Nach Bilbao

Klar, heute müssen wir einen Strandspaziergang machen, aber dann wollen wir weiter. Uns gefällt dieses riesige Wohnmobillager einfach nicht. Es liegt zwar sehr schön an einem Dünenstrand, aber uns ist es mal wieder zu voll.
Daher setzen wir unsere Fahrt fort und fahren ins Baskenland nach Bilbao.
Dort angekommen, hat Henry (unser Navi) einige Probleme beim Finden des Stellplatzes und verstummt schließlich ganz, aber irgendwie klappt es auch ohne ihn.

Vom Stellplatz hat man eine gigantische Aussicht auf Bilbao und wir machen uns gleich auf den Weg in die Stadt zum Guggenheim Museum. Der Bus fährt direkt neben dem Stellplatz ab und bringt uns in ca. 25 Minuten in die Altstadt von Bilbao. Dort schlendern wir an der Uferpromenade entlang ans Museum.

Leider ist der alte Aufzug nicht mehr in Betrieb.

Auf der Ría de Bilbao kann man durch Bilbao hindurch bis zum Guggenheim Museum schippern.
Anschließend geht es zum Pinchosessen in die Altstadt. Wir finden nette Kneipen, sogar eine vegane Pincho-Bar ist dabei.

In der Altstadt gitb es viele interessante und schöne Ecken, selbst als es dunkel wird, finden wir noch genügend Motive.

Zurück an unserem Logenplatz auf dem Monte Kobeta, können wir das Fußballspiel Bibao gegen San Sebastian im Estadio de San Mamés akustisch verfolgen. Den Jubelgesängen nach zu urteilen hätten wir auf Bilbao als Sieger getippt, aber sie haben 3:1 verloren.

Durch Frankreich bis zur spanischen Grenze, 2. Teil

Heute soll es endlich wieder ans Meer gehen. Wir wollten auf unserer ersten Portugalreise mit Mischa schon einmal auf dem Stellplatz von Capbreton bleiben, aber damals war kein Platz mehr für uns frei.

La Canourgue

Unsere Mittagspause in Isle sur Tarn

Hier ist keine Spur mehr von Herbst. Wir mussten uns erst einmal umziehen.

Der Stellplatz Oceanides gefällt uns trotz seiner großartigen Lage am Dünenstrand nicht. Selbst in der Nachsaison ist uns das einfach zu viel.

Durch Frankreich bis zur spanischen Grenze, 1. Teil

Wir versuchen die mautpflichtigen Autobahnen zu meiden. Das hat nichts mit Geiz zu tun, aber schneller als 100 km/h können wir sowieso nicht fahren und wir haben in der Saison schon fürchterliche Staus vor den Zahlstellen erlebt. Unsere Variante war bisher staufrei und ist genau so schnell. In Lapalisse legen wir eine Mittagspause ein. Der Stellplatz liegt an der Besbre, aber es gibt noch eine Möglichkeit am Schloss zu stehen. Um 19 Uhr kommen wir auf dem Stellplatz in Canourgue an und ergattern den allerletzten Platz. Der Stellplatz ist für uns eigentlich nur ein Durchreise-Platz. Wir können uns nicht erklären, warum er so beliebt ist. Wir haben von SB bis hierher nur 30€ Maut bezahlt und morgen kommt auf dem Weg nach Capbreton am Meer noch ein winziges Autobahn-Stück dazu. Im Vergleich zu unserer ersten Portugalreise vor 2 Jahren sind das 100 € weniger für die einfache Fahrt durch Frankreich.

Kaffeepause in Lapalisse.

Der Stellplatz in La Canourgue.

Der Ort La Canourgue ist sehenswert, es gibt im ganzen Ort kleine Kanäle zwischen und unter den Häusern. Immer wieder findet man Skulpturen im und am Wasser.

Der 2. Anlauf

Die geplante Unterbrechung unserer Reise hat genau 1 Woche gedauert. Wir hatten ein tolles Wochenende mit unserem süßen Enkelkind und dem Rest der Familie, aber Uwe hatte jede Menge Schraubarbeit an Elsa. Hoffentlich bleibt das nicht so. Unsere erste Etappe führt uns 350 km nach Quingey an der Loue. Wenn im Herbst der CP Les Promenades geschlossen hat, kann man hier wunderschön am Ufer der Loue stehen.

Auf dem Heimweg

Die geplante Führung durch das Schloss von Sully muss leider ausfallen, weil wir ganz vergessen haben, dass Montag ist.

Über Nacht ist es herbstlich und kalt geworden.
Nach 3 Stunden auf der Landstraße steuern wir einen ruhigen Stellplatz am Marnekanal an.

