Bella Italia

Malvaglia Chiesa ist wirklich ein gutes Plätzchen. Morgens kann man leckere Kipferl beim Bäcker kaufen und zum ersten Mal nehmen wir uns auch die Zeit, das Innere des schönen Kirchleins, dessen Glockenturm aus dem 12. Jhd. stammt, anzusehen.

Dann geht es nach Fano an der Adria. Dort waren wir auch schon öfter und dort kennen wir auch, wie soll es anders sein, eine leckere Pizzeria, die die Pizza so dünn macht, dass sie mit der Schere geschnitten wird. Das Wetter an der Mittelmeerküste ist irgendwie nahtlos von Herbst in Hochsommer übergegangen. Vor genau 4 Wochen haben wir an der Côte Azur noch gebibbert, jetzt muss man Schattenplätze suchen und kann die lauen Sommerabende genießen.

Kurz vor Bologna legen wir eine Mittagspause im Schatten ein. Trotzdem sind wir um 17:00 Uhr in Fano und verschmähen dieses  Mal den kostenlosen Stellplatz im Ort weil wir lieber noch ein bisschen im Meer baden wollen.

Auch unsere “Scherenpizzeria” finden wir dieses Mal wieder, aber Pizza hatten wir ja erst gestern und Scheren haben wir auch keine mehr gesehen. Beim nächsten Mal müssen wir die Pizza aber nochmal probieren.

Im Gegensatz zu Marokko gibt es hier keinen Mangel an netten Kneipen und Restaurants! Schade, dass wir schon satt sind, denn nachdem wir selbst gekocht haben, stellen wir fest, dass es 50 Meter von unserem Stellplatz entfernt eine Superkneipe gibt, die einen verführerischen Duft verbreitet.

Neuer Versuch

Nachdem wir zu Hause alles geregelt haben und Oma auf einen Reha-Platz wartet, machen wir uns auf den Weg, um noch einmal ein paar Wochen mit unserer Elsa zu verbringen.

Heute soll es durch den Gotthard bis Malvaglia Chiesa gehen. Diesen Stellplatz bei einer Pizzeria haben wir vor einigen Jahren zufällig entdeckt und seitdem verbringen wir hier bei jeder Fahrt nach Italien oder Griechenland eine Nacht. Der riesige Pluspunkt dieses Platzes ist die leckere Pizza. Außerdem ist es von zuhause aus ungefähr 430 km entfernt und gut in einem halben Tag zu erreichen. Man ist schon mal durch den Gotthardtunnel und bis Italien sind es nur noch wenige Kilometer.

Die kleine Kirche von Malvalgia ist angeblich aus dem 12. Jahrhundert und mit einem Christopherusbild verziert. Das ist gut für uns, denn wie ihr ja alle wisst, ist Christopherus der Schutzpatron der Reisenden.

Wanderwege gibt es hier auch reichlich, aber damit kann man uns ja nicht locken.

Wieder nach Hause

Hier ist es nachts wunderbar ruhig und entspannt, obwohl die Temperaturen für Mitte Mai nicht wirklich angenehm sind.

Diese leider nicht lilagefleckte Kuh graste unmittelbar neben unserem Wohnmobil.

Wenigstens hat es aufgehört zu regnen, aber die Gipfel der Berge hängen immer noch in den Wolken, so dass es sich gar nicht lohnt ein Foto zu machen. Nach dem tollen Frühstücksbuffet treten wir wieder die Heimreise an. Uns steht noch einiges an Arbeit bevor. Solange ruht dann wieder unser Reisebericht. Wir haben uns viele Anregungen für zukünftige Reisen geholt. Vor allem die Fotos von Finnland im Winter und die Riesenradtouren haben uns beeindruckt. Es gibt noch viel zu sehen. Hoffentlich bald Mal wieder in Gesellschaft der beiden Schweizer.

Sue & Stef, vielen lieben Dank für die wunderbare Auszeit!

Trümmelbachfälle

Nach einem ausgiebigen Brunch fahren wir vorbei am Thunersee zu den imposanten Wasserfällen, die das gesamte Gletscherschmelzwasser von Eiger, Mönch und Jungfrau zu Tal befördern. Die Wassermassen haben sich einen höhlenartigen Einschnitt ins Gestein gegraben und stürzen tosend ins Tal. Man versteht kaum sein eigenes Wort. Wir haben uns schon viele Wasserfälle angesehen, aber der Trümmelbachfall ist ungewöhnlich, weil die Wassermassen (20 000 l/s) durch enge tief eingeschnittene Felsrinnen schießen.

Schade, dass es so regnerisch ist und daher die Landschaft nicht ihren ganzen Charme zeigen kann. Aber wenigstens hat das Regenwetter bei den Wasserfällen nicht so extrem gestört, weil sich auch bei Sonnenschein ein leichter Sprühregen bildet.

Anschließend geht es wieder zum Raclette essen zu Stef und Sue nach Hause. Wir wurden wirklich fürstlich verwöhnt. Von diesem Stellplatz verraten wir ganz egoistisch keine GPS Daten und auch auf Park4Night werden wir Stillschweigen bewahren, auch wenn er für Lage und Service die volle Punktzahl von uns bekommt.

