Abschied vom Ebrodelta

Eigentlich sollten wir heute noch einmal die gleichen Bedingungen wie gestern haben, aber leider hatten sich die Meteorologen Mal wieder geirrt.

Zuerst Lesen stimmte ja noch, aber leider reichte es nicht fürs Surfen, nur für Uwes großen Kite.

Gut, dann werden wir morgen weiter nach Norden reisen.

Für den Sonnenuntergang kamen wieder viele hüpfende junge Menschen an den Strand, um Fotos zu machen. Uns erschließt sich immer noch nicht, was wir da verpasst haben. In unserer Jugend ging man höchstens zum Händchenhalten und Sundowner trinken an den Strand. Aber der Sonnenuntergang lässt sich davon nicht beeindrucken.

Und täglich grüßt das Murmeltier

Heute gibt es wieder das gleiche Programm, wie gestern: Lesen und Faulenzen am Strand, bis der Wind stark genug zum Kiten oder Surfen ist.

Uwe versucht noch einmal Sanna als Schlittenhund einzuspannen und dann sieht man schon wieder die ersten Kites am Himmel.

Wir surfen wieder bis in die Abendstunden und Carmens Problemmanöver Wasserstart scheint sich tatsächlich erledigt zu haben. Es klappt aus allen Segellagen und nachträglich versteht man gar nicht mehr, wo vorher das Problem lag.

Abends kann man hier den Superkitern vom Steg aus beim Posen zuschauen und verwunschene Prinzessinen beim Fotoschooting begutachten.

Uwe schaut mit seiner Liebsten vom Wohnmobil aus fasziniert zu.

Die Spanier überzeugen uns davon, dass man trotz Verbotsschildern hier problemlos übernachten könnte, also wagen wir es und genießen den Sonnenuntergang.

Wechselbäder

Ob das Wetter hier im Ebrodelta immer so wechselhaft ist oder ob es an der derzeitigen Wetterlage liegt, wissen wir auch nicht, aber heute hatten wir wieder das volle Programm. Morgens sah es zunächst nach einem Regentag aus, daher sind wir zum Entsorgen und Gastanken gefahren. Dann klarte es etwas auf und wir sind zum Strand zum Spazieren und Lesen gefahren. Das Wasser war spiegelglatt in der Lagune und kein Lufthauch war zu spüren.

Und weil dann so gar nichts los war, mussten wir ein bisschen Quatsch machen. Wir haben immer wieder Leute gesehen, die Hüpfbilder machen. Das wollen wir auch! Aber das ist gar nicht so einfach und der Sinn erschließt sich uns auch nicht.

Den Hunden war das schnell langweilig! Lieber als auf der schönen Uferpromenade an der Lagune zu liegen, wollen sie am Strand herumrennen.

Und dann plötzlich um 17.00 Uhr fährt der Wind in Sekundenschnelle von Null auf 25 Knoten hoch. Carmen war mit dem 4.3 überpowert, schaffte aber wieder mehrere Wasserstarts, ohne langes Schwimmen, einfach Rigg aus dem Wasser und los geht’s. So hatte sie sich das immer vorgestellt!

Uwe konnte mit 5.3 sogar springen, leider gibt es davon kein Foto. Also letztendlich noch einmal ein Super Tag.

Die Qual der Wahl

Heute Morgen schien endlich die Sonne und es war trotzdem Wind. Also schnell vom Casa de Fusta zum Trabucadorstrand.

Die Flamingos lassen sich davon nicht aus der Ruhe bringen.

Carmen entdeckte in der angeblich überall stehtiefen Lagune ein Loch und musste endlich unter Beweis stellen, dass sie tatsächlich Fortschritte beim schwimmend Ausrichten des Bretts gemacht hat. Es besteht also noch Hoffnung, dass sie das Lernziel des Sabbatjahrs erreicht. Zumindest haben heute mehrmals hintereinander die Wasserstarts geklappt.

Dann probiert Uwe fast die gesamte Segelpalette durch. Mit 6.7 und 5.3 geht es los und ganz zum Schluss versucht er es noch mit 4.3. Auch er hat mittlerweile festgestellt, dass bei Südwind wohl sehr viel mehr Wasser in der Lagune läuft, außerdem Wellen entstehen und nicht nur Carmen in schwarzen Löchern verschwindet.

