Xanthi

Ursprünglich wollten wir ja in diesem Frühjahr in die Türkei nach Kappadokien fahren. Bei der Planung der Reise haben wir dann so viel Schönes entdeckt, dass wir beschlossen haben, dass Kappadokien in 6 Wochen nicht zu machen ist. Kappadokien muss also warten und Xanthi wird unser östlichster Punkt auf dieser Reise sein (zumindest auf dem Festland). Limnos ist zwar genaugenommen ein bisschen weiter östlich, dorthin hat uns allerdings die Fähre gebracht. Xanthi ist nur noch 120 km von der türkischen Grenze entfernt und eine Empfehlung eines griechischen Arbeitskollegen von Uwe, der dort geboren und aufgewachsen ist. Trotz unserer Drama-Queen entscheiden wir uns ohne Zwischenstopp nach Xanthi zu fahren. Das sind zwar 100 km ohne Pause, aber wegen der Autobahn dauert das nur eine Stunde und wir können außerdem die trubelige Innenstadt von Kavala umfahren.

Xanthi wirkt sehr multikulturell, man sieht Mädels im bauchfreien Top und streng muslimisch gekleidete Frauen und während man vor einer orthodoxen Kirche steht, hört man den Muezzin vom Minarett zum Gebet rufen.

Am Uhrenturm, dem Wahrzeichen der Stadt, müssen wir erst einmal einen Frappé trinken um uns zu orientieren, wo wir eigentlich hin müssen. Die Kellnerin, die sehr gut Englisch spricht, hilft uns ein bisschen auf die Sprünge.

Die Stadt erlangte ihren Reichtum durch den Tabakanbau und die Vermarktung der Produkte. In den Villen der reichen Kaufleute sind heute größtenteils Kneipen untergebracht.

Wir besichtigen das Haus des Schattens in dem Triantafyllos Vaitsis seine Werke ausstellt. Man kann kaum glauben, welche Vorstellungskraft er haben muss.
Er baut Skulpturen, deren Schatten erst das Bild ergeben. Das Erstaunliche ist, dass man beim Betrachten der Skulpturen nie vermuten würde, was daraus als Projektion entstehen kann.

Wir verlassen die lebhafte Stadt in Richtung Meer und sind vollkommen überrascht, dass wir nach genau 23 km bei einer Kapelle ein solches Traumplätzchen finden.

Agios Ioannis hat sich wirklich ein Traumplätzchen herausgesucht.

Rechts am Horizont sieht man die griechische Insel Samothraki und links daneben befindet sich das türkische Festland.

1 Paralia Akropotamos N 40° 43′ 7,7″ O 24° 3′ 19,1″
2 Xanthi N 41° 8′ 39,1″ O 24° 53′ 16,1″
3 Agios Ioannis N 40° 55′ 52,5″ O 24° 59′ 18,5″

Strecke insgesamt: 130 km