Solche ruhigen Plätze, die sich Schiffchen und Wohnmobile teilen können, müsste es noch viel mehr geben.

Nun wird es für ca. 1 Woche keine neuen Berichte mehr geben, da wir einen Zwischenstopp in unserem Zuhause einlegen.

Tintin et Milou (Tim und Struppi)

Wir haben in Cheverny übernachtet, damit Uwe vor den Bustouristen in das Schloss kann.

Prachtvolle Möbel, aber wir hätten sie vermutlich schon lange entsorgt.
Auch die Hundehaltung finden wir nicht gut.

Nur Tim und Struppi begeistert Uwe.

Carmen wollte eigentlich durch den Schlosspark von Chambord spazieren gehen, aber es regnet und die Handwerker waren da. Deshalb setzen wir unsere Reise fort.

Vor 2 Jahren hatte uns Meung-sur-Loire so begeistert. Aber im Regen macht das tolle Restaurant auch keinen Spaß. In der Markthalle ist heute Markt und daher kann man hier nicht im Trockenen sitzen. Also nehmen wir eine leckere Pizza mit ins Wohnmobil.

In der Pizzeria La Terrasse gibt es ungewöhnlich Kombinationen: Birne mit Gorgonzola.
Mmh, sehr lecker!

Mischa müssen diese Bilder eigentlich bekannt vorkommen, weil er sie als Drehort nutzen wollte.

Wir fahren noch 60 km weiter bis zum Wasserschloss von Sully. Der Stellplatz liegt direkt an der Loire und ist nur wenige Gehminuten vom Schloss entfernt.

Schlösser und noch mehr Schlösser

Von unserem Stellplatz in Arzay geht es zur mittelalterlichen Stadt Loches. Hier fühlen wir uns sofort wohl. Es ist Markttag und überall herrscht geschäftiges Treiben.

Das ist eins der Stadttore.

In dieser Kirche liegt die offizielle Mätresse des Königs begraben.

Und hier hat Karl VII. mit seiner Mätresse gelebt und wurde von ihr und Jeanne d´Arc überredet sich in Reims krönen zu lassen.

Schade, dass es noch nicht Abend ist, denn auch der kostenlose Stellplatz an der Indre ist sehr einladend. Weil hier an jeder Ecke ein Schloss steht, kommen wir zufällig noch bei Chateau Montpoupon vorbei. Das Schloss ist noch bewohnt und zwar seit 1856 von der gleichen Familie.

Eigentlich wollten wir dann am Wasserschloss Chateau Moulin übernachten, das in unserem Reiseführer so nett beschrieben war, aber das stellte sich als Ente heraus. Deshalb sind wir 20 km weiter nach Cheverny gefahren. Dort gibt es einen schönen Stellplatz und Uwe kann dann morgen zu seiner Tim und Struppi-Ausstellung. Wir haben mit der Hilfe von Wikipedia versucht, unsere löchrigen Geschichtskentnisse aufzufrischen, aber es ist viel zu kompliziert, sich zu merken, wer, wann, mit wem und warum hier gelebt hat. Auf jeden Fall wurden damals auch schon zahlreiche Intrigen gesponnen, andere ausgetrickst und widerrechtlich enteignet. Also fast noch schlimmer als heute.

Loireschlösser

Wir verabschieden uns vom Meer und fahren nach Saumur.

Hier gibt es unendlich viele Schlösser, so dass man die Qual der Wahl hat.
Wir sehen uns noch das Dornröschenschloss von Ussé an.

Und begeben uns danach auf Stellplatzsuche. In Arzay Le Rideau werden wir fündig. Der Platz liegt am Ufer der Indre und ist genau nach unserem Geschmack.
Außer dem Schlösschen und einer Kirche aus dem 11 Jahrhundert hat der Ort allerdings wenig zu bieten.

Auffallend ist, dass die prachtvollen Schlösser von winzigen, eher ärmlichen Dörfchen umgeben sind.

Ile de Noirmoutier

Heute ist unser letzter Tag mit Susanne und Stefan.

Das ist unser Stellplatz in Croisic. Die Aussicht ist wunderschön, aber zum Baden ist die Felsküste eher ungeeignet.

Von unserem schönen Stellplatz aus fahren wir durch La Baule und Saint Nazaire und sind entsetzt. Genauso sehen Cannes und Nizza aus. Das gefällt uns nicht. Aber es gibt hier tatsächlich deutsche Wohnmobil-Rentner, die nachts auf dem Intermarché-Parkplatz übernachten, weil es kostenlos ist und das Frühstück dann bei Lidl kaufen, weil es billiger ist.