Zum Schluss geht Carmen mit 4.3 aufs Wasser, Uwe mit 5.9, beide überpowert, aber irgendwann muss das Umriggen ja aufhören. So oft haben wir uns wohl noch nie bei der Segelgröße verschätzt, aber neue Reviere haben oft so ihre Tücken.

Endlich wieder Strandwetter

Sanna musste für die spanischen Nachbarskinder ihre ganzen Tricks vorführen.

Die Wetterapp hatte Recht, es scheint die Sonne. Nach dem Frühstück fahren wir zum Trabucadorstrand, damit wir schon gerüstet sind, wenn die Nachmittagsthermik kommt. Zuerst ist noch einmal Wetter für Strandspaziergänge. Die Strände im Ebrodelta sehen untypisch für Spanien aus. So riesig, wild und unbebaut. Mehr wie Strände in der Camargue oder in Dänemark.

Wir hatten die Hoffnung auf einen Windhauch schon aufgegeben und Uwe versuchte mehrmals den Leichtwindkite dazu zu überreden, am Himmel zu bleiben. Für ein halbes Stündchen war es dann ideal und dann um 18.30 kam noch ein richtiges Stürmchen auf. Da war Carmen allerdings schon geduscht und konnte sich nicht mehr überwinden. Uwe wollte es unbedingt noch wissen und pumpte den kleinen Kite auf und wupps kaum war der Kite am Himmel, war der Spuk vorbei. Manchmal zahlt sich Bequemlichkeit doch aus. Carmen hat sich nicht noch einmal ins Salzwasser gestürzt und riecht immer noch frisch geduscht.

Kultur und Wäsche

Heute musste, hoffentlich zum letzten Mal, ein Schlechtwetter-Programm aus dem Hut gezaubert werden. Es ist nicht nur eiskalt und regnerisch, sondern auch noch windstill. Nach dem Einkaufen gehen wir ins Ecomusé und fragen die netten Damen dort auch gleich nach einem Waschsalon. Im Internet haben wir nämlich nichts gefunden. Das Tagesprogramm ist gerettet. Erst haben wir uns das Museum angeschaut und uns über den Reisanbau hier informiert. Der Reis gedeiht nur auf permanent überfluteten Feldern. Das ist auch der Grund, warum man nur im Frühjahr hierher kommen kann, wenn man nicht von Moskitos gefressen werden will.

Außerdem kann man noch die einheimischen Vögel und Fische und anderes Getier bewundern.

Carmen ist heilfroh, dass sie von diesen fürchterlichen Monstern durch eine Glasscheibe getrennt ist. Sie will gar nicht daran denken, dass solche Tiere unter ihren Füßen herumplanschen. Laut der Informationstafeln gibt es Fische im Ebro-Delta, die bis zu 2 Meter groß werden.

Anschließend geht es zum Waschsalon. Ratzfatz ist die Wäschekiste wieder leer und wir sehen uns einen ebenfalls kostenlosen Stellplatz inmitten der bereits gefluteten Reisfelder an.

Eisige Temperaturen

Heute ist es wieder genauso kalt, wie gestern. 16 Grad, aber durch den starken Wind fühlt es sich erheblich kälter an. Carmen will sich das nicht noch einmal antun, zumal der Neo noch komplett nass und eisig ist. Es gehört schon Überwindung dazu den Neo anzuziehen. Uwe scheint noch einmal Spaß zu haben. Gut, der Wind ist sehr gleichmäßig und trotz des starken Windes bildet sich keine Windwelle. Das Wasser ist wunderbar glatt gebügelt. Allerdings sind heute schon mehr harte Kerle auf dem Wasser.

Die Mittagspause muss man dringend zum Aufwärmen nutzen, von außen die warme Luft im Wohnmobil und von innen mit Latte Macchiatto.

Und auch Sanna hatte ihren Spaß beim Ostereiersuchen.

Wir sehen aber schon das Licht am Ende des Tunnels, übermorgen soll es wieder warm werden.

