölkern, sind in Wirklichkeit Studenten. Es sieht schon sehr beeindruckend aus, wie die Gebäude auf winzigen Felsnadeln kleben, die senkrecht aus der Ebene aufragen. Man kann sich kaum vorstellen, wie die ersten Einsiedler da hoch geklettert sind. Was bis etwa 1920 noch ein beschwerlicher Aufstieg war. Denn bis dahin waren die Klöster nur über Strickleitern zu erreichen, die bei Gefahr eingezogen werden konnten, um die Gebäude unzugänglich für Eindringlinge zu machen. Alte oder kranke Mönche wurden mit Seil-Aufzügen herauf und herunter gebracht — in mehr als 300 Metern Höhe ein lebensgefährlicher Transport.

In Agía Triada wurde sogar ein James Bond Film gedreht. In dem Film “In tödlicher Mission” stieg Roger Moore als 007 zum 1476 erbauten Kloster der Heiligen Dreifaltigkeit, zum Agía Triáda, hinauf. Dazu nutzte der Agent ganz klassisch die Strickleiter — obwohl es seit 1925 eine Steintreppe gibt.

Wir hatten zwar vor hier zu übernachten, aber wir bevorzugen ja ruhigere Gegenden und fahren weiter in Richtung Trikala. Bei Pyli finden wir an der alten Steinbrücke über den Portaikos Potamos einen ruhigen Übernachtungsplatz mit Taverne und machen es uns schon um 16:00 Uhr gemütlich. Das heißt, wir trinken in Ruhe einen Frappé und baden die Füße im Fluss.

Badegumpentour

Zunächst geht es von unserem Aussichtsplätzchen über Aristi zum Voidomatis. Hier ist das Wasser selbst Uwe zu kalt.

Anschließend fahren wir nach Papingo. Dort startet ein kleiner Spaziergang zu tiefgrünen Badestellen. Hier war Carmen selbst im August das Wasser noch zu kalt. Leider ist im Frühjahr das Wehr geöffnet und daher ist an Schwimmen nicht zu denken. Zur Abkühlung von außen reicht es aber.

Trotz niedrigem Wasserstand gibt es Gelegenheit zum Springen und Uwe schlägt dabei ganz schön Wellen.

Kneipsche Regeln sind eher was für Carmen.

Danach sehen wir uns Megalo Papingo an und platzen dort in eine Tauffeier. Kein Problem für die gastfreundlichen Griechen.

Sind das nicht niedliche Taufgeschenke? Leider haben wir keins abbekommen.

Zur Abkühlung von innen gehen wir in eins der kühlen Steinhäuser zum Frappé trinken.

Die Einwohner des Ortes geben sich wirklich viel Mühe alles ansprechend zu gestalten.

So gestärkt wollen wir uns noch die Steinbrücken bei Kipi ansehen. Der Bau der Brücken wurde damals durch private Spnsoren ermöglicht und sie trugen denn zum Dank dessen Namen. Auch die Heilige Mina hat den Bau einer Brücke finanziert.

Tata: die Brücke Agios Minas.

Sogar mit Frosch, aber Carmen wollte ihn nicht küssen, sie hat ja ihren Prinz schon gefunden.

Agios Minas

Steinbrücke von Kapitän Arkouda.

Dreibogige Plakidas Brücke.

In einem schattigen Eichenwald hinter Kipi erholen wir uns von der schweißtreibenden Besichtigung.

Uwe rette Mal wieder Schildkröten. Diese hier hat er beinah selbst überfahren. Der Panzer macht die Schildkröten im Gras fast unsichtbar.

Danach fahren wir zum Übernachten noch an einen kleinen Bergsee bei Metsovo, damit wir morgen näher an den Meteora Klöstern sind.