Besuch im Emmental

Am Anfang unserer Reise haben wir die beiden Schweizer Sue und Stef in der Bretagne kennen gelernt. Wir haben dann die gleiche Tour gemacht und viel zusammen erlebt. Nach 4 Wochen mussten die Zwei noch einmal nach Hause, weil ihr Urlaub zu Ende war und wir haben unsere Tour fortgesetzt. Die Beiden haben unsere Tour dann im Internet weiter verfolgt, wir sind in Kontakt geblieben und jetzt wollen wir unsere Erfahrungen austauschen.

Daheim haben sich die Wogen ein bisschen geglättet, Oma wird gut versorgt und viel mehr können wir nicht tun. Daher ist Elsa heute wieder auf Tour.

Fahrt nach Norden

Direkt nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Wir versuchen möglichst wenig Maut zu zahlen und benutzen daher die A75, sie ist von Béziers bis Clermont-Ferrand kostenlos, mit Ausnahme des Viaducts von Millau (12€). Es handelt sich um eine ganz normale Autobahn, nur eben kostenlos. Wir bevorzugen diese Strecke auch, weil sie nicht so stark befahren ist und an der Gorge du Tarn vorbeiführt. Wir fahren genau 460 km bis Thiers. Hier ist ein kostenloser Gemeindestellplatz, sehr gepflegt mit Strom und schönen Spazierwegen.

Fazit Languedoc

Wir waren schon so oft zum Surfen hier, aber dieses Mal haben wir uns geärgert.

Reisezeit

Uns gefällt es hier vor allem in der Nebensaison. Im Frühjahr und Herbst ist es hier mild und sonnig, trotzdem gibt es oft Wind. Das ist genau die Mischung, die wir lieben.

Sehenswürdigkeiten

Uns hat immer die Mischung sehr gut gefallen aus windsicherem Surfrevier, befahrbaren Stränden bei Badewetter und Ausflügen in die Pyrenäen mit der Möglichkeit kleine Orte und Burgen zu besichtigen oder zu wandern und zu klettern.

Stellplätze

Die Stellplatzsituation war immer ausgezeichnet. Es gab offizielle Plätze am Etang und am Meer und Freistehplätze, die schon so etabliert waren, dass dort der Bäcker Brot geliefert hat. Man konnte die Plätze nach den eigenen Bedürfnissen wechseln und es gab auch gute Möglichkeiten zur Entsorgung des Abwassers. Mit einem Schlag ist nun alles anders. Es haben sich schon viele Stammgäste bei der Mairie beschwert, aber das wird wohl nichts ändern. Es gibt nur noch einen offiziellen Stellplatz am Etang und das war es . Leucate Plage, der Ortsteil am Meer verbietet sogar das Durchfahren für Wohnmobile und in La Franqui gibt es keine Möglichkeit mehr mit dem Wohnmobil irgendwo anzuhalten. In der Hauptsaison ist das vielleicht sinnvoll, aber zurzeit ist hier alles komplett ausgestorben. Die Ferienwohnungen stehen leer und viele Restaurants und Geschäfte haben geschlossen. Es sind nur einige unverdrossene Surfer und Kiter mit Wohnmobilen da und diese Gäste will man nicht.

Fazit: Wir haben versucht etwas Vergleichbares zu finden, aber es gibt nichts. Also müssen wir Abstriche machen und öfter in Le Goulet bleiben, obwohl dieser Spot uns nicht gefällt, oder nach dem Surfen in le Vignoble nach Fitou oder Eole fahren.

Etang de Bages

Peyriac de Mer ist ein durchaus sehenswertes Dörfchen, mit einem interessanten Lehrpfad auf Holzstegen.

Der See wurde bereits von den Römern zur Salzgewinnung genutzt. Das Wetter ist novembergrau, keine Spur von Frühling in Südfrankreich. Wir waren ja sonst immer schon Anfang April oder Ende Oktober hier und hatten immer Traumwetter. Daher haben wir eher befürchtet, dass es Mitte Mai bereits zu heiß sein könnte, aber davon kann keine Rede sein. Zurzeit sind es 20 Grad, es regnet nicht, aber eine dicke graue Wolkendecke hängt über uns.

Ursprünglich wollten wir ja noch einen Ausflug in die Pyrenäen oder Cevennen machen, aber ein Blick auf unsere Wetterapp hat uns belehrt, dass dort die dicken Wolken ihre Tropfenfracht verlieren. Das heißt, es ist Dauerregen angesagt und da macht eine Wanderung oder Paddeltour wirklich keinen Spaß.

Anschließend geht es auf Spotsuche. Zwischen Peryiac und Bages entdecken wir noch schöne Freistehplätze für Badewetter und hinter Bages machen wir dann eine Picknickpause am Surfspot.

Der Spot wäre in Ordnung, wenn nicht mittlerweile hier nachts ein Männerstrich wäre und das bringt immer eine Lärmbelästigung mit sich. Aber alles Andere in Richtung Gruisson kann man komplett vergessen. Lediglich der Wohnmobil-Stellplatz im Hafen für 9€ mit Duschen und V/E ist wirklich gut, aber was nützt uns das, wenn es keine guten Spots gibt?

Also kehren wir vorerst wieder nach Peryiac zurück, weil wir morgen noch einmal surfen wollen und La Palme für uns die beste Wahl ist.