Da es hier aussichtlos ist, einen schönen Übernachtungsplatz zu finden, treffen wir uns in den Salinen mit Susanne und Stefan und verabschieden uns. Die beiden Schweizer müssen heute nach Hause und wir wollen noch ein bisschen weiter.

In Les Moutiers-en-Retz legen wir eine Mittagspause ein. Hier gibt es seltsame Stege zum Fischen.

Und auch wenn unser Spotguide nichts davon weiß kann man hier kiten.

Wir überqueren die Brücke zur Insel Noirmoutier und fahren zum Nordzipfel. Hier steppt der Bär und das Ende September. Wir finden einen Stellplatz am Strand, aber wir sind nicht wirklich überzeugt. Nach einem Strandspaziergang und einem Aperitif fahren wir weiter.

Wir entschließen uns die Passage du Gois heute und morgen zu machen. Die Passage du Gois ist eine über 4000 Meter lange Furt, die nur bei Ebbe befahrbar ist. Wie von Geisterhand erscheint eine Straße aus dem Meer. Eine Stunde vor und nach Tiefstand der Ebbe kann die Straße befahren werden. Leider sind die Gezeiten heute ungünstig, es dämmert schon als wir losfahren können.

Falls man von der Flut überrascht wird, gibt solche Rettungspfähle die man im Volksmund Papageienmasten nennt.

Heutzutage hat man es natürlich einfacher auf die Insel zu kommen: es gibt eine Brücke.

Normandie und Bretagne – Fazit

Stellplätze

In der Normandie (wir waren vor 8 Jahren schon mal dort) hat sich die Stellplatzsituation enorm verbessert. Man versucht dort jetzt nicht mehr, die Wohnmobilfahrer durch Höhenbegrenzungen fernzuhalten, sonder man hat legale Möglichkeiten zum Anhalten und Übernachten geschaffen.
In der Bretagne gibt es auch genug legale Stellplätze. Manche liegen allerdings so, dass wir dort nicht bleiben wollten, weil uns die Aussicht nicht gefallen hat und wir nicht gerne innerhalb von Ortschaften stehen. Vor allem im Süden der Bretagne gibt es noch einzelne Orte, die auf “Wohnmobilvertreibung” setzen.
Der tollste Stellplatz mit überwältigender Aussicht war für uns Pointe de Brézellec.

Reisezeit

Wir waren Ende August bis Ende September unterwegs und hatten traumhaftes Wetter. Die Bretagne ist für ihr unbeständiges Wetter bekannt, aber wir haben davon nichts bemerkt. Allerdings hatten wir auch nie Wind und konnten weder Kiten noch Surfen. Nur einmal hätte es fast zum kiten gereicht. Badewetter hatten wir allerdings auch nie. Der Atlantik ist uns zu dieser Jahreszeit zu kalt. Trotzdem war es uns noch zu voll und zu touristisch. Wir hatten ja eigentlich gehofft, dass es besser wird, wenn überall die Schulferien vorüber sind, aber davon hat man nichts bemerkt.

Sehenswürdigkeiten

Die Felsformationen an den Kaps sind überwältigend und wild. Besonders gut hat es uns auf der Crozon Halbinsel gefallen. Die starken Gezeitenunterschiede haben uns gestört, weil manchmal das Meer einfach nicht mehr da war, wenn wir an den Strand kamen. Der tollste Strand für uns war Keremma.

Orte

Es gibt malerische Örtchen: unsere Favoriten sind Tréguir, Vannes und eigentlich auch Mont Saint Michel.

Historisches

Der Verfasser unseres Reiseführers wollte uns vor allem prähistorisch Steine und Calvaires (Kalvarienberg) zeigen. Menhire, Allignementes und Allée Couvert sind schon interessant, aber man muss nicht alle gesehen haben. 2 bis 3 Calvaires kann man sich anschauen, aber dann wiederholt sich alles, weil ja schließlich nur die biblischen Geschichten dargestellt werden.

Schlusswort

Wir hatten eine wunderschöne Zeit, vor allem wegen unserer netten Schweizer Reisebegleitung, die nicht nur den gleichen Wohnmobilhersteller ausgesucht hat, sondern auch in anderen Dingen auf unserer Wellenlänge liegt.
Allerdings werden wir so schnell nicht wieder in die Bretagne reisen. Solange wir noch windsurfen können, ist es uns zu touristisch, es gibt zu wenig gute Spots und das Wasser ist zu kalt. Wir kommen erst nochmal wieder, wenn wir uns aufs Wandern verlegen, um dem GR 34 (Küstenwanderweg) ein Chance zu geben.