Ein Wochenende im Himmel

Nein, nicht im 7. Himmel, leider muss ich alleine an die Ronneburg zum Gleitschirmkurs fahren. Wir hatten nach über 1 Jahr Coronapause endlich wieder eine Einladung von unserer BT-Clique. So schwer es mir fällt, die Einladung nicht anzunehmen, aber ich hatte für dieses Wochenende den Gleitschirm-Grundkurs bei Hot Sports gebucht. Und so geht es am Freitag gegen 19:00 Uhr los Richtung Hessen. Übernachten wollte ich auf dem Stellplatz am Freibad in Büdingen, ganz in der Nähe der Ronneburg. Und ich hatte Glück, als ich gegen 21:00 Uhr dort ankam, war gerade noch der letzte Platz frei. Also, schnell geparkt, zuhause angerufen und gesagt, dass ich ohne Problem angekommen bin und schon wollte ich mit den Hundis eine Runde drehen. Normalerweise eine der ersten Handlungen, wenn wir an einem Stellplatz halt machen. Aber nicht nur Carmen ist zuhause geblieben, nein auch die 2 Hundis. Was mach ich jetzt bloß mit der vielen freien Zeit? Ganz klar, früh ins Bett gehen, denn die nächsten 3 Tage darf ich an der Ronneburg den Hang immer wieder zu Fuß hochlaufen, das wird anstrengend!

1 Saarbrücken
2 Freibad Büdingen N 50°17’26,9″ O 9°7’27,4″

Nachbesserung

Bereits in Holland haben wir einen Termin bei der Firma Woelcke vereinbart, weil es immer wieder aus unserer Dachklimaanlage und den Deckenlampen tropft. Heimsheim ist von uns aus zwar nur 200 km entfernt, aber leider auf einer ziemlich staubelasteten Strecke. Aus diesem Grund reisen wir schon einen Abend vor dem Werkstatttermin an und verbringen die Nacht in Mühlhausen.

1 Saarbrücken
2 Sportplatz Mühlhausen N 48° 48′ 5,2″ O 8° 49′ 46,1″

Böiger Levante

Schon seit Tagen ist es angekündigt. Eine Woche heftiger Wind! Carmen versucht Masttechnik in der Brandung mit dem 3.75, Uwe surft mit 4.8 muss dann aber auf 4.3 umriggen. Ein heftiger Kampf! Und so soll das jetzt eine Woche lang bleiben. Aber zum Glück gibt es die Lagune in der man bei etwas weniger Wellen das Material zusammenpacken kann.

 

Wieder kommt ein kleiner Welpe zu Besuch. Ein junger Mann aus Montenegro hat diesen süßen kleinen Fratz gefunden.

Weil es so eine schöne Vollmondnacht ist, sind wir von den Nachbarn zu einem Outdoor-Kinoabend eingeladen worden. Gezeigt wird die Entstehung des Kitesurfens in den 90ern, mal gespannt, was das wird.

Muscheln suchen

Voller Vorfreude auf den Wind stehen wir heute etwas früher auf, immerhin erst 8:30. Hundespaziergang, Frühstück, Hausarbeit, alles haben wir zügig hinter uns gebracht um aufs Wasser zu kommen. Aber als wir dann an die Lagune zum Windmessen gehen, tritt Ernüchterung ein: nur ein laues Lüftchen weht heute von den weißen Dünen zu uns herüber. 3 Beaufort, 9 Knoten, es reicht für nichts. Also spazieren wir an der Lagune entlang und sammeln aus lauter Verzweifelung Muschelschalen und machen den echten Muschelsuchern Konkurrenz, die das Mittagessen zusammensuchen.

Sanna und Mina finden es garnicht lustig, dass hier immer wieder kleine Findelkinder auftauchen.

Dieser kleine Frechdachs beißt auch noch Sanna in den Schwanz, weil er so lustig wackelt.

Das fängt ja gut an!

Wir haben heute Nacht noch lange ums Lagerfeuer getanzt und hätten gerne ein bisschen länger geschlafen, aber der Wind weckt uns auf und ganz klar müssen wir auch mit leichtem Kater aufs Wasser.

Heute kommt der Wind aus Südost und diese Windrichtung gibt auch Carmen die Sicherheit, das Revier zu erkunden. Bei Flut kann man richtig lange Schläge fahren. 5 Beaufort, 16 Knoten ist doch ganz anständig für den Anfang. Leider stören nur die vielen Kiteanfänger in der Nähe des Ufers. Hoffentlich legt sich das in den nächsten Tagen, wenn die Schulferien zu Ende sind. Und weil das Ganze so schön war, gibt es davon mal wieder keine Bilder.

Nach alter Surfertradition gibt es einen Brauch, um den Windgott für das neue Jahr gnädig zu stimmen. Die weiblichen Surferinnen müssen in einer Art Schleiertanz mit dem blauen Sack den WInd einfangen.

Geschafft, der Windgott wird uns hoffentlich hold sein!