Innerer Schweinehund überwunden!

Auch wenn das Wetter ganz furchtbar ist, kann man sehen, dass es hier landschaftlich sehr schön ist. Keine Hochhäuser weit und breit! Riesige unberührte Strände!

Also heute war es wieder genauso eisig wie gestern. Frühling am Mittelmeer stellt man sich anders vor. Aber man kann ja nicht nur lesen oder vor sich hindösen, wie unsere Hunde. Außerdem gibt es 30 Knoten! Nicht in Carmens Strickzeug, sondern in Trabucador. Heute trauen wir uns zum Spot zu fahren. Wozu haben wir Allrad?

 

Normalerweise ist das ein festgefahrener Sandstreifen zwischen Meer und Lagune, den alle Autos als Straße benutzen. Durch das aufgewühlte Mittelmeer drückt sich jetzt das Wasser in Richtung Lagune durch und außer uns hat sich heute kaum einer getraut, die “Straße” zu benutzen. Auch gut! So hatten wir einen riesigen Strand ganz für uns alleine.

Uwe hat Spaß mit dem 4.3er. Carmen testet das neue Weihnachtsgeschenk ein 3.0er, aber nach ein paar Schlägen und einem Tauchgang im Regen wird ihr das zu ruppig. Nur Uwe hält in der Kälte tapfer durch.

Sturm und Regen

Zum Glück haben wir uns gestern Abend noch in den Windschatten der Ferienwohnungen gestellt. Es waren für die Nacht 40 Knoten und ein Gewitter gemeldet. Da muss man nicht unbedingt auf den Klippen stehen. Zum Frühstück fahren wir dann zu den Aussichtsplätzen.

Dieser Platz wird bei Park4Night total gehypt und es scheint Leute zu geben, die ihren gesamten Urlaub dann hier verbringen. Dieses Campingverhalten macht solche Plätze über kurz oder lang kaputt. Wir verstehen das wirklich überhaupt nicht. Wir parken an solchen Plätzen für eine Nacht und dann ziehen wir weiter. Und wenn es superschön ist und wir surfen wollen wechseln wir trotzdem täglich unseren Standort, um Anwohner nicht zu ärgern.

Wir wollen heute ins Ebrodelta. Auch wenn das Wetter schlecht ist, wollen wir uns die Surfbedingungen anschauen. Leider ist dann durch den starken Wind das Meer so aufgewühlt, dass man nicht zum Surfspot fahren sollte. Also laufen wir mit den Hunden zu Fuß.

Die Surfbedingungen sind eigentlich großartig, 18 Knoten, stehtiefes glattes Wasser, aber uns ist es zu kalt. Ja! Man höre und staune! Uns ist es zum Surfen mal zu kalt! Das kommt wirklich selten vor.

Und nun die schlechte Nachricht für alle Kinder. Der Osterhase bringt in diesem Jahr nichts. Wir wurden Zeuge seines traurigen Ablebens. Ein Podenco hat ihn erwischt. Eigentlich weiß ja jeder, dass Podencos jagen und schnell sind wie der Blitz, aber sein Besitzer hat ihn nicht angeleint, auch danach nicht.

Dann suchen wir uns ein Picknick-Plätzchen am Strand für uns ganz alleine. So etwas Tolles gibt es hier im Ebrodelta, davor müssen wir allerdings auch wieder überflutete Bereiche überqueren.

Es gibt hier riesige befahrbare Strände, fast so wie in Dänemark.

Damit man sich das Ganze besser vorstellen kann, hier eine Luftaufnahme:

Zum Abschluss des Tages wollten wir zu den traumhaften Stränden von Riumar. Dort waren wir vor 5 Jahren komplett alleine. Allerdings drohen einem jetzt Geldstrafen beim Übernachten und alles ist mit PKW zugeparkt.

Ein offizieller Stellplatz ist wegen Sandverwehungen nicht mehr anfahrbar. Also fahren wir zurück nach Deltebre auf einen Stellplatz am Ebro dicht bei einer Brücke.

Und böse Zungen können ab sofort behaupten, dass wir schon so herunter gekommen sind, dass wir unter der Brücke schlafen müssen.