Schlechte Nachrichten

Eigentlich fing dieser Tag mit Supernachricht vom Tierarzt an. Wir haben Sanna so erfolgreich vom Lecken abgehalten, dass alles abgeheilt ist und wir nach Marokko können. Weil sich bei Carmen das Zahnfleisch ein bisschen entzündet hat und der Kardiologe Zuhause immer gewarnt hat, dass frühzeitig gegengesteuert werden muss, ist Carmen dann zum Zahnarzt. Die Zahnärztin konnte leider nur Spanisch und Carmens Spanischkenntnisse sind nicht überragend. Sie hat dann aufgrund der Röntgenbilder entschieden, dass ein Weisheitszahn gezogen werden muss und dass Carmen dafür am besten nach Deutschland zurückkehre. Das sind dann immerhin 2000 km.

Nach einem Telefonat mit Carmens Zahnarzt zuhause, der ihr vorsichtshalber schon einen OP Termin vorgemerkt hat, versucht Carmen über den ADAC Informationen zu bekommen. Der war leider sehr inkompetent. Sie schicken uns in eine Klinik, die überhaupt keine ZahnOP durchführt. Zum Glück fanden wir dort eine nette sprachgewandte Internistin, die für uns im Internet eine Klinik sucht und dort werden wir morgen vorstellig und entscheiden, wie es weitergeht. Das Fazit des Tages: Die tierärztliche Versorgung in Spanien ist super, alle Tierärzte, wir waren in 4 verschiedenen Praxen, sprachen ausgezeichnet Englisch und waren sehr kompetent. Bei den Humanmediziner haben wir bisher noch keine so guten Erfahrungen gemacht und was eigentlich das Schlimmste ist, der ADAC beschäftigt an der Notfallhotline extrem ahnungslose Mitarbeiter.

Wieder alleine

In der Nacht hat es kräftig gestürmt und wir sind froh, unseren Standort schon am Abend in den Windschatten verlegt zu haben. Früh am Morgen bringen wir Lisa und Mali zum Flughafen, geben den Punto wieder ab und fahren an den Praia dos Cavacos, um weitere Pläne zu schmieden. Hier gefällt es uns dann so gut, dass wir über Nacht bleiben. Die Lagunenlandschaft vor Faro hat nämlich einen entscheidenden Vorteil: hier hört man keine Brandung. Ob man es glaubt oder nicht, auf die Dauer stört das laute Geräusch der brechenden Wellen doch den Nachtschlaf.

Uwe nutzt die Zeit, um das Moskitonetz zu reparieren. Hier gibt es nämlich ein Riesenholzdeck, um sich auszubreiten.

Nach Süden

Nachdem wir 14 Tage immer weiter nach Westen gefahren sind und es auf unserem Kontinent nicht weiter geht, müssen wir jetzt wohl weiter nach Süden.

Eigentlich wollten wir heute nach Santiago, aber es ist ziemlich bewölkt. Also lassen wir uns noch einen Tag Zeit, trödeln ein bisschen, lesen, ergänzen die Vorräte und fahren dann erst morgen in die Stadt. Bei trübem Wetter ist selbst diese Stadt sicher nur halb so schön.

Zuerst schauen wir uns allerdings im strömendem Regen den Wasserfall des Wasserkraftwerks von Ézaro an. Wir vermuten, dass der Wasserfall das im Kraftwerk nicht benötigte Wasser aus dem Stausee des Rio Xallas zu Tal, bzw. ins Meer leitet. Wir konnten uns leider nicht genauer informieren, das Museum hatte geschlossen. Und dabei war noch nicht einmal Siesta!

Anschließend suchen wir ein gemütliches Strandplätzchen zum Lesen und entscheiden uns in Carnota für die Playa de Carnota. Von hier aus, soll es dann morgen bei hoffentlich gutem Wetter nach Santiago gehen.

Aus dieser Gegend kommt auch der leckere Albariñowein den sich Carmen dann auch zum Abendessen genehmigt.

Rias Altas

Nach dem Frühstück brechen wir auf zum Nordzipfel der iberischen Halbinsel, dem Estaca de Bares. Dort gibt es zwar einen Leuchtturm, den Faro da Estaca de Bares, der ist aber nur 10 Meter hoch.

Dieses ‘Kunstwerk’ mussten wir fotografieren, da Carmen sich nach unserer großen Reise künstlerisch betätigen möchte. Die Motorsäge (Fichtenmoped) dazu muss ich ihr noch schenken.

Es ist ganz nett hier, aber wir haben schon spektakulärere Kaps erwandert.

Die Mittagspause verbringen wir, weil wir unserem Reiseführer vertrauen in den Bergen. Hier stören uns allerdings die zahllosen Windkrafträder, die zwar umweltfreundlichen Strom produzieren, aber die wunderschöne Landschaft erheblich verschandeln. Aber wo soll man die alle hinbauen?

Dieses Kreuz steht zu Ehren des Schauspielers Leslie Howard, der unter anderem in dem Film ‘Vom Winde verweht’ mitgespielt hat. Er wurde hier während des 2. Weltkriegs in einem zivilen Flugzeug von der deutschen Luftwaffe abgeschossen.

Und schon wieder vertrauen wir dem Reiseführer, der den tollsten Stellplatz aller Zeiten kennt und sind ein zweites Mal geschockt. Hätten wir nicht die GPS Daten, würden wir an eine Verwechslung glauben oder denken, dass wir uns verfahren haben. Am Strand steht die Ruine einer Fischfabrik und weitere undefinierbare Bretterbuden. Ein drittes Mal vertrauen wir Schulz und dieses Mal hat er Recht. Die Praia de Ponzos ist wirklich wunderschön.